Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Spelle hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Emsland |
Samtgemeinde: | Spelle |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 35 m ü. NN |
Fläche: | 34,2 km² |
Einwohner: | 8.603 (30. August 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 246 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 48480 |
Vorwahl: | 0 59 77 |
Kfz-Kennzeichen: | EL |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 54 049 |
Website: | www.spelle.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Josef Löcken |
Spelle ist eine Gemeinde in der gleichnamigen Samtgemeinde Spelle im Landkreis Emsland in Niedersachsen. Die Gemeinde hat etwa 8.500 Einwohner und erstreckt sich auf einer Fläche von 34,20 km².
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Spelle liegt im Südlichen Teil des Landkreises Emsland in Niedersachsen. Durch die Gemeinde fließt die Speller Aa.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinde Lünne, im Nordosten die Gemeinde Schapen, im Südosten die Stadt Hörstel im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen, im Süden die Stadt Rheine im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen und im Westen die Gemeinden Salzbergen und Emsbüren.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde gehören neben dem Ortskern Spelle auch die Ortsteile Varenrode und Venhaus.
Geschichte
Spelle wurde 890 erstmals als spinoloha (Spindelbaumwald) erwähnt. Auf dem blauen Wappen erscheint in der linken und rechten oberen Hälfte goldene Eichen mit Wurzeln, dazwischen ein goldener Burgturm. Am Schildfuß des Wappens liegt ein goldener Pflug. Der Burgturm steht für die alte Wasserburg Venhaus, die 1770 in eine Kirche umgewandelt wurde. Der alte Burgpark ist noch heute zu besichtigen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
In Spelle, das zu den reichsten Dörfern Deutschlands gehörte, ist einer der größten Landmaschinenhersteller Deutschlands ansässig, die Firma Krone. Ein weiterer großer Industriebetrieb ist auch die Firmen Rekers, die in mehreren Werken (u.a. in Spelle) Betonfertigteile und Stahlbauelemente produzieren. So wurde durch die Firma Rekers beispielsweise der Beton für die "SchalkeArena" geliefert. Weitere Arenen (z.B. Düsseldorf) folgten. So gehört Spelle zu den wohlhabendsten Gemeinden in Deutschland. Eine ausgewogene Infrastruktur und reichlich Industrie (Arbeitsplätze) ließen das ehemals kleine Dorf zu einem selbstständigen Ort heranwachsen. Der Anteil an Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion an der Speller Bevölkerung ist relativ hoch und hat neben den vielen zugezogenen Einwohner zu einer Vervierfachung der Bevölkerung in den letzten 40 Jahren geführt. (Jahr 1961: 2.290 auf 8.403 Einwohner im Jahre 2005).
Verkehr
Im Westen durchquert die B 70 das Gebiet der Gemeinde. Von dieser aus ist die nahegelene A 30 bei Rheine zu erreichen. Im Mai 2006 wurde der letzte Teil die Ortsumgehungsstarße fertiggestellt und freigegeben. Spelle selbst ist an das Güterverkehrsnetz der Deutschen Bahn angeschlossen. Die Bahntrasse verbindet Spelle mit Rheine. Die nördliche Verlängerung nach Freren, Fürstenau und Quakenbrück ist mittlerweile stillgelegt. Busverbindungen gibt es nach Rheine, Lingen und Freren. Diese werden von Unternehmen im Auftrag der Verkehrsgemeinschaft Emsland-Süd durchgeführt. In etwa parallel zur B 70 verläuft der Dortmund-Ems-Kanal durch die Gemeinde mit eigenem Hafen.
Varenrode
Varenrode ist ein etwa 500 Einwohner zählender Ortsteil der Gemeinde. Der Ort wurde zum ersten Mal im Jahre 890 urkundlich erwähnt, und zwar als "farnothe" im Heberegister des Klosters Werden. Der Ortsname bedeutet übersetzt soviel wie "ferne Rodung". Kirchlich ist der Ort der katholischen Pfarrgemeinde Lünne zugeordnet, politisch verlor er 1971 seine Unabhängigkeit und wurde mit der Gemeinde Spelle fusioniert, durch die weitere Vereinigung mit den Gemeinden Schapen und Lünne wurde am 1. März 1974 die Samtgemeinde Spelle gebildet. Wie überall im Emsland stellt die CDU seit Jahrzehnten die Gemeinderäte, im Wahllokal Varenrode erreicht sie regelmäßig einen Stimmenanteil von weit über 90 %. Der Ort hat keine eigene Industrie, die Einwohner arbeiten mehrheitlich im Nachbarort Spelle oder anderen umliegenden Gemeinden.
Der Spruch „Klein aber Fein“ trifft sicherlich für den Ort Varenrode zu. Wer den Ort durchfährt, kann sich ein umfassendes Bild über die gute Wohn- und Lebensqualität sowie das dörfliche Leben verschaffen. Ein harmonisches Vereinsleben, ehrenamtliche Tätigkeiten, sich für die Gemeinschaft und somit für alle einzusetzen, nicht in allen Fällen die politische Gemeinde bitten „Arbeiten auszuführen“, sondern „selbst anzupacken“, dass hat den Ortsteil Varenrode hinsichtlich der Gestaltung und es Erscheinungsbildes zu dem gemacht, wie er sich heute präsentiert. Die Katholische Frauengemein- schaft, der St. Andreas Schützen- verein, die Jugendgruppe Varenrode, der Sportverein Schwarz-Weiß Varenrode 1956 e.V., die Jagd- genossenschaft, der Maschinenring und so weiter sind mit ihren Aktivitäten Beweis genug dafür, was alles durch Eigenleistungen und Gemeinschaftssinn möglich ist.Zur Verschönerung des Ortes beigetragen haben auch verschiedene Dorferneuerungsmaßnahmen, wie zum Beispiel der Ausbau der Eichenstraße, die Anlegung des Dorfplatzes, der Neubau der Maschinenhalle mit Schießstand, Abbruch und Neuaufbau der alten Schmiede "Laake", die vor einigen Jahren abgeschlossen worden sind. Als letzte große Aktion wurde im Jahr 2006 vom Sportverein Schwarz-Weiß Varenrode eine neue Tribüne mit sehr viel Eigenleistung gebaut und beim 50. Vereinsjubiläum am 09. Juli 2006 offiziell eingeweiht.
Literatur zu Varenrode
- Helmut H. Boyer: Varenrode - Beiträge zu einer Ortschronik. Varenrode 1987.