Wappen | Karte |
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Datei:Wappen Uslar.jpg | Deutschlandkarte, Position von Uslar hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Northeim |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 138-418 m ü. NN |
Fläche: | 113,4 km² |
Einwohner: | 15.880 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 140 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 37170 alt: 3418, für einige Ortsteile 3419 |
Vorwahlen: | 05571, 05573, 05506, 05574 |
Kfz-Kennzeichen: | NOM |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 55 012 |
Stadtgliederung: | 19 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Graftstr. 7 37170 Uslar |
Website: | www.uslar.de |
ehrenamtl. Bürgermeister: | Stephan Kaiser (CDU) |
Die Kleinstadt Uslar hat den Status einer Stadt und liegt im südlichen Weserbergland im Herzen Deutschlands, genauer in einem waldreichen Becken im südwestlichen Teil des südniedersächsischen Landkreises Northeim im ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig.

Etymologie (Namensherkunft)
Der Ortsname leitet sich von „Üsselar“ (?) ab, was „Lager am kalten Wasser“ bedeutet und womit der durch Uslar fließende Bach Ahle gemeint ist. Frühere Schreibweisen waren u.a. Usler, Üsler, Usseler und Uslaria.
Einer anderen Version zufolge leitet sich der Ortsname von einem Bach namens Üsselbeke ab.
Geografie
Geografische Lage
Größere Städte im Umkreis Uslars sind Göttingen im Südosten (34 Kilometer per Straße, ca. 26 Kilometer Luftlinie), Kassel im Süden, Holzminden sowie Höxter im (Nord-)Westen (alle gut per Kfz erreichbar). Uslar grenzt im Norden an den Solling als Teil des Naturparks Solling-Vogler, eines der größten zusammenhängenden Waldflächen und Mittelgebirge Niedersachsens. Das Dreiländereck Niedersachsen/Hessen/Nordrhein-Westfalen am äußersten nordwestlichen Ortsrand von Bad Karlshafen ist ca. 25 Kilometer in westlicher Richtung entfernt und der Oberlauf des Flusses Weser in der Nachbargemeinde Bodenfelde ca. 12 Kilometer ebenfalls in westlicher Richtung.
Bis zur Kreisstadt Northeim im Nordosten sind es ca. 36 Kilometer per Straße (ca. 26 Kilometer Luftlinie), bis zur Landeshauptstadt Hannover im Norden ca. 120 Kilometer und bis zur Bundeshauptstadt Berlin im Nordosten ca. 350 Kilometer.
Geologie
Die Kernstadt Uslar liegt in dem in das Buntsandgewölbe des südlichen Sollings eingesenkten Sedimentfall und 8,28 km² großen Naturraum Uslarer Becken (Nr.: 370.2; Haupteinheit Nr. 370: Solling, Haupteinheitengruppe Nr. 37: Weser-Leine-Bergland). Uslar liegt im mitteldeutschen Gebirgsland.
Die Beckenlandschaft rund um die Kernstadt ist dank der Lössböden sehr fruchtbar und weist hügeligen, sehr ländlichen Charakter mit vielen Laub- und Nadelwaldflächen und Bachläufen auf.
Wasserläufe in und um Uslar sind u.a. die Schwülme, die Ahle, der Martinsbach, der Katzbach, der Mühlen- und Hüttengraben sowie der Rehbach.
Vom Westen über den Norden bis in den Osten Uslars erstreckt sich das Waldgebiet des Sollings. Im Südosten Uslars liegt der Bramwald und im Südwesten der Reinhardswald. Fichten und Buchen dominieren die Wälder.
Nachbargemeinden
Angrenzende bzw. benachbarte Gemeinden sind im Uhrzeigersinn die Städte Moringen und Hardegsen (alle Landkreis Northeim), der Flecken Adelebsen und die Stadt Hann. Münden (nur knapp 1 Kilometer Grenzlinie) (beide Landkreis Göttingen), die Gemeinden Oberweser und Wahlsburg (beide Landkreis Kassel) sowie das direkt dem Landkreis Northeim unterstellte gemeindefreie Gebiet Solling. Dadurch grenzt Uslar indirekt an den Flecken Bodenfelde, die Stadt Dassel (beide Landkreis Northeim), die Stadt Bad Karlshafen (Landkreis Kassel), die Stadt Beverungen (Kreis Höxter, Ortsteil Würgassen), die Samtgemeinde Boffzen (Ortsteile Lauenförde und Derental), die Stadt Holzminden (Ortsteil Neuhaus im Solling) sowie die Gemeinde Stadtoldendorf (alle Landkreis Holzminden).
Obwohl man auch direkte Grenzen zur Stadt Einbeck (Landkreis Northeim) bzw. zur Gemeinde Niemetal (Landkreis Göttingen) vermuten könnte, existieren diese nicht.
