Landesflagge | Landeswappen |
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Wahlspruch: Wir stehen früher auf. | |
Basisdaten | |
Hauptstadt: | Magdeburg |
Fläche: | 20.445,26 km² (8.) |
Einwohner: | 2.469.716 (11.) (30. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 121 Einwohner je km² (14.) |
Schulden je Einwohner: | 7.770 € (Ende 2005) |
Schulden gesamt: | 18 Mrd. € (2004) |
ISO 3166-2: | DE-ST
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Website: | www.sachsen-anhalt.de |
Politik | |
Ministerpräsident: | Wolfgang Böhmer (CDU) (seit 16. Mai 2002) |
Regierende Parteien: | CDU u. SPD (ab 24. April 2006) |
Sitzverteilung im Landtag (97 Sitze) |
CDU 40 Die Linke.PDS 26 SPD 24 FDP 7 |
letzte Wahl: | 26. März 2006 |
nächste Wahl: | 2011 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat: | 4 |
Karte | |
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Sachsen-Anhalt ist ein Land in Deutschland. Die Landeshauptstadt ist Magdeburg, angrenzende Länder sind Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen und Thüringen.
Geografie
Mittelgebirge und Berge
Das größte Mittelgebirge ist der Harz, in dem auch die höchste Erhebung von Sachsen-Anhalt und ganz Norddeutschlands liegt: Dies ist mit 1141,1 m ü. NN der Brocken.
Für weitere Berge siehe: Liste der Berge und Erhebungen in Sachsen-Anhalt
Gewässer
Flüsse
Die nachfolgenden Flüsse und/oder Ströme durchfließen Sachsen-Anhalt ganz oder nur teilweise; bekannte Fließgewässer (mit jeweiliger Gesamtlänge) sind:
Seen
Arendsee (510 ha), Süßer See (238 ha), Barleber See (100 ha)
Talsperren
Muldestausee, Rappbodetalsperre, Talsperre Kelbra, Wippertalsperre
Landesstruktur
Die Gegend des heutigen Sachsen-Anhalt war im frühen Mittelalter einer der kulturellen Schwerpunkte im deutschsprachigen Raum, die heutige Landeshauptstadt Magdeburg war schon damals eines der wichtigsten politischen Zentren im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Von der früheren Bedeutung der gesamten Region zeugen heute die für das Land typischen, gut erhaltenen Baudenkmäler aus der Zeit der Romanik und der Gotik (Siehe auch: Straße der Romanik) wie die Dome von Magdeburg und Halberstadt, die Quedlinburger Altstadt, viele Burgen und alte Kirchen. Sachsen-Anhalt ist laut Landesmarketinggesellschaft das Land mit der höchsten Dichte an UNESCO-Weltkulturerben in Deutschland: Hierzu zählen das Bauhaus in Dessau, die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben, die Altstadt von Quedlinburg und der Schlosspark von Wörlitz. Prägend für die hiesigen Ortschaften und Städte sind neben verwinkelten Fachwerkhausaltstädten und eng bebauten Dörfern - ebenfalls oft mit Fachwerkarchitektur und sehenswerten alten Dorfkirchen - auch Gebäude aus der Zeit der preußischen Provinz Sachsen, die als reichste Provinz des Landes galt.
Im Norden wird die sachsen-anhaltische Landschaft von Flachland geprägt. Hier in der Altmark befinden sich alte Hansestädte wie Salzwedel, Gardelegen, Stendal und Tangermünde. Den Übergang von der Altmark zur fruchtbaren, waldarmen Magdeburger Börde bilden die Colbitz-Letzlinger Heide und der Drömling. Wichtige Städte in der Magdeburger Börde sind Haldensleben, Oschersleben (Bode), Wanzleben, Schönebeck (Elbe) und Aschersleben sowie die Landeshauptstadt Magdeburg, von der die Region ihren Namen ableitet. Im Südwesten liegt der Unterharz mit dem Harzvorland und Städten wie Wernigerode, Quedlinburg oder Halberstadt. An der Grenze zum Freistaat Sachsen befindet sich der Ballungsraum Halle (Saale) -Merseburg-Bitterfeld (auch „Chemiedreieck“ genannt), der bis ins sächsische Leipzig reicht. Halle (Saale) ist die größte Stadt in Sachsen-Anhalt. In der Vergangenheit war hier die Chemieindustrie mit ihrem wirtschaftliche Schwerpunkt in Leuna ansässig.
