Feldhandballländerspiel Deutschland – Schweiz 1935

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Das Feldhandballländerspiel Deutschland – Schweiz 1935 wurde am 19. Mai 1935 in Augsburg ausgetragen. Es war das erste Länderspiel der Schweiz.[1][2]

Feldhandballländerspiel
Deutsches ReichSchweiz 1935
Datum 19. Mai 1935
Ort Augsburg, NS-Staat Deutsches Reich
Station Schwabenplatz
Spielnummer
Deutsches Reich 11
Schweiz 1
Vorheriges Spiel
Deutsches Reich Nr. 10, gegen Ungarn 1918 Ungarn
9. Dezember 1934, NS-Staat Darmstadt
Schweiz keines
Nächstes Spiel
Deutsches Reich Nr. 12, gegen Schweden Schweden
30. Mai 1935, NS-Staat Hannover
Schweiz Nr. 2, gegen Deutsches Reich NS Deutsches Reich
6. Oktober 1935, Schweiz Bern

Vorgeschichte

Die meisten Deutschen betrachteten das Spiel gegen die Schweiz als ein leichtes Übungspiel.[3] Während die deutsche Nationalmannschaft schon zehn Länderspiele bestritten hatte, war dies für die Schweizer Mannschaft der erste Auftritt auf internationaler Ebene. Vom Fachamt Handball des Deutschen Reichsbund für Leibesübungen wurden für das Länderspiel nur Spieler aus dem süddeutschen Raum nominiert.

Der Eidgenössische Turnverein beschaffte zwölf rote Leibchen mit weissem Kreuz. Die weissen Hosen, schwarze Strümpfe und die Schuhe mussten die Spieler selber kaufen. Die Reisekosten und die Unterkunft übernahm de Deutsche Sportbehörde.

Vor dem Spiel

Mehrere Tausend Personen empfangen die Schweizer Spieler am Bahnhof. Sie logierten im Hotel Drei Mohren. Die ganze Stadt, war wie für einen Staatsempfang mit Flaggen beschmückt.

Spielverlauf

Deutsches Reich Schweiz Aufstellung
Deutsches Reich 
 
 
 
 
 
 
Sonntag, 19. Mai 1935 um 16:00 in Augsburg (Schwabenplatz)
Ergebnis: 14:6 (7:3)
Zuschauer: 10 000 – 12 000[4]
Schiedsrichter: Julius Marquardt (Esslingen, NS-Staat  Deutsches Reich)
Schweiz 
 
 
 
 
 
 
 
Aufstellung Deutsches Reich gegen Schweiz
TSV Eßlingen: Paul Olpp

Polizei SV Darmstadt: Rudolf Stahl, Karl Spalt
VfR Frankfurt-Schwanheim: Fritz Brohm
  SV Waldhof 1907 Mannheim: Gottfried Rutschmann, Friedrich Spengler (C) , Wilhelm Müller
  SV Stuttgarter Kickers 1899: Anton Kohn
  SpVgg. Fürth: Tobias Goldstein, Hans Hirsch
  1. FC Nürnberg: Karl Holzwarth
Ersatz:
Polizei SV Darmstadt: Keimig, Georg Dascher
  SV Polizei Hamburg: Strecker
Cheftrainer: Otto Kaundinya

Abstinenten-Turnverein Basel  Abstinenten-Turnverein Basel: Willy Gysi, Emil Simon, Max Streib, Ernst Hufschmid

Grasshopper Club Zürich  Grasshopper Club Zürich: Erland Herckenrath, Burkart Gantenbein, Eugen Seiterle, Karl Schmid (C) , Martin Köpfli
TV Kaufleute Basel  TV Kaufleute Basel: Adolf Stammbach
Akademiker Bern  Akademiker Bern: Georges Mischon
Ersatz:
TV Kaufleute Zürich  TV Kaufleute Zürich: Kirsch
Amis Gyms Lausanne  Amis Gyms Lausanne: Rouilly

  1′ 1:0 Spengler
  ?′ (Strafstoß) 2:0 Spengler
  3:0 Spengler
  4:0 Goldstein

  8′ 5:1 Hirsch


  6:3 Spengler
  Kohn     Dascher
  29′ (Strafstoß) 7:3 Spengler
  8:3 Hirsch
  ?′ (Strafstoß) 9:3 Spalt
  10:3 Dascher
  11:3 Goldstein


  12:4 Spengler
  13:5 Hirsch

  14:6 Spalt




  10′ (Strafstoß) 4:1 Mischon

  13′ 5:2 Seiterle
  ~15′ (Strafstoß) 5:3 Hufschmid








  15′ 11:4 Seiterle
  16′ 12:5 Hufschmid


  26′ 13:6 Mischon

Nach dem Spiel

Am Abend gab es mit bei­den Mannschaften ein gemeinsames Essen. Man beschloss, dass es im Oktober eine Revanche in der Schweiz geben wird.[5]

Reaktionen

Das Fachblatt Handball schrieb folgendes zur Schweizer Leistung:[3]

Alle technischen Fertigkeiten, Fangen und Werfen in allen Lagen, wa­ren den Schweizern ebenso geläufig wie unserer Mannschaft. Auch in der Taktik fielen keine grundsätzlichen Unterschiede zwischenden bei­den Mannschaften auf.

Drei Punkte entschieden den Sieg für Deutschland: Das deutsche Spiel verfügte über ein bedeutend grösseres Tempo, die erheblich grössere Wurfkraft und die Kombinationen konnten auch im flottesten Lauf durchgeführt werden.

Literatur

  • Peter Baer & Michael Wobmann: Die Geschichte des Schweizer Handballs: Vom Ursprung bis 1945. Hrsg.: ETH Zürich (= Die Geschichte des Schweizer Handballs. Nr. 1). Zürich 1991, 000698808, III. 1. 1. Länderspiel der Schweiz am 19. Mai 1935, S. 32–39 (online [PDF; 108,0 MB; abgerufen am 21. März 2020]).
  • Dossier: Handball-Ländermatch Schweiz-Deutschland 1935 in Augsburg. Schweizerisches Bundesarchiv. 1935. Signatur: E2001C#1000/1534#2148*. Link

Einzelnachweise

  1. Das erste Länderspiel der Schweiz. In: Jean Frey (Hrsg.): Sport. Organ für alle Sportzweige. Nr. 58. Verlag SPORT Wochenzeitung AG, 15. Mai 1935, ISSN 1422-7975, OCLC 724259606, ZDB-ID 600237-7, S. 11 (online [JPG; 1,4 MB; abgerufen am 21. März 2020]).
  2. U.: Handball–Länderspiel Deutschland–Schweiz (14:6 (7:3). In: Jean Frey (Hrsg.): Sport. Organ für alle Sportzweige. Nr. 60. Verlag SPORT Wochenzeitung AG, 20. Mai 1935, ISSN 1422-7975, OCLC 724259606, ZDB-ID 600237-7, S. 11 (online [JPG; 1,4 MB; abgerufen am 21. März 2020]).
  3. a b A. R.: Der erste Länderkampf 1935. Deutschland–Schweiz 14:6 (7:3). In: Handball. Wilhelm Limpert Verlag, 20. Mai 1935 (online [PDF; 108,0 MB; abgerufen am 21. März 2020]).
  4. sp.: Länderspiel Deutschland–Schweiz 14:6 (7:3). In: Neue Zürcher Nachrichten. Band 31, Nr. 137, 20. Mai 1935, OCLC 643104060, ZDB-ID 2209743-0, S. 3 (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 19. März 2020]).
  5. W. Reimann: Als die Handballer laufen lernten. 1.Teil. In: Handball 1989.