Nürnberg

Großstadt in Bayern, Deutschland
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Nürnberg ist eine Großstadt im Norden Bayerns. Sie stellt mit ihren 500.000 Einwohnern das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Frankens dar. Die kreisfreie Stadt bildet mit den Städten Fürth, Erlangen und Schwabach ein Städteviereck, welches das Kernland des mittelfränkischen „Großraums“ (Ballungszentrum) bildet und eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern darstellt. Im April 2005 wurden Nürnberg und Umgebung als Metropolregion Nürnberg in die Liste der deutschen Metropolregionen aufgenommen.

Wappen Karte
Karte Nürnberg in Deutschland
Karte Nürnberg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 186,38 km²
Einwohner: 499.482 (Mai 2006)
Bevölkerungsdichte: 2.680 Einwohner je km²
Höhe: 302 m ü. NN
Postleitzahlen: 90001–90491 (alt: 8500)
Vorwahl: 0911, 09122, 09129
Geographische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: N
Gemeindeschlüssel: 09 5 64 000
UN/LOCODE: DE NUE
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2
90317 Nürnberg
Stadtplan: www.stadtplan.nuernberg.de
Offizielle Website: www.nuernberg.de
Politik
Oberbürgermeister: Ulrich Maly (SPD)
Blick auf Nürnberg von der Alten Veste Zirndorf


Geographie

 
Wöhrder See im Mai 2005

Geographische Lage

Nürnberg liegt zu beiden Seiten der Pegnitz, eines Flusses, der etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt entspringt, nach Eintritt in das Stadtgebiet dieses von Ost nach West auf einer Länge von etwa 14 km durchfließt – wobei der Fluss im Bereich der Altstadt stark kanalisiert ist – und nach Verlassen des Stadtgebiets nur wenige Kilometer nördlich der Innenstadt von Fürth zusammen mit der Rednitz den Fluss Regnitz bildet.

Ausdehnung des Stadtgebietes

Das Gebiet der Stadt umfasst eine Fläche von 186,6 km². Im Westen ist die Bebauung mit der Nachbarstadt Fürth und fast mit Zirndorf und im Südwesten mit Stein und fast mit Oberasbach zusammengewachsen. Nördlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland, welches zugleich auch die westliche Anflugschneise für den Nürnberger Flughafen bildet, sowie dann vor allen Dingen nach Nordosten hin der Sebalder Reichswald, der sich an wenigen Stellen knapp über 400 m erhebt.

Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der Nürnberger Burg und Ihrer zu großen Teilen erhaltenen Stadtmauer; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg.

Siehe auch: Nachbargemeinden Nürnbergs

Stadtgliederung

Am 18. Oktober 1995 beschloss die Stadt Nürnberg eine Neueinteilung des Stadtgebietes. Aus den bisherigen 87 Bezirken wurden sieben neue Stadtbezirke gebildet. Diese verwaltungstechnischen Stadtbezirke spielen im Bewusstsein der Bevölkerung kaum eine Rolle, vielmehr orientiert man sich im Alltagsleben an den traditionellen Namen der Stadtteile, die ehedem oft eigenständige Gemeinden bzw. Vorstädte waren (z.B. Erlenstegen, Gostenhof oder St. Johannis).

Siehe auch:

Geschichte

 
Älteste gedruckte Ansicht Nürnbergs, Schedelsche Weltchronik 1493

Geschichtlicher Überblick

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Nürnberg

Anfänge der Stadt:

Die Stadt wurde 1050 als nuorenberc (felsiger Berg) in der sogenannten Sigena-Urkunde von Kaiser Heinrich III. erstmals erwähnt. Als kaiserlicher Stützpunkt war die Nürnberger Burg bald bedeutsam für das Reich, die Siedlung unterhalb der Burg erhielt möglicherweise zur gleichen Zeit das Marktrecht. Mit dem „Großen Freiheitsbrief“ machte Kaiser Friedrich II. Nürnberg 1219 zur freien Reichsstadt. Bis zum Jahr 1427 wurde die Stadt von Burggrafen regiert, bis der letzte Burggraf Friedrich VI. seinen Titel an den „Rat der Stadt Nürnberg“ verkaufte. Von nun an bis zum Übergang an Bayern lagen die politischen Geschicke der Stadt in der Hand dieses Rates.

Blütezeit:

Viele Kaiser wählten Nürnberg gern als Aufenthaltsort, darunter Karl IV., der 1356 in Nürnberg die Goldene Bulle erließ. 1423 übergab Kaiser Sigismund die Reichskleinodien der Stadt, wo sie bis Anfang des 19. Jahrhunderts aufgewahrt wurden. Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blütezeit der Stadt. Der Reichtum der Stadt kam durch das ausgezeichnete Handwerk sowie die günstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas zustande.

 
Nürnberg, Merian-Stich von 1642

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erlebte Nürnberg mit dem „Friedensmahl“ im Jahre 1649 noch einmal ein bedeutendes Ereignis.

Das 19. Jahrhundert:

Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1806 ab. Die preußische Verwaltung in Ansbach bedrängte die Reichsstadt systematisch und annektierte Ende des 18. Jahrhunderts Teile des Nürnberger Landgebiets. Im Gostenhofer Vertrag unterstellte sich Nürnberg schließlich der preußischen Herrschaft, doch wurde der Vertrag nicht vollzogen, da Preußen von Nürnbergs Schulden abgeschreckt wurde und außenpolitische Verwicklungen fürchtete. Gleichzeitig hatte sich in der Nürnberger Bevölkerung großer Unmut gegen die zunehmend als korrupt empfundene Herrschaft der patrizischen Familien aufgestaut, die alle wichtigen Ratsämter besetzten, die Kaufmannschaft und Handwerker willkürlich mit Steuern belegten und zugleich von der politischen Mitwirkung weitgehend ausschlossen. Diese Vorgänge erschütterten die reichsstädtische Verfassung in ihren Grundfesten und brachten die Stadt an den Rand eines Umsturzes.

