Coronaviridae

Familie der Ordnung Nidovirales
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Juni 2020 um 12:52 Uhr durch Markus Prokott (Diskussion | Beiträge) (Systematik: Genannt „MLeV“, „MLeV-1“ nirgends gefunden (andernfalls, bitte, nachtragen). (Quelle – vgl. a. nächste Bearbeitung: Khulud Bukhari et al.: Description and initial characterization of metatranscriptomic nidovirus-like genomes from the proposed new family Abyssoviridae, and from a sister group to the _Coronavirinae_, the proposed genus Alphaletovirus. Virology 524 (2018) 160–171. doi:10.1016/j.virol.2018.08.010.)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Coronaviridae, umgangssprachlich auch Coronaviren genannt, sind eine Virusfamilie innerhalb der Ordnung Nidovirales. Ihre Vertreter verursachen bei verschiedenen Wirbeltieren wie Säugetieren, Vögeln und Fischen sehr unterschiedliche Erkrankungen. Die ersten Coronaviren wurden bereits Mitte der 1960er Jahre beschrieben.[3] Coronaviren sind genetisch hochvariabel; einzelne Arten aus der Familie der Coronaviridae können durch Überwindung der Artenbarriere auch mehrere Arten von Wirten infizieren. Durch die Überwindung der Artenbarriere sind beim Menschen unter anderem Infektionen mit dem SARS-Coronavirus (SARS-CoV, gelegentlich auch als SARS-CoV-1 bezeichnet) – dem Erreger der SARS-Pandemie 2002/2003 – sowie mit dem 2012 neu aufgetretenen Middle East respiratory syndrome coronavirus (MERS-CoV) entstanden.

Coronaviridae

Coronaviridae

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Pisuviricota[1]
Klasse: Pisoniviricetes[1]
Ordnung: Nidovirales
Unterordnung: Cornidovirineae[1]
Familie: Coronaviridae
Taxonomische Merkmale
Genom: (+)ssRNA linear
Baltimore: Gruppe 4
Symmetrie: helikal
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
Coronaviridae
Links

Die von der chinesischen Stadt Wuhan ausgegangene COVID-19-Pandemie wird auf ein bis dahin unbekanntes Coronavirus zurückgeführt, das den Namen SARS-CoV-2 erhielt.[4][5]

Beim Menschen sind diverse Arten des Coronavirus als Erreger von leichten respiratorischen Infektionen (Erkältungskrankheiten) bis hin zum schweren akuten Atemwegssyndrom von Bedeutung. Eine ursächliche Beteiligung an Gastroenteritiden ist möglich, spielt jedoch klinisch und zahlenmäßig keine große Rolle.[6] Insgesamt sind sieben humanpathogene Coronaviren bekannt (Stand Februar 2020): neben SARS-CoV(-1), SARS-CoV-2 und MERS-CoV noch HCoV-HKU1, HCoV-OC43 (alle zur Gattung Betacoronavirus), HCoV-NL63 und HCoV-229E (beide zur Gattung Alphacoronavirus). Die vier letztgenannten verursachen etwa 5–30 % aller akuten respiratorischen Erkrankungen und führen typischerweise zu Rhinitis, Konjunktivitis, Pharyngitis, gelegentlich zu einer Laryngitis oder einer Mittelohrentzündung (Otitis media). Auch Infektionen des unteren Respirationstraktes sind möglich, insbesondere bei Koinfektionen mit anderen respiratorischen Erregern (wie Rhinoviren, Enteroviren, Respiratory-Syncytial-Viren (RSV), Parainfluenzaviren). Schwere Krankheitsverläufe werden vor allem bei vorbestehenden Erkrankungen, insbesondere des kardiopulmonalen Systems, beobachtet und im Zusammenhang mit Transplantationen (Immunsuppression);[6] im Normalfall treten nur vergleichsweise geringfügige Symptome auf.[7] Bei einer Verlaufsstudie über acht Jahre – vor dem Ausbruch von COVID-19 – in ausgesuchten Haushalten mit etwa tausend Personen in Michigan, USA, waren knapp 1000 akute Atemwegserkrankungen durch HCoV-Infektionen verursacht (zumeist OC43). Auffällig war das saisonal begrenzte Auftreten dieser Infektionen in den Monaten Dezember bis April/Mai, was aber nicht notwendig bei SARS-CoV-2 genauso vorausgesetzt werden kann.[8][9][10]

