Johan Hartvig Ernst von Berger

dänischer Marineoffizier
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Johan Hartvig Ernst von Berger (* 8. Mai 1757 in Kopenhagen; † 31. August 1809 in Antwerpen) war ein dänischer Marineoffizier zu Zeiten der Koalitionskriege

Herkunft

Johan Hartvig Ernst Ritter und Edler von Berger war der erste Sohn des Konferentsraads und Leibarztes Johann Just von Berger (1723—1791) und der Sara Margarethe, geb. von Ramdohr (1722—1780), einer Tochter des Albrecht Andreas von Ramdohr. Er wurde wohl nach dem Förderer seines Vaters, dem Grafen Johann Hartwig Ernst von Bernstorff benannt. Seine Gattin, die er am 27. November 1805 ehelichte, war Juliane Lindholm, (* 1768; † 27. Juli 1853), eine Schwester des Admirals H. Lindholm.

Laufbahn

Sein Dienst bei der Dänisch-Norwegischen Marine begann 1768 als freiwilliger Kadett. 1770 wurde er Kadett, am 27. Dezember 1775 Sekondeleutnant. Er reiste zum Nordkap, und 1780-1781 auf der Fregatte Bornholm nach Westindien (unter Kapitän P. C. Schiønning). Berger war der Vertreter des Leutnants A. Bill, als die besagte Fregatte in einem Konvoi bei Westindien am 29. Dezember 1780 die Flagge vor 3 englischen Caper-Fregatten streichen musste. Bei der Rückkehr der Fregatte wurde er in der Hauptwache Nyholm am 26. Mai 1781 verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Am 9. Oktober 1781 wurde er gerichtlich für ein Jahr zum Matrosen degradiert, und zwar wegen seines Versäumnisses die Bornholm in angemessener Verteidigungsbereitschaft zu halten, und wegen des Einvernehmens mit dem Kommandeur jenes Schiffes, schließlich die Flagge zu streichen. Am 5. November milderte der König die Strafe jedoch zu 6 Monaten Arrestdienst in der Hauptwache, und am 18. Oktober 1781 wurde Berger zum Premierleutnant befördert. Am 7. Dezember segelte Berger erneut nach Westindien, diesmal bis an Bord der Fregatte Perlen, in den Jahren 1782 bis 1783.

Im Jahr 1787 wurde er zweiter Kommandant der Fregatte Store Bælt, einem Kadettenschiff. 1788 war er auf dem Kriegsschiff Ditmarsken eingesetzt, und am 6. März 1789 wurde zum Kapitän des Kriegsschiffs Mars.

 
Liegeorte der Mars und Nidelven bei der Seeschlacht von Kopenhagen (1801), links oben

Im Jahr 1791 wurde er zweiter Kommandant auf dem Fregattenschiff Gerner vor Marokko, in Vertretung des Chef-Kapitäns de Løvenørn (deutsch von Lövenörn auf Bregentved), der als Botschafter beim Kaiser von Marokko abgängig war. Berger segelte im Juli von Marokko über Cádiz, um den Chef wieder abzuholen.

1794 war Berger zweiter Kommandant auf der Fregatte Thetis in einem kombinierten dänisch-schwedischen Geschwader, sodann in gleicher Funktion auf dem Linienschiff Sælland in der Reede von Kopenhagen. 1795 und 96 war er Befehlshaber auf der Brig Lougen, einem Wachschiff vor Altona, dess Kaptitän er im Janaur 1796 wurde. Am 22. Mai 1797 überführte er die Lougen nach Kopenhagen, als die Nidelven sie als Wachschiff für Altona ablöste.

1799 war er auf dem Kriegsschiff Kronprinsesse Maria, und 1800 bis 1802 Kommandant der Fregatte Triton[1], das mit geheimen Anweisungen vom 15. Mai 1800 in einem Geschwader in das Mittelmeer aufbrach. Am 7. März 1801 berichtete Berger aus Port Mahon, einem damaligen Stützpunkt der britischen Marine auf Menorca, dass die Fregatte seit 15. Februar unter das Embargo der Engländer gestellt worden war. Am 16. Februar befehligte Berger kurzzeitig die Brig Giommen. Am 3. Juli wurde das Embargo für die dänischen Schiffe aufgehoben, und Berger setzt seine Reise mit der Triton fort, geriet aber am 22. November 1801 in einen Orkan auf Reede von Livorno, und wurde nach dem Verlust von 4 Ankern gerettet, indem er auf einer Sandbank abgesetzt wurde. Am 10. Dezember 1802 kehrte die Triton nach Kopenhagen zurück, und brachte dabei einige von Thorvaldsens Werken aus Italien mit.

Am 16. Dezember 1803 erfolgte Bergers Beförderung zum Kommandørkaptajn (mit Rang eines Oberstleutnants), 1805 war er Kommandant der Brig Nidelven in einer Evolutions-Eskadre. 1808 wurde er nach Russland geschickt, um ein russisches Geschwader zu führen, dem es jedoch nicht gelang, durch dänische Gewässer zu passieren. Am 3. Februar 1809 wurde mit Versorgungstransporten nach Norwegen betraut, und am 27. Februar nach Antwerpen befohlen, um ein Kommando auf dem Linienschiff Dantzich zu übernehmen, das er am 31. März dort auch noch antrat. Am 31. August desselben Jahres ist Berger jedoch in Antwerpen verstorben.

  • Otto Lütken (1885): De Danske paa Schelden (1808-1809). Verlag F. H. Eibes, Kopenhagen
  • T. A. Topsøe-Jensen, Emil Marquard (1935): Officerer i Den Dansk-Norske Søetat 1660-1814 og Den Danske Søetat 1814-1932, 1. Band Aalborg-Klog. Verlag Hagerup, Kopenhagen. S. 97

Einzelnachweise

  1. Eintrag auf threedecks.org, Einsichtnamhe 9. Mai 2020