Im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 bleibt Nürnberg dennoch zunächst weiter unabhängig, bis nach dem Abschluss der sogenannten Rheinbundakte und dem Ende des Alten Reiches französische Truppen Nürnberg besetzten. Am 15. September 1806 übergab die französische Armee schließlich die Stadt dem Königreichs Bayern, das alsbald eine Zivilverwaltung installierte und die Stadt administrativ in das Königreich eingliederte. Das Königreich Bayern übernahm 1806 die exorbitanten Schulden der Reichsstadt Nürnberg als Teil der gesamtbayerischen Staatsschulden und sorgte damit für deren Konsolidierung und Tilgung.

 
Nürnberg 1858

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern. So fuhr 1835 die erste Eisenbahn in Deutschland, der "Adler". 1903 wurde der Rangierbahnhof eröffnet und 1909 wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser in der Stadt ergriffen.

Nürnberg zur Zeit des Nationalsozialismus:

Während der Zeit des Nationalsozialismus war Nürnberg die 'Stadt der Reichsparteitage' und der Rassengesetze. Die Nürnberger Gesetze, auch Nürnberger Rassengesetze, wurden am 15. September 1935 vom Reichstag auf dem 7. Reichsparteitag der NSDAP („Reichsparteitag der Freiheit“) in Nürnberg einstimmig beschlossen. Mit ihnen stellten die Nationalsozialisten ihre antisemitische Ideologie auf eine juristische Grundlage. Im Zweiten Weltkrieg war Nürnberg eines der bevorzugten Ziele der Bombardierungen der Alliierten, die am 2. Januar 1945 die Nürnberger Altstadt zerstörten und die Stadt als Ganzes schwer beschädigten. Siehe dazu: Artikel in Wikinews

Nachkriegszeit:

Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab November 1945, hielten die Siegermächte hier die Nürnberger Prozesse gegen führende Kriegsverbrecher der nationalsozialistischen Diktatur ab. Beim Wiederaufbau orientierte man sich an den vormaligen Stadtstrukturen, so dass mittelalterliche und vor allen Dingen frühneuzeitliche Zusammenhänge an vielen Plätzen ablesbar sind.

Eingemeindungen

Hauptartikel: Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg

Einwohnerentwicklung

 
Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl Nürnbergs überschritt 1880 die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte die Stadt damit zur fränkischen Großstadt. 1900 hatte die Stadt über 250.000 Einwohner, bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl auf 515.000 - historischer Höchststand. Bis 1985 ist die Bevölkerungszahl auf 465.000 gefallen, dann wieder bis Ende Dezember 2005 auf rund 500.000 gestiegen.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1397 5.626
1485 36.000
1622 40.250
1750 30.000
1812 26.569
1827 37.012
1. Dezember 1840 ¹ 46.824
3. Dezember 1849 ¹ 50.828
3. Dezember 1855 ¹ 56.398
3. Dezember 1861 ¹ 62.797
3. Dezember 1864 ¹ 70.492
3. Dezember 1867 ¹ 77.900
1. Dezember 1871 ¹ 83.214
1. Dezember 1875 ¹ 91.018
Jahr Einwohner
1. Dezember 1880 ¹ 99.519
1. Dezember 1885 ¹ 114.891
1. Dezember 1890 ¹ 142.590
1. Dezember 1895 ¹ 162.386
1. Dezember 1900 ¹ 261.081
1. Dezember 1905 ¹ 294.426
1. Dezember 1910 ¹ 333.142
1. Dezember 1916 ¹ 301.383
5. Dezember 1917 ¹ 303.696
8. Oktober 1919 ¹ 352.675
16. Juni 1925 ¹ 392.494
16. Juni 1933 ¹ 410.438
17. Mai 1939 ¹ 423.383
31. Dezember 1945 286.833
Jahr Einwohner
29. Oktober 1946 ¹ 312.338
13. September 1950 ¹ 362.459
25. September 1956 ¹ 424.306
6. Juni 1961 ¹ 454.520
31. Dezember 1965 472.262
27. Mai 1970 ¹ 473.555
31. Dezember 1975 499.060
31. Dezember 1980 484.405
31. Dezember 1985 465.255
25. Mai 1987 ¹ 470.943
31. Dezember 1990 493.692
31. Dezember 1995 492.425
31. Dezember 2000 488.400
31. Dezember 2005 499.662

¹ Volkszählungsergebnis

Eingemeindungen

Hauptartikel: Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg

Religionen

 
Kath. Elisabethkirche, Südfassade
 
Frauenkirche, davor der Hauptmarkt

Die Bevölkerung Nürnbergs gehörte ursprünglich zum Bistum Eichstätt, ab 1016 wurde das Gebiet nördlich der Pegnitz dem Bistum Bamberg zugeordnet. 1525 führte die Reichsstadt Nürnberg die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein. Danach blieb sie über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Lediglich das exterritoriale Gebiet der Deutschordensniederlassung blieb katholisch. Nach dem Übergang der Stadt an Bayern 1808 wurde die Bevölkerung Teil der Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Im gleichen Jahr wurde das Generaldekanat, 1810 das Dekanat Nürnberg und 1934 der Kirchenkreis Nürnberg errichtet. Die Kirchengemeinden der Stadt Nürnberg gehören heute zum Dekanat Nürnberg, das mit 3 Prodekanaten (Nürnberg-Mitte/Nord, Nürnberg-Ost, Nürnberg-West) geführt wird.