Der Name „Coronaviren“ – von lateinisch corona ‚Kranz, Krone‘ – wurde 1968 eingeführt und hängt mit dem Aussehen dieser Viren unter dem Elektronenmikroskop zusammen.[11] Die Fortsätze auf ihren kugelförmigen Hüllen erinnern an eine Krone[12] oder einen Strahlenkranz ähnlich der Sonnenkorona. Viren dieser Gruppe wurden erstmals Mitte der 1960er-Jahre charakterisiert.[13]

Morphologie

 
Elektronenmikroskopische Aufnahme von Coronaviren

Die 60 bis 160 nm großen Viruspartikel (Virionen) besitzen eine Virushülle, in die mehrere verschiedenartige Membranproteine eingelagert sind. Das charakteristische Aussehen der Coronaviren (lateinisch corona ‚Kranz, Krone‘) liegt an vielen etwa 20 nm nach außen vorragenden keulenförmigen Strukturen an der Oberfläche, den Spikes genannten Peplomeren. Sie bestehen aus Anteilen des großen glykosylierten S-Proteins (Spikes-Protein, 180 bis 220 kDa), das hier ein membranverankertes Trimer bildet.[14] Diese Anteile tragen sowohl (S1) die Rezeptor-Bindungs-Domäne (RBD), mit der das Virus an eine Zelle andocken kann,[15] als auch (S2) eine Untereinheit, die als Fusions-Protein (FP) die Verschmelzung von Virushülle und Zellmembran bewirkt.[16]

In geringeren Mengen ist auf der Außenseite das kleinere Envelope-Protein (E-Protein, 9 bis 12 kDa) vorhanden, nur beim HCoV-OC43 (Humanen Coronavirus OC43) und den Coronaviren der Gruppe 2 (Gattung Betacoronavirus) findet sich zusätzlich das Hämagglutin-Esterase-Protein (HE-Protein, 65 kDa). Das ebenfalls in der Membranhülle verankerte M-Protein (Matrix-Protein, 23 bis 35 kDa) ist dagegen nach innen gerichtet und ein Matrixprotein auf der Innenseite der Virushülle.

Im Inneren der Hülle befindet sich ein vermutlich ikosaedrisches Kapsid, das einen helikalen Nukleoproteinkomplex enthält. Dieser besteht aus dem Nukleoprotein N (50 bis 60 kDa), das mit dem Strang einer einzelsträngigen RNA von positiver Polarität komplexiert ist. Bestimmte Aminosäurereste des N-Proteins interagieren mit dem Matrixprotein M, sodass das Kapsid mit der Membraninnenseite assoziiert ist.

Genom

Das einzelsträngige RNA-Genom der Coronaviren ist etwa 27.600 bis 31.000 Nukleotide (nt) lang, womit Coronaviren die längsten Genome aller bekannten RNA-Viren besitzen.[17]

Am 5'-Ende befinden sich eine 5'-Cap-Struktur und eine nichtcodierende Region (englisch untranslated region, UTR) von etwa 200 bis 400 nt, die eine 65 bis 98 nt kurze, sogenannte Leader-Sequenz enthält. Am 3'-Ende fügt sich eine weitere UTR von 200 bis 500 nt an, die in einem poly(A)-Schwanz endet. Das Genom der Coronaviren enthält 6 bis 14 Offene Leserahmen (englisch open reading frames, ORFs), von denen die beiden größten (die Gene für die Nichtstrukturproteine NSP-1a und 1b) nahe am 5'-Ende liegen und sich mit unterschiedlichen Leserastern etwas überlappen. Die Überlappungsstelle bildet eine Haarnadelstruktur, die bei 20 bis 30 % der Lesedurchläufe einen Leserastersprung bei der Translation an den Ribosomen ermöglicht und so zur Synthese von geringeren Mengen des NSP-1b führt.[18]

