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Vorlage:PKW-Modell Als Porsche 911 GT3 werden die seit 1999 gebauten Sportversionen der wassergekühlten Porsche 911 mit Saugmotor bezeichnet. Die von 1972 bis 1997 gebauten luftgekühlten Sportversionen des 911 - welche seine direkten Vorgänger sind - hatten die Bezeichnung Carrera RS.
Wie alle Porsche 911 GT-Modelle zeichnet sich auch der 911 GT3 durch Verzicht auf die zur sportlichen Fortbewegung nicht notwendigen Komfort-Features aus. Er verkörpert damit für viele Puristen und Porsche-Fans, die von ihnen geliebte Konzentration auf das zum sportlichen Fahren wesentliche Equipment. Ähnlich seinen turbogetrienenen Brüdern Porsche 911 GT1 und 911 GT2, ist auch der GT3 vom Motorsport inspiriert; genauer ist er die Straßenversion des jeweils aktuellen 911 GT3 Cup Rennwagens und nur soweit modifiziert, wie es für einen eventuellen alltäglichen Gebrauch und den Erhalt einer Straßenzulassung notwendig ist.
Die GT3 Modelle der Baureihe 996
Die erste Serie des 911 GT3 mit 265 kW (360 PS) von 1999 bis 2000
Allgemeines
Der erste Porsche GT3 debütierte im Mai 1999 als Nachfolger des mittlerweile schon legendären Porsche 911 Carrera RS, den er ersetzte. Er war damit das erste mit einem wassergekühlten Saugmotor ausgerüstete Sportmodell des Porsche 911, und gleichzeitig der erste GT3 überhaupt. Die Bezeichnung „GT3“ übernahm Porsche von der Klasse, in welcher die Motorsportversionen des GT3 bei Langstreckenrennen fahren würden, ähnlich seines turbogetriebenen Bruders GT2, der auf Basis der Vorgängerbaureihe 993 erschien und analog zum GT3 seine Bezeichnung durch die Klasse erhielt, in der seine Rennderivate eingesetzt wurden. Der Grundpreis lag zur Markteinführung bei damals schon stattlichen 179.500 DM im Modelljahr 1999 und 181.295 DM im Modelljahr 2000 [1], was die GT3-Liebhaber jedoch nicht davon abhielt reihenweise die Kaufverträge zu unterzeichnen. Ganz im Gegenteil: Die ursprünglich auf 1350 Einheiten (wovon 685 für den deutschen Markt vorgesehen, und innerhalb von ca. 2 Monaten ausverkauft waren) ausgelegte Sonderserie dieses puristischen Fahrzeuges wurde nachträglich auf insgesamt 1868 Exemplare erhöht, welche zum Großteil in Deutschland ihre Liebhaber fanden. [2]
Karosserie
Die Karosserie des GT3 basierte auf der Rohkarosserie des Carrera 4 und bot somit Platz für den Einbau eines 89-Liter statt des im 996 Carrera serienmäßigen 64-Liter Tank, dafür musste der GT3-Kunde allerdings auf das Notrad verzichten, anstelle dessen er aber ein Reifenreparatursystem mit Reifenfüllflasche erhielt. Die Außenhaut stammte vom serienmäßigen Carrera und wurde nur zur Anpassung an die verbreiterte Carrera 4 Rohkarosserie im Bereich der hinteren Radläufe um einige Millimeter gedehnt um eine optimale Passform zur verwendeten Rohkarosserie zu erreichen. Auffälligere äußere Erkennungszeichen des GT3 waren hingegen die im Vergleich zum 996 Carrera veränderte Frontschürze sowie die neu gestalteten Seitenschweller und als markantestes Exterieurmerkmal der doppelstöckige Heckflügel, der in drei Stufen verstellbar war und somit ein optimales Setup für Straßen, Straßen-/Rennstrecken und ausschließlichen Rennstreckeneinsatz bot. [1]
Motor und Getriebe
