Das Guggenheim-Museum ist eine in New York beheimatete Sammlung moderner und avantgardistischer Kunst.


Die Sammlung
Die Sammlung wurde von Hilla von Rebay aufgebaut und 1937 von dem Industriellen und Kunstsammler Solomon R. Guggenheim als Stiftung gegründet. Das Konzept der Sammlung entwickelte Hilla von Rebay im Zusammenwirken mit Wassily Kandinsky, Rudolf Bauer und Otto Nebel als Zentrum der abstrakten Kunst.
Die Sammlung aus dem Besitz von Guggenheim wurde durch Schenkungen und Zukäufe anderer Sammlungen erweitert und ist heute eine der wichtigsten Sammlungen der klassischen Moderne des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Hier finden sich wichtige Werke von Paul Klee, Franz Marc, Pablo Picasso, Fernand Léger, Robert Delaunay, Wassily Kandinsky, Alexander Calder, Edgar Degas, Joseph Beuys, Robert Rauschenberg, Mark Rothko, Richard Serra und vielen anderen.
Sie baut wesentlich auf der subjektiven Auswahl großer Kunstsammler auf. Zu den Sammlungen, die im Guggenheim-Museum eine neue Heimat fanden, gehört die Sammlung von Justin und Hilde Thannhauser mit Werken des Impressionismus, Post-Impressionismus und der frühen Moderne, Skulpturen und Gemälde der historischen Avantgarde aus der Sammlung von Katherine Dreier, die Sammlung Karl Nierendorfs mit Werken des deutschen Expressionismus, Peggy Guggenheims Sammlung surrealistischer und abstrakter Werke oder die Sammlung von Minimal und Conceptual Art des Grafen Giuseppe Panza di Biumo.
Standorte
Solomon R. Guggenheim Museum (New York)
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Ein erstes kleines Museum of Non-Objective Painting wurde 1939 in der 24th East Street gegründet und am 1. Juni mit der Ausstellung Art of Tomorrow eröffnet.
1943 schuf Frank Lloyd Wright im Zusammenwirken mit Hilla von Rebay die Entwürfe für ein neues Museumsgebäude, das allerdings erst zwischen 1956 und 1959 auf einem eigens dafür gekauften Gründstück in der 5th Avenue gebaut werden konnte. Dieses Museumsgebäude ist durch seine damals völlig unkonventionelle Gestaltung berühmt geworden. Für die Ausstellung wurde ein Rundbau geschaffen, in dem sich die Ausstellung als spiralförmige Rampe von oben nach unten windet. Architekt und ursprüngl. Bauherr haben die Fertigstellung nicht mehr erlebt. Rebay hat sich von der Collection im Streit getrennt und betrat das Museum ebenfalls nie. Das Gebäude ist eines der Meisterwerke der Architektur des 20. Jahrhunderts. Nach einer Restaurierung des gesamten Museums wurde es 1992 um einen Turm erweitert, der die Ausstellungsfläche verdoppelt.
Peggy Guggenheim Collection (Venedig)
(unbenannte Parameter 1:45_25_51_N_12_19_52_E_type:landmark_region:IT, 2:45° 25′ 51" N, 12° 19′ 52" O )
Die Peggy Guggenheim Collection ist im 1798 von Lorenzo Boschetti erbauten Palazzo Venier dei Leoni untergebracht. Der nie vollendete Palast wurde zum Wohnhaus der Sammlerin Peggy Guggenheim, das sie 1949 erwarb und bis zu ihrem Tod 1979 bewohnte. Einige Räume und der Park mit Skulpturen waren schon in dieser Zeit als Ausstellungsräume zugänglich. 1969, nach einer Einladung, im New Yorker Guggenheim-Museum ihres Onkels auszustellen, entschloss sie sich, ihre Sammlung und den Palast in Venedig der Stiftung zu schenken. Nach ihrem Tod wurde der Palast komplett restauriert und zu einem Museum umgebaut.
