Südafrikanische Rugby-Union-Nationalmannschaft

Nationalmannschaft Südafrikas im Rugby
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Die südafrikanische Rugby-Union-Nationalmannschaft ist die offizielle Nationalmannschaft Südafrikas in der Rugby Union und repräsentiert das afrikanische Land bei allen Nationalspielen der Männer. Die Mannschaft ist besser bekannt unter ihrem Spitznamen Springbokke, benannt nach der Springbock-Antilope. Teilweise wird das Team auch als Bokke oder amaBokoboko bezeichnet. Rugby Union wird in Südafrika als eine der nationalen Sportarten betrachtet und die südafrikanische Rugby-Union-Nationalmannschaft hat gegen fast jeden bisherigen Gegner eine positive Gewinnbilanz, mit Ausnahme der „All Blacks“ aus Neuseeland.

Südafrika
Logo
Spitzname(n) Springboks (Englisch)
Springbokke (Afrikaans)
amaBokoboko (isiXhosa)
Verband South African Rugby Union
Trainer Sudafrika Jacques Nienaber (seit 2020)
Kapitän Siya Kolisi
WR-Kürzel RSA
WR-Rang 1. (92.78)
(Stand: 24. März 2025)
[1]


Heim
Auswärts
Meiste Länderspiele
Victor Matfield (127)[2]
Meiste erzielte Punkte
Percy Montgomery (893)[3]
Meiste erzielte Versuche
Bryan Habana (67)[4]
Erstes Länderspiel
British Isles 4:0 Kapkolonie
(30. Juli 1891)
Höchster Sieg
Uruguay Uruguay 3:134 Südafrika Sudafrika
(11. Juni 2005)
Höchste Niederlage
Neuseeland Neuseeland 57:0 Südafrika Sudafrika
(16. September 2017)
Weltmeisterschaften
Teilnahmen: 7/9
Bestes Ergebnis: Weltmeister 1995, 2007, 2019

Die wichtigsten internationalen Auftritte sind die Rugby Championship, ein seit 1996 jährlich stattfindendes Turnier, das als Tri Nations begann, sowie die Rugby-Union-Weltmeisterschaft. Teilnehmer sind die vier besten Nationalmannschaften der südlichen Hemisphäre: die „Pumas“ aus Argentinien, die „Wallabies“ aus Australien, die „All Blacks“ aus Neuseeland und die „Springboks“ aus Südafrika. Während des Rugby Championship spielen die Springboks gegen Australien um die Mandela Challenge Plate und gegen Neuseeland um den Freedom Cup. Die Springboks haben das frühere Tri Nations drei Mal für sich entschieden (1998, 2004 und 2009), und 2019 auch erstmals die Rugby Championship gewonnen.

Die Springboks nehmen alle vier Jahre an der Rugby-Union-Weltmeisterschaft teil. Obwohl Südafrika aufgrund des internationalen Sportboykotts nicht an den ersten beiden Weltmeisterschaften teilnehmen durfte, gelang ihnen bei der Erstteilnahme während der Weltmeisterschaft 1995 der Erfolg vor heimischem Publikum. Die Springboks bezwangen die „All Blacks“ im Finale mit 15:12, was als einer der größten Erfolge in der südafrikanischen Sportgeschichte gilt. Die Südafrikaner konnten zwölf Jahre später, während der Weltmeisterschaft 2007 in Frankreich, und wieder zwölf Jahre später, bei der Weltmeisterschaft 2019 in Japan, den Webb Ellis Cup in die Höhe recken. Südafrika egalisierte somit den neuseeländischen Rekord von drei Titeln, jedoch mit zwei Teilnahmen weniger.

Die in gold-grünen Trikots und weißen Hosen auftretenden Springbokke spielen bereits seit 1891 Rugby, als am 30. Juli eine Auswahl der Kapkolonie gegen die British Isles antrat. Heute gehört die Mannschaft zu den besten der Welt und der Zentralverband des Landes, die South African Rugby Union zählt neben neun anderen zur ersten Kategorie (englisch: first tier) des International Rugby Board. Die südafrikanische Rugby-Union-Nationalmannschaft ist aktuell (6. Juni) auf dem ersten Platz der Weltrangliste von World Rugby.[5] 2004, 2009 und 2019 wurden sie außerdem von World Rugby als „Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet. Zwölf ehemalige Spieler wurden in die World Rugby Hall of Fame aufgenommen.

Organisation

 
Rugbyfelder bei der Universität Kapstadt, Südafrika

Verantwortlich für die Organisation von Rugby Union in Südafrika ist die South African Rugby Union (SARU), bis 2005 South African Rugby Football Union (SARFU). Sie wurde 1992 mit der Vereinigung der „weißen“ South African Rugby Board und den für alle „Rassen“ offen stehenden South African Rugby Union gegründet. Die SARU besteht aus 14 Regionalverbänden, die jeweils eine eigene Mannschaft für den Currie Cup, den ältesten und wichtigen Ligatitel in Südafrika abstellen. Daneben findet jährlich die SuperSport Rugby Challenge statt.

Neben der eigentlichen Nationalmannschaft ruft die SARU weitere Auswahlmannschaften zusammen. Die Junior Bokke bilden die U-20-Nationalmannschaft und nehmen an den entsprechenden Weltmeisterschaften teil. Die A-Nationalmannschaft gilt als Vorstufe für die Springboks und trägt deshalb auch den Spitznamen Opkomende Springbokke. Die Kinder und Jugendlichen werden bereits in der Schule an den Rugbysport herangeführt und je nach Interesse und Talent beginnt dann die Ausbildung. Jede südafrikanische Universität besitzt eine eigene Rugbymannschaft, die am Varsity Cup und der Varsity Shield teilnehmen kann. Auf Schulebene findet außerdem jährlich die Craven Week statt, benannt nach Danie Craven.

Der nationalen Meisterschaft übergeordnet ist die zusammen mit Mannschaften aus Australien und Neuseeland ausgetragene internationale Meisterschaft Super Rugby. Da sich die Spielzeiten nur wenig überschneiden, kommen zahlreiche Spieler in beiden Ligen zum Einsatz. Außerdem treten zwei südafrikanische Franchises – Central Cheetahs und Southern Kings – in der jährlichen Pro14 gegen andere Franchises aus Irland, Italien, Schottland und Wales an.

Geschichte

Die Anfänge

 
Landschaft bei Stellenbosch in der Provinz Westkap, wo 1883 der Stellenbosch Club gegründet wurde

Knapp 40 Jahre nach der angeblichen Erfindung des Rugby-Sports durch William Webb Ellis in England, genauer gesagt im Jahr 1861, wurde Canon George Ogilvie Rektor des renommierten Diocesan College in Kapstadt. Dieser brachte ein fußballähnliches Spiel – bekannt als „Gog’s Game“ – nach Kapstadt, so wie es am Winchester College unterrichtet wurde. Der Sport ähnelte dem heutigen Rugby schon sehr und wird als Beginn des Rugby-Sports in Südafrika angesehen.[6][7] Rasch fand es unter den jungen Gentlemen der Stadt Gefallen. Das erste offizielle Spiel wurde am 23. August 1862 in Kapstadt zwischen 17 Offizieren der Armee und 15 Beamten, darunter John X. Merriman, ausgetragen und endete 0:0.[8] Damals wurden mehrere Fußballspiele zwischen zusammengestellten Mannschaften ausgespielt; „Dorf gegen Vororte“ oder „Daheim (Britisch)-geborene gegen in der Kolonie geborene“.[6]

Mit der Gründung der englischen Rugby Football Union im Jahr 1871 wurde das genaue Reglement des Rugby-Union-Sports festgelegt. Für die Verbreitung der neuen Sportart waren maßgeblich britische Kolonisten sowie Soldaten verantwortlich. Verschiedene Vereine beanspruchen den Titel, erster Rugbyverein des Landes zu sein für sich, so zum Beispiel der Hamilton RFC und der Villagers RFC. 1883 gab es im Westen des Landes bereits genug Vereine, so dass ein Verband, der Western Province Rugby Football Union, gegründet werden konnte. Sechs Jahre später hatte sich die Sportart über das ganze Land verbreitet und es wurden weitere regionale Verbände aufgebaut, bis 1889 ein landesweiter Verband seine Tätigkeit aufnahm. Ebenfalls 1889 wurde das erste landesweite Turnier ausgetragen und die South African Rugby Union (SARU) gegründet.

Die ersten Länderspiele

 
Donald Currie stiftete sowohl im Cricket als auch im Rugby den Currie Cup
 
England gegen die Kapkolonie 1891, die erste von Bill MacLagans unbezwungenen British Islands Tour nach Südafrika
 
Die südafrikanische Mannschaft des zweiten Tests gegen die British Lions 1891

1891 fand, finanziert durch Cecil Rhodes und Paul Kruger, die erste internationale Tour für eine Auswahl südafrikanischer Spieler statt.[9] Alle 20 Spiele gegen die British Isles gingen verloren (die Spiele der Lions gegen regionale Mannschaften galten ebenfalls als Länderspiele, obwohl die verschiedenen südafrikanischen Kolonien 1891 noch nicht vereinigt waren). Die Briten stifteten den Currie Cup an die Mannschaft von Griqualand West, die ihrer Meinung nach die beste Leistung erbracht hatte. Noch heute stellt der Currie Cup die nationalen Rugby-Meisterschaften Südafrikas dar.

Bei einer weiteren Länderspielreihe der Lions in Südafrika konnte die heimische Mannschaft 1896 den ersten Sieg in ihrer Geschichte feiern. Seit diesem Zeitpunkt tritt sie in ihren heutigen Farben auf, die der Kapitän Barry Heatlie bei seinem Klub Old Diocesian ausgeliehen hatte,[10] und seit der ersten Tour der Lions wurde dem Rugby eine immer größere Bedeutung in Südafrika eingeräumt, das öffentliche Interesse an dieser Sportart stieg sprunghaft an.

Nicht nur die britischen Kolonisten, auch die niederländisch stämmigen Buren nahmen das Rugby-Spiel in ihre Lebenskultur auf. Eine kuriose Begebenheit ereignete sich während des Zweiten Burenkrieges: Damals wurden die Kriegshandlungen teilweise kurz unterbrochen, damit Briten und Buren ein Rugby-Spiel austragen konnten. Noch größere Beliebtheit erlangte das Spiel unter den Buren, als sie nach dem Krieg in britische Kriegsgefangenschaft gerieten.

