Berenguer Graf von Toulouse (Berengar), genannt der Weise (* um 800; † 837) war Graf von Toulouse, Herzog von Septimanien und Graf von Barcelona.
Herkunft und Nachkommen
Berenguer war Sohn des Markgrafen Unruoch von Ternois (Unruochinger) und von Engeltrude von Paris. Sein Bruder war Markgraf Eberhard von Friaul; er war somit der Onkel von Berengar von Friaul, dem späteren Römisch-deutschen Kaiser Berengar I.
Titel
Leben
Als Berater Pippins I. von Aquitanien riet er diesen davon ab, sich 831 mit seinem Bruder Lothar gegen ihren Vater, Kaiser Ludwig den Frommen zu erheben. Ludwig hörte aber auf Bernhard von Septimanien, der ihn zu dem Aufstand ermunterte.
Berenguer, der auf der Seite des Kaisers stand, bemächtigte sich Bernhards Grafschaften Roselló, Rasés und Conflent.
Schließlich zwangen fortwährende Siege der kaiserlichen Truppen 832 Pippin und Bernhard vor den Kaiser zu erscheinen. Pippin wurde abgesetzt und nach Trier verbannt. Sein Land wurde Karl II., dem Kahlen übertragen. Bernhard wurde der Untreue beschuldigt und verlor seine gesamten Besitzungen in Septimanien an Berenguer. Dieser verband nun den alten Grafentitel von Toulouse mit dem von Septimanien/Narbonne.
833 verlor Berenguer seine Grafschaften Pallars und Ribagorça an Galindo I. Aznarez, Graf von Urgell und Cerdanya.
834 versöhnte sich Pippin mit dem Kaiser und besiegte seinen Bruder Lothar. Bernhard, der Pippin dabei unterstützt hatte, beanspruchte nun seine ehemaligen Titel als Belohnung. Berenguer, der stets seinem Herrn treu gewesen war, sowohl dem Kaiser als auch Pippin, wurden 835 alle seine Länder abgenommen außer der Grafschaft Toulouse.
837 lud der Kaiser Berenguer und Bernhard ein um eine Entscheidung über die Besitzungen in Septimanien und Gothien zu treffen. Auf der Reise verstarb jedoch Berenguer unerwartet und so verblieben die dortigen Grafschaften in den Händen von Bernhard.