Seit dem 19. Jahrhundert gab es auch für die reformierten Gemeindeglieder eine eigene Gemeinde, die 1853 zusammen den anderen reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode erhielt. 1919 trennten sich die reformierten Gemeinden formell von der Protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die „Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins“, die sich seit 1949Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern“ nannte und heute Teil der Evangelisch-reformierten Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland (Synodalverband XI) ist.

Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1810 entstand die erste katholische Gemeinde in Nürnberg seit der Reformation. Sie erhielt 1816 die Frauenkirche zur dauerhaften Nutzung. Seither nahm der Anteil der katholischen Bevölkerung ständig zu, und weitere Gemeinden entstanden. Insbesondere wurden auch katholische Vororte nach Nürnberg eingegliedert, so dass das Verhältnis der katholischen Bevölkerung im 20. Jahrhundert etwa 1/3 zu 2/3 war. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören überwiegend zum Dekanat Nürnberg des Erzbistums Bamberg. Die Pfarreien in den südlichen Stadtteilen gehören zum Dekanat Nürnberg-Süd des Bistums Eichstätt.

Neben den Landeskirchen gibt es auch eine Vielzahl an Freikirchen in Nürnberg.

Politik

Stadtrat

Bürgermeister

Oberbürgermeister ist seit 2002 Ulrich Maly (SPD).

Siehe auch: Liste der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg

Wappen

 
Das große Wappen
 
Das "große Wappen" auf Pirckheimers Grab

Das Große Wappen der Stadt Nürnberg zeigt in Blau einen goldenen Adler mit herschauendem, golden gekröntem Königshaupt. Dieses Wappen wurde schon im Siegel von 1220 erwähnt und versinnbildlicht das Reich („Reichsstadt“). Der Kopf wurde zeitweise auch als Frauenkopf dargestellt. In seiner heutigen Form wurde das Große Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestätigt.

Das Kleine Wappen der Stadt Nürnberg zeigt in gespaltenem Schild, vorne in Gold, einen halben, rot gezungten und golden bewehrten schwarzen Adler am Spalt, hinten fünfmal schräg geteilt von Rot und Silber. Die Schrägteilung ist schon seit 1260 nachweisbar. Der Reichsadler kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rücksiegel dar. Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Ämter und Außenbehörden Nürnbergs verwendet, wobei die Zahl der Schrägbalken und die Farbgebung mehrmals variierte. Die heute noch gebräuchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Großen Wappen verliehen. Aus dem kleinen Wappen leitet sich auch die Stadtflagge ab. Sie zeigt die Farben Rot und Weiß ebenfalls in Schrägteilung.

Städtepartnerschaften

 
Blick von der Burg auf die Altstadt, Winter 2004

Nürnberg hat insgesamt 14 Städtepartnerschaften auf der ganzen Welt. Vertreter dieser Städte präsentieren alljährlich eigene Erzeugnisse (Kunsthandwerk, Spezialitäten, Textilien etc.) auf dem Weihnachtsmarkt.

Vorlage:Border Nizza (Frankreich), seit 1954 Vorlage:Border Charkiw (Ukraine), seit 1990
Vorlage:Border Krakau (Polen), seit 1979 Vorlage:Border Hadera (Israel), seit 1995
Vorlage:Border Skopje (Mazedonien), seit 1982 Vorlage:Border Antalya (Türkei), seit 1997
Vorlage:Border San Carlos (Nicaragua), seit 1985 Vorlage:Border Shenzhen (China), seit 1997
Vorlage:Border Glasgow (Vereinigtes Königreich), seit 1985 Vorlage:Border Kavala (Griechenland), seit 1998
Vorlage:Border Gera (Thüringen), seit 1988/1997 Vorlage:Border Atlanta (USA), seit 1998
Vorlage:Border Prag (Tschechien), seit 1990 Vorlage:Border Venedig (Italien), seit 1999

Stadt des Friedens und der Menschenrechte

Aus der besonderen Rolle, die Nürnberg während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft spielte, ist eine historische Verantwortung für die Menschenrechte erwachsen. Die Stadt fühlt sich daher in besonderem Maß verpflichtet, einen aktiven Beitrag zum Frieden und zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten.

Folgende Projekte wurden bereits realisiert:

Die Stadt Nürnberg wurde am 10. Dezember 2000 in Paris mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet. Damit würdigte die UNESCO den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nürnberg für Frieden und Achtung der Menschenrechte.

Alle ein bzw. zwei Jahre wird der Preis der Stadt Nürnberg an Personen mit herausragenden Leistungen in Kunst und Wissenschaft verliehen. Außerdem findet jährlich die Verleihung des "Nürnberger Menschenrechtspreis" statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

 
Industriestruktur der Stadt Nürnberg im Vergleich zum Bund

Über Standortkompetenzen der europäischen Spitzenklassen verfügt Nürnberg insbesondere in den Bereichen Information und Kommunikation, Energie und Leistungselektronik sowie Verkehr und Logistik. Nürnberg ist noch vor Hamburg der bedeutendste Druckstandort Deutschlands. Im Bereich der Marktforschung ist Nürnberg ebenfalls führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier. Des weiteren wurde die Region zur Gateway-Region zu den neuen EU-Mitgliedsstaaten von der EU definiert. Im Juli 2000 wurde das Europa-Büro der Stadt Shenzhen in Nürnberg eröffnet. Eine Liste Nürnberger Unternehmen gibt es in der Kategorie:Unternehmen (Nürnberg).


