Otto Sander (* 30. Juni 1941 in Hannover) ist ein deutscher Schauspieler.
Otto Sander wuchs in Kassel auf, wo er 1961 am Friedrichgymnasium das Abitur machte. Nach der Schule wurde er als Wehrdienstleistender Marinesoldat und begann anschließend Theaterwissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie zu studieren. 1965 begann er als Schauspieler an den Düsseldorfer Kammerspielen als Schauspieler aufzutreten. Nach seiner ersten Filmarbeit im selben Jahr entschloss er sich 1967 sein Studium abzubrechen, ging nach München an die Schauspielschule und wurde hauptberuflicher Schauspieler. Er ist verheiratet mit der Schauspielerin Monika Hansen und Adoptivvater der Schauspieler Ben Becker und Meret Becker. Otto Sander gehört zu den herausragenden Bühnenschauspielern Deutschlands. Seine Karriere ist eng mit der Schaubühne in Berlin unter der Leitung von Peter Stein verbunden. Stein hatte ihn 1970 an die Schaubühne geholt. Wegen seiner warmen, kräftigen Stimme, die ihm den Beinamen „The Voice“ einbrachte, wird er häufig als Sprecher für Dokumentationen im Fernsehen eingesetzt, auch zahlreiche Hörbuchaufnahmen entstanden seit den 1990er Jahren. Eine herausragende Theaterrolle spielte er 2004 am Schauspielhaus Bochum als der Hauptmann von Köpenick. Unter seinen bekanntesten Filmrollen sind die des einen Engels aus Der Himmel über Berlin von Wim Wenders sowie des U-Boot-Kommandanten Kapitänleutnant Philipp Thomsen in Wolfgang Petersens Das Boot.
Er hat zwei Brüder, den Rechtsanwalt Adolf Sander, den Wissenschaftler Christian (genannt Chris) Sander, und eine Schwester, die Buchhändlerin Marianne Sander.
Zigarettenwerbung
Otto Sander, der in den zahlreichen Hörspielen und Filmen für Kinder mitwirkte, hat Werbung für die Zigarettenmarke NIL gemacht, obwohl eine freiwillige Selbstbeschränkung der Tabakindustrie Werbung mit Prominenten ausschließt.
Filmografie
- 1974 - Meine Sorgen möcht' ich haben
- 1976 - Die Marquise von O - Regie: Eric Rohmer (mit Edith Clever, Bruno Ganz und Peter Lühr)
- 1978 - Trilogie des Wiedersehens
- 1979 - Die Blechtrommel - Regie: Volker Schlöndorff (mit Angela Winkler, David Bennent, Mario Adorf, Charles Aznavour und Daniel Olbrychski)
- 1980 - Palermo oder Wolfsburg - Regie: Werner Schroeter
- 1980 - Eine Liebe in Deutschland - Regie: Andrzej Wajda - Sander als Erzähler
- 1981 - Das Boot - Regie: Wolfgang Petersen (mit Jürgen Prochnow, Herbert Grönemeyer und Martin Semmelrogge)
- 1986 - Rosa Luxemburg - Regie: Margarethe von Trotta (Sander als Karl Liebknecht, mit Barbara Sukowa und Daniel Olbrychski)
- 1987 - Der Himmel über Berlin - Regie: Wim Wenders (mit Bruno Ganz, Peter Falk und Curt Bois)
- 1988 - Der Bruch
- 1988 - Zum Beispiel Otto Spalt - Regie: René Perraudin (mit Katharina Thalbach, Udo Samel und Alfred Edel)
- 1993 - In weiter Ferne, so nah - Regie: Wim Wenders (mit Bruno Ganz, Nastassja Kinski und Heinz Rühmann)
- 1994 - Im weißen Rößl am Wolfgangsee - Regie: Ursli Pfister (mit Meret Becker, Max Raabe und Gerd Wameling)
- 1994 - Das Loch - Regie: Matthias Heise (mit einem mysteriösen Schwarzen Loch)
- 1995 - Nikolaikirche - Regie: Frank Beyer (mit Barbara Auer und Ulrich Matthes)
- 1997 - Comedian Harmonists - Regie: Joseph Vilsmaier (mit Ben Becker, Meret Becker, Heino Ferch, Ulrich Noethen und Kai Wiesinger)
- 2001 - Sass - Regie: Carlo Rola (mit Ben Becker, Jürgen Vogel, Henry Hübchen, Karin Baal und Traugott Buhre)
Synchronisation
Als Synchronsprecher lieh er u.a. Dustin Hoffman (Tod eines Handlungsreisenden) und Ian McKellen (Richard III.) seine Stimme.
Literatur
- Klaus Dermutz, Karin Meßlinger: Otto Sander. Ein Hauch von Anarchie darf schon dabei sein .... Henschel, Berlin 2002, ISBN 3-89487-381-7
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Sander, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1941 |
GEBURTSORT | Hannover |