Merkava

Kampfpanzer der israelischen Streitkräfte
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Merkava
Merkava III Panzer
Hauptmerkmale
Länge mit Geschütz in 12-Uhr-Stellung 7.6 m
Breite 3.7 m
Höhe 2.7 m
Gewicht 63-70 t, mit Zusatzpanzerung bis zu 70 t
Radaufhängung Drehstab
Geschwindigkeit 60 km/h auf der Straße
Reichweite Straße: 500km
Hauptwaffe 1 x 105 mm L7 Kanone (I und II)

1 x 120 mm Glattrohrkanone (III und IV)

Lahat Anti-Panzer Rakete

Sekundärwaffen 7,62 mm L37A2 Maschinengewehr 1 x 7.62 mm koaxial Maschinengewehr (I-III) und/oder 1 x 12.7 mm koaxial (IV)
Munitionsvorrat 50 Granaten 120 mm, 50 Granaten 105 mm ; ca. 4.000 Patronen 7,62-mm-Munition
Antrieb Dieselmotor
900 PS (I, II), 1,200 PS (III), 1,500 PS (IV)
Mannschaft 4 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer)

Merkava (hebräisch für Streitwagen) ist eine Serie israelischer Kampfpanzer. Bei der Entwicklung des Panzers wurde ein Hauptaugenmerk auf den Schutz der Besatzung gelegt. So wurde der Motor ins vordere Drittel des Fahrzeugs verlegt, um bei einem Frontaltreffer eine massive Sperre gegen ein eventuell eindringendes Geschoß zu bieten, und der Besatzung das Verlassen des beschädigten Panzer durch eine Heckluke zu ermöglichen.

Entstehungsgeschichte

Nach dem Sechstagekrieg und dem französischen Embargo unterzeichnete Israel ein Abkommen mit Großbritannien, um gemeinsam einen Kampfpanzer, den Chieftain, zu entwickeln. 1969, durch Druck der arabischen Länder, trat Großbritannien von diesem Abkommen zurück. Israel erkannte, dass es sich von den Waffen- und Ersatzteillieferungen aus den alliierten Staaten unabhängig machen musste. Ein weiterer Grund für eine Eigenentwicklung waren die spezifischen Anforderungen der israelischen Armee. Während die Modelle der NATO-Staaten dazu konstruiert wurden, an jedem Ort der Erde und unter jeder klimatischen Bedingung zu funktionieren, stellt der Merkava eine Antwort auf das eng begrenzte Einsatzgebiet der Streitkräfte wie auch auf ihre charakteristische Taktik dar. So war nach dem Jom-Kippur-Krieg klar, dass sich das relativ kleine Israel keine massiven Verluste leisten konnte, und so begann 1970 unter Leitung von General Israel Tal die Entwicklung eines Panzers, der besonderes Augenmerk auf den Schutz der Besatzung legte, aber gleichzeitig eine starke Feuerkraft aufwies.

Versionen

Merkava Mk 1

Die erste Version wurde 1979 in der Armee eingeführt. Er war mit einer 105-mm-Kanone ausgestattet, der 900 PS starke Motor befand sich in der Front vor dem Fahrer. Eine Ausstiegsluke befand sich im Heck des Panzers. Er wurde 1982 im Libanonkrieg eingesetzt.

Merkava Mk 2

Der Merkava Mk 2 wurde 1983 eingeführt und enthielt zahlreiche Verbesserungen, die hauptsächlich auf die Straßenkampffähigkeiten sowie auf den Schutz der Besatzung abzielten. Die Verbesserungen wurden aufgrund der Erfahrungen im Libanon und besonders der Kämpfe in Beirut vorgenommen.

Merkava Mk 3

1990 wurde die Mk3-Version eingeführt, die Motorleistung wurde auf 1200 PS erhöht, und es wurde ein neues Kraftübertragungs- und Aufhängungssystem eingebaut. Der Panzer erhielt außerdem eine neue 120-mm-Kanone.

1995 wurde die Version Mk 3B (auch als Merkava Baz bezeichnet) eingeführt. Die Feuerleitanlage wurde modernisiert und der ABC-Schutz verbessert. Die Panzerung wurde modular aufgebaut (Kasag genannt).

