Common Lisp Object System

objektorientierte Erweiterung der Programmiersprache Common Lisp
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Das Common Lisp Object System (CLOS) ist die objektorientierte Erweiterung der Programmiersprache Common Lisp. Es hat seine Ursprünge in Loops und Smalltalk und ist im ANSI Common Lisp Standard spezifiziert.

CLOS wird durch das MetaObject Protocol implementiert, dass ebenfalls standardisiert ist und dem Programmierer so erlaubt CLOS zu erweitern und anzupassen.

Eigenschaften

CLOS erlaubt die Definition von Klassen mit multipler Vererbung, von Methoden und generischen Funktionen.

Da Common Lisp eine interaktive und inkrementelle Entwicklung von Programmen in einer Laufzeitumgebung erlaubt, können auch Klassen zur Laufzeit geändert werden. Dies kann z. B. durch manipulation des MetaObject-Protokoll erreicht werden, das die Instanzen der geänderten Klassen konsistent hält. Dieses Verhalten kann durch den Programmierer angepasst werden. Insofern ist CLOS ein dynamisches und programmierbares Objektsystem.

Eine weitere Besonderheit gegenüber anderen objektorientierten Programmiersprachen wie Smalltalk oder Java ist ist die Tatsache, dass Methoden in CLOS nicht Klassen zugeordnet sind, sondern separaten generischen Funktionen.

Eine generische Funktion umfasst eine Menge von Methoden mit verschiedenen Signaturen. Beim Aufruf der generischen Funktion für eine Liste von Argumenten wird dynamisch diejenige Methode ausgewählt, deren Signatur am spezifischsten auf die Argumente passt. Diese Art des Dispatching (der Selektion) von Methoden wird auch Multimethoden genannt, da die Methode nicht nur aufgrund des ersten Arguments (Empfänger) ausgewählt wird, sondern aufgrund der gesamten Liste von Objekten.

Literatur

  • Gregor Kiczales, Jim des Rivieres und Daniel G. Bobrow: The Art of Metaobject Protocol. MIT Press, Boston 1991, ISBN 0-262-61074-4
  • Andreas Paepcke (Editor): Object-Oriented Programming: the CLOS Perspective. MIT Press, Boston 1993, ISBN 0-262-16136-2