W. L. Gore & Associates

PTFE-verarbeitendes Unternehmen
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Die W. L. Gore & Associates ist ein PTFE-verarbeitendes Unternehmen. Es wurde im Jahre 1958 in einer Garage von Bill Gore gegründet.

Der Gründer arbeitet in der Forschungsabteilung des Chemieunternehmens DuPont. Er erkannte das Potential von PTFE (Polytetrafluorethlylen), sein Arbeitgeber hingegen stufte PTFE als uninteressant ein. Die Gründung verfolgte zwei Ziele:

  • neue Anwendungsfelder für PTFE zu finden und
  • eine Unternehmenskultur zu schaffen, die auf Eigenverantwortung und Spaß bei der Arbeit beruht.

Heute ist Gore Weltmarktführer im Bereich PTFE. Weltweit arbeiten 6000 Mitarbeiter in 45 Werken und 4 Geschäftsbereichen (Elektronik, Industrieprodukte, Medizin, Textilien). In Deutschland werden 3 Werke betrieben in Feldkirchen- Westerham, Putzbrunn und Pleinfeld. Zu den bekannten Produkten zählen wasserabweisende, atmungsaktive Funktionskleidung (Gore-tex) und Zahnseide.

Unternehmensphilosophie

Dem Grundsatz, dass Menschen von sich aus arbeitswillig sind und daher keiner Führung bedürfen, wird auch heute noch konsequent nachgegangen. Mitarbeiter sind Associates, also Partner. Führungskräfte werden für die Zeit eines Projektes von den Projektmitarbeitern gewählt. Neue Mitarbeiter erhalten keine direkten Vorgesetzte. Statt dessen erhalten sie eine Liste mit 50 Kollegen, die sie kennen lernen sollten. Aus dieser Gruppe und/oder mit deren Hilfe, sucht sich ein neuer Mitarbeiter einen Sponsor, einen Mentor aus, der sie in ihrer gesamten Unternehmenslaufbahn begleitet.

Um flexibel genug zu sein und Verkrustung oder der Entwicklung einer Hierarchie vorzubeugen, teilt sich ein Werk, sobald es 150 Mitarbeiter erreicht hat (=Amöbenprinzip).

Die Unternehmensprinzipien von Gore

  • Freiheit selbst Unternehmen im Unternehmen zu sein, sich selbst zu entwickeln und eigene Ideen nachzugehen. Dabei auf die Toleranz bei Fehlern und Misserfolgen bauen zu können
  • Selbstverpflichtung: nicht auf Anweisungen handeln, sondern sich Projekte selbst suchen und für deren Erfolg zu arbeiten sowie sich an gemachte Absprachen halten
  • Fairness: kein Wettbewerb innerhalb des Unternehmens. Mit Lieferanten und Mitarbeitern wird ein vertrauensvoller Umgang gepflegt
  • Waterline: Entscheidungen, die das Unternehmen als ganzes gefährden können (und deshalb unterhalb der Wasserlinie liegen), müssen mit anderen Mitarbeitern abgesprochen und entschieden werden. Ansonsten sind Experimente erlaubt und sogar erwünscht.