Neben der Replikation ihres Genoms synthetisieren die Viren (je nach Virusspezies) 4–9 mRNA-Moleküle, deren 5'- und 3'-Enden mit denen des Genoms identisch sind. Diese "geschachtelten" mRNAs werden auch als "nested set of mRNAs" bezeichnet und haben zur Namensgebung der übergeordneten Virusordnung, Nidovirales (von lateinisch nidus ‚Nest‘), beigetragen.

Im Unterschied zur üblicherweise hohen Fehlerrate der RNA-Polymerase von anderen RNA-Viren, die zu einer Beschränkung der Genomlänge auf etwa 10.000 Nukleotiden führt, wird bei Coronaviren eine relativ hohe genetische Stabilität (Konservierung) unter anderem durch eine 3'-5'-Exoribonuklease-Funktion des Proteins NSP-14 erreicht.[17]

Systematik

Die Familie Coronaviridae wird auf der Grundlage von phylogenetischen Eigenschaften und Wirtsspektrum der Spezies in zwei Unterfamilien und die Gattungen Alpha-, Beta- und Gamma- (ehemals Gruppen 1, 2 und 3 der alten Gattung Coronavirus) und Deltacoronavirus sowie Torovirus und Bafinovirus unterteilt. Angegeben sind nur die wichtigsten Spezies:[19]

Familie Coronaviridae
Unterfamilie Letovirinae
Gattung Alphaletovirus
Untergattung Milecovirus
Spezies Microhyla letovirus 1 (MLeV) (*)[20]
Unterfamilie Orthocoronavirinae (ehemals Coronavirinae)
Gattung Alphacoronavirus
Untergattung Colacovirus
Spezies Bat coronavirus CDPHE15
Untergattung Decacovirus
Spezies Rhinolophus ferrumequinum alphacoronavirus HuB-2013
Untergattung Duvinacovirus
Spezies Humanes Coronavirus 229E (eng. Human coronavirus 229E, HCoV-229E)
Untergattung Luchacovirus
Spezies Lucheng Rn rat coronavirus
Untergattung Minacovirus
Spezies Ferret coronavirus
Spezies Mink coronavirus 1
Untergattung Minunacovirus
Spezies Miniopterus bat coronavirus 1
Spezies Miniopterus bat coronavirus HKU8 (Bat-CoV-HKU8)
Untergattung Myotacovirus
Spezies Myotis ricketti alphacoronavirus Sax-2011
Spezies Nyctalus velutinus alphacoronavirus SC-2013
Untergattung Pedacovirus
Spezies Feline infectious peritonitis virus
Spezies Porzines Epidemische-Diarrhoe-Virus (eng. Porcine epidemic diarrhea virus, PEDV)[21]
Spezies Scotophilus bat coronavirus 512
Untergattung Rhinacovirus
Spezies Rhinolophus bat coronavirus HKU2 (Bat-CoV-HKU2)
SubspeziesSwine Acute Diarrhoea Syndrome Coronavirus“ (SADS-CoV), Erreger von SADS[22]
Untergattung Setracovirus
Spezies Human coronavirus NL63 (HCov-NL63)
Spezies NL63-related bat coronavirus strain BtKYNL63-9b[23]
Untergattung Soracovirus
Untergattung Sunacovirus
Untergattung Tegacovirus
Spezies Alphacoronavirus 1 (*)
Subspezies Canines Coronavirus (eng. Canine coronavirus, CCoV)
Subspezies Felines Coronavirus (eng. Feline coronavirus, FCoV), Felines Infektiöses Peritonitis-Virus (eng. Feline infectious peritonitis virus, FIPV)
Subspezies Transmissible-Gastroenteritis-Virus (TGEV)
Gattung Betacoronavirus
Untergattung Embecovirus
Spezies Betacoronavirus 1
Subspezies Bovines Coronavirus (BCoV)
Subspezies Equines Coronavirus (ECoV-NC99)
Subspezies Humanes Coronavirus OC43 (HCoV-OC43, befällt auch Schimpansen)[24]
Subspezies Porzines hämagglutinierendes Enzephalomyelitis-Virus (HEV)
Subspezies Humanes Enterisches Coronavirus (HECoV)[25]
Spezies China Rattus coronavirus HKU24 (RtCov-HKU24)
Spezies Human coronavirus HKU1 (HCoV-HKU1)
Spezies Murine coronavirus (*)
Subspezies Murines Hepatitis-Virus (eng. Mouse hepatitis virus, MHV)
Subspezies Ratten-Coronavirus (RtCoV)[26]
Subspezies puffinosis coronavirus (PV) – bei Schwarzschnabel-Sturmtauchern (Puffinus puffinus)
Untergattung Hibecovirus
Spezies Bat Hp-betacoronavirus Zhejiang2013
Untergattung Merbecovirus (früher MERS-related coronaviruses, MERSr-CoV)
Spezies Hedgehog coronavirus 1
Spezies MERS-Coronavirus (eng. Middle East respiratory syndrome-related coronavirus, MERS-CoV)
Spezies Pipistrellus bat coronavirus HKU5 (Bat-CoV-HKU5)
Spezies Tylonycteris bat coronavirus HKU4 (Bat-CoV-HKU4)
Untergattung Nobecovirus
Spezies Rousettus bat coronavirus GCCDC1
Spezies Rousettus bat coronavirus HKU9 (Bat-CoV-HKU9)
Untergattung Sarbecovirus
 
