Gradierwerk

in der Salzgewinnung genutzte Anlage, in der durch Verdunstung der Salzgehalt einer Sole erhöht wird
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2004 um 21:18 Uhr durch Ullischnulli (Diskussion | Beiträge) (Bild: Sole rieselt über Schwarzdornreisig). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Gradierwerk (oft fälschlich als Saline bezeichnet) besteht aus einem Holzgerüst, das mit Reisigbündeln (vorwiegend Schwarzdorn) ausgestopft ist. Es dient dem Gradieren, d.h. dem Erhöhen des Salzgehaltes einer Sole. Indem man die Sole das Gradierwerk herablaufen lässt, tragen Wind und Sonne zum Verdunsten des in der Sole vorhandenen Wassers bei. Gleichzeitig setzen sich Verunreinigungen der Sole (wie z. B. Kalk) im Reisig ab und bilden den sog. Dornstein. Auf diese Weise hat man in früheren Zeiten bei der Salzgewinnung Siedekosten eingespart. Heute dienen Gradierwerke zumeist zur Kur (durch Inhalation der salzhaltigen Luft).

Datei:Bad Orb, Saline.JPG
Bad Orb, Wandelgang im Gradierwerk
Bad Orb, Sole rieselt über Schwarzdornreisig zur Erhöhung des Salzgehalts

Gradierwerke gibt es heute noch, u.a. in