Stadtgliederung
Uslar besteht aus insges. 19 Ortsteilen:
Name | Einwohner (Datum) | Fläche (km²) | Vorwahl |
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Ahlbershausen | 173 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Allershausen | 647 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Bollensen | 520 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Delliehausen | 569 (31. Dezember 2005) | 05573 | |
Dinkelhausen | 397 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Eschershausen | 514 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Fürstenhagen | 392 (31. Dezember 2005) | 05574 | |
Gierswalde | 427 (31. Dezember 2005) | 05573 | |
Kammerborn | 290 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Offensen | 371 (31. Dezember 2005) | 05506 | |
Schlarpe | 503 (31. Dezember 2005) | 05573 | |
Schönhagen | 1.099 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Schoningen | 965 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Sohlingen | 665 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Datei:Wappen Uslar.jpg Uslar (Verwaltungssitz) | 6.027 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Vahle | 282 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Verliehausen | 413 (31. Dezember 2005) | 05571 | |
Volpriehausen | 1.228 (31. Dezember 2005) | 05573 | |
Wiensen | 632 (31. Dezember 2005) | 05571 |
Eine Besonderheit stellt das südlich gelegene und zu Uslar gehörende Dorf Fürstenhagen dar. Es ist zu ca. ¾ vom hessischen Landkreis Kassel und zu ca. ¼ vom niedersächsischen Landkreis Göttingen umschlossen. Fürstenhagen ist somit eine Exklave des Landkreises Northeim und der Stadt Uslar. Regulär ist das Dorf nur über das hessische, zur Gemeinde Oberweser gehörende Dorf Heisebeck zu erreichen. Vom Landkreis Göttingen aus führen des weiteren einige für den öffentlichen Verkehr gesperrte Waldwege nach Fürstenhagen.
Die Kernstadt ist offiziell nicht in Stadtteile gegliedert. Einheimische unterscheiden jedoch zwischen „Auschnippe“, „Bella Clava“, „Eichhagen“, „Ilsesiedlung“, „Industriegebiet“, „Innenstadt“, „Kinderdorf“, „Kleines Feld“, „Kupferhammer“, „Oberhütte“, „Postberg“, „Rotenberg“, „Schwarze Erde“, „Unterhütte“, „Wiesenstraße“ und „Ziegenbusch“. Die Namen resultieren meist aus den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten oder aus Straßennamen und sind in Uslar und auch in den umliegenden Dörfern gebräuchliche Bezeichnungen.
Ferner wären noch das Rittergut Reitliehausen (im Westen der Kernstadt), Donnershagen (zu Eschershausen), Haje (ehemals eigenständiges Dorf, nun zu Delliehausen), Grimmerfeld (Delliehausen), der Knobben, das Gut Steimke (zu Wiensen), Meinte (Ostteil Eschershausens), Langental (zu Dinkelhausen) sowie Steinborn (zu Schönhagen) als mehr oder weniger abgegrenzte Siedlungen zu nennen.
Der im Norden gelegene Uslarer Ortsteil Eschershausen im Ital ist nicht mit der Stadt Eschershausen am Ith nordöstlich von Holzminden zu verwechseln. Das Dorf Allershausen ist nicht mit der Gemeinde Allershausen nördlich von München an der Bundesautobahn A9 zu verwechseln. Sohlingen ist nicht mit der für seine Klingen bekannten Stadt Solingen im Rheinland zu verwechseln. Es existieren in Deutschland auch mehrere Dörfer mit dem Namen Fürstenhagen und Schönhagen. Insbesondere in der Verwaltungsgemeinschaft des im thüringischen Eichsfeld liegenden Uder gibt es sowohl ein Fürstenhagen wie auch ein Schönhagen. Fürstenhagen ist ebenfalls der Name eines Stadtteils von Hessisch Lichtenau. Ferner gibt es auch ein zweites Bollensen in der Gemeinde Wieren der Samtgemeinde Wrestedt.
Klima
Bioklimatisch herrscht im Uslarer Raum ein Belastungs- und Übergangsklima vor.
Geschichte
Erste Besiedlung in der jüngeren Steinzeit durch Hackbauern.
Die heutige Kernstadt wurde schriftlich erstmalig um 1006/1007 als „husleri“ in den Corveyer Traditionen im Rahmen einer Schenkung erwähnt. Im 13. Jahrhundert, als Uslar bereits zum Herzogtum Sachsen, genauer zu dessem Teil Engern, gehörte und sich versch. Lehnsherren in der Herrschaft über Uslar abwechselten, folgt dann die Erwähnung einer Burg nach der sich die Freiherren „von Uslar“ nannten („(von) Uslar“ als Familienname existiert in der Gegend um Göttingen, in ganz Deutschland und auch im spanischsprachigen Teil Südamerikas bis heute, siehe dazu in der Begriffserklärung). Diese wurden dann in der zweiten Jahrhunderthälfte erstmalig mit Albrecht I von Braunschweig durch die Welfenherzöge aus Braunschweig siegreich verdrängt. Nach der Zerschlagung Sachsens war Uslar dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, genauer dessem zugehörigen Herzogtum Braunschweig-Göttingen bzw. Braunschweig-Calenberg, angehörig. Im Jahre 1559 begann Erich II von Braunschweig-Göttingen damit, in Uslar das Schloss Freudenthal im Stil der Weserrenaissance errichten zu lassen, in dem auch zeitweilig residiert wurde. Es brannte jedoch nach einem Blitzeinschlag 1612 ab (dessen Grundmauern sind heute noch im südwestlich der Innenstadt gelegenen Schlosspark erkennbar). Als Folge davon und der Kriege in dieser Epoche (z.B. der Dreißigjährige Krieg), verlor Uslar dann seine Bedeutigkeit.
Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Uslar dann dem Kurfürstentum Hannover (immer noch von Welfen regiert), genauer dem Fürstentum Göttingen, als Nachfolger des Herzogtums Braunschweig-Calenberg an. Als Folge der französischen Revolution kam Uslar jedoch bald als Teil dieses Fürstentums zum Departmenent Leine des Königreichs Westfalen, einem französischen Vasallenstaat (zeitweise von Napoleon regiert). Nach dem Wiener Kongress war Uslar dann dem neu gebildeten Königreich Hannover angehörig, welches wieder von Welfen regiert wurde. 1819 fiel ca. ein Drittel der heutigen Innenstadt einem Großbrand zum Opfer. Ab 1866 war Uslar aufgrund der verlorenen Souveränität Hannovers der neu gebildeten preußischen Provinz Hannover angehörig, womit die Welfenherrschaft endete.