An der Saale und der Unstrut, wo sich ein Weinanbaugebiet befindet, liegen Naumburg (Saale), Zeitz und Freyburg (Unstrut). Schließlich gehört zu Sachsen-Anhalt noch die im Osten gelegene drittgrößte Stadt des Landes, die alte anhaltische Residenzstadt Dessau und ein Teil des Flämings.
Bevölkerung
Die Bevölkerung setzte sich ursprünglich aus Niedersachsen (Ostfalen), Thüringern und vor allem östlich der Elbe aus Westslawen zusammen. Hinzu kommen jedoch viele Zugezogene aus den anderen Regionen Deutschlands und ihre Nachkommen. Vergleichsweise klein ist der Anteil an Immigranten, hier sind als dominierende Gruppe Aussiedler aus Russland, Kasachstan und der Ukraine zu nennen.
Religion
Bedingt durch die atheistische Ausrichtung der DDR gehören nur 19,7% (rund 492.000) der Einwohner einer der beiden großen christlichen Konfession (2004) an, davon sind rund 391.000 (15,7 %) evangelisch (uniert) (Kirchenprovinz Sachsen, Evangelische Landeskirche Anhalts) und 101.000 (4,1 %) römisch-katholisch (Bistum Magdeburg). Die Tendenz ist weiter deutlich sinkend, obwohl Sachsen-Anhalt bereits heute die niedrigste Quote kirchlichgebundener Einwohner aufweist. 80.000 gehören anderen Kirchen, davon ca. 11.000 der Neuapostolischen Kirche, und 45.000 anderen Religionen (Judentum, Islam, Mandäismus) an. Im Vergleich zu vielen anderen deutschen Ländern ist der Anteil islamischer Bürger sehr gering.
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
Die Region um Halle (Saale) bildet zusammen mit dem in Sachsen liegenden Leipzig eine wirtschaftliche Schwerpunktregion. Hier laufen verschiedene Verkehrsströme zusammen. Traditionell befindet sich in der Gegend ein Schwerpunkt von Chemie- und Erdölindustrie („Chemiedreieck“, Leuna). In Leuna wurden in den letzten Jahren die größten Auslandsinvestitionen von ganz Ostdeutschland getätigt. Ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die günstig zwischen Hannover und Berlin gelegene Landeshauptstadt Magdeburg.
Insgesamt hat Sachsen-Anhalt große Schwierigkeiten bei der Umstrukturierung der Industrie. So kam es zu vielen Firmenschließungen (Waggonbau Halle-Ammendorf), was eine hohe Arbeitslosigkeit (zeitweise die höchste in der Bundesrepublik Deutschland) zur Folge hatte. In den vergangen drei Jahre ist es durch eine offensive Standortpolitik zunehmend geglückt, die Arbeitslosenquote zu senken und ein größere wirtschaftliche Dynamik zu erreichen. 2005 lag das Wirtschaftswachstum bei 1,1% [1].
- Siehe auch Tourismus in Sachsen-Anhalt
Wasserstraßen
Durch Sachsen-Anhalt verlaufen mit der Elbe, dem Mittellandkanal und dem Elbe-Havel-Kanal wichtige Wasserstraßen, die sich bei der Landeshauptstadt Magdeburg am Wasserstraßenkreuz treffen.
