Bierbach ist ein Stadtteil von Blieskastel mit rund 2100 Einwohnern und gehört zum Saarpfalz-Kreis. Im Radius von 10 km des Ortes gibt es fünf Städte: Homburg, Zweibrücken, St. Ingbert, Neunkirchen und Bexbach. In der Luftlinie beträgt die Entfernung nach der Landeshauptstadt Saarbrücken 23 km, nach Kaiserslautern 40 km, nach Ludwigshafen 88 km, nach Luxemburg 93 km, nach Trier 72 km, nach Karlsruhe 90 km und nach Metz 82 km.[1].

Bierbach liegt auf einer Höhe von ca. 219 m über dem Meeresspiegel. Die höchsten Bergrücken sind der Steinberg mit 349 m und der Schucht mit rund 332 m.
Soweit bisher nachweisbar, wurde Bierbach erstmals 1230 schriftlich erwähnt. Graf Heinrich von Castel und Heinrich von Kirkel tauschen Güter des Klosters Wörschweiler in Hassel gegen Güter zu Bierbach.[2].
August Becker, der Vater der pfälzischen Volkskunde, behauptet 1858 in seinem Buch "Die Pfalz und die Pfälzer", dass die Bierbacher Aue der schönste Wiesengrund der Pfalz sei.[3]. - Bierbach gehörte ab 1816/17 zum Königreich Bayern, Landkreis Zweibrücken (bayrische Pfalz).
Ortsname
Eine sichere und wichtige Quelle über Bierbach ist das "Bierbacher Weistum" vom 10. August 1529. [4]. {"Vnnd ist dis jhargeding vff dhinstag sanct Lawrency tag anno etc. 1529 zu Birbach gehalten worden durch Arnolt, apt zu Werßweiller, vnnd des priors Adam Kellers, des gerichts sampt der gemein vnnd des gantzen vmbstandts, wie hernach vnderschiedtlich zu sehen."} Hier werden bei den Banngrenzen des Ortes u.a. erwähnt "die Klain Birbach" und die "Alt Birbach". {"... von dem Rech fortter offen mit an sant Pirmanns waldt, da steeth ein stein; von dem stein fortter mit an die Klain Birbach; ...; darnach die Alt Birbach ...".} Im Zweibrücker Oberamts Bannbuch von 1547 findet man statt "Alt Birbach" auch "Groß Birbach"[5]. Auf diese beiden Gewässernamen gründet die dörfliche Überlieferung die Herkunft des Ortsnamens.
Im 8. Jahrhundert wirkte der Abt des Klosters Hornbach - Pirminius - als Glaubensbote im Bliestal. Das Klosterland hieß "Pirminsland", die Hintersassen "Pirmannsleute". Der Klosterwald war der "Pirmannswald" (so heißt dieser Wald noch heute). Es könnte also durchaus so gewesen sein, dass die Bächlein, die im Pirmannswald entspringen, einstmals "Groß-Pirminsbach" und "Klein-Pirminsbach" hießen. Durch die im Volk übliche Zusammenziehung und Abkürzung ist aus dem "Groß-Pirminsbach" "Groß-Birbach" geworden. Der Ort, der am "Groß-Birbach" entstand, wurde dann von den Nachbargemeinden "Birbach" genannt, woraus dann später der heutige Name "Bierbach" wurde[6].
Wann Bierbach erstmals besiedelt wurde, liegt im Nebel der Geschichte verborgen. Man weiß seit 1994 allerdings, dass im Bliestal die ersten Siedler schon vor 200.000 Jahren wohnten. Hans Cappel fand in Blieskastel einen Faustkeil aus der Altsteinzeit[7].
In Bierbach selbst kann man Bodenfunde um das Jahr 100 bis 150 nach Christus nachweisen. In diese Zeit wird die Erbauung einer römischen Villa mit Grabmal datiert, deren Überreste man erstmals 1804 fand. Endgültig ausgegraben wurden die Überreste 1924 und 1929[8].
Die spätere Dorfgründung auf Resten römischer Häuser dürfte wahrscheinlich zur Namensgebung des Ortes Bierbach geführt haben. Ernst Christmann kommt in seinem Buch "Die Siedlungsnamen der Pfalz" 1952 zu folgendem Ansatz: "Bier" ist meist aus dem althochdeutschen "bûrea", "bûri", oder "bûr" = Gebäude hervorgegangen. Es wäre also wohl recht denkbar, dass nach römischen Häusern oder ihren Überresten der Bach von den germanischen Erstsiedlern Bûribach genannt wurde, was aber bis zum 15./16. Jahrhundert in Bierbach umgedeutet war.
wird fortgesetzt --Manfred Ehrmantraut 14:17, 6. Aug 2006 (CEST)
Quellen
- ↑ 750 Jahre Bierbach 1230-1980. Heimatbuch, von Heinrich Ehrmantraut zusammengestellt
- ↑ ebenda S. 104
- ↑ Becker, August: Die Pfalz und die Pfälzer. S. 375
- ↑ Zu diesem Zeitpunkt waren alle Güter in Bierbach dem Kloster Wörschweiler (Werschweiler) zinspflichtig. - vgl. Bierbach. Gemeinde- und Ortslexikon. Einzelschriften zur Statistik des Saarlandes Nr. 18. Herausgegeben vom Statistischen Amt des Saarlandes. Saarbrücken 1956, S. 15
- ↑ private Aufzeichnungen von Heinrich Ehrmantraut bzw. an verschiedenen Stellen in: 750 Jahre Bierbach 1230-1980.
- ↑ Wilms, Rudolf: Bierbach. Das Dorf in der lieblichen Bliesaue. In: Aus heimatlichen Gauen. Wochenbeilage des Pfälzischen Merkur, 13.11.1958.
- ↑ Cappel, Hans: Ein Fauskeil aus der Altsteinzeit auf dem Osterberg in Blieskastel. In: Saarpfalz. Blätter für Geschichte und Volkskunde 2004/3, S. 44 ff.
- ↑ 750 Jahre Bierbach 1230-1980. Heimatbuch, von Heinrich Ehrmantraut zusammengestellt.