Es existierte vom 1. April 1885 bis zum 1. Oktober 1932 sogar der Kreis Uslar, dessen Kreisstadt Uslar war. Er hatte knapp 349 km² und umfasste die heutigen Gemeinden Uslar, Bodenfelde und das heute zum Landkreis Göttingen gehörende Adelebsen sowie die heutigen Holzmindener Stadtteile Neuhaus im Solling und Silberborn als auch das im Landkreis Holzminden liegende Lauenförde. Anfang des 20. Jahrhunderts wohnten ca. 10.000 Einwohner im Kreisgebiet. Der Kreis Uslar wurde am 1. Oktober 1932 dem Kreis Northeim mit Verwaltungssitz Northeim eingegliedert.
Im Dritten Reich war Uslar Teil des Reichsgaus Süd-Hannover. Nach dem Einmarsch amerikanischer Truppen in den Altkreis Uslar im Zweiten Weltkrieg am 8. April 1945 wurde kurze Zeit später auf Befehl des amerikanischen Ortskommandanten das heutige Albert-Schweitzer-Krankenhaus gegründet (das Krankenhaus fand schließlich 1952 im ehemaligen Haus der „von Dassel“-Kaserne des Reichsarbeitsdiensts an der St. Johanniskirche ein Heim). Schon im Juli wurde Uslar aber an die britische Verwaltung übergeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Einwohner Uslars durch Flüchtlinge und Vertriebene um mehr als die Hälfte auf mehr als 6.000 an. Uslar liegt seit 1946 im dann neu gebildeten Bundesland Niedersachsen. Am 1. März 1974 wurde schließlich die heutige Gemeinde Uslar gebildet.
Wissenswertes
- Auf dem Parkplatz Graftplatz befand sich Ende des 19. Jahrhunderts/Anfang des 20. Jahrhunderts ein Kriegerdenkmal (steht nun in modifizierter Form auf dem evangelischen Friedhof). Die Stadtverwaltung war damals die „Neue Schule“ (die „alte Schule“ befand sich in der Nähe des heutigen Heimatmuseums).
- Das Haus an der Kreuzung Lange Straße/Kurze Straße war Anfang des 20. Jahrhunderts das kaiserliche Postamt (seit dem 18. Jahrhundert wird Uslar regulär vom Postdienst bedient).
- Die Sparkasse und landwirtschaftliche Winterschule befand sich noch Mitte des 20. Jahrhunderts in dem Haus oberhalb der ehemaligen Postfiliale an der Bahnhofstraße.
- Die Mühlenstraße hatte bis in die 1950er Jahre eine alleeartige Baumbepflanzung, wie Anfang des 20. Jahrhunderts auch der untere Postberg.
- Der Neustädter Platz (früher „Neuer Platz“) war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Park mit offenem Wasserlauf des Martinsbachs.
Religionen
Die Bevölkerung ist traditionell stark mehrheitlich evangelisch-lutherischer Konfession (siehe dazu Kirchenkreis Leine-Solling). Es existieren im Stadtgebiet Kirchen versch. Konfessionen (evangelisch-lutherisch, katholisch, neuapostolisch, evangelisch-freikirchlich) und in vielen Dörfern Kapellen.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1968 wurde Allershausen mit Uslar unter Aufgabe seines Dorfnamens vereinigt. Die am 1. März 1974 inkraft getretene niedersächsische Gemeindereform bewirkte die Eingemeindung der weiteren heutigen Dörfer als Ortsteile Uslars (mittlerweile sind 6 Uslarer Ortsteile als Erholungsorte staatlich anerkannt), wobei diese Orte nun jedoch mehr Kompetenz (z.B. in Form von Ortsräten) erhielten, als dies 1968 mit Allershausen der Fall war. Am 1. November 2001 wurde Allershausen dann wieder eigenständiges Dorf als Uslarer Ortsteil.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl der Stadt Uslar und auch der meisten seiner Ortsteile nimmt seit mehreren Jahren stetig ab:
Zeitpunkt | Einwohner |
---|---|
31. Dezember 2004 | 15.905 |
30. Juni 2005 | 15.880 |
Auch die Kernstadt weist trotz der langjährig anhaltenden Ausweisung und Bebauung von Siedlungsflächen, welche im Verhältnis zur Fläche des Orts zusammen sehr großzügig bemessen sind, eine gleiche Tendenz bei der Entwicklung der Einwohnerzahl auf:
Zeitpunkt | Einwohner |
---|---|
31. Dezember 2005 | 6.027 |
Wappen
Blasonierung (Beschreibung)
Das Wappen der Stadt Uslar zeigt in Silber eine rote Zinnmauer, flankiert von zwei roten Türmen mit blauen Runddächern, dazwischen auf rotem Sockel - belegt mit einem silbernen gotischen Spitzschild, darin ein grünes gotisches „V“ - ein rotbewehrter und bezungter blauer Löwe.
Erklärung
Das 1935 genehmigte heutige Wappen ist in enger Anlehnung an das älteste bekannte Siegel der Stadt aus dem späten 13. Jahrhundert gestaltet worden. Die Siegelbilder der Stadt variierten im Laufe der Jahrhunderte leicht, so war der Hintergrund des Wappens bis 1935 gelb, auf den Türmen befanden sich Kreuze und der Sockel war zeitweilig ein „V“ bzw. ein Stadttor. 1952 wurde das Wappen letztmalig und leicht verändert. Die Darstellungen variieren dennoch leicht, z.B. bezüglich der Turmfenster und Zinnen der Mauer.
