Pulsierende Signal TherapieTM
Die Pulsierende Signal TherapieTM, kurz PSTR, ist eine Behandlung, mit der folgende Erkrankungen therapiert werden können:
Erkrankungen und Schäden des Knorpels, anderer Bindegewebe und des Knochens,insbesondere:
* Verschleißerkrankungen (Arthrose) * Entzündlich rheumatische Gelenkschäden * Verformungen des Bewegungssystems * Knorpel- und Knochenzerfallsprozesse * Gelenkschäden nach Unfall / Operation
Die PST ist ein Verfahren zur Behandlung von Gelenkbeschwerden und Rückenschmerzen bei Arthrose, rheumatisch entzündlichen Gelenkerkrankungen und Sportverletzungen. Sie wird seit 9 Jahren in Deutschland bei mittlerweile über 300.000 Patienten eingesetzt.
Erfinder dieser Methode ist der Deutsch-Amerikanische Arzt und Biophysiker Dr. Richard Markoll. Er erhielt dafür 2000 den John Liebeskind Award der amerikanischen Schmerzgesellschaft American Academy of Pain Management.
Die Pulsierende Signal Therapie ist laut div. Studienaussagen keine Magnetfeldtherapie und soll daher deutlich von dieser unterschieden werden (19)
Wirkprinzip
Der frühere Glaube, dass Knorpelgewebe im Gelenk sich nicht regenerieren kann, wurde bereits vor langer Zeit revidiert. Inzwischen ist bekannt, dass sich etwa 1-2% des Knorpelgewebes täglich erneuern. Wir wissen heute auch, dass die Bewegung des Gelenks adäquate Stimulation für den Regenerationsanstoss ist. Deshalb wird ein Gelenk heute nach Verletzungen nur so kurzzeitig wie möglich ruhig gestellt.
Bei normaler Bewegung des Gelenks kommt es zu einer Kompression des zwischen den Knochen befindlichen Knorpels und somit zum Austritt von Wasser aus dem zum großen Teil aus Wasser bestehenden Knorpel. Dabei entstehen durch Verschiebung von positiven und negativen Elementen kleine Ströme, die ständig ihre Lage wechseln – sogenannte "strömende Potentiale". Sie bilden elektrische Felder, die von den Knorpel bildenden Zellen als Wachstumsimpuls entschlüsselt werden und so die Regeneration ankurbeln. Mit zunehmender Gelenkveränderung (z.B. bei Arthrose) nimmt auch die Komprimierbarkeit des Gelenks ab. Es kommt zu einem geringeren Wasseraustritt bei Bewegung und dadurch zu einer Veränderung der elektrischen Felder.
In diesen Regelkreis greift die PST ein. Laut Wirkprinzip nach Prof. Faensen (14)imitiert PST die definierten "strömenden Potentiale", die das Gelenk nicht mehr selbst erzeugen kann und leitet sie von aussen in das Gelenk. Diese genau definierten pulsierenden Signale sollen jetzt die fehlenden elektrischen Felder aufbauen, die vom Gelenk als Initiation zur Regeneration erkannt werden. Das Therapieprinzip ist hierbei der in das Gelenk geleitete wirksame elektrische Strom, der das Feld im Gelenk aufbaut, und nicht das elektromagnetische Feld, das von den PST–Spulen als Signalträger erzeugt wird. Letzteres wirkt nur als Überträger des elektrischen Stroms – so wie ein Stromkabel nur ein Überträger für den Strom in einen Fernseher oder Computer ist. (Quellen: 14,20 )
Indikationen und Kontraindikationen
Indikationen zur PST sind sämtliche Erkrankungen des Bewegungsapparates, insbesondere Gelenkbeschwerden und Rückenschmerzen durch Arthrose, rheumatisch entzündliche Arthritis und Sportschäden. Sämtliche Gelenke wie Wirbelsäule, Schultern, Ellenbogen-, Finger-, Hüft-, Knie- und Fussgelenke sind behandelbar. Für die PST bestehen keine Kontraindikationen. Aus forensischen (rechtlichen) Gründen behandelt man nicht bei Schwangerschaft, Tumorpatienten im Ausbreitungsgebiet (wenn die Erkrankung weniger als 5 Jahre zurückliegt), bei bakteriell entzündlichen Gelenkerkrankungen und bei Patienten mit Herzschrittmacher im Implantationsgebiet.
