Heinrich von Vemern
Heinrich von Vemern, auch Hinricus de Vemeren, Femern und ähnliche Namensformen (* um 1310 in Rostock; † vor dem 20. September 1374 in Lübeck) war ein deutscher Geistlicher, Prokurator an der römischen Kurie und Domherr in Lübeck ud Schwerin.
Leben
Heinrich von Vemern stammte aus einer Rostocker Ratsfamilie, deren Ursprung auf der Insel Fehmarn anzunehmen ist. Er war ein Sohn des gleichnamigen Rostocker Ratsherrn Hinrich von Femern († um 1356) und Geistlicher des Bistums Schwerin. 1344 wurde er erstmals als Prokurator am päpstlichen Hof in Avignon genannt. 1345 wurde er als Magister bezeichnet. In den folgenden Jahren war er mit wechselndem Erfolg als Anwalt norddeutscher Gesitlicher und geistlicher Körperschaften an der Kurie tätig.[1] Nach erfolgreicher Vertretung von Bertram Cremon im Zusammenhag mit dessen Ernennung zum Bischof von Lübeck erwirkte dieser bei Papst Klemens VI. am 20. Juni 1351 die Provision Vemerns mit der Präbende eines Domherrn und Kantors im Lübecker Domkapitel. Am 9. September 1351 kam noch eine Präbende als Domherr in Schwerin hinzu. In beiden Bistümern war er nach dem Mecklenburgischen Urkundenbuchs weiterhin als Prokurator tätig, in Schwerin 1353 auch als Generaloffizial des Bischofs Andreas von Wislica. 1355 vertrat er als Konservator die Rechte des Klosters Doberan und verhängte als päpstlicher Richter die Exkommunikation gegen die vom Doberaner Konvent Beklagten.
1360 schlichtete der Rat von [{Wismar]] eine Auseindersetzung zwischen Vemern und dem Rostocker Rat um das Erbe seines Vaters. In den Folgejahren war Vemern auf Seiten des Lübecker Rats in den vom Rat wegen Urkundenfälschung angestrengten langjährigen Prozess gegen Johann von Helle, den Pfarrer von Borby, verwickelt.[2]
Vemern muss wohl Anfang oder Mitte 1374 verstorben sein, denn am 20. September 1374 machte Michael Hildesem seine Expeaktanz auf das Kanonikat aktenkundig.
Literatur
- de Vemeren (de Ymbria), Hinricus, in: Adolf Friederici: Das Lübecker Domkapitel im Mittelalter: 1160-1400; verfassungsrechtliche und personenstandliche Untersuchungen. Neumünster: Wachholtz 1988 ISBN 978-3-529-02191-6 (= Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins 91) Zugl.: Kiel, Univ., Diss., 1957, S. 313–315, Nr. 303
Einzelnachweise
- ↑ Siehe im einzelnen bei Friederici (Lit.)
- ↑ Siehe dazu Friedrich Techen: Eine Fälschung und ihre Sühne. In: ZVLGA 20 (1920), S. 303–310