Sylvester Stallone

US-amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur, Drehbuchautor, und Filmproduzent
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Sylvester Gardenzio Stallone (* 6. Juli 1946 in New York, USA) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur und Drehbuchautor, italienischer Herkunft. Sein Bruder Frank Stallone ist ebenfalls Schauspieler und Sänger/ Songwriter.

Leben und Karriere

Stallones berufliche Vorgeschichte wird in offiziellen Biografien oft stiefmütterlich behandelt. Mit 25 Jahren trat Stallone für 200 US-Dollar nackt als Hauptdarsteller "Stud" in dem Pornofilm The Party at Kitty and Stud's auf.

Stallone übernahm aber auch kleine Rollen in Filmen von Woody Allen (Bananas) und Dick Richards (Fahr zur Hölle, Liebling). Auch Norman Jewisons Gewerkschaftsfilm F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg ist ein typischer Film des New Hollywood.

Der Durchbruch für Stallone war das Boxer-Drama um Rocky Balboa, einem Boxer und Nobody aus Philadelphia. Inspiriert zu seinem Drehbuch und späteren Film Rocky wurde Stallone durch einen Kampf eines weißen Boxers (Chuck Wepner) gegen den damaligen Weltmeister und haushohen Favoriten Muhammad Ali. Stallone schrieb das Drehbuch zu Rocky und bot es einigen Filmproduzenten an, mit der Bedingung die Hauptrolle zu spielen. Er setzte sich schließlich durch und mit einem Budget von knapp 100.000 Dollar wurde Rocky gedreht. Der Film kam in die Kinos und wurde 1976 zum großen Überraschungserfolg und Stallone über Nacht zum Star. Rocky wurde in zehn Kategorien für den Oscar nominiert und gewann den Preis für den besten Film, die beste Regie und den besten Schnitt.

Die mehrfachen Fortsetzungen von Rocky waren zwar weniger anspruchsvoll als das Original, setzten aber mehr auf Action und entsprachen dem Zeitgeist der 80er- Jahre. Das Kinopublikum gab Stallone recht und ließ die Kassen klingeln. Stallone wurde weltweit zu einem der beliebtesten und populärsten Schauspieler dieses Jahrzehnts.

Ein weiterer kommerzieller Erfolg gelang ihm mit "Rambo". In diesem Film setzte sich Stallone kritisch mit dem Vietnam-Krieg und der damaligen Stimmung in Amerika auseinander: Als Vietnam-Veteran John Rambo in sein Heimatland zurückkehrt, muss er erkennen, dass ein anderer Krieg gegen ihn und seinesgleichen in Amerika stattfindet. Rambo wurde allerdings von den Kritikern kontrovers diskutiert. Stallone drehte auch hier Fortsetzungen. Sie setzten wiederum mehr auf Action, Patriotismus und dem Zeitgeist der damaligen Reagan-Ära und des Kalten Krieges. Dieses Prinzip verwendete Stallone auch für Rocky IV, in dem er gegen einen sowjetischen Boxer in den Ring steigt, der zuvor seinen besten Freund zu Tode prügelte.

In den 1990er Jahren gelang es Stallone nur noch zum Teil, an die gewohnten Erfolge anzuknüpfen. Versuche, sein martialisches Image durch humorvolle Einlagen in Filmen wie Oscar oder Stop! Oder meine Mama schießt aufzulockern, misslangen. Auch typische Action- Reißer wie Judge Dredd oder Daylight enttäuschten an der Kinokasse. Mit Filmen wie Cliffhanger – Nur die Starken überleben und Demolition Man (Die größte Aufmerksamkeit erreichte der Film dadurch, dass Sylvester Stallone in einer Szene nackt aus einer Art Regenerierungszelle steigt. Zwar wurde vertraglich festgelegt, dass es keine Frontal-Ansicht des Actionhelden zu sehen gibt, jedoch hatte ein Filmcrew-Mitarbeiter eine Kamera dabei und verkaufte die Bilder an ein US-Magazin) gelang ihm vorübergehend ein Comeback. In Letzterem, der im Kalifornien der Zukunft spielt, ist als Seitenhieb auf die die politischen Ambitionen seines Action-Kontrahenten (und Planet Hollywood-Restaurantketten-Mitbesitzers) von der "Präsident-Schwarzenegger-Bibliothek" die Rede. Schwarzenegger wurde später zum Gouverneur von Kalifornien gewählt.