Therapieablauf
Die erkrankten Gelenke werden an aufeinander folgenden Werktagen je eine Stunde behandelt. Die Therapie der Schultern, Hüften und Wirbelsäule erfordert zwölf und an allen anderen Gelenken neun Stunden Gesamtbehandlung. Der Therapieverlauf wird über ein Protokoll dokumentiert. Wesentliche Aussagekraft für die therapeutische Ergebnisbeurteilung hat der Befund nach sechs Wochen, da dieser Zeitraum für eine Regeneration des Knorpels und anderer Bindegewebsstrukturen mindestens benötigt wird. Die PST ist nicht-invasiv und völlig nebenwirkungsfrei.Dies hat die Behandlung von bisher etwa 300.000 Patienten in Deutschland gezeigt. (Quelle: div. Studien s. unten)
Therapieergebnisse und Studien
Inzwischen arbeiten über 300 Praxen, Kliniken und Rehazentren in Deutschland mit der PST. Die Auflistung sämtlicher Studien würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Die wichtigsten sind unten aufgeführt. Erste prospektive, randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudien an der Yale Universität, USA, wurden 1993 und 1994 im Journal of Rheumatology veröffentlicht. Sie zeigten bei schmerzhafter Arthrose der Knie und der HWS gegenüber der Placebowirkung signifikante therapeutische Wirkung bei etwa 70% der mit PST Behandelten. Eine prospektive multizentrische Studie mit 303 Patienten aus 49 deutschen PST-Zentren zur Behandlung von Gonarthrosen ,Kniearthrosen,(Kellgren Stadium II und III) wurde von Prof. Breul, Ludwig-Maximilians-Universität, München, durchgeführt. Veröffentlicht wurde im Jahr 2000 in der Fachzeitschrift „Orthopädische Praxis“, dass bei etwa 73% bis 87% der Patienten eine signifikante Befundbesserung zu verzeichnen war. Nebenwirkungen traten nicht auf.
In einer in vitro (Reagenzglas-) Studie der Arbeitsgruppe Tissue Engineering der Charité, Berlin wurde die Wirksamkeit der PST auf die Regeneration der extrazellulären Knorpelmatrix untersucht. Knorpelzellen arthrotischer Kniegelenke wurden isoliert, vermehrt, vereinigt und in mehreren Pelletkulturen angelegt. Eine Gruppe der Zellpellets wurde über neun Tage täglich eine Stunde mit PST behandelt, während eine Kontrollgruppe unbehandelt blieb. Grössenvergleiche mit der Kontrollgruppe zeigten, dass die mit PST behandelten Pellets nach sechs Monaten signifikant grösser als die Kontrollpellets waren.
Zahlreiche weitere Studien an amerikanischen, französischen, italienischen und deutschen Universitäten weisen ebenfalls eine signifikante Wirksamkeit der PST bei der Regeneration von Knorpel- und anderen Bindegeweben aus sowie bei der Schmerzbeseitigung und Bewegungsverbesserung der erkrankten Gelenke.(Quellen: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9)
Expertendiskussion
Ein erster Antrag auf Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen wurde 1998 (veröffentlicht 2000) abgelehnt,da hier nur Studien bis 1997 mit erfasst wurden.
Die Deutsche Rheuma-Liga fasste den Kenntnisstand 2003 so zusammen:
„Vereinzelte Studien ergaben einen Effekt, der über den Placebo-Effekt hinausgeht. Größere wissenschaftliche Arbeiten, die die Ergebnisse mehrerer Studien zusammenfassen – sogenannte Metaanalysen – hingegen konnten bislang keinen wissenschaftlichen Beweis der Wirksamkeit erbringen.“[17] Eine Quellenangabe wird hierzu nicht angegeben.
In der zitierten Metaanalyse aus 2003 von H. Gierse findet sich eine Aussage, die konträr zur Behauptung der Rheuma-Liga steht:
.....Klinische Studien konnten den positiven Aspekt der PST auf Arthrosesysteme darstellen....Eine Besserung findet sich bei 73% bis 87% der Betroffenen..
...Hat die PST einen festen Stellenwert als alternatives Heilverfahren zur Behandlung der Arthrose aufgrund ihrer Nebenwirkungsfreiheit, dem Fehlen von Infektionsrisiken, weil sie schonend, schmerzfrei und kein Eingriff notwendig ist..
.....ist die Datenlage mit der vorliegenden Evidenz derzeit nicht ausreichend, um den WIRKMECHANISMUS der PST eindeutig zu charakterisieren und zu quantifizieren.......
Nach dieser Metaanalyse ist die Wirksamkeit der PST bereits in 2003 bei ca. 80% der Behandelten nachgewiesen, aber es werden weitere Arbeiten zur Erklärung des Wirkmechanismus gefordert.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die PST nicht. Sie ist auch nicht beihilfefähig.
Die meisten privaten Krankenkassen zahlen die Behandlungskosten seit Jahren.