Ausgerüstet mit dem auf Basis des Kurbelgehäuses der luftgekühlten Baureihe 964 aufgebauten, genau 3.600 ccm Hubraumstarken 6-Zylinder-Boxermotor welcher die Bezeichnung M96/76 hatte, und dessen Wurzeln sich bis zu den Porsche-Rennsportwagen 962 und 911 GT1 zurückverfolgen lassen [3] hatte der GT3 nicht nur eine standesgemäße Motorisierung, sie war selbstverständlich dank ihres Renneinsatzes auch nach Motorsport-Maßstäben aufgebaut, d.h. sie verfügt über eine Trockensumpfschmierung (mit separatem Öltank), die aus Zylinderkopf und Zylindergehäuse sowie Nockenwellengehäuse zusammengesetzte Zylinderbank ist zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit des Motors zu einer Einheit zusammengefasst, die Pleuel sind aus Titan, die Kurbelwelle ist 8fach gelagert und plasmanitriert. Jeder Zylinder verfügt über zwei Einlass und ebenso viele Auslassventile. Die Steuerung der Einlassnockenwellen erfolgt über das Drehzahlabhängige VarioCam-System. Die Verdichtung wurde gegenüber der des Serienelfers von 11,3:1 auf 11,7:1 erhöht. Die Summe dieser technischen Raffinessen verschaffte dem GT3 nicht nur eine Maximaldrehzahl von 7800 U/min, sondern vielmehr satte 265 kW (360 PS) bei 7200 U/min - was einer Literleistung von genau 100 PS entspricht - und ein maximales Drehmoment von 370 Newtonmetern bei 5000 U/min. Eine Motorleistung, die den nach DIN 1350 kg schweren Sportwagen in 4,8 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen ließ, und ihm zu einer Höchstgeschwindigkeit von 302 km/h laut Werk verhalf. Die Kraftübertragung erfolgt über das noch aus dem Porsche 993 GT2 bekannte G96/90 bezeichnete 6-Gang-Schaltgetriebe mit Zweimassenschwungrad und Sperrdifferential (Sperrwirkung 40% Zug / 60% Schub) auf die Hinterachse. [1]
Fahrwerk und Reifen
Von der Hinterachse, wird die Leistung mittels Pirelli P-Zero-Reifen der Dimension 285/30 ZR 18, auf 8 J x 18 (vorne) und 10 J x 18 (hinten) großen, zweiteiligen, und im sogenannten „Sport-Design“ ausgeführten 10-Speichen-Felgen mit verschraubtem Felgenkranz auf die Straße übertragen. Dort übernehmen ebengennante Pirelli-Sport-Pneus die weitere Verwendung der zur Verfügung stehenden Leistung. Um eben diese wieder zu vernichten, verwendete man im Durchmesser 330 mm messende, gelochte und innenbelüftete, an der Vorderachse 34 mm und an der Hinterachse 28 mm starke Grauguss-Bremsscheiben, die von rotlackierten 4-Kolben-Aluminium-Monobloc Festsätteln in die Zange genommen wurden. Die Maximalverzögerung, welche sie aufzubauen imstande waren lag im Bereich von maximal 11 m/s², was ein für Kraftfahrzeug-Bremsen sehr guter Wert, für Porsche-Bremsen jedoch nicht weiter ungewöhnlich ist. Im auto motor und sport-Test des 911 GT3, fasste Autor Malte Jürgens auf Seite 74 die Leistungen der Bremse wie folgt zusammen:„Die Bremsanlage enttäuscht in keiner Disziplin; ihre Werte zählen zum Besten, was auto motor und sport je gemessen hat. Elf Meter pro Sekunde zum Quadrat, in kaltem und warmem Zustand, mit straßentauglichen Pirelli P-Zero-Reifen: Das ist ein Wort wie ein Asphalt-Anker.“ [3]
Interieur
Der Kundenorientierung, sowie der Fahrzeugbestimmung folgend ist das Interieur des GT3 äußerst schlicht gehalten. Es herrscht der vom Rennsport inspirierte Purismus, welchen die Käufer solch eines Sportwagens auch erwarteten, und der sich im Detail durch den konsequenten Verzicht auf alle Komfortmerkmale äußert. Genau hieß das: statt der in den Carrera Modellen verbauten und reichlich gepolsterten Sitze (welche auf Wunsch aber dennoch erhältlich waren), kamen werkseitig hautenge Recaro-Sitzschalen mit spärlicher Lederpolsterung zum Einsatz, die zwar nicht so komfortabel ausfielen, wie das 911 Carrera Gestühl, dafür jedoch exzellenten Seitenhalt boten, was bei maximalen Querbeschleunigungen von bis zu 3g allerdings auch nicht unangemessen war. Ferner wurde auf den gesamten unteren Teil der Mittelkonsole (der im normalen Carrera so „überflüssiges“ wie z.B. einen Kassettenhalter beherbergte) verzichtet, und natürlich entfiel die gesamte Rücksitzbank, da auf Rundstrecken ja selten Passagiertransport-Kapazität notwendig ist, dafür aber umsomehr konsequenter Leichtbau. [4]
