Der Ausdruck Nomen (sächlich, wörtlich „[der] Name“; Mehrzahl: Nomina oder „[die] Nomen“; aus lateinisch nomen, Genitiv: nominis, Mehrzahl nomina), Nennwort oder Namenwort wird in der Sprachwissenschaft in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet:
- Nomen als Oberbegriff für alle deklinierbaren Wortarten, also (bezogen aufs Deutsche und beispielsweise Griechische) Substantiv, Adjektiv, Artikel, Nomen numerale und Pronomen.
- Nomen als Oberbegriff für Substantiv und für Adjektiv.
- Nomen als gleichbedeutend (synonym) mit Substantiv (so meist in der vom Englischen beeinflussten Linguistik und in manchen neueren Schulgrammatiken).
Die ersten beiden Bedeutungen haben die lateinische grammatikalische Tradition als Vorbild. Mit dem Begriff Substantiv (lat. nomen substantivum) wird dann nur eine einzelne Wortart der Nennwörter gemeint (u. a. im Gegensatz zum Adjektiv, lat. nomen adjectivum).
Es heißt, dass sich unter dem Einfluss des Englischen und Französischen, die eine Unterscheidung zwischen Nomen und Substantiv nicht mehr kennen, die dritte Bedeutung durchsetze (Nomen als Synonym zu Substantiv).[1]
Die Bedeutung des Ausdrucks Nomen unterscheidet sich von dem logischen Terminus Nominator.
Siehe auch
Literatur
- Dietrich Homberger: Sachwörterbuch zur Sprachwissenschaft. Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-018241-7.
- Wilfried Kürschner: Grammatisches Kompendium. Francke (UTB), Tübingen/Basel 2003, ISBN 3-8252-1526-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Dürscheid, Christa: Syntax. Grundlagen und Theorien. 5. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010 (UTB, 3319), ISBN 978-3-8252-3319-8, S. 22.