Der Löwe auf dem Sockel stellt die Statue des Braunschweiger Löwen dar. Jene um 1166 auf dem Braunschweiger Burgplatz aufgestellte Bronzeskulptur stellt das Wappentier Heinrichs des Löwen, einem der wichtigsten Herrscher aus dem Hause der Welfen dar, das auch über Uslar herrschte. Die Farben sind seit dem frühen 18. Jahrhundert bekannt, in welcher Zeit auch das „V“ (ein lateinisches „U“) hinzugefügt wurde.
Politik
Gemeinderat
Zusammensetzung des Gemeinderats:
Zeitraum | CDU (Sitze) | SPD (Sitze) | FDP (Sitze) | Grüne (Sitze) | Linke (Sitze) | Sonstige (Sitze) |
---|---|---|---|---|---|---|
? - ? ? - heute |
14 14 |
16 15 |
- - |
- - |
- - |
3 (Freie Wähler) 3 (Freie Wähler) + 1 (fraktionslos) |
Obwohl der Landkreis Northeim bei den Bundestagswahlen größtenteils zum Wahlkreis 52 Goslar-Northeim-Osterode gehört, gehört Uslar zum Wahlkreis 46 Hameln-Pyrmont-Holzminden.
Bürgermeister
Liste der Bürgermeister der Stadt Uslar:
Name | Partei | Zeitraum | Bezeichnung |
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Reinhold Leipold | SPD | ? - ? | ehrenamtl. Bürgermeister |
Herrmann Weinreis | SPD | ? - ? | ehrenamtl. Bürgermeister |
Stephan Kaiser | CDU | 2002 - heute | ehrenamtl. Bürgermeister |
Liste der Bürgermeister des Orts Uslar:
Name | Partei | Zeitraum | Bezeichnung |
---|---|---|---|
August Schönitz | SPD | 1964 - ? | ehrenamtl. Ortsbürgermeister |
Peter Herbold | SPD | ? - 2002 | ehrenamtl. Ortsbürgermeister |
Gerd Lütge |
Liste der Stadtdirektoren Uslars:
Name | Partei | Zeitraum | Bezeichnung |
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Herbert Meistering | SPD | ? - ? | ? |
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:
- Kerteminde in Dänemark, seit 1985
- Datei:Schlochauwappen.jpg Człuchów (Schlochau) in Polen, seit 1999
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Durch Uslar führt die Ferienroute „Straße der Weserrenaissance“ sowie die „Frau Holle Route“ der „Deutschen Märchenstraße“. Die Region um Uslar ist in der Ferienbranche als „Uslarer Land“ bekannt. Gäste können in Hotels und Pensionen, dem Feriendorf oder der Jugendherberge übernachten. Insgesamt existieren in Uslar und seinen Ortsteilen mehr als 200 Gästebetten. In Schönhagen und Delliehausen-Haje existieren ferner Campingplätze und in Uslar selbst gibt es an zwei verschiedenen Stellen Stellplätze für Wohnmobile sowie ein Jugendcamp. Uslar hat ein eigenes Touristikbüro.
Theater
Das „Ilse Theater“, ein Kino mit 2 Sälen.
Museen
In Uslar gibt es ein Heimatmuseum mit umfangreicher, besonderer Sammlung von Totenkronen und diversen Wechselaustellungen. In Volpriehausen existiert weiterhin ein Kalibergbau-Museum.
Musik
In Uslar ist schon seit geraumer Zeit viel musikalische Aktivität zu verzeichnen. So waren z.B. die mittlerweile aufgeösten „Sollinger Herolde“ weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Es existieren:
- Gesangsvereine.
- Posaunenchöre (Eschershausen und Volpriehausen).
- Bigband „Solling Swing Orchestra“.
- Kirchenmusik an St. Johannis, mit Kantorei, Kinderchören, Gospelchor und Flötenkreis.
- Weiterhin diverse Bands, wobei die Punkband „20/20 Vision“ (ursprünglich „Generation Fuck“) auch im Ausland für die Hörer solcher Musik bekannt ist. Lokale Bands werden durch die „Musik- und Kulturinitiative MUSIKBUS e.V.“ gefördert. Eine der ältesten und in der Region bekanntesten Bands ist „Reminder“.
Bauwerke
- Das Uslarer Wahrzeichen, das in der Innenstadt stehende ca. 1476 erbaute frühere Rathaus mit Fachwerk und nachträglich aufgesetztem kupfernen Turmuhrdach. Unmittelbar neben dessen Haupteingang befindet sich ein in Stein gehauener sitzender Löwe auf einem Steinsockel, dessen einer Eckzahn golden bemalt ist und der ein gotisches Wappen hält, auf dem goldenes ein „V“ (lateinisches „U“) auf blauem Grund dargestellt ist. Das Rathaus wird seit Mai 2002 bis heute (August 2006) saniert, wobei die Art der Sanierung stark umstritten ist.
- Die St. Johanniskirche (ev.-luth.) mit dem gotischen hohen Chor von 1428 und einem handgeschnitzen, prächtigem Altar. Auf der Westempore steht die 1845 von der Firma Euler erbaute Orgel (26/II). Sie gehört heute zu den herausragenden Instrumenten Südniedersachsens, da ihr heutiger Zustand immer noch sehr dem ursprünglichen entspricht.
- Die prächtigen Fachwerkfassaden der Bürgerhäuser mit vielen verschiedenen Geschäften und Gewerben in der mit roten Natursteinen gepflasterten Fußgängerzone in der Innenstadt (um die Fußgängerzone wurde seit den 1990er Jahren bis 2005 kontrovers diskutiert). Beispielhaft sei hierfür das Hotel Menzhausen (früher: Hotel Bussiliar/Gasthof Wicke) genannt.
