Die Übersicht der Friedhöfe in Heilbronn stellt die Friedhöfe der Stadt Heilbronn vor, die bezüglich ihrer Geschichte oder ihrer Denkmäler von Interesse sind und daher als Sehenswürdigkeit gelten.
Alter Friedhof
Der Alte Friedhof wurde 1530 um das seit dem 15. Jahrhundert bestehende und 1632 abgetragene Karmeliterkloster angelegt und bis ins späte 19. Jahrhundert belegt. Das Gelände ist seit 1882 zum Park umgestaltet. Das alte Leichenhaus beherbergte ab 1916 das Robert-Mayer-Museum und ab 1935 das Alfred-Schliz-Museum. Das Gebäude wurde beim Luftangriff auf Heilbronn im Dezember 1944 zerstört. Heute befinden sich im Alten Friedhof neben 225 historischen Grabmalen mehrere Denkmäler. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Park mehrmals Schauplatz von Architektur-Symposien.
- 225 hist.Grabmale, darunter zahlreiche Bürgermeister und Prominente:
- Franz Bürker, Bürgermeister von 1565 bis 1574
- Balthasar Aff, Bürgermeister von 1575 bis zum Tod.
- Johann David Feyerabend (1643-1716), Bürgermeister ab 1688.
- Johann Moritz Rauch (1754-1819)
- Heinrich Titot (1796-1871), Schultheiß von 1835 bis 1848
- Robert Mayer (1814-1878)
- Im Park befinden sich noch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Gefallenen-Denkmal 1870/71, Gedenkstein für F.A.v. Alberti (siehe unter Denkmäler in Heilbronn).
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Ehrenmal 1870/71
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Kaiser-Wilhelm-Denkmal von 1893
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Gedenkstein für F.A.v.Alberti
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Grabstein von Robert Mayer
Hauptfriedhof
Wurde seit der Stillegung des Alten Friedhofs belegt. Im Hauptfriedhof befinden sich zahlreiche künstlerisch wertvolle Grabanlagen aus der Zeit des Klassizismus und des Jugendstil. Das 1904 vom späteren Heilbronner Oberbürgermeister Emil Beutinger geplante und erbaute Krematorium zählte zu den damals modernsten Anlagen dieser Art. Auf dem Friedhof befinden sich u.a. die Grabstätten der bekannten Industriellenfamilien Knorr und Cluss, ein Gedenkstein für die 13 getöteten Heilbronner Lehrer und Schüler der Heilbronner Tragödie am Dachstein an Karfreitag 1954, Soldatengräber sowie ein Euthanasie-Mahnmal.
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Ehrenmal für Karl Wuest
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Jugendstil-Grabmal des Frauenarztes Gutbrod mit Marmor-Relief
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Grabmal der Industriellen-Familie Knorr
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Grabmal Sperling, Reliefplastik
Ehrenfriedhof
Der Ehrenfriedhof befindet sich im Köpfertal. Die 120 Ar große Anlage wurde Anfang Dezember 1944 als Massengrab für die mehr als 6500 Opfer des Luftangriffs auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 angelegt, nachdem sich der weitgehend unbeschädigte Stadtfriedhof sowie ein an den Friedhof angrenzendes Gelände als viel zu klein zur Beisetzung der Opfer erwiesen hatten. Der Ehrenfriedhof besteht aus zehn Massengrabfeldern, von denen sieben belegt wurden. Den Eingang schmückt seit 1953 eine überlebensgroße bronzene Pietà des Stuttgarter Akademierdirektors Robert Poetzelberger (1856-1930). Die große, parkähnliche Anlage ist sehr schlicht gehalten. Auf dem Gelände befinden sich neben einem großen metallenen Kreuz nur sehr wenige symbolische Steinkreuze inmitten alten Baumbestandes.
Jüdischer Friedhof Heilbronn
Der Friedhof wurde 1867/68 im "Breitenloch" angelegt und befindet sich unterhalb des Wartbergs. Ein Gefallenen-Denkmal mahnt an die 30 jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Heilbronn. Bis 1987 wurde eine Gedenkstele mit den Namen von 235 Heilbronner Juden, die der NS-Herrschaft zum Opfer fielen, angebracht.
Literatur
- zur Pietà im Ehrenfriedhof: Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn: Geschichte und Leben einer Stadt Anton H. Konrad-Verlag 1973
- zum alten Friedhof:Der Alte Friedhof in Heilbronn. Herausgeber:Schwäbischer Heimatbund, Bezirksgruppe Heilbronn, August 1992.
- zum jüd. Friedhof:Jüdischer Friedhof Heilbronn