Schienenverkehr
Durch das Land verläuft in Ost-West-Richtung die Fernverbindung (Ruhrgebiet-) Hannover - Magdeburg - Berlin (-Warschau), durch Halle und Dessau verläuft ein Zweig der Verbindung Erfurt-Berlin. Daneben bestehen noch Hauptstrecken, die Magdeburg mit Halle und Dessau verbinden. Hinzu kommt ein Netz von Nebenstrecken, u. a. das Netz der Harzer Schmalspurbahnen. In den Großräumen Magdeburg und Halle existieren S-Bahnen (S-Bahn Magdeburg, S-Bahn Leipzig-Halle).
Flugverkehr
Im Unterschied zu anderen deutschen Ländern hat Sachsen-Anhalt keinen Verkehrsflughafen. Zwischen Halle und Leipzig befindet sich auf sächsischem Gebiet der Interkontinental-Flughafen Leipzig-Halle. Bei Magdeburg liegt der Flugplatz Magdeburg. In der Nähe der Stadt Aschersleben gibt es den Flughafen Cochstedt, der seit Jahren eher durch finanzielle Probleme im Gespräch und momentan nicht in Betrieb ist.
Straßennetz
In Ost-West-Richtung verläuft die A 2 Hannover - Berlin durch das Land. Am östlichen Rand des Bundeslandes verläuft die A 9 München - Berlin in Nord-Süd-Richtung. Ergänzt wird das Fernstraßennetz durch die A 14 von Dresden über Halle nach Magdeburg. Geplant ist eine Verlängerung dieser Autobahn nach Norden über Stendal, Osterburg (Altmark) und Wittenberge (Brandenburg) zum Dreieck Schwerin (Altmark-Autobahn). Im Süden verläuft, wie die A 2 im nördlichen Landesteil, in östlich-westlicher Richtung die A 38 (Göttingen - Leipzig), die sich zurzeit allerdings noch im Bau befindet. Verbunden wird diese Autobahn mit der A 14 durch die A 143, welche westlich um die Stadt Halle herumführt und sich derzeit ebenso im Bau befindet.
Durch Sachsen-Anhalt verläuft die Ferienstraße der Romanik, die wegen des großen romanischen Erbes dieser Landschaft eingerichtet wurde. Ebenso wie die Straße der Familie Bismarck.
Jahr | Bundesautobahn in km | Bundesstraßen in km | Landesstraßen in km |
1995 | 199 | 2.326 | 3.845 |
2000 | 320 | 2.403 | 3.834 |
2003 | 360 | 2.359 | 3.778 |
Geschichte
Zur Geschichte des Gebietes vor 1944 siehe unter Provinz Sachsen und Anhalt, Hauptartikel siehe unter Geschichte Sachsen-Anhalts
Im Juli 1944 wurde die vormalige preußische Provinz Sachsen, bestehend aus den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt aufgeteilt: Es entstanden die Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg, der Regierungsbezirk Erfurt wurde dem Reichsstatthalter Thüringen unterstellt. 1945 wurden die beiden Provinzen, ferner der Freistaat Anhalt (um Dessau), die braunschweigische Enklave Calvörde und der östliche Teil des Landkreises Blankenburg im Harz, auch vorher dem Freistaat Braunschweig zugehörig, sowie die thüringische Enklave Allstedt von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) zur neuen Provinz Sachsen vereinigt. Der Name wurde im gleichen Jahr noch in Provinz Sachsen-Anhalt geändert. 1947 erfolgte nach der Auflösung von Preußen die Umbenennung in Land Sachsen-Anhalt. Landeshauptstadt wurde Halle, da Magdeburg zu dieser Zeit wegen der starken Kriegszerstörungen die Haupststadtfunktion nicht wahrnehmen konnte. Das Land hatte eine Größe von 24.576 km².
1952 wurde im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR das Land de facto aufgelöst (de jure bestand es noch einige Jahre weiter) und in die zwei Bezirke Halle und Magdeburg aufgeteilt. Dabei geschahen Grenzbereinigungen, bei denen einzelne Städte und Gemeinden von den Nachbarkreisen eingegeliedert oder ausgegliedert wurden, wodurch sich die Bezirksgrenzen gegenüber den ehemaligen Landesgrenzen verschoben.
