Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen
Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e. V. (AGFS) verfolgt das Ziel, die Städte und Gemeinden Nordrhein-Westfalens durch optimale Bedingungen für Nahmobilität, Nahversorgung und Naherholung attraktiver zu gestalten. Sitz ist seit der Gründung Krefeld.[1]
Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen | |
---|---|
![]() | |
Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 1993 |
Sitz | Von-der-Leyen-Platz 1, 47798 Krefeld |
Vorsitz | Christine Fuchs |
Geschäftsführung | Günter Rosenke, Landrat des Kreises Euskirchen | Dr. Alexander Berger, Bürgermeister der Stadt Ahlen |
Mitglieder | 89 Kreise, Gemeinden und Städte |
Website | www.agfs-nrw.de |


Der Verein wurde 1993 als Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte von 13 Mitgliedern in Nordrhein-Westfalen gegründet. Die Vereinsarbeit soll vor allem mehr Sicherheit für die nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer, insbesondere auch für Kinder, Ältere und mobilitätseingeschränkte Personen, schaffen. Seit 2007 vertritt die AGFS das Konzept der Nahmobilität, das alle Formen nichtmotorisierter Mobilität umfasst und die „Stadt als Lebens- und Bewegungsraum“ definiert.[2] Seit 2013 steht deshalb Fußgänger- neben dem Fahrradverkehr gleichrangig im neuen Namen der AGFS. Der Anteil des Radverkehrs in den Städten soll auf durchschnittlich 25 % und der Modal-Split-Anteil des nichtmotorisierten Individualverkehrs – im Sinne der angestrebten Nahmobilität – auf über 60 % gesteigert werden.
Die AGFS war die erste fest institutionalisierte Form der Zusammenarbeit von Kommunen in Deutschland bei der Förderung des Fahrradverkehrs bzw. der Nahmobilität. Sie hat Vorbildcharakter für ähnliche Zusammenschlüsse, die sich auch in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen gegründet haben.
Mitglieder der AGFS
Die 89 Mitglieder sind folgende Kreise, Gemeinden und Städte:
Ehemalige Mitglieder
Als bisher einziger Kommune wurde der Stadt Marl, Mitbegründerin der Gemeinschaft, die Mitgliedschaft zum Jahresende 2014 nicht verlängert. Grund war unter anderem die Vernachlässigung des Radwegnetzes sowie das fehlende Engagement bei der Förderung des Radverkehrs.
Unternehmen FahrRad!
2005 rief die AGFS mit Unterstützung des damaligen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfal das "Unternehmen FahrRad!"[3], ein strategisches Bündnis von Unternehmen und Verbänden aus der Fahrradwirtschaft zur Förderung des Radverkehrs in Deutschland, ins Leben. Wichtigstes Ziel ist es, dass der Radverkehr bei der Planung von Straßen, Wegen und Plätzen sowie bei der Finanzierung stärker berücksichtigt wird. Ein wesentlicher Baustein hierfür ist der kontinuierliche Wissenstransfer zwischen AGFS, Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Kommunen und Land sowie Mitgliedern aus der Wirtschaft. Das Bündnis dient dabei als Plattform für einen regelmäßigen Wissenstransfer und Ideenaustausch sowie als kraftvolles Instrument, um Politik, Wirtschaft und Verbänden das große Potenzial des Fahrrads als Verkehrsmittel, im Tourismus, beim Umweltschutz und in der Gesundheitsvorsorge deutlich zu machen. Partner der AGFS bei "Unternehmen FahrRad!" sind aktuell das Ministerium für Verkehr des Landes NRW sowie erfolgreiche Unternehmen und Verbände.
Events und Kampagnen
Die AGFS veranstaltet regelmäßig Fachtagungen und Kongresse. So wird jedes Jahr Ende Februar auf der Messe Essen im Rahmen der Messe „Fahrrad“ der AGFS-Fachkongress[4] durchgeführt. Auch ein großer Messestand[5] der AGFS zeigt dort die Bandbreite der Nahmobilitätsförderung. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit tritt die AGFS bei Events anderer Institutionen auf, so wird z. B. in Kooperation mit dem Verkehrsministerium ein gemeinsamer Stand auf dem NRW-Tag organisiert. Die AGFS hat eine Vielzahl von Kampagnen für ihre Mitgliedskommunen vorbereitet, organisiert und durchgeführt. Neben der Verkehrssicherheitskampagne "Liebe braucht Abstand"[6], ist die bisher am längsten laufende Kampagne "Nur Armleuchter fahren ohne Licht"[7], die jedes Jahr im Herbst an mehr als 50 Aktionstagen durchgeführt wird. Neben Exkursionen und einer regelmäßigen Planerwerkstatt ist die AGFS Partner des Deutschen Fahrradpreises, der abwechselnd auf dem AGFS-Kongress in Essen und auf dem Nationalen Radverkehrskongress des BMVI mit wechselnden Veranstaltungsorten verliehen wird.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Satzung, auf agfs-nrw.de
- ↑ Nahmobilität 2.0. Broschüre der AGFS, Februar 2012
- ↑ Unternehmen FahrRad! Abgerufen im Juni 2020.
- ↑ AGFS-Fachkongress Der AGFS-Kongress 2020, auf agfs-nrw.de
- ↑ Messe „Fahrrad 2020“ in Essen, auf agfs-nrw.de
- ↑ "Liebe braucht Abstand", auf liebe-braucht-abstand.de
- ↑ "Nur Armleuchter fahren ohne Licht", auf agfs-nrw.de