Tal der Ahnungslosen war eine satirische Bezeichnung für eine Region im Südosten der DDR um Dresden, in der UKW-Radio- und Fernsehübertragungen aus der Bundesrepublik Deutschland (Westdeutschland) (in der DDR umgangssprachlich „Westfernsehen“ genannt) terrestrisch auch mit großem Aufwand nicht empfangen werden konnten.
Scherzhaft wurde die Abkürzung ARD (eigentlich Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland) mit „Außer Raum Dresden“ erklärt. Die Pointe ließ sich durch Voranstellen von ZDF (eigentlich Zweites Deutsches Fernsehen) noch verstärken: ZDF, ARD: Zentrales Deutsches Fernsehen, außer Raum Dresden.
Ende der 1980er Jahre wurden viele Plattenbaugebiete Dresdens über in Privatinitiative gebaute Kabelnetze zumindest mit Satellitensendern wie 3sat oder den neuen Privatsendern RTL, Sat.1 und Tele 5 versorgt.
Der Artikel Westfernsehen behandelt dieses Thema ausführlich.
Abwandlungen des Begriffs
In jüngster Zeit findet sich auch eine Abwandlung dieses Names bei der Bezeichnung des Nachbarorts Freital, im Weißeritztal gelegen. So wird das frühere Tal der Arbeit (aufgrund des Edelstahlwerks) durch die hohe Arbeitslosigkeit der Nachwendezeit als Tal der Arbeitslosen bezeichnet. Eine weitere Abwandlung des Begriffs ist eine Aktion, die in Dresden im Rahmen "Stadt der Wissenschaft 2006" stattfindet: Im Tal der Ahnungsdosen sollen Bürger ihre Gedanken zum Thema Wissenschaft äußern.
Siehe auch
Weblinks
- Im Tal der Ahnungslosen - Westfernsehen Marke Eigenbau; Fernsehdokumentation des MDR von 2005