Plattling

Stadt im niederbayerischen Landkreis Deggendorf
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Wappen Karte
Wappen Plattlings Deutschlandkarte, Position von Plattling hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Deggendorf
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 317 m ü. NN
Fläche: 35,84 km²
Einwohner: 12.589 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 363 Einwohner je km²
Postleitzahl: 94447
Vorwahl: 09931
Kfz-Kennzeichen: DEG
Gemeindeschlüssel: 09 2 71 146
Stadtgliederung: 13 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Preysingplatz 1
94447 Plattling
Offizielle Website: Stadt Plattling
Politik
Bürgermeister: Erich Schmid (CSU)

Plattling ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.

Datei:Plattling stadtplatz.jpg
Plattlinger Kirche und Teil des Stadtplatzes


Geografie

Geografische Lage

Plattling liegt im Gäuboden und bildet gemeinsam mit Deggendorf in der Region Donau-Wald ein Oberzentrum. Neun Kilometer ONO vom Ortskern Plattlings mündet die Isar in die Donau. Dieses Mündungsgebiet ist von hoher landschaftlicher Schönheit und eignet sich hervorragend für ausgiebige Fußwanderungen oder Radtouren. Bei der ehemaligen "Grafenmühle" (nunmehr Wirtshaus mit Garten) und dem früheren Elektrizitätswerk befindet sich das Isar-Informationszentrum mit Ausstellungen zur Geologie und Biologie dieser Kulturlandschaft. Dieser Bereich gehört mit dem rechtsseitigen Isarufer jedoch bereits zur Nachbargemeinde Moos, während die Isarmündung selber, einschließlich der letzten 1.630 Meter vor der Mündung, zum Stadtgebiet von Deggendorf gehört. In der Nähe kann man im Sommer mit der Radfähre "Altaha" zum gegenüberliegenden Donauufer (Niederalteich) übersetzen.

Es existieren folgende Gemarkungen: Pankofen, Pielweichs, Plattling.

Stadtgliederung

Plattling hat folgende Stadtteile:

  • Plattling Stadt
  • Altholz
  • Enchendorf
  • Enzkofen
  • Höhenrain
  • Holzschwaig
  • Rohr
  • Pankofen
  • Pankofen-Bahnhof
  • Pielweichs
  • Ringkofen
  • Scheuer
  • Schiltorn
  • Singerhof


Geschichte

Urkundlich erwähnt wird Plattling erstmals für das Jahr 898. Bis 1379 lag Plattling am östlichen Isarufer, wovon auch heute noch die aus dem 13. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St. Jakob zeugt; wegen ständiger Überschwemmungen wurde der Ort damals jedoch ans westliche Isarufer verlegt. Plattling gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Natternberg des Kurfürstentums Bayern. Plattling besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1888 erfolgte die Stadterhebung.

Plattling ist eine Nibelungenstadt. Im Nibelungenlied (21. Abenteuer) wird nämlich erwähnt, dass Kriemhild auf ihrem Zug ins Hunnenland vom Passauer Bischof Pilgrim empfangen wurde und man in "Pledelingen" ihnen "Gemach" schuf.

Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in Plattling ein Außenlager des Konzentrationslagers Flössenbürg.


Politik

Stadtrat

Städtepartnerschaften


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sport

Black Hawks Plattling - (American Football Mannschaft in der 2. Bundesliga Süd)br SV Pankofen [Abteilungen Fußball, Tennis, Stockschützen, Skifahren]

Regelmäßige Veranstaltungen

Alle 4 Jahre (z. B. 2002) finden im Sommer die Nibelungenfestspiele statt, alle 4 Jahre (z. B. 2004) ein Nibelungenmarkt.

Verkehr

  • Straßen
  • Eisenbahn
    • Plattling ist vor allem eine Eisenbahnstadt. Am 20. September 1860 wurde die 76,3 Kilometer lange Bahnstrecke von Straubing über Plattling nach Passau eröffnet. 1877 wurde die Verbindung in den Bayerischen Wald nach Bayerisch Eisenstein, die sogenannte Waldbahn in Betrieb genommen und 1880 das Teilstück zwischen Landau an der Isar und Landshut, so dass nunmehr Plattling direkt mit München verbunden war. Dadurch konnten z. B. Viehtransporte in die Landeshauptstadt viel effektiver abgewickelt werden. Insbesondere durch den Einsatz von Conrad von Preysing wurde Plattling zu einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Niederbayerns. Am 28. Juli 1888 wurde Plattling durch Prinzregent Luitpold zur Stadt erhoben. Am 16. April 1945 wurde der Bahnhof durch einen Bombenangriff vollständig zerstört, in den folgenden Jahren aber wieder aufgebaut. Die 1957 einsetzenden Elektrifizierungsmaßnahmen führten letztlich zur Abwertung des Eisenbahn-Standorts Plattling; am 6. März 1974 fuhr zum letzten Mal eine Dampflok vor einem fahrplanmäßigen Personenzug von Plattling in den Bayerischen Wald. Das Plattlinger Bahnbetriebswerk, das jahrzehntelang für die Instandhaltung von Dampflokomotiven zuständig war, wurde 1985 endgültig aufgegeben. Aber auch heute noch ist Plattling ein wichtiger Umschlagplatz für Personen und Güter, da sich hier die in Nord-Süd-und Ost-West-Richtung verlaufenden Bahnstrecken kreuzen.
    • Bahnhof Plattling

Ansässige Unternehmen

In Plattling wurde 1961 die größte Rübenzuckerfabrik Deutschlands errichtet ("Südzucker"), auch eine große Papierfabrik ("MD Plattling") ist dort angesiedelt.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Literatur

  • Ein Bilderreise durch den Landkreis Deggendorf, hrsg. vom Landratsamt Deggendorf, 2002, ISBN 3-00-008866-0
  • Dieter Vogel (Hrsg.): Der Gäuboden. Heimatbuch, Vilsbiburg 1996, ISBN 3-9804048-2-X
  • Historischer Eisenbahnverein Plattling: Festschrift 125 Jahre Eisenbahnerstadt Plattling 1860 - 1985, Plattling 1985
  • Werner Reinhard: Die Grafenmühle (Maxmühle) bei Sammern, Gemeinde Moos, Deggendorfer Geschichtsblätter 20/1999
  • Michael S. Westerholz: Kranke krepierten natürlich wie das Vieh - Erinnerungen an das KZ Plattling Eine Reportage, Deggendorf, 1995, ISBN 3-98-047970-6
  • Zacher, Franz Xaver: Geschichte der Stadt Plattling, München-Pasing 1948.


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