1990 erfolgte die Neubildung des Landes Sachsen-Anhalt mit den ehemaligen Bezirksterritorien Halle, ohne den Kreis Artern, und Magdeburg sowie den Kreis Jessen. Landeshauptstadt wurde Magdeburg. Der Anfang der 1990er Jahre war geprägt durch häufige Wechsel der Landesregierungen und politische Affären. Dies hatte zur Folge, dass die anfangs regierende CDU die zweiten Landtagswahlen nach der Wiedervereinigung verlor und es zu einer von der PDS tolerierten Landesregierung von SPD und Bündnis 90/Grüne kam (Magdeburger Modell). Ministerpräsident Reinhard Höppner regierte das Land über zwei Legislaturperioden in einer Zeit großer wirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Umstrukturierungen, nach Ausscheiden der Grünen in einer von der PDS tolerierten SPD-Alleinregierung. Sachsen-Anhalt hatte die höchste Arbeitslosenquote aller Bundesländer zu verkraften. In der dritten Wahlperiode seit der Wiedervereinigung gelang es der DVU, in den Landtag einzuziehen. Jedoch zerbrach diese Fraktion bald an internen Streitigkeiten und wurde 2002 nicht wieder in den Landtag gewählt. Die anhaltende wirtschaftliche Krise führte bei den Wahlen im Jahr 2002 zu einem erneuten Regierungswechsel. Seither wurde Sachsen-Anhalt anfangs von einer CDU/FDP-Regierung, daraufhin von einer CDU/SPD-Regierung unter Prof. Dr. Wolfgang Böhmer regiert.
Wappen und Flagge
Von 1948 bis zu seiner Auflösung 1952 zeigt das Wappen der Provinz Sachsen-Anhalt den sächsischen Schild, versehen mit Ähren und zwei Hämmern als Symbole der Arbeit. Im Gegensatz zum Wappen der preußischen Provinz Sachsen beginnt die Reihenfolge der Querstreifen mit der Farbe Schwarz. Nach der Neugründung des Landes Sachsen-Anhalt 1990 wurde ein neues Landeswappen entworfen. Es zeigt das Wappenschild der preußischen Provinz Sachsen mit dem preußischen Adler im oberen, rechten Eck. Zusätzlich findet sich der das Wappensymbol des Bären auf einer Mauer als Zeichen des früheren Fürstentums Anhalt-Bernburg am Schildfuß wieder.
Landeswappen 1948-52 | Landeswappen ab 1990 |
Politik
Sachsen-Anhalt hatte in der ersten Zeit nach seiner (Wieder-)Gründung 1990 auf Grund von Korruptions- oder Stasivorwürfen unter häufigen Regierungswechseln zu leiden. Weitere Probleme entstanden durch die schlechte wirtschaftliche Lage des ehemaligen Schwerpunktgebietes chemischer Industrie und des Schwermaschinenbaus in der DDR. Von 1994 bis 2002 wurde das Land von Reinhard Höppner (SPD) regiert. Die FDP erreichte 1990 mit 13,5 % der Stimmen ihr bestes Ergebnis in Ostdeutschland. Bündnis 90/Die Grünen blieben hinter solchen Ergebnissen stets zurück. Erst mit der Landtagswahl 2002 fiel die vorher regierende SPD mit zweistelligen Verlusten hinter die CDU und PDS zurück und wurde nur drittstärkste Partei im Landtag. Bei der Landtagswahl 1998 errang die als rechtsextrem geltende DVU aus dem Stand 12,9 %, was von vielen Menschen mit Besorgnis aufgenommen wurde. Die DVU ist mittlerweile durch interne Streitigkeiten zerbrochen und nicht mehr im Landtag vertreten. Bei der Landtagswahl 2002 erreichte die FDP ein Ergebnis von 13,3 %. Diese großen Schwankungen zeigen ein ausgeprägtes Wechselwählerverhalten der Bevölkerung und eine, im Vergleich zu anderen Bundesländern, erheblich geringere parteipolitische Wählerbindung.