Im Kap spielte vor allem die Universität Stellenbosch eine wichtige Rolle in der Ausbildung von zukünftigen Rugbyspielern und -organisatoren. Die erste Erwähnung eines Rugbyklubs in Stellenbosch datiert auf das Jahr 1880, die offizielle Universitätsmannschaft wurde jedoch erst 1919 gegründet. Stellenboschs Lage in der Nähe von Kapstadt, wo das Rugbyspiel am Ende des 19. Jahrhunderts bereits etabliert war, hat bei der Entwicklung des Sports in Stellenbosch geholfen. Von hier aus wurde der Sport durch jährliche Touren und Afrikaans-Lehrer sowie Prediger im Umland verbreitet.[11]

Gerade ein Jahr nach dem Frieden von Vereeniging, der den Zweiten Burenkrieg beendete, besuchten die British Lions 1903 zum dritten Mal Südafrika. Die Lions sollten zum ersten Mal eine Serie in Südafrika verlieren, nachdem sie in den ersten zwei Tests unentschieden spielten und den dritten Test am 5. September in Newlands mit 8:0 verloren hatten.[12] Während dieser Tour konnten die Lions nur elf ihrer 22 Spiele gewinnen.[13] Die Südafrikaner verloren bis 1956 keine ihrer Serien mehr – weder daheim noch auswärts. Im letzten Test spielte Südafrika wieder im grünen kragenlosen Trikot des Old Diocesan Clubs, das sie schon während ihres ersten Sieges 1896 trugen.[10][14] Dieser Erfolg der Mannschaft im grünen Trikot führte zu dem Entschluss, von nun an nur noch in grünen Trikots zu spielen.[10]

Die „Springboks“

 
Die Mannschaft im Jahr 1906, gegen Cambridge
 
Paul Roos, Kapitän der Springbokke während ihrer ersten Tour auf die Britischen Inseln 1906
 
Die Mannschaft von 1906 spielt gegen Cambridge
 
Die Mannschaft von 1906
 
Die Springboks gegen Cornwall während ihrer Europatour 1912/13

Schon vor der Lions-Tour nach Südafrika 1903 wurde beschlossen, um in grünen Trikots mit einem Springbok als Emblem für Südafrikas Nationalmannschaft zu spielen. Das Emblem konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig auf die Trikots aufgestickt werden.[15] Demzufolge wurde die Mannschaft während der Tour 1906/07 die ersten, die diese Trikots tragen sollten. Die Mannschaft von 1906/7 trug grüne Trikots mit weißen Kragen, schwarzen Hosen und blauen Socken.[10]

Paul Roos war der erste offizielle Trainer des südafrikanischen Rugby-Union-Teams. Er leitete in den Jahren 1906/07 die Mannschaft während der Tour durch die Home Nations, also Schottland, England, Wales und Irland. In insgesamt 29 Spielen schaffte England ein einziges Unentschieden, während nur Schottland einen Sieg davontragen konnte. In diesen Jahren wurde erstmals der Begriff Springbokke verwendet und bevor sich britische Zeitungen einen anderen Spitznamen für die relativ neue Mannschaft einfallen lassen konnten, bestätigte Paul Roos, man wolle die Mannschaft De Springbokken nennen, aus dem heute – ins Englische übertragen – die Springbokke wurden. Seitdem wurde auf den Trikots immer der Schriftzug des neuen „Wappentiers“ getragen. Die ganze Euphorie, die wegen des Rugby-Sports und insbesondere durch die patriotische Namensgebung das ganze Land bewegte, half maßgeblich dabei mit, die Wunden des Krieges, die 1902/03 aufgerissen worden waren, wieder zu schließen und das Land zu einen. Der Name „Springbok“ wurde fortan für alle Nationalspieler und Nationalmannschaften verwendet, die Südafrika international vertraten, unabhängig von der Sportart. Nach den ersten demokratischen Wahlen für alle Südafrikaner 1994 wurde mit dieser Tradition gebrochen[16] und seitdem findet der Name „Springbok“ ausschließlich für die Rugbynationalmannschaft und deren Spieler Verwendung.

Die Springbokke überquerten auch den Ärmelkanal um ein inoffizielles Spiel gegen eine französische Auswahl, bestehend aus Spielern der Pariser Klubs Stade Français und Racing Club de France, zu spielen. Die offizielle französische Mannschaft war zur diesem Zeitpunkt auf Tour in England. Die Springbokke legten 13 Versuche und gewannen mit 55:6.

Die Tour der Lions von 1903 und die erste Tour der Springboks werden als wichtige Ereignisse für die Versöhnung der „weißen“ Bevölkerungsgruppen in Südafrika nach den Verwüstungen des Zweiten Burenkrieges betrachtet. Die Mannschaft von Paul Roos bestand aus Spielern wie Billy Millar, der im Krieg schwer verwundet wurde, A.F.W. Marsberg und W.C. Martheze, die auf britischer Seite kämpften und W.S. Morkel, der auf St. Helena interniert wurde.[13] Paul Roos äußerte sich dazu wie folgt:[13]

„The tour had united us . . . from Cape Agulhas to the Zambesi, South Africa was one, and all differences had been forgotten. Here, we are one; may it always be the same. (As for the British) We now understand each other better, and if that is going to be one of the results of our tour, we shall be more than satisfied.“

„Die Tour hatte uns vereint. . . Vom Kap Agulhas bis Sambesi war Südafrika eins, und alle Unterschiede waren vergessen worden. Hier sind wir eins; möge es immer so sein. (Was die Briten betrifft) Wir verstehen uns jetzt besser und wenn das eines der Ergebnisse unserer Tour sein wird, werden wir mehr als zufrieden sein.“

Paul Roos: [17][18]

Die Tour half auch dabei, das Ansehen der Afrikaner und Südafrikaner in Großbritannien zu verbessern, nachdem die Buren in der Kriegspropaganda als „rückwärts gewannt“ bezeichnet wurden. Während eines Dinners nach dem Unentschieden gegen England äußerte sich Paul Roos gegenüber dem Sportsman folgendermaßen:[13]

„The draw was perhaps the best result. Does not this teach that they should all be equal and should "Dutch" and "English" work together side by side? Just as they respected one another so he wished to find things prevail in South Africa. He was proud of his side and the behaviour of his men, who were drawn from all parts and parties, and included men who had fought on each side. They had seen that the Boer was, perhaps, not so bad as he had been painted; on the other hand, the latter had been able to understand things better by making actual acquaintance with this country, and he hoped that in the near future the two races would understand each other better and work hand in hand to noble purpose.“

„Das Unentschieden war vielleicht das beste Ergebnis. Lehrt dies nicht, dass sie alle gleich sein sollten und "Niederländer" und "Engländer" Seite an Seite zusammenarbeiten sollten? So wie sie sich respektierten, wünschte er sich, dass diese Dinge in Südafrika vorherrschten. Er war stolz auf seine Seite und das Verhalten seiner Männer, die aus allen Teilen und Parteien stammten und Männer einschlossen, die auf jeder Seite gekämpft hatten. Sie hatten gesehen, dass der Bure vielleicht nicht so schlecht war, wie er dargestellt worden war; Auf der anderen Seite war dieser in der Lage gewesen, die Dinge besser zu verstehen, indem er dieses Land tatsächlich kennengelernt hatte, und er hoffte, dass sich die beiden Rassen in naher Zukunft besser verstehen und Hand in Hand zu edlen Zwecken arbeiten würden.“

Paul Roos: [19]

Während der Lions-Tour 1910 nach Südafrika spielten erstmals Spieler aus allen vier „Home Nations“ für die Lions. Die Tourmannschaft hatte nur mittelmäßigen Erfolg gegen inoffizielle Mannschaften und nur etwas mehr als die Hälfte ihrer Spiele gewonnen. Unter dem irischen Kapitän Tom Smyth konnten die Lions nur einen ihrer drei Tests gewinnen, den zweiten in Port Elizabeth mit 8:3. Die Springbokke gewannen den ersten und letzten Test der Tour mit 14:10 in Johannesburg und 21:5 in Kapstadt und entschieden so die Serie mit 2:1 für sich.[20]

In den folgenden Jahren blühte die Mannschaft richtig auf. 1912/13 schafften die Südafrikaner den Grand Slam, sie bezwangen also alle vier „Home Nations“ auf einer Tour und konnten auch gegen Frankreich einen Sieg davontragen. Die 1920er und 1930er Jahre waren geprägt von einer spannenden Rivalität zwischen den Springbokke und den neuseeländischen All Blacks, die im Gastland Südafrika nur selten als Gewinner vom Platz gingen und erst wieder 1996 die Springbokke auf südafrikanischem Boden besiegen konnten.

Die Jahre zwischen den Kriegen

 
Die Springboks, die 1921 gegen Neuseeland spielten
 
Die Springboks von 1937 während ihrer Tour nach Australien und Neuseeland

Der Erste Weltkrieg sorgte für eine Unterbrechung von internationalen Rugbytouren. Während des Krieges kam der Springbok Jackie Morkel beim Ostafrikafeldzug ums Leben.

Nach dem Krieg begann im Jahr 1921 die Rivalität zwischen den südafrikanischen Springboks und den All Blacks aus Neuseeland, die bis heute andauert, als die Springboks erstmals nach Neuseeland kamen. Die aus drei Begegnungen bestehende Länderspielserie (test series) endete ausgeglichen mit je einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage. Der Gegenbesuch der All Blacks folgte 1928, auch diese Serie endete ausgeglichen.[21]

1924 tourten die British and Irish Lions erstmals seit 1910 nach Südafrika. Die Lions wurden durch verletzte Spiele geschwächt und auch ihr Passspiel ließ die Mannschaft im Stich. Die Lions gewannen nur neun ihrer 21 Spiele in Südafrika und sie verloren alle vier Tests während der Tour. Ein Spiel gegen die Western Province wurde ebenfalls als Test anerkannt.