Merkava 3 LIC

Diese Version wurde speziell für den Straßenkampf ausgestattet; LIC steht hierbei für Low Intensity Conflicts. Diese Version wurde mit einem M2 Browning Koaxial-MG ausgestattet. Dies ermöglicht es der Besatzung, eine stärkere Feuerkraft als die eines mittleren MGs nutzen zu können, ohne sofort die Kanone abfeuern zu müssen. Der Panzer hat außerdem einen verbesserten Schutz vor Granaten. Um dem Fahrer in engen Strassen eine bessere Übersicht zu geben, wurden Kameras installiert.

Merkava Mk 4

 
Merkava IV im Yad la-Shiryon Museum

Der Mk 4 ist die letzte Version der Merkava-Serie. Der Schutz der Besatzung und die Feuerleitanlage wurden nochmals verbessert.

Die Panzerung wurde sowohl an den Seiten und der Front als auch auf der Turmoberseite verstärkt. Hierbei ergibt sich die charakteristische Turmform durch die Abschrägung der Panzerung, um einen möglichst günstigen Auftreffwinkel feindlicher Geschosse zu erzielen. Die Panzerung ist modular aufgebaut, so dass bei Beschädigungen nur einzelne Module ausgewechselt werden müssen.

Der Panzer erhielt ein neues Feuerleitsystem mit einer neuen 120-mm-Glattrohrkanone; dieses Modell ist zu den NATO-Modellen kompatibel und ermöglicht auch den Abschuss von Panzerabwehr- und Hubschrauberabwehrflugkörpern.

Der Panzer verfügt außerdem über ein 12,7-mm-Koaxial-MG, welches es der Besatzung ermöglicht, ungepanzerte Ziele zu bekämpfen, ohne den Panzer verlassen zu müssen. Das interne MG und die hintere Luke erwiesen sich im Straßenkampf als sehr nützlich.

Der Merkava Mk 4 verfügt über eine verbesserte Mobilität; ein Videosystem ermöglicht dem Fahrer einen 360-Grad-Rundumblick. Ebenso wurde ein neuer Motor von General Dynamics mit 1500 PS Leistung eingebaut.

Eine weitere Verbesserung ist das "Battle Management System", welches Daten von anderen Einheiten wie andere Panzer, UAV oder dem Hauptquartier, empfängt und die Missionsdaten und die Karten auf dem neuesten Stand hält.

(Merkava 4, 2003 Auslieferung an die Truppe)

Technische Daten

  • Merkava Mk 1
    • Motor: Continental V-12 AVDS-1790-6A
      • Treibstoff: 900 l
    • Gewicht: 60 t
    • Länge / Breite / Höhe: 8,63 m (mit Kanone) / 3,7 m / 2,75 m
    • Geschwindigkeit
      • Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
      • Reichweite: 400 km
      • Watfähigkeit: 1,38 m
      • Kletterfähigkeit: 0,95 m
      • Grabenüberschreitfähigkeit: 3 m
    • Besatzung : 4 Mann
    • Bewaffnung:
      • 105-mm-Kanone
      • 3x 7,62-mm-MG
      • 60-mm-Mörser
  • Merkava Mk 3 und 4
    • Motor: Continental V-12 AVDS-1790-9AR / 1500 PS (Diesel)
      • Treibstoff: 1250 l
    • Gewicht: 60 t
    • Mk 3 Länge / Breite / Höhe: 8,78 m (mit Kanone) / 3,7 m / 2,76 m
    • Mk 4 Länge / Breite / Höhe: 9,06 m (mit Kanone) / 3,7 m / 2,66 m
    • Geschwindigkeit
      • Höchstgeschwindigkeit: 62 km/h
      • Reichweite: 500 km
      • Watfähigkeit: 1,38 m
      • Kletterfähigkeit: 1 m
      • Grabenüberschreitfähigkeit: 3,5 m
    • Besatzung : 4 Mann
    • Bewaffnung:
      • 120-mm-Glattrohrkanone
      • 2x 7,62-mm-MG
      • 1x 12,7-mm-Koaxial-MG
      • 60-mm-Mörser

Siehe auch

Commons: Merkava Panzer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien