Roussines (Charente)

französische Gemeinde im Département Charente
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Roussines, okzitanisch Rossinas, ist eine französische Gemeinde mit 298 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Confolens und zum Kanton Charente-Bonnieure (bis 2015 Kanton Montembœuf). Die Einwohner werden als Roussinois bzw. Roussinoises bezeichnet.

Roussines
Roussines (Frankreich)
Roussines (Frankreich)
Staat Frankreich Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Charente (16)
Arrondissement Confolens
Kanton Charente-Bonnieure
Gemeindeverband Charente Limousine
Koordinaten 45° 43′ N, 0° 37′ OKoordinaten: 45° 43′ N, 0° 37′ O
Höhe 147–281 m
Fläche 16,08 km²
Einwohner 298 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 19 Einw./km²
Postleitzahl 16310
INSEE-Code
Roussines von der Mairie aus gesehen

Etymologie

Der Ursprung der Ortsbezeichnung Roussines dürfte auf den gallorömischen Eigennamen Ruscinius oder Russinus zurückzuführen sein, seinerseits abgeleitet von Russus.[1] Im Jahr 1280 war der Ort als Runciniis bzw. Rossinis bekannt und 1444 als Rossines.

Geographie

Roussines ist Grenzgemeinde sowohl zum Département Dordogne als auch zum Département Haute-Vienne. Sie wird von folgenden 6 Nachbargemeinden umgeben:

Le Lindois Sauvagnac
Rouzède   Maisonnais-sur-Tardoire (Haute-Vienne)
Écuras Busserolles (Dordogne)

Roussines liegt 8 Kilometer südöstlich von Montembœuf, 11 Kilometer nordöstlich von Montbron und 11 Kilometer westlich von Saint-Mathieu. Bis nach Angoulême im Westen sind es 37 Kilometer und nach Limoges im Osten 51 Kilometer. Confolens im Norden ist 33 Kilometer entfernt.

Die Durchschnittshöhe des Gemeindegebiets ist 220 Meter über dem Meer. Die maximalen Höhenunterschiede betragen 134 Meter, wobei der tiefste Punkt an der Tardoire im Süden auf 147 Meter und der höchste Punkt mit 281 Meter an der Nordgrenze zur Nachbargemeinde Le Lindois liegt. Der Ortskern befindet sich auf 238 Meter.

Größere Ortschaften in der Gemeinde Roussines sind Écossas, La Madrinie, La Séchère, Lavallade, Le Boin, Le Montizon, Magnanon und Roussines. Kleinere Ortschaften, Weiler, Höfe, Anwesen, Mühlen und Geländepunkte sind Bellac, Bos de Samaroux, Chez Caillaud, Chez Conton, Chez Lotte, Chez Piroux, Chez Thibaud, Étangs de Montizon, Étang de la Grole, La Majeunie, La Prade, Le Bois de l'Age, Le Buisson, le Clos, Le Gros Chêne, Le Fayon, Le Moulin de Roussines, Le Pont, Le Pont Rouchaud, le Recoudet, Le Village Neuf, Les Brousses, Les Brunetiers, Les Brunies, Les Fontaines Claires, Les Fossés, Les Frauds, Les Gravets, Les Landes, Les Landes de Placant, Les Mottes, Les Sèches, Les Vignes und Samaroux.

Hydrographie

 
Die Tardoire, Grenzfluss zwischen Maisonnais-sur-Tardoire und Roussines

Das Gemeindegebiet von Roussines wird von der Tardoire und ihren kleinen rechten Nebenflüssen entwässert. Die Tardoire bildet die Départementsgrenze zur Haute-Vienne (Maisonnais-sur-Tardoire) und zur Dordogne (Busserolles) und fließt nach Südwest ab. Erster rechter Nebenfluss der Tardoire ist der Suchés, der die Gemeindegrenze gegenüber der Haute-Vienne nach Norden verlängert. Weitere von Norden kommende rechte Nebenflüsse sind der Ruisseau de Logeat, der Ruisseau de la Peyre und der Ruisseau de Montizon. Der Ruisseau de la Peyre mündet in den Ruisseau de Logeat und bildet die Grenze zur Nachbargemeinde Sauvagnac. Der Ruisseau de Montizon entspringt in der Gemeinde Le Lindois und läuft dann westlich am Ortskern vorbei nach Süden in Richtung Tardoire.

Der relativ wasserundurchlässige Boden begünstig viele kleinere Weiher und Staubecken im Gemeindegebiet.

Geologie

 
Der Roussines-Leukogranit

Das Gemeindegebiet von Roussines wird in seiner Gesamtheit vom metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central unterlagert. Es liegt strukturell am Nordrand des Saint-Mathieu-Doms. Hauptgesteine sind Granitoide und Gneise. Im Südteil der Gemeinde stehen migmatitische Paragneise (Metatexite) an, mit denen die Mikrogranite der nördlichen Apophyse des Piégut-Pluviers-Granodiorits assoziiert sind. Weiter nördlich folgt dann der entlang der Montbron-Störung zerscherte Nordwestflügel des Saint-Mathieu-Leukogranits. Er beginnt mit dem Roussines-Leukogranit, einer stark tektonisierten Fazies, die hier ihre Typlokalität besitzt. Weiter nordwärts folgen dann die koplanare feinkörnige Fazies und die feinkörnige Fazies am Nordrand des Gemeindegebiets. All diese leukogranitischen Fazies werden von mehreren N 000 und N 020 streichenden Mikrogranitgängen (bei Écossas und bei Le Boin) und von zwei N 020 streichenden Lamprophyrgängen (Mikrodiorite) durchsetzt.

Ökologie und Umwelt

Roussines ist eine recht waldreiche Gemeinde mit einem Baumbestand von rund 50 % der Gemeindefläche. Auf den Wiesen wird Viehzucht betrieben mit vorwiegend Rindern der Limousin-Rasse.

Klimatisch herrscht ein abgeschwächtes Seeklima typisch für die Charente Limousine, die im Vergleich zum übrigen Département Charente niedrigere Temperaturen und höhere Niederschläge aufzuweisen hat.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2016
Einwohner 577 504 442 396 374 301 311 275
Quellen: Cassini und INSEE
Commons: Roussines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Albert Dauzat und Charles Rostaing: Dictionnaire étymologique des noms de lieux en France. Librairie Guénégaud, Paris 1989, ISBN 2-85023-076-6, S. 738, Seite 577.