Während ihrer Tour von 1931/32 konnten die Springbokke ihren zweiten Grand Slam erreichen. Das Team besaß eine starke Gruppe Stürmer, die vom Kickstiefel des Verbindungshalb-Kapitän Benny Osler profitierten. Die starken Wallabies wurden mit 8:3 in St Helen’s geschlagen, nachdem Danie Craven ein herausragendes Debüt ablieferte.

Als die Südafrikaner 1937 zu Besuch in Neuseeland waren, gewannen sie die Länderspielserie mit 2:1. Die All Blacks siegten zwar im ersten test match, verloren aber die zwei darauf folgenden. In der Folge wurde die 1937er-Mannschaft Südafrikas oft als die beste bezeichnet, die jemals in Neuseeland gespielt hat.[22] Auf diese gewonnene Serie in Neuseeland folgten zwei gewonnene Tests gegen die Wallabies in Australien. Die All Blacks konnten erst 1956 die Springbokke daheim in Neuseeland besiegen und es sollte noch bis 1996 dauern, bis sie die Südafrikaner in Südafrika schlagen konnten.

1938 besuchten die Lions wieder Südafrika. Die Lions konnten diesmal mehr als die Hälfte ihrer Tests gewinnen. Die Springbokke gewannen, erwartungsgemäß, ihre ersten beiden Tests (in Johannesburg mit 26:12 und in Port Elizabeth mit 19:3). Die Lions konnten die Südafrikaner im dritten Test in Kapstadt jedoch überraschend mit 21:16 schlagen, ihr erster gewonnener Test in Südafrika seit 1910.[23] Der Zweite Weltkrieg brachte alle internationalen Touren zum erliegen.

Nachkriegszeit und Apartheid-Ära

 
Der Wallabies-Kapitän Solomon als Vorsitzender der Springboks, 1953
 
Die Pontypool-Newbridge-Auswahl spielen gegen die Springboks in Wales, 18. Oktober 1951
 
Llanelli am 26. Oktober 1951 gegen die Springboks, Stradeypark, Wales

Als Danie Craven im Jahr 1949 Trainer der Springbokke wurde, erreichte er einen großen Erfolg für die südafrikanische Mannschaft, die zehn Spiele in Serie gewannen, unter anderem viermal gegen die All Blacks, wenn auch mit denkbar knappen Ergebnissen – bis heute ein Negativrekord der All Blacks.[24] Die Neuseeländer setzten auf schwere Stürmer, die alle mehr als 90 kg wogen. Die Strategie von Craven dagegen beruhte auf die Geschwindigkeit des Transvaalsen Hinterspielers Hennie Muller. Muller störte die All-Blacks-Stürmer in ihrem Spielaufbau und den Springboks gelang ein zügiger Zugriff auf das Spiel, wodurch sie die schwereren All Blacks schlagen konnten.[25]

Die Mannschaft von 1951/52 wird als eine der besten der Tourmannschaften Südafrikas betrachtet. Die Mannschaft holte während ihrer Tour auf die Britischen Inseln Südafrikas dritten Grans Slam, nachdem sie alle vier Home Nations bezwangen. Hennie Muller übernahm als Kapitän von Basil Kenyon, nachdem sich dieser eine schwerwiegende Augenverletzung zuzog. Die Springbokke schlugen auch Frankreich und gewannen 30 ihrer 31 Spiele während der Tour.

Während der Lions-Tour 1955 gewannen die Besucher 19 ihrer 25 Spiele mit einem Unentschieden. Die Serie von vier Tests endete Unentschieden. Die Lions, angeführt vom irischen Kapitän und und Zweite-Reihe-Stürmer Robin Thompson bevorzugten es, mit dem Ball bei jeder Gelegenheit zu sprinten als mit den Südafrikanern im offenen Gedränge darum zu kämpfen. Diese Taktik half dem Lions-Team, neue Maßstäbe gegen die Springboks zu setzen, die als beinahe unbesiegbar galten.[26]

1956 gelang den All Blacks unter ihrem Kapitän Bob Duff erstmals der Gewinn einer Serie gegen die Springboks, als sie drei von vier Spielen gegen die Südafrikaner gewinnen konnten.[27] Mit der überraschenden Nominierung von Don Clarke aus Waikato, der den Beinamen The Boot bekam und die entscheidenden Straftritte verwandelte, wurde die Serie zugunsten Neuseelands entschieden.

1958 wurde Frankreich die zweite Mannschaft der Nordhemisphäre, die nach Südafrika tourte. Die Franzosen schockten die Springbokke, nachdem sie die Serie von zwei Tests für sich entscheiden konnten. Die Franzosen wurden von Lucien Mias angeführt, der den verletzten Michel Celaya ersetzte. Im ersten Test in Newlands spielten Frankreich und Südafrika unentschieden (3:3). Diese Leistung wurde noch übertroffen, als die Franzosen die Südafrikaner in Ellis Park mit 9:5 schlagen konnten. Die Tour wurde als Wendepunkt für den Rugbysport in Frankreich angesehen, das fortan zu den besten Rugbyländern der Welt zählte. Auf die Tour von 1958 folgten die Touren in 1964 (1:0 für Frankreich) und 1967 (3:1 für Südafrika).

Die Springbokke gewannen ihren letzten Grand Slam im 20. Jahrhundert während ihrer Tour von 1960/61, als sie unter Kapitän Avril Malan während einer viermonatigen Tour mit 34 Spielen durch Europa alle vier Home Nations schlagen konnten. Den Südafrikanern gelang die Wiederholung ihrer Leistung weder während der Tour von 1969/70, noch 1998 oder 2004. Die Springbokke setzten dabei auf ihre Stürmer, die vor allem durch Einschüchterungen das Spiel dominierten. Gegenspieler erlitten mehrere umstrittene Verletzungen. Die Bokke verloren ihr letztes Spiel in Cardiff gegen den Barbarian FC mit 0:6; die Barbarians setzten vor allem auf die wohl besten Stürmer in der Geschichte dieses Klubs.

Während ihrer Tour nach Südafrika 1962 gewannen die Lions 16 ihrer 25 Spiele, und spielten viermal Unentschieden. In den Tests waren sie jedoch weniger erfolgreich und wurden in allen drei geschlagen. Die Tour wurde vom Spiel der Stürmer dominiert, was in der Vergangenheit den Südafrikanern viel Erfolg beschert hatte.[28] 1968 gewannen die Lions 15 ihrer 16 Spiele gegen Provinzmannschaften, verloren jedoch drei Tests und spielten einmal Unentschieden.

1960 gab es wegen der südafrikanischen Apartheid-Politik erste Protestbewegungen auf neuseeländischer Seite gegen die geplante Neuseeland-Tour der Springbokke, die aber folgenlos blieben. Die New Zealand Rugby Football Union zog aber in Erwägung, den für 1967 geplanten Gegenbesuch abzusagen, da die südafrikanische Regierung keine Maori-Spieler bei den All Blacks dulden wollte. Aufgrund dieser Androhung änderte die südafrikanische Regierung ihre Meinung und tolerierte Zuschauer und Spieler der Maori als Ehrenweiße (englisch: honorary whites).

Ungeachtet dieser Entwicklung spielten die British Lions gegen zahlreiche Provinzmannschaften Südafrikas, gegen die sie meist als Sieger hervorgingen. Sie verloren aber drei der vier Spiele gegen eine Auswahl der Springbokke. Der Gegenbesuch in den Home Nations war von massiven Demonstrationen begleitet, so dass die Spiele teilweise nur hinter Stacheldraht-Zäunen abgehalten werden konnten. Die Home Nations gewannen neues Selbstvertrauen und die Springbokke verloren zwei ihrer sieben Spiele in Wales, gegen Newport und eine Auswahlmannschaft aus Gwent. Wales gelang beinahe der erste Sieg über Südafrika, als sie 6:6 Unentschieden spielten. Es folgten weitere umstrittene Touren, von denen die Australien-Tour von 1971 wohl die bekannteste ist. Diese gipfelte in der Ausrufung des Notstandes vor dem Spiel in Brisbane.

Boykotte in den 1970ern und 1980ern

 
Denkmal zu Ehren von Danie Craven in Stellenbosch
 
Südafrika gegen Argentinien 1972, El Gráfico
 
Polizisten außerhalb des Eden Parks vor einen Spiel der All Blacks währen der Springbok-Tour 1981
 
Polizisten eine Absperrung am Eden Park nahe dem Bahnhof Kingsland, 1981

Als die All Blacks in Juli–Juni 1970 nach Südafrika tourten gewannen die Gastgeber die Serie mit 3:1.

Massenproteste gegen die Apartheid begleiteten die 1971-Tour der Springbocks nach Australien. Die südafrikanische Mannschaft musste mithilfe der Royal Australian Air Force eingeflogen werden, nachdem Gewerkschaften Fluggesellschaften und Eisenbahnunternehmen bestreikten, die die Springbokke benutzten. Südafrika spielte in Perth, Adelaide und Melbourne gegen die Wallabies. Die Südafrikaner gewannen alle drei Tests mit 18:6, 14:6 und 19:11.

Als die Lions 1974 nach Südafrika reisten, waren sie für 22 Spiele ungeschlagen und gewannen auch drei der vier Spiele der Serie in Südafrika, mit einem Unentschieden. Das Management der Lions bemerkte, wie die Südafrikaner ihre Gegner mit körperlicher Aggression dominierten. Die Lions gingen dazu über, die Attacken zu „vergelten“ (99 call). Der Gedanke dabei war, dass ein südafrikanischer Schiedsrichter wahrscheinlich nicht alle Spieler vom Feld schicken würde, wenn alle in einem „schmutzigen Spiel“ zurückschlagen würden. Daraufhin kam es zur „Schlacht im Boet-Erasmus-Stadion“ in Port Elizabeth zwischen den Springboks und den Lions, eine der heftigsten Schlägereien in der Geschichte des Rugby-Sports. JPR Williams sprintete über die Hälfte des Feldes und attackierte nach einem 99 call Moaner van Heerden.[29][30] Daraufhin sagte auch Frankreich in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren alle Spiele gegen die Südafrikaner ab. Dadurch stand das Land auch sportlich zunehmend isoliert da.