Guggenheim Museum SoHo (New York)
In SoHo, dem Künstler- und Galerienviertel Manhattans, wurde 1992 zeitgleich mit der Erweiterung des Stammhauses eine Dependance eröffnet. Hier werden hauptsächlich Ausstellungen der zeitgenössischen Kunst präsentiert. Arata Isozaki hat das futuristische Museum entworfen, das sich in einem Cast Iron-Gebäude aus dem 19. Jahrhundert direkt am Broadway befindet.
Guggenheim Museum (Bilbao)
(unbenannte Parameter 1:43_16_08_N_2_56_03_W_type:landmark_region:ES, 2:43° 16′ 08" N, 2° 56′ 03" W )
Von der Idee bis zur Realisierung vergingen 16 Jahre. Die baskischen Behörden entwickelten Konzepte zur kulturellen Belebung der Stadt Bilbao. Ein Bestandteil sollte das Guggenheim-Museum werden, was der Guggenheim Foundation 1981 vorgeschlagen wurde. Man einigte sich, und ein internationaler Wettbewerb wurde ausgeschrieben. Auf Wunsch der baskischen Behörden sollte eines der bedeutendsten Bauwerke des 20. Jahrhunderts entstehen. Den Wettbewerb gewann der Architekt Frank O. Gehry, der ein Meisterwerk aus Stahl, Stein, Titan und Wasser kreierte.
Im Oktober 1997 öffnete das Museum mit einer Gesamtfläche von 24.000 m², davon 11.000 m² reine Ausstellungsfläche. Bereits im ersten Jahr zählte das Museum 1.300 000 Besucher, nicht zuletzt auch wegen der spektakulären Architektur. Das Bauwerk ist heute zum Wahrzeichen der Stadt Bilbao geworden und hat der Stadt zu internationalem Renomme verholfen.
Deutsche Guggenheim (Berlin)
(unbenannte Parameter 1:52_31_01_N_13_23_333_E_type:landmark_region:DE-BE, 2:52° 31′ 01" N, 13° 23′ 33" O )
Die Deutsche Bank und die Guggenheim Foundation haben in Kooperation im November 1997 das Deutsche Guggenheim eröffnet. Das Museum ist im Gebäude der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Bank Unter den Linden untergebracht. Es zeigt temporäre Ausstellungen und hat keine ständige Sammlung.
Guggenheim Hermitage (Las Vegas)
(unbenannte Parameter 1:36_07_20_N_115_10_13_W_type:landmark_region:US-NV, 2:36° 07′ 20" N, 115° 10′ 13" W ) Mit der Eremitage in Sankt Petersburg gibt es bereits eine längere Zusammenarbeit, die mit der Gründung des Guggenheim Hermitage Museum in Las Vegas ausgebaut wurden. Im Jahr 2000 wird das neue Haus eröffnet. Das Museum wurde von Rem Koolhaas entworfen, das sich im Kasinokomplex des Venetian befindet.
in Planung
Planungen für weitere Dependancen in Rio de Janeiro (Architekt Jean Nouvel) sowie in Taiwan wurden aufgegeben.
Hingegen soll 2011 ein Ableger in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten eröffnet werden, als Architekt für die dann größte Zweigstelle des Guggenheim-Museums wurde erneut Frank Gehry ausgewählt.
Direktoren
- Hilla von Rebay 1939 - 1952
- Thomas Messer 1961 bis 1988
- Thomas Krens 1988 bis 2005 (Foundation und Museum, seit 2005 weiter Direktor der Stiftung/Foundation) Betreute Ausstellungen: BMW, Armanin. Neue Filiale Las Vegas, Nevada.
- Lisa Dennison seit 2005 für das Museum New York
Filmdokumentation
- Sigrid Faltin: Vom Kupferkönig zum Kunstkonzern. Die Guggenheim-Geschichte. 30 Min. ARD, 2006.
Weblinks
- http://www.guggenheim.org/
- Die Guggenheim Collection in der Bundeskunsthalle Bonn. Dokumentarvideo auf Vernissage TV.
- Thomas Krens über die Guggenheim Collection in der Bundeskunsthalle Bonn. Dokumentarvideo auf Vernissage TV.
- Thomas Krens über die Pläne zum Guggenheim Museum in Abu Dhabi. Dokumentarvideo auf Vernissage TV.