Diskussion:Buchhäger Psalter

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Methodios in Abschnitt Weitere Quellen

Septuaginta <> Masoretischer Text

Rabanus Flavus, du hast dankenswerterweise dem geänderten Satz eine sprachlich eindeutige Form gegeben. Aber bist du sicher, dass es inhaltlich richtig ist? M.E. ist der Septuagintatext keine Übersetzung des Masoretischen Textes ins Griechische, sondern dahinter steht eine vom MT unabhängige hebräische Texttradition.--2003:D9:F3C7:6300:601E:4C12:7ED5:88DE 15:57, 6. Jan. 2018 (CET)Beantworten

In jedem Fall beansprucht ja die LXX, eine (inspirierte) Übersetzung der heiligen Schriften zu sein. Dass die hebräische Vorlage vom späteren MT teilweise abwich, nicht zuletzt, an vielen Stellen, in der (vorausgesetzten) Vokalisation, ist klar, aber eine unabhängige (zweite) hebräische Texttradition gab es m.W. nicht. --Rabanus Flavus (Diskussion) 16:11, 6. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Der MT hat ja eine starke Normierung erfahren seit der Spätantike. Die Septuaginta übersetzt teilweise einen anderen hebräischen Text, teilweise akkulturiert sie den Text an die griechische Kultur, z.B. Psalm 23(22). Ich glaube, das ist viel zu wenig bekannt. Aber auch das sollten die Textbeispiele zeigen, der Buchhäger Psalter unterscheidet sich erheblich von Septuaginta Deutsch und ist nicht sehr zuverlässig, wenn man wissen will, was im griechischen Text steht. Wie weit er die orthodoxe Auslegungstradition widerspiegelt, kann ich nicht beurteilen.--2003:D9:F3C7:6300:601E:4C12:7ED5:88DE 16:25, 6. Jan. 2018 (CET)Beantworten

„Akkulturation“ ist, glaube ich, ein wichtiges Stichwort. Wenn die LXX einen Eigenwert hat, dann weniger dadurch, dass sie andere Textvarianten voraussetzt (die dann oft wirklich einfach die schlechteren sind), sondern dadurch, dass sie „griechisch“ interpretiert und darin ja auch die Brücke zum NT ist. Witzig ist nebenbei, wie gerade unklare, missverstandene und unverständliche Stellen das religiöse Gefühl faszinieren (vgl. Weihnachtsgeschichte (Lutherbibel)). Die kann man dann allerdings kaum in Volkssprachen weiterübersetzen. - Wer sich ernsthaft mit Texttradition und -translation befasst, kann jedenfalls nicht an Verbalinspiration glauben und überhaupt nicht an das Konzept einer Buchreligion... --Rabanus Flavus (Diskussion) 16:37, 6. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Bin mir nicht ganz sicher, worauf Du mit den Stichworten Weihnachtsgeschichte - Verbalinspiration - Buchreligion hinauswillst... vielleicht erklärst du das genauer?--2003:D9:F3C7:6300:601E:4C12:7ED5:88DE 18:02, 6. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Ich glaube, das würde der Verbesserung des Artikels nicht dienen. - Ich hab jetzt nochmal umformuliert, hoffentlich konsensfähig. --Rabanus Flavus (Diskussion) 20:39, 6. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Danke!--2003:D9:F3C7:6300:A014:5EC0:85E7:24D0 08:30, 7. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Weitere Quellen

Rundfunk

  1. Jan Tengeler: Deutsche Orthodoxe Choraltradition. Recht auf die eigene Sprache. (Deutschlandfunk, 3. Dezember 2019): Die Texte, die im Gottesdienst gesungen werden, kommen aus der Bibel, es sind vor allem die Psalmen. Im Falle der Psalmen haben sich die Mönche von Buchhagen an den Übersetzungen von Martin Luther und Romano Guardini orientiert. Guardini war ein deutscher Priester italienischer Herkunft, der in den 1950er Jahren auf Anweisung des Papstes neue Psalterübersetzungen anfertigte: „Wir haben eine eigene Psalmübersetzung hier im Kloster, weil wir die Psalter jeden Tag singen und beten, da brauchen wir eine sehr gute Textgrundlage… man möchte sich im Gottesdienst ja nicht ärgern über holprige Texte. Der Luthertext ist schon wunderbar, auch der Guardinitext ist sehr gut, unser Text ist rhythmisch sehr durchstrukturiert, bei Luther ist es ein reiner Prosatext, aber Luther hat eben diese Wendungen, diese sprachliche Tiefe und gute Prägnanz und das hat Guardini nicht gehabt.“ (Abt Johannes) --Methodios (Diskussion) 16:34, 19. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Presse

  1. Frank H. Müntefering: Bodenwerder-Buchhagen. In 24 Jahren die biblischen Psalmen ins Deutsche übersetzt. -Zusammen mit Professoren und Studenten der Freien Universität Berlin, Mönchen vom Berg Athos in Griechenland und seinen Brüdern im Buchhäger Kloster hat Abt Johannes intensiv und sehr genau an der Übertragung aus dem Griechischen ins Deutsche gearbeitet. […] Dass die Psalmen gesungen werden sollen, habe ebenfalls bei der Übersetzung eine wichtige Rolle gespielt. Abt Johannes hat zusammen mit Fachleuten und Geistlichen ein Werk geschaffen, das die Psalmen in einem klangvollen, ausdrucksstarken, rhythmischen und durchdringenden Deutsch erklingen lässt. Im Vergleich mit gängigen Bibelübersetzungen lässt sich die Leistung von Abt Johannes erkennen. In: Weg & Fähre, Heft 4/2009 --Methodios (Diskussion) 16:39, 19. Apr. 2020 (CEST)Beantworten