In Cop Land von 1997 überraschte Stallone das Publikum und die Kritiker, da er eine durchaus gute darstellerische Leistung bot, die man von ihm nicht erwartet hätte. Für seine Rolle als übergewichtiger Sheriff einer überwiegend von Polizisten bewohnten Kleinstadt hatte er extra 20 Kilo zugenommen und konnte neben Kollegen wie Robert De Niro, Harvey Keitel und Ray Liotta bestehen.

Danach entstanden eine Reihe von Filmen mit Geld aus deutschen Filmfonds, die nur kurz in den Kinos waren oder wie Avenging Angelo oder Shade nicht mal in den deutschen Kinos starteten.

Um ein Comeback zu starten, begann Stallone mit der Arbeit an Fortsetzungen zu seinen erfolgreichsten Rollen Rocky und Rambo, die zu drehen er sich lange geweigert hatte. Im Dezember 2005 wurde mit den Dreharbeiten zu Rocky Balboa (Arbeitstitel: Rocky VI) begonnen. Außerdem folgt in diesem Jahr der Drehbeginn zu Rambo 4.

Bei der deutschen Synchronisation der überwiegenden Zahl seiner Filme lieh ihm Thomas Danneberg die Stimme.

Filmografie

  • 1970 - The Party at Kitty and Stud's, später umbenannt in The Italian Stallion.
  • 1970 – Randy - Die Sexabenteuer des Sylvester Stallone (Softporno)
  • 1970 – Der letzte Ausweg
  • 1971 – Bananas (als U-Bahn-Rowdy)
  • 1974 – Das Nervenbündel
  • 1974 – Brooklyn Blues (als Stanley)
  • 1974 – Mandingo
  • 1975 – Fahr zur Hölle, Liebling (als Kelly / Jonnie)
  • 1975 – Capone (als Frank Nitti)
  • 1975 – Frankensteins Todesrennen (als "Machine Gun Joe")
  • 1976 – Cannonball
  • 1976 – Rocky (als Rocky Balboa)
  • 1978 – Vorhof zum Paradies - Paradise Alley (als Cosmo)
  • 1978 – F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg (als Johnny Kovak)
  • 1979 – Rocky II (als Rocky Balboa)
  • 1981 – Nachtfalken (als Detective Sergeant Deke DaSilva)
  • 1981 – Flucht oder Sieg (als Richard Hatch)
  • 1982 – Rocky III (als Rocky Balboa)
  • 1982 – Rambo (als John J. Rambo)
  • 1984 – Der Senkrechtstarter (als Nick Martinelli)
  • 1985 – Rambo 2 - Der Auftrag (als John J. Rambo)
  • 1985 – Rocky IV - Der Kampf des Jahrhunderts (als Rocky Balboa)
  • 1986 – Die City Cobra (als Lieutenant Marion 'Cobra' Cobretti)
  • 1987 – Over the Top - Mein Daddy schlägt sie alle (als Lincoln Hawk)
  • 1988 – Rambo 3 (als John J. Rambo)
  • 1989 – Lock Up - Überleben ist alles (als Frank Leone)
  • 1989 – Tango und Cash (als Raymond 'Ray' Tango)
  • 1990 – Rocky V (als Rocky Balboa)
  • 1991 – Oscar - Vom Regen in die Traufe (als Angelo 'Snaps' Provolone)
  • 1992 – Stop! Oder meine Mami schiesst (als Sergeant Joe Bomowski)
  • 1993 – Cliffhanger – Nur die Starken überleben (Cliffhanger, als Gabe Walker)
  • 1993 – Demolition Man (als John Spartan)
  • 1994 – Der Spezialist (The Specialist, als Ray Quick)
  • 1995 – Judge Dredd (als Judge Joseph Dredd)
  • 1995 – Assassins - Die Killer (als Robert Rath)
  • 1996 – Daylight (als Kit Latura)
  • 1997 – Burn Hollywood Burn - Fahr zur Hölle, Hollywood
  • 1997 – Cop Land (als Sheriff Freddy Heflin)
  • 2000 – Get Carter – Die Wahrheit tut weh (als Jack Carter)
  • 2001 – Driven (als Joe Tanto)
  • 2002 – D-Tox – Im Auge der Angst (als Jake Malloy)
  • 2002 – Avenging Angelo (als Frankie)
  • 2003 – Shade (als Stevens)
  • 2003 – Taxi 3 (als James Bond)
  • 2003 – Spy Kids 3-D: Game Over (als "Toymaker")
  • 2006 – Rocky Balboa (als Rocky Balboa)
  • 2007 – Rambo 4 (als John J. Rambo)

Literatur

  • Ulli Weiss: Sylvester Stallone. Seine Filme - sein Leben. Heyne-Filmbibliothek, Nr. 126. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-03008-7