Boye ist ein Ortsteil der Stadt Celle in Niedersachsen, der nordwestlich des Stadtzentrums an der Aller liegt.
Boye Stadt Celle
| |
---|---|
Koordinaten: | 52° 38′ N, 10° 2′ O |
Höhe: | 38,5 m ü. NN |
Fläche: | 8,5 km² |
Einwohner: | 821 (31. Dez. 2018) |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1968 |
Postleitzahl: | 29223 |
Vorwahl: | 05141 |
Geschichte
Boye wurde erstmals 1235 als "Boie" urkundlich erwähnt und gehört seit jeher zum Kirchspiel Groß Hehlen. 1973 wurde Boye nach Celle eingemeindet.
Politik
Der Ortsrat Boye hat 5 Mitglieder (3 CDU, 1 SPD, 1 Unabhängige).[1] Aktueller Ortsbürgermeister ist Heiko Gevers (CDU).[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Entenfang, 2 km nordwestlich von Boye, ist eine kulturhistorische Besonderheit. Es handelt sich dabei um eine Entenfangeinrichtung des 17. Jahrhunderts. Durch zahme Lockenten wurden durchziehende Wildenten angelockt und lebend gefangen. Schon 1649 ließ Herzog Christian Ludwig zu Braunschweig-Lüneburg den Bach Wittbeck in den Boyer Teich umleiten, um einen stetigen Wasserstand für die hier schon vorhandene Fischzucht zu gewährleisten. Sein Bruder Georg Wilhelm ließ 1690 eine Entenkoje nach Niederländischem Vorbild anlegen. Die Teichanlage mit Hofstelle war bis 1782 herrschaftlich, wurde verkauft und hatte seitdem zahlreiche Eigentümer. Unter anderem war von 1892 bis 1911 Ernst von Schrader der Eigentümer, der auch die Teiche bei Gut Sunder besaß. 1937 wurde das Teichgebiet Landschaftsschutzgebiet und 1976 Wasserwildreservat.[3] Der Entenfang Boye mit dem Bruchbach gehören zum FFH-Gebiet Niedersachsen (Melde-Nr. 3226-331). Fischwirtschaft und der Lebendfang von Enten haben hier heute keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Die Anlagen werden vom heutigen Eigentümer aus privaten Mitteln instand gehalten.
Literatur
- Helmut Hofmann-Weseloh: Boye – Geschichte eines Dorfes und seiner Höfe. Celle 1995
- Friedrich W. Schoof: Das alte Kirchspiel Groß Hehlen. Celle 1989
- Holger Bruns und Gottfried Vauk: Das Wildwasserreservat Entenfang Boye. Otterndorf 1984