Wirtschaftliche Situation Nürnbergs

Messe

Die Messe Nürnberg ist nicht nur einer der bedeutendsten Kongress- bzw. Messestandorte Deutschlands, sondern liegt auch weltweit in der Liste der Top 20. Hier findet unter anderem alljährlich die Nürnberger Spielwarenmesse statt.

 
Nürnberger Messe: Empfangshalle Spielwarenmesse

Druck

Nürnberg ist ein bedeutender Druckstandort in Deutschland. Im Jahr 2002 sorgten über 6.000 Beschäftigte in 43 Betrieben für einen Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden EUR. Die größten Druckereien Nürnbergs sind die Firmen maul-belser und die schlott gruppe AG mit ihren Unternehmen „u.e. sebald Tiefdruck“ und „heckel Rollenoffset“ (gehört seit 1. Oktober 2005 zu Konradin-Druck). Zu den bekanntesten Druckerzeugnissen aus Nürnberg gehören der Quelle-Katalog mit rund 15 Mio. Druckauflage, die c't (ca. 500.000), das Kicker Sportmagazin und die Nürnberger Nachrichten, eine der größten deutschen Regionalzeitungen mit einer Auflage von rund 300.000 Exemplaren.

Beschäftigungsstruktur

Wirtschaftszweig Sozial-
versicherungs-
pflichtig
Beschäftigte
Anteil an den
Gesamt-
Beschäftigten
Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei 1.217 0,5%
Bergbau; Gew. v. Steinen u. Erden 34 0,0%
Verarbeitendes Gewerbe 56.007 22,1%
Energie- und Wasserversorgung 3.063 1,2%
Baugewerbe 8.404 3,3%
Handel;Inst.,Rep.v. Kfz. u. Gebrauchsg. 38.740 15,3%
Gastgewerbe 6.738 2,7%
Verkehr u. Nachrichtenübermittlung 21.887 8,6%
Kredit- u. Versicherungsgewerbe 15.513 6,1%
Dienstleistungen für Unternehmen, Immobilien 49.086 19,4%
Öffentl. Verwaltung u.ä. 14.147 5,6%
Öffent. u. private Dienstleistungen (ohne Verw.) 38.691 15,3%
Sonstige 1 0,0%
Summe 253.528 100,0%

Stadtgebiet Nürnberg-Beschäftigte im Juni 2004;
Quelle: Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Gewerbegebiete/Gewerbeparks

Insbesondere in den letzten 15 Jahren sind in Nürnberg zahlreiche Gewerbegebiete und Gewerbeparks entstanden. Grund für die Schaffung war oft eine innerstädtische Raumneuordnung, nachdem ehemalige Industriegebiete nach dem dem Weggang der Industrie aufgelassen worden waren.

  • Eurocom im Stadtteil Langwasser.
  • FrankenCampus auf dem ehemaligen MAN-Verwaltungsgelände an der "Frankenstraße" in der Südstadt.
  • Gewerbepark Nürnberg-Feucht auf einem ehemaligen amerikanischen Flugfeld.
  • Gewerbegebiet Altenfurt.
  • Gewerbegebiet Moorenbrunn: Hier hat die Firma Siemens ein großes Verwaltungszentrum geschaffen.
  • InnovationsQuartier früher Hightech Center Nord.
  • Maxtorhof in der Pirckheimer Straße, ehemals stand hier die Stiftfabrik Schwan-Stabilo.
  • Nordostpark.
  • Nürbanum in der Allersberger Straße, ehemals TEKADE, später Philips.
  • Süd-West-Park bei Gebersdorf.
  • TA-Gelände an der Fürther Straße. Hier stand ehemals das Triumph-Werke-Nürnberg-Motorradwerk und das Triumph/Adler-Schreibmaschinenwerk.
  • Herkules-Park an der Nopitschstraße auf dem früheren Gelände der Hercules-Werke, später befand sich dort die SACHS-Motorrad-Werke.
  • Tilly-Park an der Gustav-Adolf-Straße auf dem Gelände der ehemaligen Bundeswehr-Infanteriekaserne.
  • VDM-Areal im Stadtteil Schweinau.

Verkehr

Den ÖPNV bedienen U-Bahn, R-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn- und Stadtbuslinien der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG), die alle zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) verkehren.

Frühestens 2008 kann mit der neuen Linie U3 eine vollautomatische U-Bahn in Betrieb genommen werden. Mit der konventionell betriebenen U2 wird es auf dem Abschnitt Rothenburger StraßePlärrer – Rathenauplatz gemeinsam bedient. Am 12. Oktober 2005 wurde die erste Testfahrt erfolgreich durchgeführt.

Der Nürnberger Hauptbahnhof ist ICE- und IC-Halt an den Strecken München - Frankfurt - Ruhrgebiet, München - Berlin (- Hamburg), Nürnberg - Stuttgart - Karlsruhe und Frankfurt - Nürnberg - Linz. Seit dem 28. Mai 2006 verkehren ICE-Züge auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Nürnberg und München mit Zwischenhalt in Ingolstadt.

Mit dem Flughafen (Airport Nürnberg), der im Norden der Stadt liegt, ist Nürnberg national und international angebunden.

Die Stadt liegt verkehrsgünstig am Schnittpunkt wichtiger Bundesautobahnen. Im Südosten des Stadtgebiets kreuzen sich die Autobahnen A 3 Frankfurt-Passau-Wien und die A 9 München-Berlin. Beide Autobahnen werden im Süden der Stadt von der A 6 Saarbrücken-Mannheim-Heilbronn-Prag gekreuzt. Ferner beginnt südlich der Stadt als Abzweig der A 9 bei Feucht der Frankenschnellweg, die A73 in Richtung Fürth und Bamberg, deren Fortsetzung über Coburg bis nach Suhl (Thüringen) in Bau ist. Durch das Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B 2, B 4, B 8 und B 14 in alle Himmelsrichtungen, dabei führt die B 4R in einem großen Ring um die Kernstadt.

