Crazy Town (auch bekannt als CXT) war eine US-amerikanische Crossover-Band, die 1999 von den Rappern Shifty Shellshock (eigentlich Seth Brooks Binzer) und Epic Mazur (eigentlich Bret Mazur) in Hollywood, Los Angeles, gegründet wurde. Die weiteren Bandmitglieder waren Rust Epique (Gitarre, später ersetzt durch Kraig "Squirrel" Tyler), Antonio Lorenzo "Trouble" Valli (Gitarre), Doug "Faydoe" Miller (Bass), JBJ (James Bradley Jnr., Schlagzeug, später ersetzt durch Kyle Hollinger) und DJ AM (Adam Goldstein, Turntables).
Biographie
Shifty und Epic lernten sich bereits Anfang der 90er Jahre kennen, als die beiden zusammen die auf die selbe Highschool kamen, die auch die Rapper Everlast und Danny Boy von House of Pain besuchten. Shifty begann zu dieser Zeit erste Texte zu schreiben und diese zu rappen. Ein Bekannter schickte ihn daraufhin zu Epic, der sich damals als DJ versuchte. Epic fand die Texte genial und bot Shifty an mit ihm zusammen ein Projekt auf die Beine zu stellen. Die beiden nannten sich "The Brimstone Sluggers" und ergatterten sogar einen Plattendeal. Leider kümmerten sie sich nicht allzu sehr um die Band, sondern hatten zu dieser Zeit andere Hobbys wie Parties, Grafitty sprayen und kleine Einbrüche und Diebstähle. Natürlich nur neben dem Kiffen und dem Alkoholkonsum. So setzten sie das Projekt letztendlich in den Sand.
1996 musste Shifty wegen dem Ausrauben eines Drogendealers eine 90-tägige Haftstrafe im Chino State Penitentiary, dem härtesten Gefängnis in Kalifornien, absitzen.
Nach Shiftys Gefängnisaufenthalt, entschlossen sich die beiden eine neue Band mit richtigen Instrumenten und mehreren Mitglieder zu formen.
Trouble und DJ AM waren Bekannte von Epic. Faydoedeelay war Mitglied von Shiftys ehemaliger Skater Gang. Als dann noch Rust Epique und James Bradley Jr. zu der Band stießen, musste nur noch ein Name her. Aus Shiftys und Faydoes Gruppierung, den "Westside Crazies" und dem Skateboard Hersteller "Dog Town", ließ sich wunderbar "Crazy Town" machen.
Nachdem die Band einige Demos eingespielt hatte, wurde der australische Produzent Josh Abraham auf die Jungs aufmerksam und brachte sie beim Majorlabel Sony/Columbiarecords unter.
Im November 1999 veröffentlichten Crazy Town ihr Debüt "The Gift of Game" und die dazu gehörige Single "Toxic". Beides lag wie Blei in den Regalen.
Kurz nach der Veröffentlichung wurde Gitarrist Rust Epique aus der Band geschmissen, da er sich mehr auf die Drogen als auf seine Musik konzentrierte. Mit Kraig "Squirrel" Tyler fand man jedoch rasch Ersatz.
2000 sollte ein schwieriges Jahr werden: Die zweite Single "Darkside" verkaufte sich ebenfalls nicht gut, auf der "Ozzfest-Tour" wurde man mit Flaschen beworfen und zu allem Überfluss wurde Shifty auch noch von seiner alles geliebten Freundin Cynthia verlassen. Das alles war zu viel für den Frontmann. So bekam er einen starken Drogenrückfall und musste sich einer Entziehungskur im berüchtigten "Impact House" in Los Angeles unterziehen. Auflösungsgerüchte machten die Runde, doch die Band hielt in ihrer wohl schwierigsten Zeit zusammen.
Im Frühjahr des erfolgreichsten Band-Jahres 2001 veröffentlichte man den Song "Butterfly", dessen Instrumental auf dem "Red Hot Chilli Peppers"-Song "Pretty Little Ditty" vom 1989 erschienen Album "Mother's Milk" basierte. Columbia plante normalerweise Crazy Town nach der Veröffentlichung dieses Songs zu kicken.
Die Single verkaufte sich jedoch 6 Millionen mal, und lies CXT fast über Nacht weltbekannt werden. Nun als nur der verdiente Erfolg eintrat wurde man als Pop Band oder sonstiges abgestempelt und in die Teeny Schublade gesteckt. Leider konnte man dieses Image nie loswerden.
Parallel zur "Ozzfest-Tour" im Sommer 2001 veröffentlichte man die nächste, ähnlich wie Butterfly gestrickte Single "Revolving Door". Nachdem sich der Song weniger gut verkaufte, verschwanden Crazy Town so langsam von der großen Bildfläche.
Nachdem das Ozzfest zuende ging, entschloss man sich eine kreative Pause einzulegen und Mitte 2002 das zweite Album zu veröffentlichen. Als "Pausenfüller", warf man im Dezember 2001 die 1999 sehr dürftig promotete Scheibe "Toxic" als fünfte und letztes Singleauskopplung von "The Gift of Game" auf den Markt.
Im Juni wurde die Veröffentlichung des neuen Albums, welches zu diesem Zeitpunkt noch "Nothing comes from Nowhere" heissen sollte, in den herbst verschoben. Bald kamen Berichte über einen erneuten Drogenrückfall Epics auf, die anschließend von Squirrel dementiert wurden.
James Bradley Jr. verließ die Band während der Aufnahmen aus familieren Gründen, auch wenn damals Gerüchte über einen Tod Bradleys im Umlauf waren, oder behauptet wurde er konnte bei der Schnelligkeit der Rhytmen nicht mehr mithalten.
DJ Adam Goldstein verließ Crazy Town ebenfalls und widmete sich Soloplänen.
Shifty nutzte die Pause um mit dem britischen DJ Paul Oakenfold den Song "Starry Eyed Surprise" aufzunehmen, der jedoch nur in England wirklich veröffentlicht wurde.
Nach langem Warten war es dann soweit: Am 9.11.2002 kam das zweite Album "Darkhorse" mit der Single "Drowning" heraus. Crazy Town klangen härter, fast metallisch und die Platte war um einiges reifer und erwachsener als der Vorgänger.
"Darkhorse" stieg jedoch lediglich auf Platz #120 der amerikanischen Billboard-Charts ein und verkaufte sich in den ersten Wochen schlappe 35.000 mal.
Nach einer kleinen Tour durch Kalifornien, 4 Konzerten in Japan und dem MTV Winterjam, gab man am 16.03.2003 im Kölner "Prime Club" das bis heute letzte Konzert.
Der Song "Hurt you so Bad" wurde im März veröffentlicht, floppte jedoch.
Die 6 Musiker planten den Song "Change" als dritte Single zu veröffentlichen und sich danach den Aufnahmen zu einem neuen Album zu widmen, doch dazu sollte es nicht kommen. Im Juni 2003 hieß es in einer Message von Squirrel dass sich Crazy Town und Sony/Columbia getrennt haben. Die Band empfand diesen Schritt als richtig, da man von vom Label nie richtig unterstützt wurde.
Diskografie
Alben
- The Gift Of Game (1999) (#9 US, #15 UK)
- Darkhorse (2002) (#120 US, #52 GER)
Singles
- Toxic (1999)
- Darkside (2000)
- Butterfly (2000)
- Revolving Door (2001)
- Drowning (2002)
- Hurt you so bad (2003)