- Brau- und Backhaus.
- Städtisches Heimatmuseum, ein alter Sattlerhof in direkter Nachbarschaft der St. Johanniskirche und dem Rathaus. 2004 restaurierter Fachwerkbau.
- Der von 1934 bis 1935 erbaute, ca. 30 Meter hohe und steinerne Sollingturm auf dem nordwestlich gelegenen 444 Meter hohen Strutberg bei Sohlingen mit guter Aussichtsmöglichkeit. Dieser Turm ist nicht mit dem hölzernen Hochsollingturm bei Silberborn zu verwechseln.
- Der hölzerne Harzblick-Turm auf dem 492 Meter hohen Steinberg nördlich von Vahle, wo bei guten Sichtbedingungen der Brocken im Harz gesehen werden kann. Ursprünglich sollte auf diesem Berg der Sollingturm errichtet werden.
- Reste der einstigen Stadtmauer in der Kernstadt in der Mauerstraße und am Forstgarten (mit der Stadtmauer hängen auch die Namen Mühlentor und Isertorweg zusammen).
- Wüstung und Kirchenruine Malliehagen nördlich von Dinkelhausen.
Parks
- Alaris Schmetterlingspark mit frei fliegenden Schmetterlingen.
- Div. Parkanlagen in der Kernstadt, die größte ist der Schlosspark, danach der Forstgarten und der Wasserpark mit dem Stiftsgarten.
- ErlebnisWald-Projekt kurz hinter Schönhagen unweit der Bundesstraße nach Neuhaus im Solling und Holzminden (ehemaliger (unvollendeter) Außenstandort der Weltausstellung „Expo 2000“ in Hannover im Jahre 2000).
Regelmäßige Veranstaltungen
- Besonders im Winter zieht die historische Altstadt Uslars mit dem dann dort stattfindenden Weihnachtsmarkt immer wieder viele Touristen und Einheimische an, denn am Rathaus hängt einer der größten Adventskalender in Deutschland. An jedem Tag wird im Rahmen einer großen Tombola ein Türchen geöffnet.
- Alljährliches Stadtfest „Pekermarkt“ in der Innenstadt am 2. Sonntag im September. Verschiedene Geschäfte haben dann von 13.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
- Zweitägiges Altstadtfest in der Innenstadt im Abstand von mehreren Jahren (Nächster Termin: 1. bis 3. September 2006).
- Gewerbeausstellung „Uslarer Leben - Uslar erleben“ am 2. Sonntag im April im Schulzentrum an der schwarzen Erde im Abstand von mehreren Jahren.
- Alljährlicher traditioneller Laufwettbewerb „Spenneweih“ durch die Innenstadt am 2. Sonntag vor Ostern. Hierbei läuft das Team „Altstadt“ gegen das Team „Neustadt“. Der Brauch geht auf eine mittelalterliche Armenstiftung aus dem 14. Jahrhundert zurück.
- Zu Ostern Osterfeuer in vielen Dörfern, z.B. Ostersonntag im Ortsteil Allershausen.
- Zum Ende der Karnevalszeit entsprechende Feiern in den Dorfgemeinschaftshallen von Wiensen und Schoningen.
- Maibaumaufstellen am 1. Mai in vielen Ortsteilen.
- Jeden Freitag von 9 bis 13 Uhr Wochenmarkt (Uslarer Landmarkt) in der Langen Straße vor dem Rathaus.
- Jeden Dienstag von Mai bis Oktober Stadtrundführung.
- Brauereifest im Juli.
- Auf dem Festplatz an der „schwarzen Erde“ diverse Veranstaltungen wie z.B. Frühlingsfest oder Zirkus.
- Flugtag Anfang August.
- In der Zeit nach Weihnachten div. Theatervorführungen von Laienschauspielgruppen.
- Für die Jugend werden weiterhin von ortsansässigen (Junggesellen-)Vereinen in Eigenregie regelmäßig Disco-Abende in Festzelten und Mehrzweckhallen angeboten, insbesondere in Wiensen und Schoningen.
Sonstiges
- Im Ortsteil Allershausen wurde mit städtischen Mitteln das ehemalige Bahnhofsgebäude in ein Kulturzentrum umgebaut, das seit seiner Eröffnung im September 2003 mit regelmäßigen Veranstaltungen zur Bereicherung der kulturellen Szene im südniedersächsischen ländlichen Raum beiträgt und inzwischen weit über die Region hinaus bekannt ist. Das bunt gemischte Programm vom „Kulturbahnhof Uslar“ (Träger ist ein Förderverein) bietet nicht nur den zahlreichen regionalen, sondern auch überregionalen und internationalen Bands und Musikern eine Plattform für öffentliche Auftritte. Ebenso beinhaltet es Ausstellungen, Dichterlesungen, Disco-Abende für Jugendliche, Diskussionsveranstaltungen, Konzerte, Präsentationen und Theateraufführungen.
- Frühere weitbekannte Discotheken „Meeting“ (Uslar Wiesenstraße, davor Martinstraße) und „Lipstick“ (Sohlingen, ehemals Thirtyfour) existieren nicht mehr, dafür das „Show Inn“ in Schoningen.
- Die Vereinslandschaft in Uslar ist sehr vielfältig.
- Diverse Veranstaltungen des Kunst- und Literaturkreises Uslar.