Am 23. Januar 2005 fand im Land ein Volksentscheid zur Kita-Betreuung statt. Dieser scheiterte u.a. an der niedrigen Wahlbeteiligung. Am 26. März 2006 fand die Wahl zum 5. Landtag Sachsen-Anhalts statt.
Landtagspräsidenten von Sachsen-Anhalt:
- 1990 - 1998 Klaus Keitel, CDU
- 1998 - 2002 Wolfgang Schaefer, SPD
- 2002 - 2006 Adolf Spotka, CDU
- seit dem 24. April 2006 Dieter Steinecke, CDU
Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt:
- 21.07.1947 - 13.08.1949: Erhard Hübener LPD
- 13.08.1949 - 23.07.1952: Werner Bruschke SED
Zwischen 1952 und 1990 war das Land Sachsen-Anhalt aufgelöst.
- 28.10.1990 - 04.07.1991: Gerd Gies, CDU
- 04.07.1991 - 28.11.1993: Werner Münch, CDU
- 02.12.1993 - 21.07.1994: Christoph Bergner, CDU
- 21.07.1994 - 16.05.2002: Reinhard Höppner, SPD
- seit dem 16.05. 2002: Wolfgang Böhmer, CDU
Bisherige Landesregierungen:
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1995 Stichtag 31. Dezember):
- 1990 - 2.890.474 *
- 1995 - 2.738.928
- 2000 - 2.615.375
- 2001 - 2.580.626
- 2002 - 2.548.911
- 2003 - 2.522.941
- 2004 - 2.494.437
* 3. Oktober
Der zahlenmäßige Bevölkerungsrückgang in Sachsen-Anhalt setzt sich fort und ist in erster Linie auf die sehr geringe Anzahl Lebendgeborener zurückzuführen, außerdem sind aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit viele Sachsen-Anhalter auf der Suche nach einem Arbeitsplatz nach West- und Süddeutschland abgewandert. Trotz eines seit 1994 zu verzeichnenden leichten Anstieges der Geburtenzahlen erreichte die Reproduktionsquote nur etwa 50 Prozent.
Die 3. Regionalisierte Bevölkerungprognose für Sachsen−Anhalt bis 2020 des Statistischen Landesamtes Sachsen−Anhalt berechnet folgende Einwohnerzahlenentwicklung:
- 2008 - 2.371.775
- 2012 - 2.271.098
- 2016 - 2.169.511
- 2020 - 2.055.585
Sprache
In Sachsen-Anhalt wird heute ein stark vom Thüringisch-Obersächsischen geprägtes Hochdeutsch mit spezifischen Wendungen aus dem Mark-Brandenburgischen gesprochen. In der Altmark trifft man sehr selten bei älteren Sprechern noch auf die Ostniederdeutsche Sprache.
Siehe auch: Dialekte in Sachsen-Anhalt
Verwaltungsgliederung
Ehemalige Regierungsbezirke
Sachsen-Anhalt bestand bis 2003 aus den drei Regierungsbezirken:
Zum 1. Januar 2004 wurden die Regierungsbezirke aufgelöst. Die Arbeit der Regierungspräsidien übernahm das für das gesamte Land eingerichtete Landesverwaltungsamt mit Sitz in Halle (Saale) und Nebenstellen in Dessau und Magdeburg.
Landkreise
Bei der ersten Kreisgebietsreform am 1. Juli 1994 wurden aus vormals 37 Landkreisen und 3 kreisfreien Städten 21 neue Landkreise gebildet. Drei Städte haben den Status einer kreisfreien Stadt behalten. Im Frühjahr 2005 hat die Landesregierung eine Neuordnung und Vergrößerung der Landkreise initiiert, um die Zahl der Landkreise auf ca. 10 zu reduzieren.