Quellen
1. The Effect of Pulsed Electromagnetic Fields in the Treatment of Osteoarthritis of the Knee and cervical spine. Report of Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trials D.H. Trock, A.J. Bollet R.H. and Markoll R. Three Trial Centers under a protocol from Yale University School of Medicine Teaching Hospital Waterbury, Connecticut Journal of Rheumatology 1994; 21(101903-1911
2. Pulsed Signal Therapy: Treatment Of Chronic Pain Due To Traumatic Soft Tissue Injury. McGill University, Vancouver, Canada International Medical Journal. 1999; 6(3):167-173
3. Ètude de vérification de l’efficacité antalgique des champs électromagnetiques pulsés (PST) dans la gonarthrose. [Efficacy of pulsed electromagnetic therapy (PST) in painful knee osteoarthritis.] (A Placebo-Controlled Double-Blind, study) S. Perrot, M. Marty, A. Kahan, C-J. Menkés Cochin Hospital, Paris, France American College of Rheumatology Presentation, Nov 1998. Arthritis Rheum. 1998; 41(3) (suppl): S.357. arthritis + rheuma, 2002; 22(2):101-104
4. Impiego della Terapia a Segnale Pulsante (PST) nell’artrosi della mano [The Use of Pulsed Signal Therapy (PST) in the treatment of arthritis of the Hand.] M. Cossu, C. Leuci, N. Sias Niguarda Hospital, Milano, Italy La Riabilitazione- Revista di Medicina Fisca e Riabilitazione, September 2000; 33(3):109-114
5. Impiego della Terapia a Segnale Pulsante (PST) nell’artrosi del ginocchio [The Use of Pulsed Signal Therapy (PST) in Osteoarthritis of the Knee.] M Cossu, N. Sias, G. Devito La Riabilitazione- Revista di Medicina Fisca e Riabilitazione, December, 2001; 34(4):213-218
6. Prospective, clinical verification study of PST in Gonarthrosis, Coxarthrosis and degenerative disorders of the lumbar spine. S. Frhr von Gumppenberg H. Martin, M. Faensen, R. Breul PSTÒ Treatment Center Munich, TU Munich Terapia Sygnałami Pulsującymi – Ocena Pierwszej Części Prospektywnego Badania Klinicznego Skuteczności Leczenia W Zwyrodnieniu Stawu Kolanowego. Medycyna Sportowa, December 1998, XIV(89):31-34. Presentation: „Pulsierenden Signaltherapie (PST) – Ein nichtinvasives Verfahren zur Behandlung von Gelenkerkrankungen“ Norddeutsche Orthopäden-vereinigung e.V. 48.Jahrestagung in Münster, June 17-19, 1999
7. . Risultati a lungo termine della terapia a segnale pulsante (PST). [Long-Term Results Achieved by Pulsed Signal Therapy (PST), Niguarda Hospital, Milano, Italy, La Riabilitazione- Revista di Medicina Fisca e Riabilitazione, January-March, 1999; 32(1):11-15.
8. Permanent Prospective Study (VITAL) R. Breul, F. Hahn, D. Rost Ludwig-Maximilians- Universität, Munich 1996-2001, 42 000 patients
9. Ergebnisse einer multi-zentrischen Untersuchung zur Wirksamkeit der Pulsierenden Signal Therapie(PST) Arthrosen im Kniegelenk (Gonarthrose, Stadium II and III nach Kellgren). [Multi-Center-Study ofthe clinical effect of Pulsed Signal Therapy in Arthrosis of the knee (Gonarthrosis, grade II and III,Kellgren.)] M. Faensen, R. Breul Ludwig-Maximilians-Universität, Munich Orthopädische Praxis, 2001; 37(11): 701-709
10. Pulsed Signal Therapy (PST) Stimulates Mitosis of Human Chondrocytes in Culture. H. Gierse, R. Breul, M. Faensen, R. Markoll Praxis für Orthopädie und Sportstraumatologie, Cologne, Germany Singapore Humanitas Press, In Proceedings: Tenth International Conference on Biomedical Engineering. Singapore, December 2000; 473-474
11. Der Einfluss der Pulsierende Signale Therapie auf die Synthese der Extracelluaren Matrix in 3-Dimension Human Chondrozyten [The PST Effect on 3-Dimensional Chondrocyte Culture: An In Vitro Study]. I. Krüger, J. Zimmermann, T. Knedel, M. Sittinger, M. Faensen University Center, Charité, Humboldt University, Berlin, Germany Presentation at the 1st Biennial Meeting of the Tissue Engineering Society ETES -2001 Symposium of the International Cartilage Repair Society (ICRS) - Freiburg, Germany; Nov. 7-10, 2001
12. European Patent Nr. EP 1 119 393 B1
13. US Patent No. US 6,524,233 B2
14. Pulsierende Signal Therapie Wirkprinzip und Anwendungsspektrum Prof. Faensen Physiotherapie med,2000
15. Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen: Pulsierende Signaltherapie (PST). Online als PDF (2000)
16. Ausschluss wissenschaftlich nicht allgemein anerkannter Behandlungsmethoden von der Beihilfefähigkeit
17. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. (Hrsg.): Leben mit Arthrose. online (2003)
18. Metaanalyse PST, Gierse, Zeitschrift Sport-Medizin SPM 6_03 23.6.
19. Bericht Jahrestagung 2005 Österreichische Orthopädische Gesellschaft, Prof. Weinstabl, http://www.springer.at/periodicals/article_pdf/xxxxxxxxxx14xxxxxx400109_1.pdf seite 18
20. Wirbelsäulenligae.V. http://www.wirbelsaeulenliga.de/generator.php4?page=informationen_behandlungsmethoden_allgemein2_signaltherapie
21. Efficacy of Pulsed Electromagnetic Fields in the treatment of early osteoarthritis of the knee.Lim YW, Chong KC, Low CO Poster Presentation at the ECCEO 5, March 16-19, 2005, Rome, Italy: prospective randomised placebo-controlled double-blind study