TEM-Aufnahme von Virionen des SARS-CoV-2
Spezies Severe acute respiratory syndrome-related coronavirus (dt. SARS-assoziiertes Coronavirus, eng. SARS-related coronavirus oder SARS-like coronavirus, SARSr-CoV bzw. SL-CoV, bis 2009 nur Severe acute respiratory syndrome coronavirus bzw. SARS coronavirus)[27]
Subspezies Severe acute respiratory syndrome coronavirus (SARS-CoV, SARS-Coronavirus, auch SARS-CoV-1), Erreger von SARS[7]
Subspezies Severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2, veraltet 2019-novel Coronavirus, 2019-nCoV oder Wuhan seafood market pneumonia virus), Erreger von COVID-19
Stamm Rhinolophus affinis bat coronavirus RaTG13 (BatCoV-RaTG13, Bat_SL-CoV_RaTG13), gefunden in Java-Hufeisennasen (Rhinolophus affinis, englisch intermediate horseshoe bat) in der chinesischen Provinz Yunnan[28][29][30][31]
Stamm Bat coronavirus RmYN01 (BatCoV-RmYN01 BetaCoV/Rm/Yunnan/YN01/2019)[32]
Stamm Rhinolophus malayanus bat coronavirus RmYN02 (BatCoV-RmYN02 BetaCoV/Rm/Yunnan/YN02/2019),[32][33] gefunden in Malaiischen Hufeisennasen (R. malayanus).
  • SARS-ähnliche Fledermaus-Coronaviren ohne Zuordnung:[31]
Stämme Bat_SL-CoV_ZC45, Bat_SL-CoV_ZXC21, Bat_SL-CoV_Rs4231, Bat_SL-CoV_Rs4247, Bat_SL-CoV_Rs7327, Bat_SL-CoV_Rs9401, Bat_SL-CoV_Rf9402, Bat_SL-CoV_WIV16, Bat_SL-CoV_GX2013, Bat_SL-CoV_Anlong-112, Bat_SL-CoV_Shaanxi2011, Bat_SL-CoV_Yunnan2011, Bat_SL-CoV_HuB2013, Bat_SL-CoV_Longguan, Bat_SL-CoV_As6526, Bat_SL-CoV_YN2013, Bat_SL-CoV_YN2018B, Bat_SL-CoV_YN2018C, Bat_SL-CoV_HKU3-3, Bat_SL-CoV_HKU3-7, Bat_SL-CoV_HKU3-12, Bat_SL-CoV_279, Bat_SL-CoV_SC2018, Bat_SL-CoV_BM48-31, Bat_SL-CoV_BtKY72, Bat_SL-CoV_YNLF-34C
Spezies Manis-CoV oder en. Pangolin [SARS-like] Coronavirus[34] Pan_SL-CoV
Klade Pan_SL-CoV_GX gefunden in Malaiischen Schuppentieren (Manis javanica, englisch Sunda pangolin, vom chinesischen Zoll in der Provinz Guangxi beschlagnahmt)[31]
Stamm Pan_SL-CoV_GX/P4L
Stamm Pan_SL-CoV_GX/P2V
Stamm Pan_SL-CoV_GX/P1E
Stamm Pan_SL-CoV_GX/P5L
Stamm Pan_SL-CoV_GX/P5E
Stamm Pan_SL-CoV_GX/P3B
Klade Pan_SL-CoV_GD gefunden in Malaiischen Schuppentieren (Manis javanica, englisch Sunda pangolin, vom chinesischen Zoll in der Provinz Guangdong beschlagnahmt)[31]
Stamm Pan_SL-CoV_GD/P1La
Stamm Pan_SL-CoV_GD/P2S
Stamm Pan_SL-CoV_GD/P1L[35] mit den SRA[36]-Bezeichnern SRR10168374, SRR10168392, SRR10168376,[37][38] SRR10168377[39][28][40][38] und SRR10168378[41][28][40][38]
Gattung Gammacoronavirus
Untergattung Brangacovirus
Spezies Goose coronavirus CB17
Untergattung Cegacovirus
Spezies Beluga whale coronavirus SW1 (BWCoV-SW1)
Untergattung Igacovirus
Spezies Vogel-Coronavirus (eng. Avian coronavirus)
Subspezies Truthahn-Coronavirus (TCoV)
Subspezies Fasanen-Coronavirus (PhCoV)
Subspezies Infektiöse-Bronchitis-Virus (eng. Avian infectious bronchitis virus, IBV), Erreger der Infektiösen Bronchitis bei Vögeln
Gattung Deltacoronavirus
Untergattung Andecovirus
Spezies Wigeon coronavirus HKU20 (WiCoV-HKU20)
Untergattung Buldecovirus (inkl. früherem Subgenus Moordecovirus)
Spezies Bulbul coronavirus HKU11 (BuCoV-HKU11) (*)
Spezies Coronavirus HKU15
Spezies Bronzemännchen-Coronavirus HKU13 (eng. Munia coronavirus HKU13, MunCoV HKU13)
Spezies Common moorhen coronavirus HKU21
Spezies White-eye coronavirus HKU16
SpeziesDrossel-Coronavirus HKU12“ (eng. „Thrush coronavirus HKU12“, ThCoV-HKU12, vorgeschlagen)[42][43]
SpeziesSperlings-Coronavirus HKU17“ (eng. „Sparrow coronavirus HKU17“, SpCoV-HKU17, vorgeschlagen)[44][45]
Untergattung Herdecovirus
Spezies Night heron coronavirus HKU19

Die früher zu den Coronaviridae gestellte Unterfamilie Torovirinae (Gattung Torovirus) wird jetzt der Familie Tobaniviridae in der Unterordnung Tornidovirineae der Nidovirales zugeordnet. Mit dieser Verschiebung verbunden wird die in diese Unterfamilie (Torovirinae) gestellte Gattung Bafinivirus mit verschoben, aber innerhalb der Familie Tobaniviridae abweichend der Unterfamilie Piscanivirinae zugeordnet.[1]

Im folgenden Kladogramm nach Mang Shi et al. (2016) wurden die Bezeichnungen gemäß ICTV MSL #35 (Stand März 2020) aktualisiert:[45][1]

 Coronaviridae  
 Orthocoronavirinae (ICTV) 

 Alphacoronavirus 



Minunacovirus: Bat-CoV-HKU8


   

Setracovirus: HCov-NL63



   

Tegacovirus: PEDV



   

Pedacovirus: FIPV



 Betacoronavirus 

Merbecovirus : MERS-CoV


   

Embecovirus: HCoV-HKU1


   

Sarbecovirus: SARS-CoV





   
 Gammacoronavirus 

Cegacovirus: BWCoV-SW1


   

Igacovirus: IBV



 Deltacoronavirus 

Andecovirus: WiCoV-HKU20


   

Buldecovirus: „SpCoV-HKU17





   

Letovirinae (ICTV)



Vorlage:Klade/Wartung/Style

Literatur

  • David M. Knipe, Peter M. Howley (eds.-in-chief): Fields’ Virology. 5. Auflage, 2 Bände, Lippincott Williams & Wilkins, Philadelphia 2007, ISBN 0-7817-6060-7.
  • C. M. Fauquet, M. A. Mayo et al.: Eighth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses. Elsevier Academic Press, London/ San Diego 2005, ISBN 0-12-249951-4.
  • A. M. Q. King, M. J. Adams, E. B. Carstens, E. J. Lefkowitz (Hrsg.): Virus Taxonomy. Ninth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses. Elsevier, Amsterdam u. a. 2012, ISBN 978-0-12-384684-6, S. 806–828.
  • S. Modrow, D. Falke, U. Truyen: Molekulare Virologie. Spektrum-Lehrbuch, 2. Auflage, Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2003, ISBN 3-8274-1086-X, S. 214–226.
  • P. S. Masters: The molecular biology of coronaviruses. In: Advances in virus research. Band 66, 2006, S. 193–292, doi:10.1016/S0065-3527(06)66005-3 (freier Volltextzugriff), PMID 16877062.