Derzeit unterteilt Sachsen-Anhalt sich in 21 Landkreise
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Kreisfreie Städte
und drei kreisfreie Städte:
- Dessau (DE)
- Halle (Saale) (HAL)
- Magdeburg (MD)
Kreisgebietsreform 2007
Am 6. Oktober 2005 erfolgte die Verabschiedung eines Gesetzes durch den Landtag von Sachsen-Anhalt, wonach mit Wirkung vom 1. Juli 2007 eine erneute Kreisreform erfolgt, bei der aus den bisherigen 21 Landkreisen 11 neue Landkreise entstehen. Die neuen Kreisnamen und Sitze der Kreisverwaltungen wurden bereits durch Landtagsbeschluss festgelegt. Nach dem Regierungswechsel infolge der Landtagswahlen vom 26. März 2006 gab es leichte Veränderungen. So haben sich die Bürger der Stadt Zerbst gegen den Landkreis Jerichow und für Bitterfeld-Köthen entschieden. Siehe auch: Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007
Städte und Gemeinden
Siehe Liste der Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt
Größte Städte
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
Stadt | Landkreis | Einwohner 31. Dezember 2000 |
Einwohner 30. Juni 2005 |
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Halle (Saale) | kreisfrei | 247.736 | 238.198 |
Magdeburg | kreisfrei | 231.450 | 228.515 |
Dessau | kreisfrei | 83.153 | 78.953 |
Lutherstadt Wittenberg | Wittenberg | 48.972 | 46.837 |
Halberstadt | Halberstadt | 41.417 | 39.784 |
Stendal | Stendal | 39.795 | 37.451 |
Merseburg | Merseburg-Querfurt | 37.127 | 34.790 |
Wernigerode | Wernigerode | 35.013 | 34.209 |
Schönebeck (Elbe) | Schönebeck | 36.397 | 34.096 |
Bernburg (Saale) | Bernburg | 33.825 | 32.021 |
Köthen (Anhalt) | Köthen | 30.360 | 30.345 |
Weißenfels | Weißenfels | 31.946 | 30.046 |
Naumburg | Burgenlandkreis | 30.399 | 29.722 |
Zeitz | Burgenlandkreis | 32.227 | 29.167 |
Aschersleben | Aschersleben-Staßfurt | 27.312 | 26.438 |
Wolfen | Bitterfeld | 30.652 | 25.271 |
Burg (bei Magdeburg) | Jerichower Land | 22.951 | 24.854 |
Staßfurt | Aschersleben-Staßfurt | 20.681 | 23.538 |
Sangerhausen | Sangerhausen | 25.399 | 23.247 |
Lutherstadt Eisleben | Mansfelder Land | 21.062 | 23.012 |
Quedlinburg | Quedlinburg | 24.114 | 22.795 |
Salzwedel | Altmarkkreis Salzwedel | 20.349 | 21.391 |
Haldensleben | Ohrekreis | 20.871 | 20.021 |
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Regionen
Landschaften
Küche
Sonstiges
- Lied für Sachsen-Anhalt (Regionalhymne)
- Portal:Sachsen-Anhalt
Benutzungsordnung für Toiletten in Sachsen-Anhalt
Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Sachsen-Anhalt, 4.Jahrgang, Magdeburg, den 01.April 1993, Nr. 15 (BoA)
§ 1 Definition
Der Abort, umgangssprachlich auch Toilette genannt, besteht aus einem trichterförmigen Porzellanbecken zur Aufnahme der Exkremente mit einem klappbaren, auf dem Sitzrand angebrachten Sitzstück.
§ 2 Anwendungsbereich
Diese Benutzungsordnung gilt für die Darmentleerung in allen Aborten in Behörden, Dienststellen und öffentlichen Gebäuden des Landes Sachsen-Anhalt
§ 3 Sitzgebot
Die Toilette darf nur im Sitzen benutzt werden. Die stehende Benutzung ist nur an Urinalen erlaubt. Deren Benutzung ist in der Benutzungsordnung für Urinale (BoU) geregelt.
§ 4 Vorbereitungen
Vor dem Hinsetzen auf das Sitzstück sind die Beinkleider bis zu den Knien herunterzuschieben.
