Trogen ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof in Bayern unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Feilitzsch. Der Kernort liegt zwischen Hügeln eingebettet in einer Talsenke.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 22′ N, 11° 57′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Feilitzsch | |
Höhe: | 508 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,32 km2 | |
Einwohner: | 1377 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 112 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95183 | |
Vorwahl: | 09281 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO, MÜB, NAI, REH, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 182 | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstr. 4 95183 Trogen | |
Website: | www.trogen.de | |
Bürgermeister: | Sven Dietrich (CSU) | |
Lage der Gemeinde Trogen im Landkreis Hof | ||
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Geographie
Lage
Trogen liegt etwa sechs Kilometer nordöstlich der kreisfreien Stadt Hof an den Autobahnen 72 (Anschlussstelle 3 Hof/Töpen), 93 (Anschlussstelle 2 Hof-Ost) und an der Bundesstraße 173. Die Gemeinde liegt im Bayerischen Vogtland, gehört zum Landkreis Hof und somit auch zur Region Hochfranken. Der Nachbarort Feilitzsch ist nur wenige hundert Meter von Trogen entfernt.
Trogen weist ein vergleichsweise geschlossenes Ortsbild auf. Seit den 1990er-Jahren sind allerdings deutliche Zersiedelungstendenzen zu beobachten, die das vorher sehr kompakte Dorf durch Ausweisung von Bauland aufzulösen beginnen. Seit 2012/2013 beherrschen zwei Windparks auf der Hochebene nordöstlich von Trogen das Ortsbild.
Ortsteile mit Einwohnerzahlen
Trogen besteht aus insgesamt[2] sieben Ortsteilen:
- Föhrig 8
- Gössen
- Kienberg 239
- Schwarzenstein 10
- Trogen 1260
- Ullitz
- Ziegelhütten 15
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Die erste urkundliche Erwähnung von Trogen datiert auf den 21. Dezember 1306. Die späteren Markgrafen von Kulmbach-Bayreuth waren seit 1373 Landesherren in Trogen. In Trogen befanden sich drei Rittersitze (die Wasserburg, Trogen-Zech und das Obere Gut)[3], die im Besitz der Grafen Reuß, der Markgrafen von Bayreuth und von Kursachsen waren. Als Teil des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth fiel Trogen im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Grenze
In der Zeit der Deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg geriet Trogen in die unmittelbare Nähe der so genannten innerdeutschen Grenze.
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1352 auf 1423 um 71 bzw. um 5,3 %. Am 31. Dezember 2003 hatte Trogen 1616 Einwohner.
- 1970: 1311 Einwohner
- 1987: 1334 Einwohner
- 1991: 1384 Einwohner
- 1995: 1570 Einwohner
- 2000: 1584 Einwohner
- 2005: 1627 Einwohner
- 2010: 1553 Einwohner
- 2015: 1435 Einwohner
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 2020 Sven Dietrich (CSU).
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen 2002, 2008 und 2014 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
2002 | 2008 | 2014 | |
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CSU | 3 | 5 | 5 |
SPD | 4 | 3 | 4 |
Freie Wählergemeinschaft | 5 | 4 | 3 |
Gesamt | 12 | 12 | 12 |
Wappen
Das Trogener Wappen stammt aus dem Jahr 1979.[4]
Blasonierung: Über silbernem Zinnenschildfuß in Schwarz ein wachsender rot bewehrter und gekrönter goldener Löwe, der in seinen Vorderpranken einen von Silber, Rot und Schwarz geteilten Schild hält.[5]
Die drei Zinnen symbolisieren die drei Rittersitze Wasserburg, Trogen-Zech, und Oberes Gut. Der Löwe steht als Symbol der ehemaligen Vögte von Weida. Der Schild stammt aus dem Wappen der Freiherren von Feilitzsch.
Verwaltungsgemeinschaft
Trögen ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Feilitzsch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ortsbildprägend ist die erhöht stehende evangelisch-lutherische Kirche mit dominantem barockem Zwiebelturm im Zentrum. In das Ensemble integriert sind das Rathaus und das kirchliche Gemeindehaus. Im Umfeld befindet sich das Bürgerhaus als Ort gesellschaftlicher Veranstaltungen. Die Kirche ist eine protestantische Saalkirche mit barocker Ausstattung und regionaltypischen Elementen, wie dem Taufengel und dem Kanzelaltar. Weitere prägnante Elemente im Ortsbild sind die beiden gutshausartigen Schlösschen und der Friedhof am Rand des Ortes mit zwei kleinen markanten Gebäuden (Kapelle und Mausoleum) in Kammlage eines Hügels. Das kulturelle und gesellschaftliche Leben im Ort wird hauptsächlich von zahlreichen Vereinen und den Kirchengemeinden getragen. Eine Reihe von Angeboten und Aktivitäten beziehen sich auf den Nachbarort Feilitzsch.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 59 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 531. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zehn Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 16 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 827 Hektar, davon waren 687 Hektar Ackerfläche und 140 Hektar Dauergrünfläche.
Auf einer Hochebene am Rande des Kernorts befindet sich ein ausgedehntes Gebiet mit Windkraftanlagen (Windpark Trogen I und Windpark Trogen II, siehe unter Liste von Windkraftanlagen in Bayern).
Bildung
Es bestand 1999 folgende Einrichtung:
- Ein Kindergarten mit 100 Plätzen und 106 Kindern
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Dieter Mronz (* 1944), von 1988 bis 2006 Oberbürgermeister von Bayreuth
- Maximilian von Feilitzsch (1834–1913), königlich bayrischer Staatsminister des Innern
Weblinks
- Wappen von Trogen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=1244&attr=590&modus=automat&tempus=20100915/083558&hodie=20100915/083600
- ↑ trogen.de:Chronik und Geschichte
- ↑ Gemeinde Trogen:Chronik und Geschichte
- ↑ http://ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Trogen