Sport
Div. Sport- und Tennisplätze, Sport- und Mehrzweckhallen sowie Dorfgemeinschaftshäuser, Stadion, beheiztes Hallenbad (Uslarer Badeland) mit 84 Meter langer Rutsche und u.A. Außenschwimmbecken, beheiztes Freibad (in Volpriehausen), Badeteich in Schönhagen auf dem Gelände des ErlebnisWald-Projektes und Badesee Delliehausen, Fitnesscenter, Kegelbahnen, Reiterhöfe, diverse Rad- und Mountainbikewanderwege, Wanderwege, im Winter bei entsprechenden Dauerfrost mit Möglichkeiten zum Schlittschuhlaufen auf dem Eisteich in Richtung Steimke/Schoningen.
Die bekanntesten Sportvereine sind:
- TSG Uslar
- VfB Uslar (Fußball, Tennis)
- OLV Uslar (Orientierungslauf)
- UTC Uslar (Tennis)
- JSG Rehbach (Fußball, Tischtennis etc)
- HSG Schoningen/Uslar/Wiensen (Handball)
- Rot-Weiß-Allershausen (Tennis, Fußball)
- SC Schoningen 04 (Tennis, Fußball, Turnen)
- u.v.m.
Kulinarische Spezialitäten
Als Uslarer Spezialität wird insbesondere beim jährlichen „Pekermarkt“ das gleichnamige „Pekeressen“ angeboten: Hier werden gebackene Kartoffeln mit rohem Hackfleisch (Mett), etwas Butter und Zwiebeln serviert. Der Name leitet sich aus der Zubereitungsweise ab: Die Kartoffeln wurden früher halbiert und anschließend an die Innenseiten der Backkammern heißer Küchenherde geklebt (plattdeutsch „peken“). Sie fielen dann von selbst ab, sobald sie gar waren. Dazu wird ein in Uslar gebrautes Bier getrunken.
In der Herbstzeit finden in Uslar und Umgebung in vielen Gaststätten sogenannte „Wursteproben“ statt, bei denen Kostproben von verschiedenen frisch zubereiteten Fleisch- und Wurstsorten angeboten werden. Ferner wird auch eine zünftige Mettwurst mit Brot wird gern gegessen. Beide Spezialitäten werden insbesondere auch in häuslichen Schlachtereien hergestellt. Ebenso ist aber auch die Bregenwurst mit Grünkohl (auch „Grünkohl mit Pinkel“ genannt) verbreitet.
Im Stadtgebiet existieren verschiedene Lokalitäten wie Cafés, Kneipen und Gaststätten (deutsche, griechische, italienische, chinesische Küche), Imbiss- und Dönerläden sowie Grillhütten in den Dörfern.
Wirtschaft
Zu den wichtigsten Uslarer Industriebetrieben gehören die Ilse Möbelwerke und die Eisengießerei Schneider. Die klassische holzverarbeitende Industrie hat in Uslar regelmäßig Betriebe geschlossen. Ferner gibt es kleinere metallverarbeitenden Betriebe und auch zwei Zuliefererbetriebe der Automobilindustrie. Die Firma Demag Cranes betreibt in Uslar einen Produktionsstandort. Die meisten Betriebe sind im Westen und Südwesten sowie im Osten und Nordosten der Kernstadt in Gewerbegebieten angesiedelt. In den letzten Jahrzehnten verstärkte Textilindustrie und Umwelttechnik. Weiterhin Initiativen zur Förderung von Tourismus und Fremdenverkehr. Forst-, Vieh- und Landwirtschaft, aber auch alle anderen Wirtschaftszweige (inkl. Produktion, Handwerk, Einzel- und Großhandel inkl. div. Supermarktketten, Tankstellen und Kfz- und Motorrad-Gewerbe) gibt es in Uslar. Im Uslarer Stadtgebiet sind vier Alten- und Seniorheime angesiedelt (in Uslar, Delliehausen, Volpriehausen und Schlarpe), eines davon mit gerontopsychiatrischer Station. Es werden betreute Altenwohnungen angeboten.
Verarbeitete vorkommende Rohstoffe sind Wasser, Sand und Holz, wie sich auch in der Wirtschaftsgeschichte widerspiegelt.
Insges. existieren 570 Arbeitsstätten, jedoch ist seit dem Rückgang der Möbelindustrie die Arbeitslosenquote mit 15 Prozent (März 2005) in Uslar sehr hoch und viele Uslarer arbeiten v.a. in Göttingen.
Wirtschaftsgeschichte
Uslars Industriegeschichte reicht mit der Herstellung von Armbrüsten für Norddeutschland bis in das Mittelalter zurück. So war Uslar zeitweilig Mitglied in der Hanse.
Uslar war im 18. und 19. Jahrhundert für die extensive Fabrikation von Tonpfeifen bekannt und bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein weltbekannt für seine Möbelindustrie, die damals dort wichtigster Wirtschaftszweig war (Ilse-Werke 1950: 2000 Arbeitsplätze, daneben gab es noch die Sollinger Holzwarenfabrik in Uslar). Aber auch Zigarren wurden früher in Tabakfabriken gefertigt, an die in der Innenstadt noch die Zigarrenmacherstraße namentlich erinnert und die Sollinger Eisenhütte existiert seit 1715.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis 1932 wurde weiterhin ein Stein- und Kalisalzbergwerk durch die Burbach Kaliwerke in Volpriehausen betrieben. Die Schächte „Wittekind“ (1898-1901 bis auf 558 Meter abgeteuft, vorher „Justus I“ genannt) in Volpriehausen sowie „Hildas Glück“ (1907-1915 bis auf 949 Meter abgeteuft) bei Ertinghausen sind nach Kriegsende am 29. September 1945 durch Explosionen von eingelagerten Sprengkörpern zerstört und überflutet worden und sind mittlerweile verfüllt. Von 1885 bis 1952 wurde mit Unterbrechungen der Abbau (minderwertiger) jungtertiärer Braunkohle aus dem Pliozän und dem Miozän bei Delliehausen im Tagebau in den Gruben „Sollinger Zeche“ und „Elsaß“ durch die konsolidierten Sollinger Braunkohlenwerke und die Hoch- und Tiefbau AG sowie eine Farbenfabrik betrieben. In Delliehausen wurde und wird eine Köhlerei betrieben und in Sohlingen befand sich eine Musterbleiche.