Der neuseeländische Premierminister Norman Kirk ließ die 1973-Tour der Springboks nach Neuseeland absagen, während sein Nachfolger Robert Muldoon seine Zustimmung für eine Tour nach Südafrika gab.[31] Als trotz heftiger Proteste die All Blacks im Jahr 1976 nach Südafrika reisten, forderten 20 afrikanische Staaten den Ausschluss Neuseelands von den Olympischen Sommerspielen 1976. Das Internationale Olympische Komitee ging jedoch nicht darauf ein, da Rugby keine olympische Sportart war; die afrikanischen Staaten boykottierten danach wie angekündigt die Spiele in Montreal. Die Tour fand vor dem Hintergrund des Aufstandes in Soweto gegen die rassistische Bildungspolitik (Bantu Education Act) und das gesamte Apartheidsregime statt, bei dem zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Südafrika gewann drei der vier Tests während dieser Tour. Der Boykott richtete den Fokus der Weltöffentlichkeit auf das südafrikanische Apartheidssystem und den Umgang mit dessen Nationalmannschaften.[32] Aus rein sportlicher Sicht war die 24 Spiele umfassende Tour nach Südafrika im Jahr 1976 wenig erfolgreich: Die All Blacks verloren drei Spiele gegen Provinzmannschaften und auch drei der vier Länderspiele gegen die Springboks.[33]

Die sportliche Isolierung Südafrikas wurde durch die Unterzeichnung der Gleneagles-Vereinbarung durch die Mitgliedstaaten des Commonwealth of Nations am 15. Juni 1977 noch weiter verschärft. Diese sah die systematische Abkopplung Südafrikas von der Sportwelt des Commonwealth vor, um gegen die Apartheid-Politik vorzugehen.[34] Trotz dieser Vereinbarung fand die äußerst umstrittene Neuseeland-Tour von 1981 statt, die die All Blacks 2:1 gewannen. Doch das sportliche Ergebnis dieses Aufeinandertreffens erschien angesichts der Umstände bedeutungslos, da der Besuch der Südafrikaner von heftigen Gegendemonstrationen, so in Hamilton unter der Führung von Thomas Oliver Newnham, überschattet wurde. Der International Rugby Board schloss den südafrikanischen Verband daraufhin aus.

Nach Kritik aus der Öffentlichkeit und internationalen Widerstand sagte die französische Regierung die für 1979 geplante Tour der Südafrikaner ab und erklärte, dass es „unangemessen“ sei, wenn südafrikanische Mannschaften nach Frankreich touren würden. Am 8. April 1983 verbot die französische Regierung allen Sportkomitees im Land den weiteren Kontakt mit Südafrika. Dies hatte die Streichung der geplanten Tour der Franzosen nach Südafrika im Jahr 1983 zur Folge, ungeachtet von Gegenversuchen von Seitens Albert Ferrasse, dem Präsidenten von Fédération Française de Rugby.[35] Massenproteste begleiteten auch die Tour der Südafrikaner in die USA, was zum endgültigen Ende südafrikanischer Touren führte.

Die British and Irish Lions tourten in 1980 wieder nach Südafrika. Die Lions konnten alle 14 Spiele, die nicht als Tests angesetzt waren, gewinnen. Sie verloren jedoch die ersten drei Tests, bevor sie den vierten gewinnen konnten.

Als Reaktion auf die vollständige sportliche Isolierung lud Südafrika die aus verschiedenen südamerikanischen Spielern bestehenden South American Jaguars zu zahlreichen Spielen ein, die fast alle in Südafrika ausgetragen wurden. Ein 1985 geplanter Besuch der All Blacks in Südafrika wurde vom Obersten Gericht Neuseelands, dem New Zealand High Court, gestoppt. Das Gericht entschied, dass die Tour nicht im verfassungsmäßigen Interesse der New Zealand Rugby Union im Hinblick auf die Förderung des Spieles war. Der neuseeländische Premierminister David Lange erklärte, dass das Team nicht als Vertreter der New Zealand Rugby Union touren könne, sondern dass die Spieler die Tour als „Einzelpersonen“ antreten könnten. Die Spieler arrangierten eine private Tour, aber nachdem auch diese abgesagt wurde, wurde als Ersatz eine Tour der All Blacks nach Argentinien organisiert.

Sowohl in Südafrika als auch in Neuseeland gab es weiterhin Unterstützer einer Tour der All Blacks nach Südafrika. Ende 1985 trafen sich in Hongkong die Neuseeländer Andy Haden, Andy Dalton, Ian Kirkpatrick und der Aucklander Unternehmer Winston McDonald und einige Südafrikaner, unter Vorsitz von Louis Luyt (Vorsitzender der Transvaal Rugby Union) und Johan Claassen von der Volkskas Bank, um eine Rebell Tour nach Südafrika vorzubereiten. Diese Tour der „the Cavaliers“ genannten Mannschaft, die 1986 stattfand, schloss 28 der 30 All Blacks-Spieler, die 1985 eine Tour nach Südafrika unternehmen wollten, mit ein.[36] Die Cavaliers absolvierten 12 Spiele in Südafrika, darunter vier, die als Tests klassifiziert wurden. Die Springbokke gewannen den ersten, dritten und vierten Test und die Neuseeländer scheiterten bei ihren Versuch, die Südafrikaner in Südafrika zu schlagen. Die Regenbogenpresse unterstützte die Tour mit 2,5 Millionen Rand, das bis dahin größte Rugby-Sponsoring in Südafrika. Es kamen auch Gerüchte auf, das einige Spieler im Widerspruch zu den damaligen strengen Amateurregeln bezahlt wurden.[37] Die Tour der Cavaliers rückte innerhalb Neuseelands schnell in den Hintergrund, da die All Blacks bereits mit ihrer Vorbereitung auf die erste Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1987 beschäftigt waren. Die „Rebellen“ wurden nur leicht bestraft und für lediglich zwei Tests suspendiert. Spieler der Cavaliers schlossen sich ohne großes Aufsehen bei ihren damaligen Ersatzspielern, den Baby Blacks, an. Die Spielerfahrung der Cavaliers im südafrikanischen High Feld trug wahrscheinlich zum Erfolg der All Blacks bei der ersten Weltmeisterschaft bei. Mehr als die Hälfte der Spieler, die Frankreich im Finale besiegen konnten, waren zuvor Teil der Cavaliers.[36]

1989 unternahm eine World XV mit Zustimmung des International Rugby Board eine kleinere Tour nach Südafrika. Bis auf Neuseeland stellten alle wichtigen Rugbynationen Spieler für diese Auswahl zur Verfügung, darunter zehn Walliser, acht Franzosen, sechs Australier, vier Engländer, ein Schotte und ein Ire.

Die 1990er-Jahre

 
Bobby Skinstad spielte ab 1997 für Südafrika (hier 2007 gegen Samoa)

Am 2. Februar 1990 kündigte der neue Staatspräsident Südafrikas, FW de Klerk, eingreifende politische Maßnahmen an, die zur Legalisierung des ANC, die Freilassung von Nelson Mandela und schlussendlich zur Beendigung der Apartheid und den ersten demokratischen Wahlen für alle Südafrikaner 1994 führten. Diese politischen Veränderungen führten schnell zur Wiederaufnahme von Südafrika in allen internationalen Sportformen. Die zweite Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1991 verpasste man jedoch.

Bis zu den 1990er Jahren wiesen die Springbokke gegen jede Mannschaft, gegen die sie jemals spielten, eine positive Bilanz auf. Als der südafrikanische Verband 1992 wieder in das International Rugby Board aufgenommen wurde, waren die Springbokke stark von der fehlenden Spielpraxis gezeichnet und versuchten anfangs vergeblich, mit den besten Mannschaften mitzuhalten. Das erste offizielle Spiel nach der Wiederaufnahme in das IRB gegen die All Blacks am 15. August 1992 verloren sie mit 24:27. Die Südafrikaner verloren ebenso gegen die Wallabies in Kapstadt mit 3:26. Etwas später tourten die Springboks wieder ins Ausland und gewannen mit 20:16 gegen Frankreich in Lyon, verloren jedoch den zweiten Test in Paris mit 16:29, genauso wie den Test gegen England in Twickenham mit 16:33.

1993 verloren die Südafrikaner einen Test und spielten in einem weiteren Unentschieden, als Frankreich Südafrika für zwei Tests besuchte. Den Springboks gelang ein Sieg gegen die Wallabies in Sydney, sie verloren die Serie nach zwei Niederlagen jedoch mit 1:2. Daraufhin konnten sie in Argentinien zwei Tests für sich entscheiden. Das Jahr 1994 begann mit einer unentschiedenen Serie gegen die besuchenden Engländer, bevor die Südafrikaner erstmals seit ihrer umstrittenen Tour 1981 wieder nach Neuseeland tourten. Die Springboks verloren zwei Tests gegen die All Blacks in Dunedin und Wellington. Im letzten Test in Auckland konnten sie unentschieden gegen die Gastgeber spielen. Im Oktober des Jahres wurde Kitch Christie als neuer Trainer vorgestellt.

Abseits der sportlichen Ebene schlug der regierende ANC vor, die Springbokke in Proteas (nach der südafrikanischen Nationalpflanze; wie es bei der südafrikanischen Cricket-Nationalmannschaft geschah) umzubenennen und den Springbock durch ebendiese Pflanze zu ersetzen, um die zwiespältige Vergangenheit hinter sich zu lassen. Es lag nicht zuletzt am Engagement des neu gewählten Präsidenten Nelson Mandela, dass das ursprüngliche Emblem beibehalten wurde, aufgrund der langen Tradition dieses Symbols und der Tatsache, dass die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1995 in Südafrika stattfinden sollte. Für Südafrika war dies die erste sportliche Großveranstaltung im Land, das von Erzbischof Desmond Tutu „Regenbogennation“ getauft wurde.

