Toyota Celica hieß eine Coupéreihe des japanischen Automobilherstellers Toyota, die von 1970 bis 2004 in sieben Generation produziert wurde und die auch die Basis der später eigenständigen Modellreihe Toyota Supra bildete.
Das von Toyota im Jahr 1971 in Deutschland eingeführte Modell Celica basierte, insbesondere im Bezug auf den Fahrzeugrahmen, die Motorisierung und der Technik, auf dem damals bereits bestehendem Modell Toyota Carina. Durch alle Generationen wurde das Konzept eines zweitürigen, fünfsitzigen Sportcoupés mit einem Reihenvierzylindermotor beibehalten. Die größte signifikante Veränderung am Fahrzeugkonzept erfolgte 1986, als der Antrieb von Heckantrieb auf Frontantrieb umgestellt und 1988 um eine Version mit Allradantrieb ergänzt wurde.
Sämtliche Baureihen wurden im japanischen Toyota-Werk in Tahara, Aichi produziert. Der Name Celica leitet sich von dem spanischen Wort für „himmlisch“ (celestial) ab.
Erste Generation (1970-1977) TA22 (im Ausland auch RA2)
Die gängigste Variante war in Deutschland das mit einem 1600 cm³-Motor ausgerüstete Coupe TA22 mit 86 PS. Nicht zum 1971 üblichen automobilen Standard gehörend war das serienmäßige 5-Gang-Getriebe. Erhältlich war allerdings auch ein Automatik-Modell mit 75 PS.
Motoren (Bezeichnung, Hubraum, Kraftstoffzuführung, Ventilsteuerung, Motoraufladung):
- 2T, 1,6 l, Vergaser, OHV
- 2T-B, 1,6 l, Doppelvergaser, OHV
- 2T-G, 1,6 l, zwei Doppel-Flachstromvergaser, DOHC
Im Ausland:
- 8R, 1,9 l, Vergaser, SOHC
- 18R, 2,0 l, Vergaser, SOHC
- 20R, 2,2 l, Vergaser, SOHC
Facelift erste Generation (1976-1977) TA23/RA28
Bis zur Ablösung dieser ersten Celica-Generation nach sieben Jahren erfolgte eine Aufwertung der Modellreihe durch die leistungsstärkere Variante Celica Liftback 2000 GT mit 2000 cm³-Motor (RA28), welcher mittels zweier Doppelvergaser 120 PS erzeugte. Hiermit sollte, zu einer Zeit in welcher der Begriff GTI noch unbekannt war, den PS-starken Modellen wie dem Ford Capri und Opel GT aber auch dem Datsun 260 begegnet werden.
Motoren wie zuvor, jedoch zusätzlich
- 18R-G, 2,0 l, zwei Doppel-Flachstromvergaser, DOHC
Zweite Generation (1978-1982) TA4/RA4
Zunächst mit Doppel-Rundscheinwerfern ausgerüstet, wurde im Zuge eines Faceliftings 1980 als markanteste Änderung auf rechteckige Doppelscheinwerfer umgerüstet. Die Technik blieb vom Facelifting unbeeinflusst.
- 2T, 1,6l
- 2T-B 1,6l, Doppelvergaser
- 2T-G, 1,6l zwei Doppelflachstromvergaser, DOHC
- 18R, 2,0l
- 18R-G 2,0l zwei Doppelflachstromvergaser, DOHC
Im April 1978 wurde in Japan ein Modell namens Celica XX Supra vorgestellt, in zwei Versionen mit 125 und 140 PS, das später auch in den USA erhältlich war und den Ursprung des späteren, eigenständigen Modells Toyota Supra darstellte.
Dritte Generation (1982-1985) TA6
Die 1982 vorgestellte dritte Generation, welche ein äußerst futuristisches Interior aufwies. Ende 1983 wurde mit dem erste Facelift umfangreiche Verbesserungen angeboten, wobei die voll versenkbaren Klappscheinwerfer besonders markant waren.
- 2S-G, 2,0 l, Vergaser, SOHC
- 22RE, 2,4 l, Kraftstoffeinspritzung, SOHC
- 4A-GE, 1,6 l, Einspritzung, DOHC (nur in Japan)
- 3S-GE, 2,0 l, Einspritzung, DOHC (nur in Japan)
Ab 1982 gab es auch in Europa eine Modellversion Celica Supra mit 170 PS, ab 1984 auch mit digitalen Armaturen.