Siehe auch

Commons: Coronaviridae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f ICTV: ICTV Taxonomy history: Severe acute respiratory syndrome-related coronavirus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b v2 MSL #34v, März 2019.
  3. Faktencheck zu Coronavirusmythen - Von Chlordioxid, Vertuschung und Zwiebeln, auf: n-tv.de vom 18. März 2020. Quelle: RKI
  4. New-type coronavirus causes pneumonia in Wuhan: expert. Auf: xinhuanet.com vom 9. Januar 2020.
    WHO: Pneumonia of unknown cause – China. Disease Outbreak News vom 5. Januar 2020.
  5. Hamburger Abendblatt- Hamburg: Wie gefährlich ist das neuartige Corona-Virus? 5. Februar 2020, abgerufen am 18. März 2020 (deutsch).
  6. a b Prof. Dr. John Ziebuhr: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Hrsg.: Sebastian Suerbaum, Gerd-Dieter Burchard, Stefan H. E. Kaufmann, Thomas F. Schulz. 8. Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg 2016, ISBN 978-3-662-48677-1, S. 479 ff.
  7. a b Kristian G. Andersen, Andrew Rambaut, W. Ian Lipkin, Edward C. Holmes, Robert F. Garry: The Proximal Origin of SARS-CoV-2. Auf: virologica.org, Quelle: ARTIC Network, 17. Februar 2020.
  8. Arnold S. Monto, Peter DeJonge, Amy P. Callear, Latifa A. Bazzi, Skylar Capriola, Ryan E. Malosh, Emily T. Martin, Joshua G. Petrie: Coronavirus occurrence and transmission over 8 years in the HIVE cohort of households in Michigan, auf: Journal of Infectious Diseases vom 4. April 2020, doi:10.1093/infdis/jiaa161
  9. Common coronaviruses are highly seasonal, with most cases peaking in winter months, auf: ScienceDaily vom 7. April 2020, Quelle: University of Michigan
  10. Common Human Coronaviruses are Sharply Seasonal, Study Says, auf: Sci-News vom 8. April 2020
  11. D. Tyrrell, J. Almeida, D. Berry, C. Cunningham, D. Hamre, M. Hofstad, L. Mallucci, K. McIntosh: Virology: Coronaviruses. In: Nature. 220, 650, 16. November 1968, doi:10.1038/220650b0.
  12. A. Bradburne: Antigenic relationships amongst Coronaviruses. In: Archiv für Virusforschung. Band 31, Februar 1970, doi:10.1007/BF01253769, S. 352 (PDF).
  13. Jeffrey Kahn, Kenneth McIntosh: History and Recent Advances in Coronavirus Discovery. In: The Pediatric Infectious Disease Journal. Band 24, Nr. 11, 2005, S. S223–S227, doi:10.1097/01.inf.0000188166.17324.60.
    National Foundation for Infectious Diseases: Coronaviruses. Auf: nfid.org, eingesehen am 23. März 2020.
  14. B. Delmas, H. Laude: Assembly of Coronavirus Spike Protein Into Trimers and Its Role in Epitope Expression. In: Journal of Virology. Band 64, Nr. 11, November 1990, PMID 2170676, PMC 248586 (freier Volltext), S. 5367–5375.
  15. Structure of "Spike" Protein in New Coronavirus Determined. auf ChemistryViews.org vom 21. Februar 2020; abgerufen am 3. März 2020.