§ 5 Sitzposition
Der Benutzer setzt sich unter gleichzeitigem Anheben der Oberbekleidungsstücke so tief in die Hocke, bis das Gesäß in die Sitzaufnahme einrastet. Das Gewicht des Körpers ist gleichmässig, gleichseitig verteilt, der Oberkörper leicht nach vorn geneigt. Die Ellenbogen ruhen auf dem Muskelfleisch der Oberschenkel, der Blick ist frei geradeaus gerichtet.
§ 6 Darmentleerung
Unter ruhigem Ein- und Ausatmen drängt der Benutzer unter gleichmäßigem Anspannen der Bauchmuskulatur den ausscheidungsreifen Inhalt des Mastdarms bei gleichzeitigem Entspannen des Afterschließmuskels in den dafür vorgesehenen Durchbruch des Porzellanbeckens. Die Äußerung von gutturalen Stimmlauten, umgangssprachlich auch Ächzen oder Stöhnen bezeichnet, ist auf das absolut notwendige Maß zu beschränken.
§ 7 Sichtkontrolle
Nach beendeter Prozedur steht der Benutzer auf, macht eine Drehung um 180° nach links und nimmt eine Sichtkontrolle der Exkremente vor. Bei Auffälligkeiten ist eine Stuhlprobe sicherzustellen und an das nächstliegende Gesundheitsamt zu übersenden.
8 Reinigung des Rektums
Der dafür vorgesehenen Einrichtung sind Reinigungsfähnchen (14x10cm, einlagig) in ausreichender Stückzahl, höchstens jedoch 5, zu entnehmen. Das Reinigungsfähnchen wird mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand erfasst und von hinten der Reinigungszone, das ist der Bereich zwischen den Gesäßbacken, zugeführt. Das Reinigungsfähnchen wird unmittelbar vor den äußeren Geschlechtsorganen fest an den Körper gedrückt und mit einer ziehenden Bewegung bis unmittelbar vor das Steißbein geführt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis mindestens ein Blatt sauber erscheint, sofern dazu nicht die Verwendung von mehr als 5 Reinigungsfähnchen erforderlich ist. Im Bedarfsfall sind die Reinigungsfähnchen beidseitig !!! zu benutzen. Die benutzten Reinigungsfähnchen dürfen nicht mitgenommen werden, sondern sind ebenfalls in das Prozellanbecken zu entsorgen.
§ 9 Reinigung des Aborts
Nach Benutzung des Aborts ist zwingend die Spülung zu betätigen. Eine Delegierung dieser Tätigkeit an andere ist ausdrücklich verboten. Nach dem Spülvorgang verbleibende Exkrementanhaftungen sind mit der dafür vorgesehenen Reinigungsbürste manuell zu entfernen.
§ 10 Verlassen des Aborts
Vor dem Verlassen der Entleerungskabine sind die Beinkleider wieder in die Ausgangsposition zu bringen. Bei Auftreten unangenehmer Gerüche ist das Öffnen einer Lüftungsklappe angezeigt. Eine abschliessende Reinigung der Handinnenflächen wird anheimgestellt.
§ 11 Inkrafttreten
Diese Benutzungsordnung tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft
Literatur
- Friedrich Ludwig Müller, Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: Romanik in Sachsen-Anhalt. Monumente-Edition. Monumente-Publikation der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2001, ISBN 3-935208-05-7 oder ISBN 3-935208-09-X
Weblinks
- Landesportal Sachsen-Anhalt
- Landtag von Sachsen-Anhalt
- Sachsen-Anhalt im Deutschen Stadtplandienst
- Wahlergebnisse (Landeswahlleiter)
- Forschungsprojekt für die Stadtentwicklung in Sachsen Anhalt
- Projekt zur Förderung der Kommunikation von Städten und Gemeinden und deren Einwohner, Vereinen und Gewerbe
- Vorlage:Wikitravel
- Linkkatalog zum Thema Sachsen-Anhalt bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Fußnoten
- ↑ Handelsblatt, 24./25./26. März 2006, S. 3