Der Clubsport GT3
Auf Wunsch, jedoch ohne Aufpreis, konnte der 996 GT3 auch als Clubsport-Version bestellt werden. Im Gegensatz zum Standard GT3 verfügt der Clubsport u.a. über ein Einmassen-Schwungrad, statt des normalen Zweimassen-Schwungrades, sowie ein Gestänge zum Gangwechsel anstelle der sonst üblichen Seilzüge, zudem besitzt er im Innenraum einen mit der Karosserie verschraubten, lackierten und in die Fahrgastzelle integrierten Überrollkäfig, feuerhemmende Sitzbezüge, 6-Punkt-Sicherheitsgurt für die Fahrerseite (beigelegt), ferner eine Abschaltautomatik für den Beifahrerairbag, einen Batteriehaupschalter sowie einen Feuerlöscher, welche allerdings nicht serienmäßig montiert sondern beigelegt waren. Im Gegenzug verzichtete der Clubsport-Kunde allerdings auf die Seitenairbags, anstelle derer er aber verstärkte Türen erhielt. [4]
Die zweite Serie des 911 GT3 mit 280 kW (381 PS) von 2003 bis 2005
Allgemeines
Nach dem durchschlagenden Erfolg der ersten GT3-Serie, beschloss man bei Porsche, auf Basis des inzwischen überarbeiteten Porsche 996 eine zweite Serie des 911 GT3 aufzulegen. Diese kam im April 2003 zu den deutschen Porsche-Zentren, und leistete jetzt 280 kW (381 PS) bei 7400 U/min, was einer Steigerung von immerhin 21 PS entspricht. Gegenüber der ersten GT3-Serie ist der weit reichend überarbeitete GT3 eindeutig zu unterscheiden, z.B. durch die vom 996 Turbo übernommenen Scheinwerfer in Tropfenform, über welche die gesamte Baureihe 996 seit dem Facelift im Herbst 2001 verfügt. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind der neu gestaltete Heckflügel (welcher nun unter Porsche-Fans gerne als „Bügelbrett“ bezeichnet wurde) und die Felgen im neuen 10-Speichen-Design, die ab August 2003 auch der zu diesem Zeitpunkt überarbeitete 996 GT2 erhielt. [5]. Der Grundpreis stieg im Vergleich zur ersten Serie von damals umgerechnet 92.694,66 Euro (im Modelljahr 2000) auf nun 102.112 Euro (im Modelljahr 2004). Ab Januar 2003 konnte der neue GT3 dann bei den Porsche-Zentren in Europa bestellt werden. [1]
Karosserie
Eines der auffälligsten äußeren Merkmale des neuen GT3 waren die seit dem Modelljahr 2002 (genauer seit August 2001) bei allen Elfern vorhandenen Scheinwerfer in Tropfenform. Zusätzlich unterschied der neue sich im Vergleich zu seinem Vorgänger vor allem durch den neuen Heckflügel, und die neuen Felgen die aber wieder im 10-Speichen-Design ausgeführt waren. Zur Trauer vieler Leichtbau-Fetischisten unter den Porsche GT3-Enthusiasten, war der zweite GT3 um 30 kg (jetzt 1380 kg) schwerer geworden, was einem dynamischeren Fahrvergnügen nicht gerade zuträglich war. Zwar konnte er dies durch seinen leistungsstärkeren Motor mehr als nur ausgleichen, dennoch wäre eine Gewichtsreduzierung nicht nur im Interesse der GT3 Kunden, sondern auch im Interesse der Porsche AG gewesen, da ein leichteres Fahrzeug tendenziell auch einen geringeren Verbrauch vorweisen kann, und die Zuffenhausener sich bisher in ihrer Historie ja auch der effizienz ihrer Fahrzeuge verpflichtet fühlten. Trotzdem war auch der zweite GT3 bei weitem nicht unsportlich: Sein Beschleunigungsvermögen, die Fahrdynamik und das Handling konnten substantiell verbessert werden.