  16. Spike Protein / S Protein. auf Sino Biological.com; abgerufen am 3, März 2020.
  17. a b M. R. Denison, R. L. Graham, E. F. Donaldson, L. D. Eckerle, R. S. Baric: Coronaviruses: an RNA proofreading machine regulates replication fidelity and diversity. In: RNA Biology. Band 8, Nr. 2, März-April 2011, S. 270–279, doi:10.4161/rna.8.2.15013, ISSN 1555-8584, PMID 21593585, PMC 3127101 (freier Volltext).
  18. P. C. Y. Woo, M. Wang, S. K. P. Lau, H. Xu, R. W. S. Poon, R. Guo, B. H. L. Wong, K. Gao, H.-w. Tsoi, Y. Huang, K. S. M. Li, C. S. F. Lam, K.-h. Chan, B.-j. Zheng, K.-y. Yuen: Comparative Analysis of Twelve Genomes of Three Novel Group 2c and Group 2d Coronaviruses Reveals Unique Group and Subgroup Features. In: Journal of Virology. Band 81, Nr. 4, Februar 2007, S. 1574–1585, doi:10.1128/JVI.02182-06, PMID 17121802, PMC 1797546 (freier Volltext).
  19. ICTV: Complete Coronavirus Genome Sequences
  20. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen abysso-leto.
  21. New coronavirus emerges from bats in China, devastates young swine. Auf: ScienceDaily. vom 4. April 2018.
  22. Zhou et al: Fatal swine acute diarrhoea syndrome caused by an HKU2-related coronavirus of bat origin. In: Nature research, life sciences reporting summary, Letter. Juni 2017, doi:10.1038/s41586-018-0010-9.
  23. ICTV: ICTV Taxonomy history: NL63-related bat coronavirus strain BtKYNL63-9b, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  24. Nadja Podbregar: Coronavirus: Sind auch Menschenaffen gefährdet?. Auf: scinexx.de vom 30. März 2020.
  25. ICTV: Revision of the family Coronaviridae, Taxonomic proposal to the ICTV Executive Committee 2008.085-126V.
  26. NCBI: Rat coronavirus (no rank)
  27. Ben Hu, Lei-Ping Zeng, Xing-Lou Yang, Xing-Yi Ge, Wei Zhang, Bei Li, Jia-Zheng Xie, Xu-Rui Shen, Yun-Zhi Zhang, Ning Wang, Dong-Sheng Luo, Xiao-Shuang Zheng, Mei-Niang Wang, Peter Daszak, Lin-Fa Wang, Jie Cui, Zheng-Li Shi; Christian Drosten (Hrsg.): Discovery of a rich gene pool of bat SARS-related coronaviruses provides new insights into the origin of SARS coronavirus. In: PLOS Pathogens. vom 30. November 2017, doi:10.1371/journal.ppat.1006698.
  28. a b c Alexandre Hassanin: Coronavirus Could Be a 'Chimera' of Two Different Viruses, Genome Analysis Suggests. Auf: sciencealert vom 24. März 2020 (Quelle: THE CONVERSATION).
  29. Kristian G. Andersen, Andrew Rambaut, W. Ian Lipkin, Edward C. Holmes, Robert F. Garry: The Proximal Origin of SARS-CoV-2. In: virological.org, Quelle: ARTIC Network, 17. Februar 2020, Nature
  30. NCBI: Bat coronavirus RaTG13