Der am westlichen Stadtrand verlaufende Main-Donau-Kanal mit dem bayernhafen Nürnberg im Stadtgebiet beheimatet das größte Güterverkehrs-Zentrum (GVZ) in Süddeutschland.

Medien

Presseclub

Der Presseclub Nürnberg e.V. ist das zentrale Informations- und Diskussionsforum für Journalisten und Vertreter von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur in Nordbayern. Partner des Presseclub Nürnberg e.V. sind der Kommunikationsverband Bayern BWF e. V. Club Nürnberg, der Marketing-Club Nürnberg e. V. und der Bayerische Journalistenverband.

Zeitungen und Zeitschriften

  • Stadtmagazine:
    • Plärrer, das erste Nürnberger Stadtmagazin, erscheint seit 1978 monatlich. Schwerpunkte sind kulturelles und politisches Leben.
    • Straßenkreuzer, herausgegeben und geschrieben von Obdachlosen. Der Erlös geht teilweise an den Verkäufer.
    • Doppelpunkt, seit 1984 erscheinendes kostenloses Magazin im DIN-A5-Format mit vielen Terminen und Kleinanzeigen.
    • curt Magazin, monatliches Szene-Magazin im Hosentaschenformat für die jungen Menschen der Stadt, erscheint seit 1997.
    • Prinz, die Nürnberger Ausgabe des überregionalen Hochglanz-Lifestyle-Stadtmagazins.
    • NSP, SchwulLesbische Zeitung für Nürnberg und Großraum Franken.

Periodische Publikationen

  • Vierteljahrespublikationen:
    • KulturGUT - Aus der Forschung des Germanischen Nationalmuseums, Herausgeber: Prof. Dr. G. Ulrich Großmann, Direktor des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg
    • Magazin sechs+sechzig; Magazin für selbstbewußte ältere Menschen; Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig - Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.; www.sechs-und-sechzig.de
    • Magazin südstern; Das Nürnberger Südstadt-Magazin; Herausgeber: südstern nürnberg e.V.; www.suedstern-nuernberg.de
  • Halbjahrespublikationen:
    • Nürnberg Heute, Stadt Nürnberg
    • Fränkische Bierzeitung, Hrsg. Tucher-Bräu Nürnberg/Fürth
  • Jahrespublikationen:
    • Stadtwegweiser Sozial-Atlas der Stadt Nürnberg, Taschenbuchausgabe
    • Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums - Jahrbuch des Germanischen Nationalmuseums mit Beiträgen zur Kunst- und Kulturgeschichte
    • Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (siehe auch Literatur)
    • Nürnberger Altstadtberichte - von dem Verein Altstadtfreunde Nürnberg e.V. publizierter Jahresbericht mit bauhistorischen Beiträgen

Fernsehen

Der Bayerische Rundfunk betreibt in Nürnberg das Studio Franken, welches neben der Rundfunk auch für die Fernsehberichterstattung aus ganz Franken zuständig ist. Auch findet sich in Nürnberg der privaten Fernsehsender Franken TV, dessen Programm auf den Grossraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie ganz Mittelfranken ausgerichtet ist.

Technisch ist hervorzuheben, dass seit dem 30. Mai 2005 24 Fernsehsender digital im DVB-T Format vom Fernmeldeturm Nürnberg ausgestrahlt werden, durch die Abschaltung der Analogausstrahlung am 31. August 2005 war die Umstellung auf das DVB-T Format abgeschlossen. Nürnberg war damit die neunte Region in Deutschland, in der auf das digitale Format umgestellt wurde.

Seit dem März 2006 betreibt der IT-Outsourcer Atos Origin den Leitstand des Rechenzentrums für Premiere Fernsehen GmbH in Nürnberg, welches sich vormals in Hamburg befunden hatte.

Radio

In der Region Nürnberg gibt es ein vielfältiges Angebot an lokalen Radiosendern. Die wichtigsten kommerziellen Lokalsender, wie Radio Gong, Hitradio N1, Charivari 98,6 und Radio F, sind im Funkhaus Nürnberg ansässig. Der Radiosender VilRadio 91,0 hat ein Studio im Zentrum der Stadt. Auch der Radiosender Energy Nürnberg der Radiokette NRJ Group hat ein Studio im Business Tower der Nürnberger Versicherung.

Daneben gibt es mit Radio Z und dem Ausbildungskanal AFK max auch zwei nichtkommerzielle Sender, die täglich auf Sendung sind; weitere Hörfunkprogramme mit gemeinnützigen Trägern sind beispielsweise Camillo 92,9 oder Radio AREF.

Öffentliche Einrichtungen

Nürnberg ist Sitz folgender staatlicher Behörden und Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

sowie:

Bildung und Forschung

Haupartikel: Bildung und Forschung Nürnberg

Nürnberg ist Standort zweier Fakultäten (Wirtschafts- und sozialwissenschaftlihe Fakultät(WiSo); Erziehungswissenschaftliche Fakultät) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Weitere Hochschulen sind die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg, die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, die Evangelische Fachhochschule Nürnberg und die Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Zum weiteren Bildungsangebot im Stadtgebiet gehören 13 Gymnasien, 5 Realschulen(öffentlich und privat), 3 Gesamtschulen (öffentlich und privat),je zwei Fach- und Berufsoberschulen sowie zahlreiche Berufs-, Berufsfach, Fach-, Haupt- und Grund-/Volksschulen. Desweitern bestehen vielfältige Bildungsmöglichkeiten an Volkshochschule und Bildungseinrichtungen hauptsächlich nicht-städtischer Träger.

