Brutreaktor

Atomreaktor, der auch weiteres Spalt-Material erzeugt
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Ein Brutreaktor, auch unter dem Namen Schneller Brüter bekannt, ist ein Atomreaktor, der nicht nur der Energieerzeugung, sondern auch zur Erzeugung weiteren spaltbaren Materials dient. Dabei wird das nicht spaltbare U238 durch schnelle Neutronen in spaltbares Pu239 verwandelt. Es wird flüssiges Natrium als Kühlmittel verwendet.

Brutreaktoren sind sehr umstritten. Im Betrieb ist der Einsatz des Natriums potentiell problematisch. Natrium brennt spontan, wenn es mit Luft in Berührung kommt. Ein kleines Leck im Kühlkreislauf des Reaktors hätte sofort einen Brand zur Folge. Daneben ist ein Natriumbrand nicht leicht unter Kontrolle zu bringen, da Natrium mit Wasser heftig reagiert.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass beim Betrieb eines Brutreaktors waffenfähiges Plutonium hergestellt wird. Somit kann der Betreiber eines Brutreaktors zum potentiellen Versorger einer Atommacht werden.

Derzeit werden Brutreaktoren in den USA, Russland, Frankreich und Japan betrieben. In Deutschland wurde am Niederrhein bei Kalkar ein Brüter gebaut. Nach zahlreichen Protesten und dem Reaktorunfall bei Tschernobyl (1986) kam es nie zu einer kommerziellen Stromerzeugung. Das offizielle Aus des Schnellen Brüters bei Kalkar kam am 21. März 1991, noch bevor dieser überhaupt fertiggestellt war.

Brutreaktoren