Erlenbach (Nidda)

Mittelgebirgsbach in Hessen, mündet in die Nidda
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Datei:Erlenbach TS 1.jpg Datei:Erlenbach Verlauf.jpg
Erlenbach
Länge: ca. 30 km
Quelle: nordöstl. Großer Feldberg,
Taunus
Quellhöhe: 590 m ü. NN
Mündung: Bei Bad Vilbel in die Nidda
Mündungshöhe: 105 m ü. NN
Höhenunterschied: 485 m
Einzugsgebiet: 71,3 km² (oberhalb Pegel)
Städte: Friedrichsdorf, Bad Homburg,
Bad Vilbel

Geografisches

Der Erlenbach ist ein Bach im Bundesland Hessen, Deutschland. Er entspringt nordöstlich des Großen Feldbergs im Taunus. Auf seiner etwa 30 Kilometer langen Fließstrecke durchquert er die Gemeindegebiete von Neu-Anspach und Wehrheim. Hinter Wehrheim hat der Bach den Taunusquarzitkamm als „Köpperner Tal“ durchbrochen. Hier ist der Erlenbach in Friedrichsdorf angelangt. Auf der Gemarkung der nächsten Stadt, Bad Homburg, liegt die erste und einzige Kläranlage am Bach. Davor befindet sich auch ein Pegel, dessen Werte man im Internet (siehe Weblinks) abrufen kann. Nun erreicht er bei Nieder-Erlenbach die Frankfurter Gemarkung, um gleich darauf bei Bad Vilbel in die Nidda zu münden.

Nebenflüsse des Erlenbachs sind zum Beispiel der Seulbach bei Friedrichsdorf oder der Bizzenbach bei Wehrheim.

In den letzten Jahren wurde auch der Erlenbach-Radweg ausgebaut, der nun das Radfahren oder Wandern von der Quelle bis zur Mündung erlaubt.

Gewässergüte

Der Erlenbach hat größtenteils die Güteklasse I-II (gering belastet). An der Quelle ist das Wasser mit der Stufe I (unbelastet) noch sehr sauber. Die Landwirtschaft bei Neu-Anspach wirkt sich negativ aus; die Güteklasse beträgt nur noch II (mäßig belastet). Ab dem Köpperner Tal gewinnt der Erlenbach jedoch seine Selbstreinigungskraft zurück und hat wieder die Güteklasse I-II. Das hält sich bis zur Kläranlage, hinter der er dank der effektiven Reinigung nur auf Stufe II fällt.

Ökologisches

Datei:Erlenbach TS 2.jpg
Im Lohwald, Frühjahr 04
Datei:Erlenbach TS 2b.jpg
Im Lohwald, Sommer 06 - die Veränderung des Bachbetts ist deutlich zu erkennen

Im Gegensatz zu vielen anderen hessischen Flüssen und Bächen ist die Gewässerstruktur des Erlenbachs im Durchschnitt befriedigend. Stauwehre sind heute sehr selten. Im Januar 2005 wurde das vorletzte Wehr auf Friedrichsdorfer Gebiet entfernt. Letzte Hindernisse sind der Pegel bei Ober-Erlenbach, eine Messstelle im Köpperner Tal, ein Wehr in Köppern und die Staus im Freizeitpark „Lochmühle“. Die ehemals betonierte Unterquerung der A5 wurde im Zuge der Bauarbeiten der Friedrichsdorfer Entlastungsstraße, die der Erlenbach ebenfalls unterquert, mit Taunusquarzitsteinen renaturiert.

Der ökologisch bedeutsame dritte Mühlgraben am Erlenbach, der in Burgholzhausen an einem Wehr abgeleitet wurde, wird nun durch eine leistungsstarke elektronische Pumpe versorgt, die gemäß der FFH-Richtlinie nur bei Wasserständen höher als 15 cm läuft. Der erste Mühlgraben bei Köppern musste leider trocken gelegt werden, da er im Zuge des Abbruchs eines Fabrikgebäudes dort zugeschüttet wurde. Der zweite Mühlgraben, der sich von Köppern bis Burgholzhausen zieht, führt schon länger kein Wasser mehr. Das Wehr wurde ebenfalls renaturiert.

Datei:Erlenbach TS 3.jpg
Springkrautpopulation bei Burgholzhausen, die im August 2005 entfernt wurde.

Eine der natürlichsten Stellen des Erlenbaches ist der „Lohwald“ an der nördlichen Grenze Bad Homburgs. Hier hat der Erlenbach teilweise eine Gewässerstrukturgüte der Stufe II.

Lebewesen

Der Erlenbach wird in den kälteren Bereichen (bis Burgholzhausen) von zahlreichen Kleinlebewesen wie zum Beispiel der Köcher-, Eintags- und Steinfliegenlarve bevölkert. Im Bach kommen vor

Die einheimischen Edelkrebse sind leider nur selten zu finden.

Ab dem Lohwald steigt das Döbel-Vorkommen, die kälteliebenden Arten wie Groppe oder Forelle sind hier nicht mehr zu finden.

Außerhalb des Wasers leben viele Kleinsäuger, zum Beispiel die Bisamratte. Auch der Eisvogel kommt hier vor.

Sonstiges

 
Kurz vor Nieder-Erlenbach

Einmal im Jahr treffen sich in Köppern Privatpersonen zur „Bachreinigung“, bei der der Bach von Unrat und teilweise auch Neophyten, wie dem Indischen Springkraut, das glücklicherweise nicht mehr so häufig vorkommt, oder dem Japanischen Knöterich, befreit werden. Außerdem kümmert sich der Angelverein Erlenbach um die Bestände im Bach und einen Weiher bei Burgholzhausen.