Es bleibt jedoch anzumerken, daß die Industrie im Raum Uslar bis zum Bau der Solling-Chaussee und später auch Sollingbahn nicht gut an die wichtigen Handelswege Deutschlands angeschlossen war (siehe dazu bei Verkehr).
Ansässige Unternehmen
Zu den wichtigsten/bekanntesten/traditionellen/größten Betrieben gehören:
- AKG (Kühler)
- Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.
- Autohaus Siebrecht (Kraftfahrzeuge, Leasing)
- Demag Cranes and Components (Bremsmotoren)
- Eisenvogel (Einzelhandel)
- F. A. Schneider KG (Eisengießerei)
- Fasse Filter (Filter; in Delliehausen)
- Gerke und Söhne (Bekleidung; in Schönhagen)
- Goldwing-Fuchs (Motorräder)
- Ilse (Möbel)
- Kalksandsteinwerk (Steine; zwischen Allershausen und Schoningen)
- Norbert Kordes Kabel (Kabel; in Sohlingen)
- Plessmann/Pamino (Parkett)
- RW Sollinger Hütte (Brückenzubehör), gegr. 1715
- Schefft (Textilhaus)
- Schlieper Druck (Druckerei)
- Sollinger Privatbrauerei Haffner (Bier)
- Spänex (Absaug- und Brikettieranlagen)
- USBAGs (Verpackung)
Infrastruktur
Umspannwerk an das seit 1957 auch durch Uslar verlaufende 110kV-Netz, Stadtwerke (Wasser, Klärwerke und seit 1903 Stromversorgung), Polizeistation, (freiwillige) Feuerwehren, Krankenhaus und Rettungswache, Ärzte (Allgemein, HNO, Gynäkologie, Chirurgie, Augenarzt) und Zahnärzte.
Verkehr
Straße
Die Bundesstraße 241 von Northeim im Osten nach Beverungen im Westen führt quer durch das Gebiet von Uslar. Hierüber sind auch die Bundesautobahnen A7 Hannover-Kassel (Abfahrt Nörten-Hardenberg) und die Südharzautobahn A38 Göttingen-Leipzig im Osten und die A44 Dortmund-Kassel im Südwesten (Abfahrt Warburg) gut und schell erreichbar wie auch die Bundesstraßen B3, B27, B64, B80 und B83. Der Abschnitt der B241 im Raum Uslar wurde erst in der Neuzeit, genauer von 1828 bis 1832 als Solling-Chaussee von Nörten über Hardegsen, Uslar, Schönhagen, Amelith bis Laufenförde gut ausgebaut.
Für Motorradfahrer ist Uslar nicht zuletzt aufgrund der bewaldeten und kurvenreichen Bollert-Bergstrecke der B241 im Westen sehr beliebt, die dennoch auch viele langgezogene Geraden aufweist (ferner gibt es ein großes Motorradhaus eines Goldwing-Importeurs, welches ein bekannter und sehr frequentierter Treffpunkt für Biker ist).
Die Bundesstraße B497 mündet aus Neuhaus im Solling kommend in Schönhagen in die B241.
Alle nächsten Gemeinden Uslars (s.o.) sind direkt mit dem Kfz erreichbar, wobei auch einige diese Straßen erst in der Neuzeit wesentlich ausgebaut wurden (Uslar-Dassel 1851, Uslar-Bodenfelde 1844-1848). Das Verkehrsaufkommen in und um Uslar ist nicht hoch.
Bahn
Uslar liegt an der Solling-Westrampe der eingleisigen, nicht-elektrifizierten und 1878 eröffneten „Sollingbahn“ Ottbergen-Northeim (Han.). Diese wird als Kursbuchstrecke 356 Nord geführt und wird hier nur noch zweistündig von der DB im Rahmen des Personenverkehrs befahren. Die Strecke hat in Volpriehausen bei Kilometer 42,12 einen Haltepunkt (rückgebauter Bahnhof) sowie in Allershausen bei Kilometer 35,52. Der Haltepunkt in Allershausen verfügt über ein automatisches Stellwerk, ein Ausweich- und ein Ladegleis, ist aber kein Gütertarifpunkt mehr. Ferner führt die Strecke bei Allershausen und Bollensen über einen Damm, hat an der Steimke südöstlich der Kernstadt ein Viadukt und führt zwischen Volpriehausen und Ertinghausen durch einen 960 Meter langen Tunnel. Im Wechsel vom 19. zum 20. Jahrhundert war sie eine wichtige Strecke im Deutschen Schienennetz und deshalb auch bedeutend für die Wirtschaft im Raum Uslar.
Ferner existiert seit 1910 die ebenfalls nicht-elektrifizierte „Oberweserbahn“ („Bodenfelder Bahn“) Göttingen-Bodenfelde. Diese Regionalbahn wird als Kursbuchstrecke 356 Süd unter der Streckennummer 1801 geführt. Haltepunkte in der Nähe Uslars befinden sich in Offensen (Kilometer 24,73), Wahlsburg OT Vernawahlshausen und Bodenfelde. Die Haltestelle Verliehausen (Kilometer 28,28) ist geschlossen worden.