Bibliotheken und Archive

Die Stadtbibliothek Nürnberg umfasst die Bibliothek Egidienplatz (im Pellerhaus), die Zentralbibliothek, mehrere Spezialbibliotheken sowie Stadtteil- und Fahrbibliotheken. Die Direktion sitzt in der Bibliothek Egidienplatz.

Eine Zweigstelle der Stadtbibliothek Nürnberg ist in Langwasser in der Nähe vom Franken-Center zu finden.

Eine Zweigstelle der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg bei den anderen universitären Einrichtungen auf dem Tuchergelände zu finden.

Das Stadtarchiv ist in der Norishalle (Marientorgraben 8) beheimatet.

Das Landeskirchliche Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (LAELKB) ist in der Veilhofstr. 28.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Das größte Theater Nürnbergs ist das Staatstheater Nürnberg. Daneben gibt es noch einige kleinere Theater, darunter:

Museen

Nürnberg ist reich an kunst- und kulturgeschichtlichen Museen – viele Kunstobjekte befinden sich heute in den über die Stadt verteilten Museen. Zu den wichtigsten Museen zählen:


Für eine detallierte Liste siehe: Liste der Museen in Nürnberg

Musik

Wichtige Konzert- und Veranstaltungssäle:

Die Größten Orchester Nürnbergs:

Nürnberger Philharmoniker – Das Orchester wurde 1965 gegründet. Seine Vorläufer waren das 1890 gegründete erste „Philharmonische Orchester Nürnberg“ und das „Städtische Orchester“.

Nürnberger Symphoniker – Das Konzertorchester in der Stadt Nürnberg, gegründet 1946, bietet eine große Bandbreite verschiedener Tätigkeitsfelder: neben den Sinfonie- und Chorkonzerten und den Open Air-Veranstaltungen im Serenadenhof hat es eine lange Tradidtion im Bereich Filmmusik: Es nahm unter anderem die Soundtracks zu „Ben Hur“ und „Quo vadis“ auf und erhielt 1992 den Grammy Award für die Einspielung zu „Die Schöne und das Biest“. Seine Konzerte spielt es in der Meistersingerhalle.

Nürnberger Jugendorchester - Das etwa 50-köpfige Nürnberger Jugendorchester (NJO) wurde 1985 gegründet.

Vereine und Vereinigungen

Dieser Artikel zeigt nur eine Auswahl der ekanntesten Vereinigungen, für eine detailliertere Liste siehe: Liste der literarischen und historischen Vereinigungen in Nürnberg

Nürnberg verfügt über eine Vielzahl von Vereinen und Vereinigungen. Einige darunter können auf eine lange Tradition zurückblicken. Zu den bekanntesten zählen:

 
Der Hof der Burg
 
Der Schöne Brunnen auf dem Hauptmarkt
 
Ehekarussel-Brunnen vor dem Weißen Turm
 
Der Weiße Turm
Datei:Nuernberg-duererhaus-v-no.jpg
Dürerhaus am Platz Beim Tiergärtnertor
 
Panorama vom Spittlertorturm aus gesehen

Bauwerke

Innerhalb der Stadtmauer der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Stadt gibt es zahlreiche zum Teil mittelalterliche und frühneuzeitliche Bauwerke von großen kunst- und kulturhistorischem Wert.

Sehenswert in der Innenstadt sind unter anderem: Die Nürnberger Burg, das Wahrzeichen der Stadt; der Hauptmarkt, wo zu Weihnachten der berühmte Christkindlesmarkt stattfindet, und wo der Schöne Brunnen (bekannt wegen des scheinbar nahtlos ins Gitter des Brunnens eingefügten Messingrings, dem „Goldenen Ring“, an dem alle Touristen drehen sollen, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen), das Rathaus und die Frauenkirche stehen; die Lorenzkirche; St. Sebald; St. Egidien; Heilig-Geist-Spital (liegt direkt an der Pegnitz); der Henkersteg; der Kettensteg; der Weiße Turm mit dem Ehekarussell-Brunnen; Albrecht-Dürer-Haus. Hinter der Kirche Unserer lieben Frauen steht ein kleiner Brunnen, das Gänsemännchen; er wurde vermutlich 1550 von Pankraz Labenwolf gegossen.

Ebenfalls sehenswert, aber außerhalb der Stadtmauer gelegen, sind z.B. das Planetarium; der Tiergarten; das Reichsparteitagsgelände und die Regiomontanus-Sternwarte. Berühmt sind von den Friedhöfen insbesondere der historische Johannis- und der Rochusfriedhof in den Vororten. Südlich, direkt vor Mauer und Graben befinden sich die monumentalen Bauwerke des Hauptbahnhofs und des Opernhauses – beide sind auch von der Burg aus mit bloßem Auge zu erkennen.

„Dürer-Weg“: Seit dem 7. August 2004 gibt es den sogenannten „Dürer-Weg“, einen Rundgang auf den Spuren Albrecht Dürers durch seine Heimatstadt. Nach Entrichtung einer Leihgebühr kann man sich von einem Minicomputer begleiten lassen, der einen auf dem Weg durch die Altstadt mit Ton und Bild führt und informiert. Nürnberg ist damit die erste Stadt, die ein audiovisuelles Führungssystem im Freien einsetzt.

