Cabrioverdeck

entfernbare oder wegklappbare Dach eines Cabriolets
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Ein Cabrio-Verdeck ist heutzutage eine komplexe Baugruppe, bestehend aus der äußeren, sichtbaren Hülle, einer beweglichen, in Scheren ausgeführten, meist stählernen Unterkonstruktion, die vorn zum Anklemmen an die Windschutzscheibe den Spriegel enthält, einer Fütterung (nicht bei allen Verdecken), und einer inneren Dachhaut (ebenso nicht bei allen Verdecken). Zu immer mehr Anteilen werden auch motorische Betätigungen an Cabrio-Verdecken eingebaut.

In früheren Jahrzehnten gab es nur zwei Cabrio-Anbieter mit gefütterten Verdecken: VW (Käfer und Golf Cabrio) und die Mercedes-SL-Baureihen. Seit dem Boom der Cabrios in den 1980er Jahren jedoch sind verschiedene Hersteller zu gefütterten, höherwertigen Verdecken übergegangen. Erst mit einem gefütterten Verdeck wird ein Cabrio ganzjährig nutzbar. Die breitflächige Einführung hochqualitativer Verdecke nahm dem Cabrio den Ruf des Drittwagens und Spielzeugs reicher Leute und ermöglichte es seinen Nutzern, das Cabrio als einziges Automobil ganzjährig zu nutzen, d.h. ohne im Winter wegen Kälte und Zugluft auf ein anderes Fahrzeug ausweichen zu müssen.

Die sonstigen Cabrioverdeck-Konstruktionen ohne Verdeckfütterung zeigen unterm Dach innen weite Teile der Stützkonstruktion mit Scherengelenken und Spriegelstangen.

Als Konkurrenz zu Cabrio-Verdecken mit Stoffdächern sind seit Jahrzehnten auch Hardtops bekannt, die im Winter anstelle des Stoff-Verdecks montiert werden können (im Mercedes SL eine Option im Lieferumfang des Fahrzeugs), und in neuerer Zeit als Ersatz des Stoff-Vedecks nun auch kofferraum-versenkbare Metall-Klappdachkostruktionen wie im Mercedes SLK und im Peugeot 206.

Cabrio-Verdecke benötigen ein gewisses Augenmerk. Man muss beim Klappen vieler Modelle sorgsam auf das "Faltenlegen" achten, damit nicht Bauteile wie die Heckscheibe Schaden leiden oder gar das Verdeck an Knickstellen einreißt. Bei vielen älteren englischen Modellen sind auch die Scherengestänge heikle Objekte, die dem Ungeübten die Finger klemmen können und viel Zeit zum korrekten Öffnen und Schließen erfordern. Zudem sind Cabrio-Dächer in manchen Gegenden Ziel von Vandalismus-Attacken, indem Dächer mit Messerschnitten beschädigt werden, sodass sich das Abstellen eines Cabrios in einer Garage empfiehlt. Viele ältere Cabrio-Verdecke mit Baumwoll-Gewebe vertragen es auch nicht, wenn sie nass unter der Persenning verstaut werden, wenn die Sonne wieder hervorkommt, und das Fahrzeug anschließend, ohne eine Lüftung des Verdecks, in die Garage kommt. Dann entstehen nicht selten unangenehme Gerüche und Schimmelbildung. Kunststoffgewebe-Verdecke vermeiden dieses, sind nicht selten aber empfindlicher gegen Einreißen.