Über Göttingen Anbindung an das ICE-Netz der DB mit der ICE-Strecke Hannover-Würzburg, über Northeim, Göttingen und Ottbergen Anbindung an das weitere Netz der DB, in Ottbergen insbesondere an Höxter und Holzminden.
Von 1921 bis 1989/1990 existierte auch die Bahnstecke Uslar-Schönhagen (Han).
Bus
Direkte, wochentags stündliche Busanbindungen (Bus 210) des VSN (Regionalbus Braunschweig) über den ZOB an der schwarzen Erde an Göttingen über Adelebsen und an Holzminden über Neuhaus im Solling (Fahrtzeit jeweils ca. 60 Minuten).
Busanbindung über den ZOB im Westen der Kernstadt an alle Ortsteile sowie an Hardegsen (Bus 212), Bodenfelde, Derental und viele Ortsteile von Oberweser sowie an Wahlsburg (beide in Hessen).
Flugverkehr
Ein Segelflugplatz (kein Linienverkehr) befindet sich westlich der Kernstadt.
Die drei nächstgelegenen Flughäfen, welche von Uslar aus am besten erreichbar sind, sind Hannover-Langenhagen (IATA-Code: HAJ), Kassel-Calden (IATA-Code: KSF) und Paderborn/Lippstadt (IATA-Code: PAD).
Bootsverkehr
Über Bodenfelde Anbindung im Weser-Personenbootsverkehr zwischen Hann. Münden und Hameln.
Medien
Es gibt eine Regionalausgabe der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) sowie diverse Werbewurfsendungen (z.B. „Tip aktuell“, „gelbes Blatt“ genannt und „Oberweserwochenzeitschrift“ (OWZ)), die dort die Zeitung ergänzen. Das Göttinger Tageblatt wird in Uslar ebenfalls gelesen.
In und um Uslar können (analog bzw. digital übertragene) Radio- und/oder Fernsehprogramme aus Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen terrestrisch empfangen werden. An einigen Stellen sogar Radioprogramme aus Bremen und Bayern. Es ist auch Kabelempfang (kein offener Kanal) möglich und es wird DSL angeboten. Die GSM-Telefonnetze sowie DAB haben viele Funklöcher um Uslar.
Die verschiedenen Ortsteile von Uslar liegen in vier verschiedenen Ortsnetzen. Der größte Teil der Teilnehmer ist unter der Vorwahl 05571 erreichbar, während die westlichen Ortsteile die Vorwahl 05573 (Ortsnetz Volpriehausen) haben. Offensen gehört zum Ortsnetz von Adelebsen und hat deshalb die Vorwahl 05506. Fürstenhagen gehört zum Ortsnetz von Oberweser und hat deshalb die Vorwahl 05571. Der Ortsteil Vernawahlshausen der hessischen Gemeinde Wahlsburg gehört hingegen auch zum Ortsnetz von Uslar und hat deshalb die Vorwahl 05571.
Öffentliche Einrichtungen
Verwaltung (mit Zweigstellen einiger Kreisbehörden wie z.B. Kfz-Zulassungsstelle).
Bildung
Kindergärten, vier Grundschulen (in Uslar, Schoningen, Volpriehausen, Schönhagen), in der Kernstadt Kinderdorf, Georg-Laves-Hauptschule, Sollingschule Realschule, sprachliches Gymnasium für Englisch, Französisch und Latein, Pflegeschule, Förderschule Schwerpunkt Lernen, Volkshochschule.
Die örtlichen Schulen werden auch von Schülern aus den Nachbargemeinden Oberweser und Wahlsburg (Hessen) sowie Bodenfelde besucht. Schüler aus Uslar besuchen auch die Gesamtschule Bodenfelde.
Bis 1994 gab es auch eine Orientierungsstufe.
Die nächstgelegene Universität liegt in Göttingen.
Sonstiges
- Ein Typus altrömischen, in Deutschland gefundenen Tongeschirrs wird mit Uslar benannt.
- Die Uslarer Polizeistation ist auch für Bodenfelde zuständig. Auch der zum Revier zugehörige Teil der Weser mit hessisch/niedersächsischer Landesgrenze in der Flussmitte gehört polizeilich auf ganzer Flußbreite zu dieser Station.
- Das Eigenschaftswort und die Einwohner heißen „Uslarer“ nicht wie ab und zu zu hören „Uslaraner“.
Mundart
- Die gesprochene Mundart weist nur wenig Akzent auf. Unter den Senioren wird auch plattdeutsch gesprochen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Georg Ludwig Friedrich Laves, * 15. Dezember 1788 in Uslar, † 30. April 1864 in Hannover, bedeutender Architekt des Klassizismus, wirkte seit 1814 in Hannover (u.a. von ihm: Umbau des Leineschlosses, Bibliothekspavillon Herrenhausen, Mausoleum in Berggarten, Waterloosäule, Opernhaus). Von ihm wurde auch die Neugestaltung der St. Johanniskirche in Uslar übernommen, die allerdings nicht vollendet wurde.
- Redner Bode. Sein Denkmal steht in der Fußgängerzone vor der Kreissparkasse und er ist auf dem 50-Pfennig-Schein des früheren Uslarer Notgelds von 1921 abgebildet. Er war eine Art wandelndes Mitteilungsorgan für die Uslarer.
- Ingo Bartussek aus Allershausen: Tierfotograf, der vor allem durch seine Waschbärfotos bekannt geworden ist.
- Peter Schünemann aus Bollensen („Der Junge von der Weser“): Sänger