Wappenmantel

heraldisches Prachtstück
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Mai 2020 um 03:02 Uhr durch Macaronman (Diskussion | Beiträge) (Der ursprüngliche Autor wollte, dass es gelöscht wird.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Wappenmantel, auch als Pavillon oder Thronzelt bezeichnet, ist ein heraldisches Prachtstück. Es ist ein ausgebreiteter prachtvoll gestalteter Umhang, der oben mit einer Rangkrone zusammengehalten wird und einen Wappenschild umschließt. Er war den fürstlichen Wappen des Hochadels vorbehalten. Außen wird er meist in den heraldischen Farben rot oder purpurn dargestellt. Die Innenseite aus Pelzwerk ist regelgerecht das Hermelin. Aber auch andere heraldische Farben finden oft Verwendung. Zur Pracht werden die Ränder mit goldenen Fransen besetzt und goldene Quastenschnüre runden den Wappenmantel ab. Anstelle der Helmdecken den Wappenmantel zu verwenden, ist unheraldisch.

Das Wappenzelt umschließt ebenfalls das gesamte Wappen, also Postament, Schildhalter, Wappenschild usw. und ist ein bekrönter Baldachin. Eine andere Bezeichnung ist Purpurbaldachin. Seine Außenseiten (innen und außen dem Wappenmantel gleich) werden oft mit dem Hauptwappen belegt oder besät. Beispiel ist in Preußen der Adler und in Frankreich die Lilie, welche die Außenseite schmücken. König Friedrich I. führte wohl das Wappenzelt in Preußen ein. Vorher war es in Frankreich aber schon im Gebrauch. Datieren muss man die heraldische Besonderheit auf etwa 1680.

In der napoleonischen Heraldik waren die Lilien auf dem Prachtstück durch Bienen ersetzt und je nach Adelsrang abweichend drapiert und mit Toque gekrönt.[1]

Einzelnachweis

  1. Milan Buben: Heraldik. Albatros Praha, 1986
Commons: Wappenmantel in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien