Michael Regener (* 1966) ist der Sänger der rechtsextremen Musikgruppe Landser. Diese Band wurde vom Bundesgerichtshof auf Grund der Art des CD-Vertriebes in Kombination mit Volksverhetzenden Inhalten als kriminelle Vereinigung eingestuft. In der rechtsextremen Szene ist er unter dem von einer Wodkamarke hergeleiteten Pseudonym „Lunikoff“ bekannt.
Geschichte
Als Sänger und Liedtexter von Landser wurde er 2001 verhaftet später in einem Prozess vor dem Berliner Kammergericht, bei dem er – neben dem Bassisten André Mörike und dem Schlagzeuger Christian Wenndorff – zu den Hauptangeklagten gehörte am 22. Dezember 2003 zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt, da die Band als kriminelle Vereinigung eingestuft wurde. Die Verurteilung brachte ihm eine Art Märtyrerstatus in der rechten Szene ein, wodurch die Schwarzmarktpreise für seine CDs rapide in die Höhe schossen.
Michael Regener ging nach dem Urteil des Kammergerichts in Revision und blieb auch bis zum April 2005 auf freiem Fuß. Doch am 10. März 2005 bestätigte der Bundesgerichtshof das Urteil des Kammergerichts gegen Michael Regener. Abzüglich seiner Untersuchungshaft von 6 Monaten, die er in der JVA Stuttgart-Stammheim abgesessen hat, beläuft sich seine Reststrafe auf 2 Jahre und 10 Monate. Mit einer Entlassung ist frühestens im Februar 2007 zu rechnen.
Der Prozess vor dem Kammergericht Berlin bedeutete auch das endgültige Ende der Band Landser. André Mörike und Christian Wenndorff machten beim Prozess umfangreiche Aussagen, um einer Freiheitsstrafe zu entgehen. Dies hatte den Bruch zwischen den Bandmitgliedern zur Folge. Regener kommentierte deren Verhalten folgendermaßen: „Die Freiheit teuer erkauft, um den Preis der Ehre!“
Während des Prozesses nutzte Michael Regener die Zeit zur Gründung einer neuen Band, namens "Die Lunikoff Verschwörung". Noch bevor das Urteil gesprochen wurde, schaffte er es, ein neues Album fertigzustellen, dessen Texte Regener von 3 Anwälten auf Strafbarkeit überprüfen ließ, um einer Indizierung vorzubeugen. Dieses Album trägt den Titel „Die Rückkehr des Unbegreiflichen“. Trotz der Prüfung durch Regeners Anwälte versuchte die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPJM) die CD im November 2004, wegen jugendgefährdender Inhalte auf den Index zu setzen.
Auf Grund eines Formfehlers (Michael Regener wurde von der drohenden Indizierung nicht in Kenntnis gesetzt) war diese Indizierung nicht rechtskräftig. Nach Verhandlungen zwischen der BPJM und Regeners Rechtsanwälten musste die BPJM die CD im Januar 2005 wieder vom Index nehmen.
Konzerte der "Lunikoff Verschwörung" fanden oft im konspirativen Rahmen statt. Bei einem Konzert am 5. Juni 2004, zusammen mit der rechtsextremen Musikgruppe "Spreegeschwader" schritt die Polizei mit einem Sondereinsatzkommando ein, konnte aber außer wenigen Anzeigen (zwei Anzeigen wegen Tragens verfassungsfeindlicher Symbole, eine wegen Beleidigung und eine Anzeige wegen des unerlaubten Herumstehens eines Fasses Altöls) nichts ausrichten. Das SEK schritt allerdings erst ein, als beide Bands ihre Auftritte beendet hatten.
Das größte Konzert 2004 fand am 27. November in der Diskothek "Wodan" im (nieder-)schlesischen Mücka statt. "Die Lunikoff Verschwörung" spielte dort vor 800-1000 Rechtsextremen, zusammen mit den Bands "Gegenschlag", "Oidoxie" und "Spreegeschwader". Der Livemitschnitt dieses Konzerts wurde als Aufnahme für die zweite CD der Band genutzt, welche den Titel "Höllische Saat" trägt.
Bevor er am 11. April 2005 seine Reststrafe von 2 Jahren und 10 Monaten in der JVA Berlin-Tegel antreten musste, gab er im thüringischen Pößneck bei einer Veranstaltung zum Landesparteitag der NPD sein Abschiedskonzert. Kurz vor seinem Haftantritt nahm Regener noch eine Mini-CD mit dem Titel "Niemals auf Knien" auf, die allerdings erst nach seinem Haftantritt veröffentlicht wurde.
Diskografie
Alben
Sampler- und Gastbeiträge
- Album "Gefangen im System" von Spreegeschwader, 2004
(Beitrag: "Sänger in Ketten")
- Album "Götter des Krieges" von Kraftschlag, 2004
(Beiträge: "Nicht tolerant" & "Land der dunklen Wälder")
- Sampler "Amalek", 2001, mit Stahlgewitter, Hauptkampflinie (HKL)
(Beiträge: "Deutschland muss leben" & "Morgen marschieren wir in Feindes Land")
- Sampler "Amalek 2", 2004, mit Kraftschlag und Agitator
(Beiträge: "Verräter" & "An einem fernen Morgen")
- Sampler "Hier tobt der Bär!", 2004, mit Spreegeschwader, D.S.T., Legion of Thor u.a.
(Beiträge: "Das Schwarze Schaf" & "Königin")
- Sampler "Berlin - Brandenburg"
(Beiträge: "Fredericus Rex" & "Müller, Meier, Icke")
- Sampler "Blood & Honour Vol.3"
(Beitrag: "88 Rock'n'Roll Band")
- Sampler "Die Deutschen kommen"
(Beiträge: "Das neue Lied" & "Lübeck '96")
- Sampler "Die Deutschen kommen - Vol.2"
(Beiträge: "Arisches Kind" & "Presseschmierer")
- Sampler "Guess Who's Coming for Dinner"
(Beiträge: "Jägermeistered" & "You Gotta Go")
- Sampler "Guess Who's Coming for Seconds"
(Beiträge: "Fliegen nach St.Paul", "Hey U", "My Rebel Flag And Me" & "Rassenkrieg")
Siehe auch
Literatur
- "Antifaschistische Infoblatt"-Autoren: White Noise. Einblicke in die internationale Neonazi-Musik-Szene. Unrast Verlag, Münster 2004, ISBN 3897718073
Weblinks
- www.nadir.org Profis, Geld und Subkultur, Artikel des Antifaschistischen Infoblattes über Landser + Michael Regener
- "Die Lunikoff Verschwörung"
Personendaten | |
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NAME | Regener, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | Sänger der rechtsextremen Musikgruppe Landser |
GEBURTSDATUM | 1966 |