Vierte Generation (1986-1989) T16
1985 wurde auf der Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt die vierte Generation mit Frontantrieb und quer eingebautem 140 PS-Vierzylindermotor vorgestellt. Zwei Jahre später folgte der 185 PS starke GT-Four mit 2 Litern Hubraum, Turbolader und permanentem Allradantrieb. Ab 1986 wurden die Modellreihen Celica und Supra auch namentlich getrennt; das Spitzenmodell Toyota Supra behielt den Hinterradantrieb.
- 4A-GE, 1,6 l, Einspritzung,
- 2S-E, 2,0 l, Einspritzung, SOHC
- 3S-FE, 2,0 l, Einspritzung, SOHC
- 3S-GTE, 2,0 l, Einspritzung, DOHC, Turbolader
Fünfte Generation (1990-1993) T18
Im November 1989 wurde die fünfte Generation wiederum auf der IAA präsentiert, welche durch ihre konsequent aerodynamische Formgebung und die markanten Klappscheinwerfer auffiel. Der neue Vierzylinder mit 16 Ventilen leistete 77 kW (105 PS), das zwei Liter Triebwerk wurde auf 115 kW (156 PS) erweitert. Später kamen das Allrad-Modell turbo 4WD und 1993 das Sondermodell Carlos Sainz mit 150-kW- bzw. 153-kW-2,0-Liter-Turbo-Motor als Reminiszenz an die Rallye-Weltmeisterschaft des spanischen Fahrers 1992 auf dem Celica turbo 4WD.
- 5S-FE, 2,2 l, Einspritzung, DOHC
- 4A-FE, 1,6 l, Einspritzung, DOHC
- 3S-GE, 2,0 l, Einspritzung, DOHC
- 3S-GTE, 2,0 l, Einspritzung, DOHC, Turbolader
Sechste Generation (1994-1999) T20
1993 wurde auf der Tokyo Motor Show die sechste Generation mit den vier markanten Rundscheinwerfern präsentiert. Die Motorisierung umfasste 1994 ein 1,8 Liter-Triebwerk mit 85 kW (116 PS) und eine 2,0 Liter Maschine mit 129 kW (175 PS). 1995 folgte der GT-Four mit 178 kW (242 PS).
- 7A-FE, 1,8 l, Einspritzung, DOHC
- 3S-GE, 2,0 l, Einspritzung, DOHC
- 3S-GTE, 2,0 l, Einspritzung, DOHC, Turbolader
- 5S-FE, 2,2 l, Einspritzung, DOHC
1995 wurde ein auf dem T20 basierendes Cabrio in dritter Generation für den US-amerikanischen Markt vorgestellt, das nicht in Europa vertrieben wurde.
Siebte Generation (2000-2005) T23
Die im Sharp-Edge-Design entworfene siebte Generation wurde im November 1999 mit einem 1,8 Liter-Motor vorgestellt, welcher je nach Modell 105 kW (143 PS) bzw. 141 kW (192 PS) leistet. Der 2+2-Sitzer wurde in drei Modellvarianten angeboten, als Celica 1.8, Celica S und Celica TS.
- 1ZZ-FED, 1,8 l, Einspritzung, DOHC, VVT-i
- 2ZZ-GE, 1,8 l, Einspritzung, DOHC, VVTL-i
Im Juli 2004 verkündet Toyota die Einstellung der Celica (und des MR2) mit dem Ende des 2005er Modell (welches noch 2004 produziert wurde) aufgrund der zunehmenden Konkurrenz und der unzureichenden Verkaufszahlen. Der Absatz der Celica sank von 52.406 Einheiten 2000 auf 8.216 im November 2004.
Motorsport
Auf Basis des Celica gewann Toyota unter Leitung des in Köln ansässigen Team Toyota Europe mit den Modellen ST165 und ST185 in den Jahren 1990, 1992, 1993 und 1994 viermal die Fahrerwertung der Rallye-Weltmeisterschaft. Zu den erfolgreichsten Fahrern der Celica zählten Didier Auriol, Juha Kankkunen, Carlos Sainz, Armin Schwarz und Björn Waldegård, welcher vier Langstrecken-Rallyes gewann.
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Toyota Celica ST
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Toyota Celica ST
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Toyota Celica ST
Literatur
- Robert de la Rive Box: Toyota Celica - Geschichte und Modellentwicklung, Serag Verlag (CH), ISBN 3-908007-61-5
- Brian Long: Toyota Celica - 25Years of Development and Motorsport, Longford International (GB), ISBN 1-899154-02-7