Im Vorfeld der nahenden Weltmeisterschaft wurden die Springbokke von „Weißen“ und „Schwarzen“ gleichermaßen unterstützt und erhielten folglich großen Rückhalt aus der Bevölkerung. Obwohl sich die Mannschaft multikulturell darstellte und auch so angesehen wurde, war Chester Williams während der Weltmeisterschaft der einzige „schwarze“ Spieler im Kader. Vor dieser Großveranstaltung belegten die Springbokke den neunten Platz in der Weltrangliste. Nachdem sie gegen Australien, Rumänien, Kanada, Westsamoa und Frankreich gewonnen hatten, standen sie im Finale den Weltranglistenersten, den All Blacks aus Neuseeland, gegenüber. In einem knappen Finale im Ellis-Park-Stadion gewannen die Springbokke gegen den geschwächten Gegner mit 15:12 und wurden gleich bei ihrer ersten Teilnahme Weltmeister. Die All Blacks waren von einer ominösen Lebensmittelvergiftung vom Vortag sehr mitgenommen. Bis heute kursieren − vor allem in Neuseeland − Gerüchte, dass südafrikanische Rugby-Verantwortliche mit diesem Vorfall in Verbindung stehen.[38][39]

In einer Zeremonie nach dem Finale überreichte ein im Trikot der Springboks gekleideter Nelson Mandela dem Mannschaftskapitän Francois Pienaar dem Webb Ellis Cup. Diese Geste wird als großer Schritt in Richtung Versöhnung zwischen der „schwarzen“ und „weißen“ Bevölkerung Südafrikas betrachtet. Der Präsident von South African Rugby Union, Louis Luyt, trübte mit einer umstrittenen Äußerung die Feierlichkeiten nach dem südafrikanischen Erfolg, als er meinte, dass die Südafrikaner auch die ersten beiden Weltmeisterschaften hätten gewinnen können, wenn sie daran teilgenommen hätten dürfen. Am Tag nach der Weltmeisterschaft erschien das isiXhosa-Wort für die Springbokke, Amabokoboko!, auf der Titelseite des Sportteils von The Sowetan. Krisen in den Jahren von 1995 bis 1997 zeigten jedoch, dass der südafrikanische Rugby noch nicht alle seine Rassenprobleme überwunden hatte.

Im August 1995 beschloss der International Rugby Board, Rugby Union für Profispieler zu öffnen, um so der zunehmenden Abwerbung guter Spieler durch finanzkräftige Rugby-League-Vereine zu begegnen. Noch im selben Jahr gründeten die Verbände Südafrikas, Neuseelands und Australiens das Konsortium SANZAR, um Fernsehübertragungsrechte für zwei neue Wettbewerbe zu verkaufen, die internationale Liga Super 12 (heute Super Rugby) und das Tri-Nations-Turnier (heute The Rugby Championship).[40] Da die neuen Wettbewerbe keine Zeit für monatelange Überseetouren mehr ließen, nahm diese Tradition der Amateurära ein rasches Ende.

In sportlicher Hinsicht wurden die Springboks 1996 von Trainer Christies Rücktritt schwer getroffen, nachdem bei ihm Leukämie diagnostiziert worden war. Die Springbokke konnten alle 14 Tests unter Christie gewinnen. Südafrika erlebte daraufhin einen Einbruch und tat sich sowohl in der provinzialen Super 12 als auch in der Tri-Nations-Serie gegen Neuseeland und Australien schwer. So gelang Neuseeland 1996 erstmals ein 2:1-Sieg gegen Südafrika in Südafrika. 1997 besuchten die British and Irish Lions erstmals seit 1980 wieder Südafrika und gewannen die Testreihe mit 2:1. Südafrikas einziger Erfolg bis zur Jahrtausendwende bildete der Gewinn des Tri-Nation-Turniers 1998.

1997 musste Trainer Andre Markgraaff zurücktreten, nachdem er eine rassistische Bemerkung am Telefon machte. Sein Nachfolger Carel du Plessis blieb ebenfalls nicht lange im Amt, bevor er durch Nick Mallett ersetzt wurde. Im Jahr 1998 erzielten Mallett und der neue Kapitän Gary Teichmann einen Rekordlauf mit 17 Testsiegen in Folge, darunter die Tri-Nations-Serie von 1998. Christie erlag im selben Jahr der Leukämie.

Die Springbokke gingen die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1999 als verteidigende Weltmeister an und setzten vor allem auf ihre Stürmer und weiten Pässe. Ihnen gelang der Einzug ins Halbfinale, sie schieden jedoch nach einem zähen Spiel gegen den späteren Weltmeister Australien aus. Südafrika bekleidete den dritten Platz des Turniers, nachdem sie die All Blacks im Millennium Stadium zu Cardiff mit 22:18 schlagen konnten.

Im neuem Millennium

 
Südafrika gegen Georgien während der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2003 – Die Springboks gewannen mit 46:19
 
Gasseneinwurf bei einem Tri-Nations-Match gegen die All Blacks, 2006
 
Gasseneinwurf während des Tri Nation-Spieles zwischen Australien und Südafrika am 7. Juli 2007

Im November 2002 erlitt Südafrika seine größte Niederlage bisher, 53:3 gegen England in Twickenham. Während des Spieles konzentrierten sich die Südafrikaner vor allem darauf, die Engländer mit physischen Angriffen abzuwehren. Laut Bildmaterial ging die südafrikanische Spielstrategie vor allem auf den Kapitän Corné Krige zurück.[41] Während der Saison 2002/3 erlitt Südafrika ebenso Rekordniederlagen gegen Frankreich, Schottland und Neuseeland. Ihnen gelang lediglich ein Sieg gegen Argentinien mit einem Punkt Unterschied und den All Blacks gelang während des Viertelfinales der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2003, die später England gewinnen sollte, ein einfacher Sieg gegen Südafrika.

Die Vorbereitungen der Springbokke auf die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2003 sorgte für Aufsehen. Im Trainingslager kam es zu einem medienwirksamen Wortgefecht zwischen dem „weißen“ Geo Cronjé und dem „farbigen“ Spieler Quinton Davids. Beide wurden aus der Mannschaft ausgeschlossen und Cronjé wurde vor einem Tribunal geladen um zu verdeutlichen, ob sein Auftreten rassistisch motiviert war oder nicht. Cronjé wurde schließlich entlastet. Später kam die Nationalmannschaft in einem militärähnlichen boot camp, genannt „Kamp Staaldraad“, in der südafrikanischen Wildnis nahe Thabazimbi zusammen. Als Details und Videomaterial aus „Kamp Staaldraad“ an die Öffentlichkeit kamen, reagierten die südafrikanischen Rugby-Anhänger enttäuscht. Die Spieler wurden dort menschenunwürdig behandelt.[42]

Nach der enttäuschenden Rugbyweltmeisterschaft wurde der Trainer Rudolph Straeuli kritisiert, vor allem wegen dem schlechten Abschneiden der Mannschaft und seiner Rolle beim „Kamp Staaldraad“. Daraufhin trat er im Februar 2004 als Trainer zurück und Jake White übernahm das Amt. White war zuvor Trainer der U-21-Springbokke, mit der er die erste U-21-Weltmeisterschaft 2002 gewonnen hatte.

Die Springbokke fanden daraufhin zu ihrer alten Form zurück. Ihnen gelangen in zwei Tests deutliche Siege über Irland und auch Wales wurde während ihrer Tour in die Südhemisphäre im Juni 2004 besiegt. Daraufhin gelang Südafrika der Triumph während den Tri Nations 2004, einem der meist umkämpften Turniere seit dessen Bestehen. Im November 2004 begannen die Springbokke ihre Tour in die Nordhemisphäre um den Grand Slam zu holen. Sie wurden jedoch von England deutlich geschlagen und verloren auf umstrittene Weise gegen Irland. Ihnen gelang ein Sieg im offenen Spiel gegen Wales und auch Schottland wurde deutlich geschlagen. Obwohl die Tour nicht den erwünschten Erfolg brachte, bewies sie, dass Südafrika den Niedergang der Jahre zuvor umkehren konnte. Den Springboks wurden zahlreiche Auszeichnungen des International Rugby Board zuteil, unter anderem als „Mannschaft des Jahres“, Jake White als „Trainer des Jahres“ und der junge Flügelstürmer Schalk Burger als „Spieler des Jahres“.

2005 gelang den Springbokke ein Rekordsieg über Uruguay, 134:3 in East Londen. Der in Zimbabwe geborene Tonderai Chavhanga legte sechs Versuche und überbot somit den Rekord von Stefan Terblanche mit fünf Versuchen. Die Südafrikaner landeten während der Tri Nations 2005 auf dem zweiten Platz, nachdem sie das entscheidende Spiel gegen die All Blacks verloren hatten. Das Jahr endete für Südafrika mit Siegen über Argentinien und Wales sowie einer Niederlage gegen Frankreich.

2006 begann für die Springbokke, mit neuen Spielern in ihren Reihen, mit zwei Heimsiegen über Schottland, bevor sie durch Frankreich erstmals daheim geschlagen wurden. Die Tri Nations 2006 begannen für Südafrika enttäuschend, nachdem sie durch die Wallabies mit 0:49 geschlagen werden konnten. In den zwei folgenden Spielern kamen die Springbokke mehr zum Zuge und im Rückspiel gegen Australien gaben die Südafrikaner ihren Sieg erst in den letzten Minuten aus der Hand. Die Forderung der Fans nach einem mehr „herausforderndem Spielstil“ wurde von Trainer White mit der Zusammenstellung einer offensiveren Mannschaft beantwortet. Die Springbokke beendeten ihre Serie von fünf Niederlagen in Folge, nachdem ihnen ein Sieg über die All Blacks mit 21:20 im erstmals bespielten Royal-Bafokeng-Stadion nahe Rustenburg gelang. Der Höhepunkt der Europatour der Springbokke war ihr Sieg über England mit 24:15 in Twickenham, nachdem sie in der Woche zuvor Niederlagen gegen Irland und England erlitten. Während dieser Tour gewann eine Südafrika XV gegen eine World XV im King Power Stadium in Leicester.

Im Juli 2006 teilte der Nationaltrainer Jake White gegenüber der Presse mit, dass er einige „weiße“ Spieler „aufgrund der Transformation“ nicht für die Mannschaft nominieren konnte – ein Verweis auf die Politik der ANC-Regierung, die darauf abzielt, historischen Rassenungleichgewichten im Nationalsport entgegenzuwirken.

Ende 2006 war Südafrika auf dem zweiten Platz der Weltrangliste des International Rugby Board.[5]

2007 und die Rugbyweltmeisterschaft 2007

 
Die Springbokke vor dem Gruppenspiel gegen Samoa während der Rugbyweltmeisterschaft 2007
 
Bryan Habana mit dem Webb Ellis Cup, 2007
 
Der Springbokschlussmann Percy Montgomery bahnt sich seinen Weg zum Malfeld während des Tests gegen Samoa am Samstag, 9. Juni 2007 im Ellis-Park-Stadion, Johannesburg. Montgomery legte den Versuch in der 63. Minute erreichte damit seinen 700. Punkt in Tests. Die Springbokke besiegten Samoa mit 35:8.
 
Nationaltrainer Jake White 2007 mit dem William Webb Ellis Cup im Kapstädter Newlands-Stadion

In Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2007 in Frankreich gelangen den Südafrikanern zwei Heimsiege gegen England; 58:10 am 26. Mai in Bloemfontein und 55:22 in Pretoria am 2. Juni. Die Englische Mannschaft konnte jedoch nicht alle ihre Spieler mit nach Südafrika nehmen, da 35 von ihnen noch in der Saison für ihre Klubs spielten oder verletzt waren, andere verletzten sich während der Tour in Südafrika.[43]

Auf den Sieg über England folgte am 9. Juni ein Sieg über den späteren Gruppengegner Samoa mit 35:8.[43]

Während der Tri Nations 2007 bezwang Südafrika am 16. Juni Australien in Newlands mit 22:19, wurde jedoch am 23. Juni in Durban von den All Blacks mit 26:21 bezwungen. Nach fünf Tests innerhalb eines Monats ließ man 20 Springbokke während der Auswärtsspiele in Neuseeland und Australien pausieren. Die sogenannte „zweite Mannschaft“ überraschte am 7. Juli gegen die Wallabies und verlor knapp mit 17:25. Auch die All Blacks taten sich am 14. Juli schwer und sie konnten erst nach 69 Minuten einen Versuch legen um das Spiel in Christchurch mit 33:6 zu gewinnen.[44][43]

Die Vorbereitungen daheim wurden mit einem Freundschaftsspiel gegen Namibia in Newlands abgeschlossen, das man mit 105:13 gewinnen konnte.

Beim ersten Spiel 2007 in Europa gelang den Springboks in Galway kein überzeugender Sieg gegen die irische Klubmannschaft Connacht und man gewann mit 18:3.[45] Am 25. August 2007 gelang ihnen in Murrayfield jedoch mit 27:3 ein klarer Sieg über Schottland.

Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Frankreich siegten die Springbokke in ihrer Vorrundengruppe gegen Samoa, den amtierenden Weltmeister England, Tonga und die USA. Im Viertelfinale folgte ein Sieg gegen Fidschi, im Halbfinale setzten sie sich gegen Argentinien durch. Im Endspiel trafen die Springbokke erneut auf England und holten nach dem 15:6-Sieg zum zweiten Mal nach 1995 den Weltmeistertitel. Mit diesem Erfolg setzten sie sich erstmals überhaupt an die Spitze der Weltrangliste.

Aufgrund der hervorragenden Leistungen der Springbokke bei der Weltmeisterschaft 2007 wurde dem Team der Laureus Award verliehen. Hugo Porta und Sean Fitzpatrick übergaben den Anwesenden, Trainer Jake White und den Spielern Bryan Habana, Schalk Burger, Percy Montgomery, Bakkies Botha und Butch James den Preis für die Mannschaft des Jahres. Die Südafrikaner sind nach England, die den Award 2004 bekamen, die zweite Rugby-Union-Nationalmannschaft, der diese Ehre zuteil wurde.

Im Januar 2008 wurde Peter de Villiers der erste „nicht-weiße“ Trainer der Springbokke und er nominierte zehn „farbige“ Spieler für seine erste Mannschaft. Bei den Tri Nations 2008 beendeten die „Springbokke“ die fünf Jahre andauernde Heimsiegesserie der All Blacks durch einen 30:28-Erfolg in Dunedin. Das dortige Stadion, das „House of Pain“ genannt wird, gilt als unbezwingbare Bastion der Neuseeländer. Südafrika hatte zuvor alle Spiele dort verloren. Im selben Turnier gelang den Springbokke mit 53:8 der höchste Sieg gegen Australien in der Rugbygeschichte beider Länder. Da das Team jedoch alle anderen vier Spiele der Tri Nations verlor, musste es mit dem letzten Platz vorlieb nehmen. Während der Tests am Ende des Jahres gelangen den Südafrikanern noch einige Siege.

2009 verlief erfolgreicher für die Springbokke, so gewann Südafrika die Serie gegen die British and Irish Lions mit 2:1 und sicherte sich zudem den dritten Tri-Nations-Titel nach 1998 und 2004. Südafrika wurde jedoch in seinen Tests am Ende des Jahres durch Frankreich und Irland besiegt. Dadurch verloren die Südafrikaner ihren ersten Platz in der Weltrangliste. Durch den International Rugby Board wurden sie dennoch als „Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet.

Während der internationalen Tests im Juni 2010 gelang Südafrika ein Sieg über Frankreich, der erste über die Franzosen seit 2005.[46] Bei den Tri Nations 2010 gelang den Südafrikanern jedoch kein Durchbruch und sie landeten auf dem dritten Platz der Weltrangliste.[47] Während der Tri Nations 2011 ließen die Springboks einige ihrer Spieler in Vorbereitung auf die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2011 pausieren. Bei der Weltmeisterschaft 2011 gelang ihnen der Gruppensieg, im Viertelfinale verlor Südafrika jedoch mit 9:11 gegen Australien.

Südafrika konnte trotz einer schockierenden Niederlage während der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2015 gegen Japan – was als eine der „größten Überraschungen“ in der Rugbygeschichte betrachtet wird[48] – die Gruppe gewinnen und traf nach einen zähen Viertelfinale gegen Wales (23:19) im Halbfinale auf dem verteidigenden Weltmeister aus Neuseeland; die Springboks verloren denkbar knapp mit 18:20.

2019 und die Rugbyweltmeisterschaft 2019

 
Siegesparade für die Springboks in Johannesburg nach dem Sieg bei der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019 in Japan

Während der The Rugby Championship 2019 gelang den Südafrikanern der erste Triumph in zehn Jahren und seit dem Beitritt der Argentinier 2012.

Im selben Jahr gelang Südafrika der Gewinn der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2019 in Japan mit einem Sieg über England im Finale mit 32:12. Siya Kolisi wurde der erste „schwarze“ Kapitän, der den Webb Ellis Cup in Empfang nahm; danach übergab er das Trikot der Nummer 6 an den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa – in Erinnerung an Nelson Mandela, der das Trikot nach dem südafrikanischen Sieg bei der Weltmeisterschaft 1995 getragen hatte.

Das Finale zwischen Südafrika und England war die Wiederauflage des Finales von 2007. Südafrika gelang der dritte Erfolg bei einer Weltmeisterschaft und sie zogen mit den All Blacks aus Neuseeland gleich. Die Springboks wurden auch die ersten Weltmeister, die während des Turnieres ein Spiel – das gegen Neuseeland – verloren hatten.

Nach ihrem Sieg bekleideten die Südafrikaner den ersten Platz auf der Weltrangliste.[5] Die Springboks wurden vom Weltverband World Rugby zur „Mannschaft des Jahres“, Rassie Erasmus zum „Trainer des Jahres“ und der Flügelstürmer Pieter-Steph du Toit zum „Spieler des Jahres“ ernannt.[49]

Trikot

 
Springboktrikot (2002) mit Castle als Sponsor
 
Farbfoto von Paul Roos, Kapitän der Springboks 1906
 
Darstellung der früheren Springbok-Logos beim Springbok Museum in Kapstadt

Südafrika spielt in grünen Trikots mit einem gelben Kragen, weißen Hosen und grünen Socken. Auf der linken Brust ist das Logo von SA Rugby und auf der rechten Brust das Springboklogo aufgestickt. Das japanische Unternehmen ASICS is der Trikotausrüster für alle südafrikanischen Rugbymannschaften,[50] seitdem ASICS mit SA Rugby einen Vertrag unterzeichnet hat, der bis 2019 gilt.[51] Der südafrikanische Mobilfunkanbieter MTN erscheint als Sponsor auf den Trikots. Andere Sponsoren sind FNB über den Rückennummern, sowie Land Rover, FlySafair und Southern Palace rundum die hinteren Säume der Shorts.

Das grüne Trikot trat während der British Lions Tour 1903 nach Südafrika erstmals in Erscheinung. Die ersten beiden Tests wurden in weißen Trikots absolviert und der letzte Test auf Newlands im grünen Trikot, das beim Old Diocesan Club ausgeliehen wurde.[52]

Während ihrer ersten Tour auf die Britischen Inseln 1906–07 spielte Südafrika in einem grünen Trikot mit weißem Kragen, blauen Hosen und blauen Socken; dieses Trikot wurde ebenfalls beim Old Diocesan Club ausgeliehen. Auf ihrer Tour 2006 nach Irland spielten die Springboks in Dublin zur Hundertjahrfeier dieser ersten Tour in einer Replica des historischen Trikots.[53] Als die australischen Wallabies 1933 erstmals nach Südafrika kamen, trugen die Gäste zur Vermeidung von Verwirrung himmelblaue Trikots, da damals beide Mannschaften in dunkelgrünen Trikots spielten. Während der Australientour 1953 trugen die Südafrikaner weiße Trikots und während ihrer Tour 1961 trugen die Wallabies goldfarbene Trikots zur Vermeidung von Verwirrung.[54] 2017 spielten die Springboks in Argentinien in einem roten Trikot. Dies war Teil einer Asics-Kampagne, während der die Springboks und Blitsbokke Trikots in allen Farben der südafrikanischen Flagge trugen – das 15-er-Team spielte in grünen, weißen und roten Trikots, während das 7-er-Team Gold, Blau und Schwarz trug.

