Ithkuil ist eine konstruierte Sprache, die seit 1978 vom amerikanischen Sprachwissenschaftler John Quijada entwickelt wird. Der Autor hat sie laut eigener Aussage als philosophische A-Priori-Sprache entwickelt, die stark auf logischen Prinzipien aufbaut. Quijadas Ziel ist es, eine Sprache zu entwickeln, die ein Maximum an sprachlicher Information in so kurzen Zeichen wie möglich codiert, und somit demonstrieren können soll, was zumindest theoretisch mit menschlicher Sprache alles möglich ist.
Das vorläufige Ergebnis ist eine Sprache, die in ihrer grammatischen Struktur extrem kompliziert ist, sodass der Aufwand sie zu erlernen im Vergleich zu anderen (natürlichen wie konstruierten) Sprachen enorm wäre. Dies war seitens Quijada aber auch nie vorgesehen.
Kurzbeschreibung
Ithkuil beinhaltet eine gewaltige Menge an linguistischen „Spielereien“. Um die Sprache in aller Kürze zu beschreiben, muss hier leider darauf verzichtet werden, allfälliges Fachvokabular näher zu erklären.
Ithkuil hat – um möglichst kurze Wörter zu ermöglichen – ein extrem großes Phoneminventar. Es besteht insgesamt aus 65 Konsonanten (darunter aspirierte Konsonanten, Ejektive und der Knacklaut) und 17 Vokalen. Einige Konsonanten können silbisch ausgesprochen werden. Vokale werden immer ‚rein‘ ausgesprochen und können diphtongiert werden. Außerdem ist eine ganze Reihe von Allophonen beschrieben. Weitere phonologische Prozesse, die im Ithkuil vorkommen sind: Gemination, Wortakzentwechsel sowie fünf Tonformen. Zudem hat Quijada für die Sprache sehr ausführliche phonotaktische wie phonästhetische Regeln ausgearbeitet.
Alle Nomina und Verben werden aus einem Wortstamm gebildet. Dieser setzt sich zusammen aus einer Wurzel, die aus zwei konsonantischen Komponenten („Radikalen“) besteht. Für jede Komponente gibt es 60 unterschiedliche Formen, womit sich eine theoretisch maximale Anzahl von 3600 Wurzeln ergibt. Der Stamm wird nun durch das Hinzufügen eines vokalischen Infix gebildet. Welcher der 36 möglichen Infixe gewählt wird, hängt davon ab, welche morphologischen Konzepte man dem Stamm zuweisen will.
Die Wortbildung erfolgt teils durch Flexion an einen Wortstamm, teils durch Affigierung.
Beispielsatz
[
]Sowie unser Fahrzeug den Boden verlässt und über den Rand der Klippe in Richtung Talboden stürzt, grüble ich darüber nach, ob es möglich ist, dass mich jemand einer moralisch verwerflichen Tat bezichtigt, nachdem ich es unterlassen habe, einen angemessenen Kurs entlang der Fahrbahn aufrecht zu erhalten.