Fernmeldeturm:

Zwischen 1975 und 1977 wurde in Nürnberg/Schweinau der Fernmeldeturm Nürnberg errichtet. Dieser ist nach einem Austausch der Turmantennen im Jahr 2005 292,80 Meter hoch und der drittgrößte Fermmeldeturm Deutschlands. Der in 185 Meter Höhe befindliche eiförmige Turmkorb gibt dem Turm auch den Spitznamen „Nürnberger Ei“. Als Fernsehturm kann das Bauwerk erst seit 1988 bezeichnet werden, als von dort aus die Sender Sat.1 und RTL plus ausgestrahlt wurden.

Zu den Denkmälern siehe auch den ausführlichen Artikel Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg

Parks

Nürnberg weist zahlreiche Freizeit- und Erhohlunsgebiete auf.

Sport

Historische Entwicklung

Ab dem 14. Jahrhundert entstanden in Nürnberg sportähnliche Gemeinschaften der Schützen und Fechter. 1434 richtete der Rat auf der Hallerwiese einen Sport-, Spiel-, Fest- und Schützenplatz ein, der als ältester Deutschlands gilt. 1962 wurde auf der Hinteren Insel Schütt das Fechthaus errichtet.

Die Geschichte des modernen Sports begann in Nürnberg jedoch wie anderswo auch erst Mitte des 19. Jahrhunderts. 1846 organisierte sich erstmals die Turnbewegung im Turn- und Sportverein 1846 Nürnberg. Der Turnverein Gleishammer war der erste süddeutsche Turnverein, der 1893 den Bruch mit der bürgerlichen Turnbewegung vollzog und der neu entstandenen sozialdemokratischen Arbeitersportbewegung anschloss. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich Nürnberg zum süddeutschen Zentrum des Arbeitersports.

Die Dominanz Nürnberger Arbeitersportvereine in den 1920er und frühen 1930er Jahren war ein Teil von Nürnbergs Entwicklung zu einer Sporthochburg. Die Bedeutung des Nürnberger Fußballs war eine zweite wichtige Komponente. Der 1. FC Nürnberg war der erfolgreichste deutsche Fußballverein dieser Zeit: 1920, 1921, 1924, 1925, 1927 und 1936 errang er die Deutsche Meisterschaft. Spieler des 1.FC Nürnberg stellten phasenweise die Hälfte der Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Den Ruf als Sporthochburg ergänzten die Erfolge Nürnberger Vereine im Kraftsport, Ringen und besonders auch im Radsport. Allein zwischen 1890 und 1900 waren 52 Radsportvereine gegründet worden. In Nürnberg wurde die erste Radrennbahn Bayerns errichtet, 1912 wurde die noch heute bekannte Radrennbahn Reichelsdorfer Keller eröffnet. Besonders die Steherrennen erfreuten sich großer Popularität.

Nach dem 2. Weltkrieg konnte Nürnberg seinen Ruf als Sporthochburg nur noch in den 1950er und 1960er Jahren aufrecht erhalten. Im Radsport und in der Leichtathletik brachte Nürnberg noch vereinzelt herausragende Sportler hervor. Im Handball dominierten die Frauen des 1. FC Nürnberg in den 60ern. Doch mit dem Abstieg der Fußballherren des 1. FC Nürnberg 1969, unmittelbar nachdem 1968 letztmals die Deutsche Fußballmeisterschaft errungen wurde, vollzog sich auch parallel ein Wandel im Nürnberger Sport.

 
Dutzendteich mit Dokuzentrum und Stadion im Mai 2005

National und international erfolgreich wurden nur noch Randsportarten wie z.B. Faustball beim Turnverein Eibach 1903 oder Ringen beim SV St. Johannis 07 um Olympiasieger Pasquale Passarelli betrieben. Viele Sportvereine zogen sich aus dem Leistungssport zurück und widmeten sich dem Breitensport. Der Post SV Nürnberg wurde auf diese Art in den 1980ern zum mitgliederstärksten deutschen Sportverein. Versuche, außer Fußball anderen Leistungssport wieder zu etablieren, endeten mit dem finanziellen Kollaps der Vereine. So musste sich der Turn- und Sportverein 1888 Nürnberg 1990 aus der 2. Handballbundesliga zurückziehen, nachdem er in den 1980ern sogar mehrmals in die 1. Bundesliga aufgestiegen war.

In den 1990ern und seit der Jahrtausendwende gelang es Nürnberger Vereine jedoch, in allen populären Mannschaftssportarten erfolgreich zu arbeiten. So kehrte die Herrenfußballabteilung des 1. FC Nürnberg nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Drittklassigkeit wieder in die 1. Bundesliga zurück. Die Handballfrauen des 1. FC Nürnberg konnten sogar an ihre erfolgreiche Zeit in den 1960ern anknüpfen und gewannen zuletzt 2005 sowohl den deutschen Pokal wie die Meisterschaft. Im Eishockey konnten sich die Nürnberg Ice Tigers als Spitzenverein in der höchsten Spielklasse etablieren, seit 2006 tragen sie den Namen des Sponsors Sinupret. 2005 gelang schließlich den Herren des RCE Falke Nürnberg der Aufstieg in die Basketball-Bundesliga und Anfang 2006 kehrte die Ringerstaffel des SV St. Johannis zurück in die 1. Bundesliga.

Wichtige Vereine

Sportstätten

Regelmäßige Veranstaltungen

Kulturelle Veranstaltungen

  • Die Nürnberger Autorengespräche, eine Initiative örtlicher Autoren zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen im Kontext der geschichtlichen Rolle der Stadt, finden seit 1996 statt.
  • Seit 2000 findet jedes Jahr an einem Samstag Mitte Mai die Blaue Nacht statt, eine Kulturnacht mit geöffneten Museen, Kunstprojekten, Performances und Musik in der gesamten Innenstadt.
 