Der Spitzname der Springboks entstand während der 1906–07-Tour auf die Britischen Inseln. Der Springbok wurde vom damaligen Kapitän Paul Roos als Logo ausgewählt um zu verhindern, dass die Britische Presse den Südafrikanern ein Logo zudachte. Das Logo war nicht nur für die damalige „weiße“ Mannschaft gedacht – das Springboklogo wurde 1939 von der ersten „farbigen“ Mannschaft verwendet und 1950 von der ersten „schwarzen“ Mannschaft.[55] Nach dem Ende der Apartheid wurde 1992 dem Logo eine stilisierte Blüte der Königsprotea hinzugefügt. Nach dem Sieg des ANC bei den ersten demokratischen Wahlen für alle Südafrikaner 1994 wurde auf Initiative des damaligen Präsidenten Nelson Mandela der Spitzname der Rugbymannschaft im Gegensatz zu dem der Cricketmannschaft nicht in „Proteas“ umbenannt.[55][56]

Im Dezember 2008 beschloss SA Rugby die Umgestaltung des Trikots, wobei die Protea auf die linke Brust verschoben wurde, wie bei anderen Trikots südafrikanischer Nationalmannschaften, und der Springbok auf die rechte Brust.[57] Das neue Trikot wurde während der British and Irish Lions Tour in Südafrika 2009 verwendet.[58]

Stadien

 
Austragungsorte während der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1995
 
Südafrikanische Rugby-Union-Nationalmannschaft (Südafrika)
Lage südafrikanischer Stadien, die für Tests verwendet werden
 
Das Loftus Versfeld Stadium in Pretoria

Wie die anderen Rugbynationen Argentinien, Australien, Frankreich und Neuseeland gibt es in Südafrika kein offizielles „Nationalstadion“, vielmehr absolvieren die Springbokke in zahlreichen verschiedenen Orten Südafrikas ihre Heimspiele. Das Stadion des Finalspiels der Weltmeisterschaft von 1995 ist das Ellis-Park-Stadion in Johannesburg mit einer Kapazität von 60.000 Zuschauern.[59] Weitere oft genutzte Spielorte der Springbokke sind das Loftus-Versfeld-Stadion in Pretoria mit einer Kapazität von 45.000 Zuschauern, das etwa 50.000 Zuschauern Platz bietende Newlands-Stadion in Kapstadt, das Free-State-Stadion in Bloemfontein sowie das Kings-Park-Stadion in Durban und das Nelson-Mandela-Bay-Stadion in Port Elizabeth.[60] Am 21. August 2010 absolvierten die Springboks ihren ersten Test im FNB-Stadion, ein Spiel währen der Tri Nations 2010 gegen Neuseeland.[61]

Andere Stadien, die für Tests verwendet wurden, sind Buffalo City-Stadion in East London, Royal-Bafokeng-Stadion nahe Rustenburg, Mbombela-Stadion in Mbombela und das Witbank-Stadion in Witbank. Während der die Weltmeisterschaft von 1995 wurden außerdem Spiele im EPRU Stadium in Port Elizabeth, dem Olympia Park in Rustenburg und dem Danie Craven-Stadion in Stellenbosch gespielt. Ursprünglich waren auch Spiele in Brakpan, Germiston, Pietermaritzburg, Potchefstroom und Witbank geplant, diese wurden jedoch in anderen Stadien ausgespielt.

Südafrikas erster Test wurde 1891 im St George’s Park von Port Elizabeth gespielt.[62] Der Ellis Park wurde 1928 eingeweiht und stellte während des Spieles zwischen den Springboks und den British and Irish Lions 1955 mit 100.000 Zuschauern einen neuen Rekord auf.[59]

Die Springboks sind angeblich im Vorteil, wenn sie auf dem Highveld gegen tourende Mannschaften spielen.[63] Bei Spielen im Ellis Park, Loftus-Versfeld-Stadion oder dem Free-State-Stadion hätten ihre Gegner wegen der Höhe mit physischen Problemen zu kämpfen;[64][65] der Spielablauf würde jedoch auch durch andere Faktoren beeinflusst, so rolle der Ball weiter, wenn er gekickt wird.[66] Beobachter sind sich nicht einig darüber, ob die statistisch schwächeren Leistungen von tourenden Mannschaften im direkten Zusammenhang mit der Höhe über dem Meeresspiegel und die daraus resultierende physische Herausforderung zu tun haben oder dies eher eine Folge ihres Gemütszustandes sei.[65]

Länderspiele

 
Südafrika auf der Weltrangliste von World Rugby seit dem 10. Oktober 2003

Die Springboks weisen gegen fast jede Nationalmannschaft, gegen die sie bisher gespielt haben, eine positive Bilanz auf; nur gegen die neuseeländischen All Blacks ist die Bilanz negativ. Südafrika hat (Stand 6. Juni 2020) 315 seiner 503 Tests gewonnen, eine Gewinnbilanz von 63,62 %.[67] Damit sind die Springboks eine der international erfolgreichsten Nationalmannschaften überhaupt.

Land Spiele Gewonnen Verloren Unentschieden % Gewonnen
Argentinien  Argentinien 30 26 3 1 86,67
Australien  Australien 88 48 37 3 54,55
Barbarians 8 3 4 1 50
  British and Irish Lions 46 23 17 6 50
England  England 43 26 15 2 60,5
Fidschi  Fidschi 3 3 0 0 100
Frankreich  Frankreich 44 27 11 6 61,36
Georgien  Georgien 1 1 0 0 100
Irland  Irland 26 18 7 1 69,2
Italien  Italien 16 15 1 0 93,33
Japan  Japan 3 2 1 0 66,67
Kanada  Kanada 3 3 0 0 100
Namibia  Namibia 3 3 0 0 100
Neuseeland  Neuseeland 99 36 59 4 36,4
  New Zealand Cavaliers 4 3 1 0 75
  Pacific Islanders 1 1 0 0 100
Rumänien  Rumänien 1 1 0 0 100
Samoa  Samoa 9 9 0 0 100
Schottland  Schottland 27 22 5 0 81,48
Südamerika 8 7 1 0 87,5
Spanien  Spanien 1 1 0 0 100
Tonga  Tonga 2 2 0 0 100
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 4 4 0 0 100
Uruguay  Uruguay 3 3 0 0 100
  Wales 36 29 6 1 80
World XV 3 3 0 0 100
Total 503 315 164 24 62,63

Erfolge

Weltmeisterschaften

Obwohl die Springboks aufgrund der Apartheid in Südafrika die ersten zwei Weltmeisterschaften verpassten, konnten sie den Webb Ellis Cup, die Trophäe der alle vier Jahre ausgetragenen Rugby-Union-Weltmeisterschaft, bisher dreimal entgegennehmen: bei der dritten Austragung 1995 im eigenen Land, bei der sechsten Austragung 2007 in Frankreich sowie 2019 in Japan. Damit sind die Springboks die zweite Rugby-Mannschaft, die den Titel dreimal gewinnen konnte. 1999 verloren sie das Halbfinale gegen Australien. Ihr schlechtestes Ergebnis erreichten sie 2003, als sie in der Vorrunde gegen England verloren und bereits im Viertelfinale gegen Neuseeland ausschieden. Das zweitschlechteste Ergebnis war 2011 das Ausscheiden im Viertelfinale gegen Australien. 2015 verloren sie im Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Neuseeland.

Tri Nations/Rugby Championship

Das einzige jährliche Turnier der Springboks ist das seit 1996 ausgetragene Tri Nations gegen Neuseeland und Australien beziehungsweise Rugby Championship einschließlich Argentinien seit 2012. Die Südafrikaner erzielten bisher vier Turniersiege (1998, 2004, 2009, 2019). Während des Rugby Championship spielen die Springboks gegen Australien um die Mandela Challenge Plate und gegen Neuseeland um den Freedom Cup.

Mannschaftsstatistik beim Tri Nations (1996 bis 2011, 2020)
Land Spiele Siege Unent. Ndlg. Spiel-
punkte
Diff. Bonus
punkte
Tabellen-
punkte
Titel
Neuseeland  Neuseeland 76 52 0 24     2054:1449     + 605 35 243 11
Australien  Australien 76 30 3 43     1591:1817     − 226 34 160 03
Sudafrika  Südafrika 72 28 1 43     1480:1831     − 351 24 138 03
Argentinien  Argentinien 4 1 2 1     56:84     − 28 0 8 00


Mannschaftsstatistik bei der Rugby Championship (seit 2012)
Land Spiele Siege Unent. Ndlg. Spiel-
punkte
Diff. Bonus-
punkte
Tabellen-
punkte
Titel
Neuseeland  Neuseeland 63 51 2 10 2154:1197 + 957 40 249 09
Sudafrika  Südafrika 63 33 4 26 1637:1383 + 254 30 166 02
Australien  Australien 63 26 3 34 1411:1735 − 324 14 131 01
Argentinien  Argentinien 63 12 1 50 1196:2063 − 867 14 60 00


Die Punkte werden wie folgt berechnet: 4 Punkte bei einem Sieg, 2 Punkte bei einem Unentschieden, 0 Punkte bei einer Niederlage (vor möglichen Bonuspunkten), 1 Bonuspunkt für vier oder mehr erfolgreiche Versuche, 1 Bonuspunkt bei einer Niederlage mit weniger als sieben Punkten Unterschied.

Spieler

Aktueller Kader

Die folgenden Spieler bilden den Kader während der Weltmeisterschaft 2019:[68]

Hintermannschaft (backs)

Spieler Position Mannschaft Länderspiele
Faf de Klerk Gedrängehalb Sale Sharks 24
Herschel Jantjies Gedrängehalb Stormers 3
Cobus Reinach Gedrängehalb Northampton Saints 12
Elton Jantjies Verbinder Lions 35
Handré Pollard Verbinder Bulls 41
Lukhanyo Am Innendreiviertel Sharks 8
Damian de Allende Innendreiviertel Stormers 39
Jesse Kriel Innendreiviertel Bulls 44
François Steyn Innendreiviertel Montpellier Hérault RC 60
Cheslin Kolbe Außendreiviertel Stade Toulousain 9
Makazole Mapimpi Außendreiviertel Sharks 7
Sbu Nkosi Außendreiviertel Sharks 8
Warrick Gelant Schlussmann Bulls 7
Willie le Roux Schlussmann Toyota Verblitz 55

Stürmer (forwards)

Spieler Position Mannschaft Länderspiele
Steven Kitshoff Pfeiler Stormers 39
Vincent Koch Pfeiler Saracens 15
Frans Malherbe Pfeiler Stormers 31
Tendai Mtawarira Pfeiler Sharks 110
Trevor Nyakane Pfeiler Bulls 40
Schalk Brits Hakler Bulls 13
Malcolm Marx Hakler Lions 26
Bongi Mbonambi Hakler Stormers 29
Lood de Jager Zweite-Reihe-Stürmer Bulls 40
Eben Etzebeth Zweite-Reihe-Stürmer Stormers 78
Franco Mostert Zweite-Reihe-Stürmer Gloucester RFC 31
RG Snyman Zweite-Reihe-Stürmer Bulls 15
Pieter-Steph du Toit Flügelstürmer Stormers 49
Siya Kolisi   Flügelstürmer Stormers 42
Francois Louw Flügelstürmer Bath Rugby 68
Kwagga Smith Flügelstürmer Lions 4
Duane Vermeulen Nummer Acht Bulls 48

Bekannte Spieler

Zwölf südafrikanische Spieler wurden aufgrund ihrer herausragenden Leistungen in die World Rugby Hall of Fame aufgenommen. Es sind dies Naas Botha, Danie Craven, Danie Gerber, Kitch Christie, Nelson Mandela, Hennie Muller, Bennie Osler, Francois Pienaar, Morné du Plessis, Frik du Preez, John Smit, Joost van der Westhuizen, Jake White und Os du Randt.

