
Castel Gandolfo ist ein Ort in den Albaner Bergen oberhalb des Albaner Sees ungefähr 20 km südöstlich von Rom in der Campagna Romana.
Castel Gandolfo wird zu den Ortschaften der Castelli romani gezählt.
Geschichte und Bauwerke
Castel Gandolfo beherbergt die Sommerresidenz des Papstes. Die Residenz wurde von Papst Urban VIII. im 17. Jahrhundert erbaut. Im Ostflügel des Gebäudes befindet sich die päpstliche Sternwarte Specola Vaticana, in der Priester den nächtlichen Sternenhimmel erforschen. Die Sternwarte mit ihren zwei Kuppeln wurde 1891 von Papst Leo XIII gegründet. Die Beobachtungsstation ist auch heute noch die einzige naturwissenschaftliche Forschungseinrichtung des Vatikans. Sie verfügt über zwei Teleskope aus den 1950er Jahren, die aber mittlerweile veraltet sind. In den Lateranverträgen von 1929 wurde die Sommerresidenz (welche den Papstpalast, die Villa Barberini, die Villa Cybo sowie eine kleine Landwirtschaft umfasst) als exterritoriale Besitzung des Heiligen Stuhls bezeichnet (mit einer Ausdehnung von 55 Hektar). Im Unterschied zur weitverbreiteten Meinung bedeutet dieser Status nicht, dass Castel Gandolfo Teil des Territoriums des Staates der Vatikanstadt ist, sondern mit dem Status von ausländischen Vertretungsbehörden vergleichbar ist. Innerhalb der Residenz befindet sich ein Internationales Kongresszentrum der Fokolar-Bewegung.
Archäologische Ausgrabungen und historische Quellen lassen vermuten, dass an der Stelle des heutigen Ortes um etwa 1100 bis 600 v. Chr. die antike Stadt Alba Longa lag. Alba Longa spielte in der römischen Mythologie bei der Gründung Roms eine herausragende Rolle.
Exterritoriale Besitzungen des Vatikans
In Castel Gandolfo befindet sich die Sommerresidenz des Papstes (residenza papale) mit der angrenzenden Villa Barberini sowie die Villa Cybo. Diese Besitzungen zählen seit 1929 zum exterritorialen Territorium der Vatikanstadt.
Partnerstädte
Castel Gandolfo ist Partnerstadt der französischen Ortschaft Châteauneuf-du-Pape.