  31. a b c d Xiaojun Li, Elena E. Giorgi, Manukumar Honnayakanahalli Marichannegowda, Brian Foley, Chuan Xiao, Xiang-Peng Kong, Yue Chen, S. Gnanakaran, Bette Korber, Feng Gao: Emergence of SARS-CoV-2 through recombination and strong purifying selection, in: Science Advances, AAAs vom 29. Mai 2020, eabb9153, doi:10.1126/sciadv.abb9153
  32. a b Hong Zhou, Xing Chen, Tao Hu, Juan Li, Hao Song, Yanran Liu, Peihan Wang, Di Liu, Jing Yang, Edward C.Holmes, Alice C.Hughes, Yuhai Bi, Weifeng Shi: A novel bat coronavirus closely related to SARS-CoV-2 contains natural insertions at the S1/S2 cleavage site of the spike protein, in: Current Biology, 11. Mai 2020 (Pre-proof), doi:10.1016/j.cub.2020.05.023
  33. Jacinta Bowler: Researchers Find Another Virus in Bats That's Closely Related to SARS-CoV-2, auf: sciencealert Vom 12. Mai 2020
  34. NCBI: Pangolin coronavirus (species)
  35. Tommy Tsan-Yuk Lam, Marcus Ho-Hin Shum, Hua-Chen Zhu, Yi-Gang Tong, Xue-Bing Ni, Yun-Shi Liao, Wei Wei, William Yiu-Man Cheung, Wen-Juan Li, Lian-Feng Li, Gabriel M. Leung, Edward C. Holmes, Yan-Ling Hu, Yi Guan: Identification of 2019-nCoV related coronaviruses 1 in Malayan pangolins in southern China, auf: bioRxiv vom 18. Februar 2020, doi:10.1101/2020.02.13.945485 (Preprint)
  36. NCBI Sequence Read Archive (SRA)
  37. NCBI: [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/sra/?term=SRR10168376 Virome of dead pangolin individuals: SRR10168376
  38. a b c Chengxin Zhang et al.: Protein Structure and Sequence Reanalysis of 2019-nCoV Genome Refutes Snakes as Its Intermediate Host and the Unique Similarity between Its Spike Protein Insertions and HIV-1. In: American Chemical Society: J. Proteome Res. vom 22. März 2020, doi:10.1021/acs.jproteome.0c00129; PrePrint, PrePrint Volltext (PDF) vom 8. Februar 2020.
  39. NCBI: [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/sra/SRR10168377 Virome of dead pangolin individuals: SRR10168377
  40. a b Xingguang Li, Junjie Zai, Qiang Zhao, Qing Nie, Yi Li, Brian T. Foley, Antoine Chaillon: Evolutionary history, potential intermediate animal host, and cross‐species analyses of SARS‐CoV‐2. In: Journal of Medical Virology. 27. Februar 2020, doi:10.1002/jmv.25731, PDF, PMID 32104911, researchgate
  41. NCBI: [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/sra/?term=SRR10168378 Virome of dead pangolin individuals: SRR10168378
  42. Sander van Boheemen: Virus Discovery and Characterization using Next-Generation Sequencing. Proefschrift Erasmus Universiteit Rotterdam, Rotterdam 2014, ISBN 978-90-8891-932-9, Figur 3.
  43. NCBI: Thrush coronavirus HKU12 (species)
  44. NCBI: Sparrow coronavirus HKU17 (species)
  45. a b Mang Shi,Xiabn-Dan Lin, Jun-Huia Tian et al.: Redefining the invertebrate RNA virosphere, in: Nature 540, S. 539–543, 23. November 2016, doi:10.1038/nature20167, via ResearchGate (Volltext), Supplement (PDF)