Klassik Open Air 2004
  • Das Klassik Open Air, auch „Woodstock der klassischen Musik“ genannt, findet ebenfalls seit 2000 am Luitpoldhain (im Juli und August) statt. Ursprünglich war es nur zur Feier des 950. Geburtstag Nürnbergs geplant gewesen, doch wegen des großen Erfolges wird es seit dem jedes Jahr wiederholt. An einem Tag spielen die Nürnberger Symphoniker, an dem anderen Nürnberger Philharmoniker. Es ist mit insgesamt rund 100.000 Besuchern, die sich in allen Altersklassen zum ungezwungen und gemeinsamen Picknick treffen, jährlich das größte Klassik Open Air in Europa. Der Eintritt ist frei.
  • Seit 1976 wird das Bardentreffen mit zahlreichen kostenlosen Konzerten jährlich am ersten Wochenende der Bayerischen Schulferien an verschiedenen Spielstätten in der Altstadt durchgeführt. Mit ca. 100.000 Besuchern ist es eines der größten Weltmusik- und Liedermacherfestivals weltweit.

Sportveranstaltungen

  • Regelmäßig wird auf dem Norisring das Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) ausgetragen. Zu dem Rennen auf dem Stadtkurs, der auch liebevoll „Fränkisches Monaco“ genannt wird, kamen 2006 über 150.000 Besucher. Ausrichter ist der Motorsportclub Nürnberg.

Sonstige Veranstaltungen

Freizeit

Hauptartikel: Freizeit Nürnberg

Nachtleben

Die kulturelle Infrastruktur Nürnbergs ist mit anderen Großstädten vergleichbar und weist einzelne besondere „Highlights“ auf. Ein Schwerpunkt des Nachtlebens findet sich in der Altstadt, jedoch nicht so konzentriert wie z. B. in den Nachbarstädten Fürth und Erlangen. Unterhalb der Burg und in der Weißgerbergasse findet sich eine Vielzahl von Kneipen in mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Das Cinecittà ist eines der größten Kinozentren Deutschlands mit einem komplett unterirdisch gelegenem IMAX-Kino. Nicht zuletzt durch seine großen Cafebereich ist das Cinecittà ein beliebter Treffpunkt. Neben Kinocentern gibt es eine Reihe Programmkinos, Diskotheken, Bars und Kneipen sowie Konzerthäuser.

In der alternativen Kultur hatte Nürnberg zwei Jahrzehnte mit dem selbstverwalteten Kommunikationszentrum KOMM ein herausragendes Beispiel in diesem Bereich, vergleichbar mit der Roten Flora in Hamburg. Die teilweise unschönen Auswüchse wurden nicht von allen Teilen der Bevölkerung gut geheißen, weshalb unter der CSU-Regierung (1996-2002) die Selbstverwaltung wieder abgeschafft wurde. Im heutigen K4 finden heute „normale“ Ausstellungen, Lesungen und Konzerte statt. In den Stadtteilen verfügt Nürnberg über ein gutes Netz an Kulturläden. Die alternative Kulturszene verfügt heute mit dem Z-Bau (Teil der ehemaligen „Süd-Kaserne“ bzw. „SS-Kaserne“) über ein weiteres Kulturzentrum.

In den ehemaligen Vereinigten Margarinewerken RESI in der Klingenhofstraße entstand ein Diskothekenzentrum mit dem Kultur- und Seminarzentrum STELLWERK1. Neben diversen Seminaren findet sich dort einer der wenigen Biergärten ohne Sperrzeit.

Kulinarische Spezialitäten

Von den kulinarischen Spezialitäten Nürnbergs sind besonders die weltbekannten Nürnberger Lebkuchen sowie die Nürnberger Bratwürste oder Rostbratwürste(Beide Namen sind durch eine europäische Verordnung geschützt),hervorzuheben. Die Nürnberger Bratwürste werden entweder in einem Semmel ("3 im Weckla") oder mit Sauerkraut ("auf Kraut"), jedoch immer in einer ungeraden Stückzahl, serviert.

Desweiteren werden Stadtwurst; Ochsenmaulsalat; Brezeln (Breezn); und das („Scheiferla“, „Schäufele“), ein Schweineschulterbraten mit röscher Kruste als typisch nürnbergerische Gerichte angesehen.

Söhne und Töchter Nürnbergs

Der bekannteste Sohn der Stadt Nürnberg ist sicherlich der Maler Albrecht Dürer. Aber auch Persönlichkeiten wie Martin Behaim (Erfinder des ersten Globus), Hans Sachs (Dichter), Peter Henlein (Erfinder der Taschenuhr), Adam Kraft (Bildhauer), Georg Philipp Harsdörffer (Dichter) sowie Theo Schöller (Speiseeis) stammen aus Nürnberg.

Siehe auch Liste der Ehrenbürger von Nürnberg und Söhne und Töchter der Stadt Nürnberg.


Literatur

  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hsg.): Stadtlexikon Nürnberg, Verlag W. Tümmels, Nürnberg, 2. verb. Aufl. 2000; auch online
  • Eugen Kusch: Nürnberg - Lebensbild einer Stadt, Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg, 1989, ISBN 3-9207-0179-8
  • Herbert Maas: Nürnberg - Geschichte und Geschichten, Edelmann, Nürnberg, 2001, ISBN 3-8719-1032-5
  • Ralf Nestmeyer: Nürnberg, Fürth, Erlangen. Ein Reisehandbuch, Michael-Müller-Verlag, Erlangen, 2006, ISBN 3-89953-318-6
  • Schieber, Martin: Nürnberg. Eine illustrierte Geschichte der Stadt, Beck-Verlag, München 2000, ISBN 3-40646126-3
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