Trainer

Da die Definition und Rolle der Trainer bis zum Besuch der All Blacks 1949 sehr stark variierte, beinhaltet die folgende Tabelle nur Trainer, die seitdem angestellt wurden.

Name Jahre Siege in %
Danie Craven 1949–1956 74 %
Basil Kenyon 1958 0 %
Hennie Muller 1960–1961, 1963, 1965 44 %
Boy Louw 1960–1961, 1965 67 %
Izak van Heerden 1962 75 %
Felix du Plessis 1964 100 %
Ian Kirkpatrick 1967, 1974 60 %
Avril Malan 1969–1970 50 %
Johan Claassen 1964, 1970–1974 50 %
Nelie Smith 1980–1981 80 %
Cecil Moss 1982–1989 83 %
John Williams 1992 20 %
Ian McIntosh 1993–1994 33 %
Kitch Christie 1994–1996 100 %
Andre Markgraaff 1996 61 %
Carel du Plessis 1997 37 %
Nick Mallett 1997–2000 71 %
Harry Viljoen 2000–2002 53 %
Rudolph Straeuli 2002–2003 52 %
Jake White 2004–2007 67 %
Peter de Villiers 2008–2011 62 %
Heyneke Meyer 2012–2015 67 %
Allister Coetzee 2016–2018 47 %
Rassie Erasmus 2018–2019 63 %
Jacques Nienaber seit 2020

Auszeichnungen

Die italienische Sportzeitung Gazzetta dello Sport wählte die südafrikanische Nationalmannschaft 2007 zur „Weltmannschaft des Jahres“.

Filme

Invictus – Unbezwungen

Die Springboks spielen eine zentrale Rolle in dem 2009 in den USA erschienenen Film Invictus – Unbezwungen. Der auf dem Buch Playing the Enemy von John Carlin basierende Film beschreibt, wie der damalige Präsident von Südafrika, Nelson Mandela, die Weltmeisterschaft nutzte, um die noch kurz zuvor durch Apartheid gespaltene Nation durch die Unterstützung des südafrikanischen Nationalteams, den Springboks, über Rassengrenzen hinweg zu einen. Die Regie des Films führte Clint Eastwood. In den Hauptrollen sind Morgan Freeman als Nelson Mandela und Matt Damon als Teamkapitän Francois Pienaar zu sehen.

Modder en Bloed

Der südafrikanische Film Modder en Bloed (deutsch: Schlamm und Blut), der dort 2016 erschien, thematisiert die Anfänge des Rugby im Kriegsgefangenenlager auf der britischen Insel St. Helena während des Zweiten Burenkrieges. Der südafrikanische Musiker und Schauspieler Bok van Blerk ist in der Rolle des Buren-Kommandanten Gideon Jacobus Scheepers zu sehen. Der Protagonist Willem Morkel basiert auf den Rugbyspieler Sommie Morkel der 1906 vier Spiele für Südafrika absolvierte.

Einzelnachweise

  1. World Rugby Rankings. world.rugby, 24. März 2025, abgerufen am 27. März 2025.
  2. Most matches. ESPNscrum, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
  3. Most points. ESPNscrum, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
  4. Most tries. ESPNscrum, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
  5. a b c World Rugby Rankings. World Rugby, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
  6. a b Laws – History – In South Africa. SA Rugby Referees, abgerufen am 24. August 2007 (englisch).
  7. History. THE FNB UCT RFC, abgerufen am 24. August 2007 (englisch).
  8. Dean Allen: Beating them at their own game: rugby, the Anglo-Boer War and Afrikaner nationalism, 1899–1948. International Journal of the History of Sport, 20:3, 37 – 57, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
  9. South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  10. a b c d The Captian who gave South Africa it's National Colours. Big Brians Stories, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  11. Grundlingh, Albert: Playing for power? Rugby, Afrikaner nationalism and masculinity in South Africa, c.1900–70. International Journal of the History of Sport, 11:3, 408 – 430, 1994, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
  12. 1896 – South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  13. a b c d Allen, Dean: Tours of Reconciliation: Rugby, War and Reconstruction in South Africa, 1891–1907. Sport in History, 27:2, 172 – 189, 2007, abgerufen am 24. August 2007 (englisch).
  14. British Lions. BBC, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  15. Vandag, 100 jaar gelede, is Bok gebore. Beeld, abgerufen am 25. August 2007 (Afrikaans).
  16. Thomsen, Ian: World Champions Face Next Test: Springboks Blossom, Flowers of a New Land. International Herald Tribune, 14. November 1995, archiviert vom Original am 5. Juni 2008; abgerufen am 26. April 2008.
  17. Daryl Adair: Sport: Race, Ethnicity and Identity: Building Global Understanding. Hrsg.: Routledge. 2013, S. 12 (Google Books).
  18. George Claassen: In the Words of South African Sporting Heroes. Hrsg.: Penguin Books. 2012 (Google Books).
  19. Daryl Adair: Sport: Race, Ethnicity and Identity: Building Global Understanding. Hrsg.: Routledge. 2013, S. 12.
  20. 1910 – South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  21. Grant Harding, David Williams: The Toughest of Them All: New Zealand and South Africa, the Struggle for Rugby Supremacy. Penguin Books, Auckland/New York 2000, ISBN 0-14-029577-1, S. 234–235.
  22. Ron Palenski: Century in Black: 100 Years of All Black Test Rugby. Hodder Moa Beckett Publishers, Auckland 2003, ISBN 1-86958-937-8, S. 192.
  23. 1938 – South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  24. Winston McCarthy: Haka! The All Blacks Story. Pelham Books, London 1968, S. 207.
  25. Springbokrugby tussen 1949 en 1953, Die 1949 Springbokke teen die All Blacks, Zugriff am 25. August 2007
  26. 1955 – South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  27. Grant Harding, David Williams: The Toughest of Them All: New Zealand and South Africa, the Struggle for Rugby Supremacy. Penguin Books, Auckland/New York 2000, ISBN 0-14-029577-1, S. 52–53.
  28. 1962 – South Africa. Lions-Tour.com, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  29. JPR Williams. Guardian Unlimited Sport – Sport Smalltalk, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  30. About Willie John McBride. 99club, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  31. It's time to close the final chapter. The New Zealand Herald, 19. Juli 2006, abgerufen am 23. Juli 2015 (englisch).
  32. United Nations, India and Boycott of Apartheid Sport (1988) – Paper presented at the seminar of the Sports Authority of India and the Arjuna Awardees Association, New Delhi, July 28–29, 1988. Published as a pamphlet. African National Congress, abgerufen am 25. August 2007 (englisch).
  33. Statistik der Südafrika-Tour 1976. All Blacks, abgerufen am 23. Juli 2015 (englisch).
  34. From Montreal to Gleneagles. In: New Zealand History. Minister for Culture & Heritage, 11. April 2014, abgerufen am 23. Juli 2015 (englisch).
  35. France Limiting Sports With South Africans. The New York Times, 8. April 1983, archiviert vom Original am 12. August 2016; abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
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  37. THE 1986 CAVALIERS TOUR. New Zealand Rugby Museum, abgerufen am 26. August 2007 (englisch).
  38. Rugby players' food may have been spiked. The Independent, 20. November 1996, abgerufen am 23. Juli 2015 (englisch).
  39. The Observer. The Guardian, abgerufen am 4. Juli 2004 (englisch).
  40. Bob Howitt: SANZAR Saga: Ten Years of Super 12 and Tri-Nations Rugby. HarperCollins Publishers, New York 2005, ISBN 1-86950-566-2, S. 7.
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  42. Geschichte der Stadt bei infothabazimbi.co.za (Memento vom 19. November 2016 im Internet Archive) (englisch), abgerufen am 19. November 2016
  43. a b c Wilkinson leads battered England. 1. Juni 2007, archiviert vom Original am 10. März 2016; abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
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  45. Die Burger, Rugby-piekniek verby
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  52. Harry Jones: The great history of green and gold. Roar, 7. September 2016, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
  53. Boks to wear original strip against Irish by Peter Bills, 5. November 2006 (archiviert am 21. Februar 2009)
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  68. Springbok Rugby World Cup squad blend is #StrongerTogether. SA Rugby, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).

Literatur

  • Harding, Grant; Williams, David: The Toughest of Them All: New Zealand and South Africa: The Struggle for Rugby Supremacy. Hrsg.: Penguin Books. Auckland, Neuseeland 2000, ISBN 0-14-029577-1.
  • Howitt, Bob: SANZAR Saga – Ten Years of Super 12 and Tri-Nations Rugby. Hrsg.: Harper Collins Publishers. 2005, ISBN 1-86950-566-2.
  • Nauright, John: Sport, Cultures, and Identities in South Africa. Hrsg.: Continuum International Publishing Group. 1997, ISBN 0-7185-0072-5.
  • Parker, A.C.: The Springboks, 1891–1970. Hrsg.: Cassell & Company Ltd. London 1970, ISBN 0-304-93591-3.
  • Smith, David; Williams, Gareth: Fields of Praise: The Official History of The Welsh Rugby Union. Hrsg.: University of Wales Press. Cardiff 1980, ISBN 0-7083-0766-3.
Commons: Südafrikanische Rugby-Union-Nationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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