Motor und Getriebe
Der zweite GT3 war mit dem überarbeiteten 3,6 Liter-Motor des 996 GT3 der ersten Serie ausgestattet, der nach einer grundlegenden Optimierung jetzt aber satte 381 PS bei 7400 U/min leistete, und nun statt bis maximal 7800 U/min sogar bis 8200 U/min drehen durfte, und zusätzlich ein maximales Drehmoment von nun 385 Nm (vorher 370 Nm) bei 5000 U/min bieten konnte, und damit wie sein Vorgänger wieder zu motorsportlichen Vergnügen der besonderen Art bereitstand. In den Fahrleistungen enttäuschte auch der neue GT3 seine Fans in keiner Disziplin: der Spurt von 0 auf 100 km/h wurde in 4,5 Sekunden absolviert (0,3 Sekunden schneler als beim Vorgänger), die Vmax stieg von 302 km/h auf 306 km/h, womit der neue GT3 sogar schneller als der 996 turbo (305 km/h) war; das Leistungsgewicht konnte von 3,75 kg/PS (5,1 kg/kW) auf 3,6 kg/PS (4,9 kg/kW) reduziert werden
Fahrwerk und Reifen
Die Bremsanlage des zweiten 911 GT3 basiert zwar weitestgehend auf der schon im ersten GT3 verwendeten und auch bei hohen belastungen als sehr standfest geltenden Bremsanlage, wurde jedoch maßgeblich weiterentwickelt der und verfügt jetzt über 350 Millimeter(vorne) bzw. 330 Millimeter (hinten) große Bremsscheiben, die wiederum von Sechskolben-Aluminium-Monobloc-Festsätteln (vorne) oder Vierkolben-Aluminium-Monobloc-Festsätteln (hintern) in die Zange genommen werden. Erstmals bietet Porsche auf Wunsch den 911 GT3 mit den erstmalig beim 996 turbo erhältlichen und beim 996 GT2 serienmäßig verbauten Keramikbremsen, die auf die Bezeichnung Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) hört. Die gelochten und innenbelüfteten Keramikverbund-Bremsscheiben, welche einen Durchmesser von 350 Millimeter aufweisen, wiegen nur rund die Hälfte dessen, was die serienmäßig verbauten Metall-Bremsscheiben auf die Waage bringen und verringern damit die ungefederten Massen um ganze 18 Kilogramm. In Verbindung mit dem ebenfalls vollkommen eigenständigen Bremsbelag entwickeln diese Keramik-Bremsscheiben bereits nach kurzer Verzögerung äußerst hohe und vor allem auf konstantem Niveau verbleibende Reibwerte während der gesamten Verzögerung. Zudem gelten sie als nahezu vollständig resistent gegen das sogennante Fading
Interieur
Ähnlich sportlich wie sein äußeres ist auch der Innenraum des neuen GT3 darauf ausgelegt sowohl Fahrer als auch Co-Pilot zu verdeutlichen, das sie in einer kompromisslosen Rennmaschine Platz nehmen. Spärlich gepolsterte und mit Leder bezogene Kunststoff-Schalensitze garantieren nicht alleine eine optimale Seitenführung, sondern vielmehr auch einen sehr guten Langstreckenkomfort. Zudem verschaffen sie dem neuen GT3 eine Gewichtsreduzierung von rund 20 kg gegenüber dem mit verhälnismäßig luxuriösen Sitzen ausgestatteten 911 Carrera. Zur weiteren verringerung des Fahrzeuggesamtgewichts ist der 911 GT3 ausschließlich ohne Rücksitz-Anlage ieferbar, was wiederum wertvolle acht Kilogramm an für die Rundstrecke unnötigem Balast einspart. Allerdings ist die Serienausstattung doch nicht übertreiben spärlich ausgefallen; auf Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags sowie unter anderem elektrische Fensterheber wolten die Zuffenhausener auch bei ihrem Saugmotor-Athleten nicht verzichten, ebensowenig auf eine Wegfahrsperre mit Transpondersystem und die mittlerweile bei fast jedem Fahrzeug obligatorische Zentralverriegelung mit Funkfernsteuerung und Alarmanlage. Das seit dem Facelift des Porsche 996 im Herbst 2001 bei allen Elfern (mit Ausnahme des Supersportlers 911 GT2) serienmäßige Handschuhfach wurde auch dem neuen GT3 nicht vorenthalten. Auf Wunsch, aber selbstverständlich ohne Mehrpreis, ist für jene die den GT3 ganzjährig bewegen - und auf Klimakomfort nicht verzichten wollen - auch noch eine Klimaanlage mit Aktivkohlefilter lieferbar.
Der Clubsport GT3
Wieder auf Wunsch, und ebenfalls ohne Aufpreis, konnte auch die zweite Generation des 996 GT3 als Clubsport bestellt werden. Der Ausstattungsumfang ist nahezu identisch mit dem des Clubsport-Paketes für die erste Generation des 911 GT3. Konkret enthielt das Clubsport-Paket folgende Bestandteile: Einen mit der Karosserie verschraubten, lackierten und in die Fahrgastzelle integrierten Überrollkäfig, dessen vorderer Teil allerdings beigelegt und nicht serienmäßig montiert ist, zudem Schalensitze mit schwer entflammbaren Bezugsstoff, rote 3-Punkt-Sicherheitsgurte bzw. für die Fahrerseite ein 6-Punkt-Sicherheitsgurt (beigelegt), eine Batteriehaupschalter-Vorrüstung sowie einen Feuerlöscher (beides beigelegt). Im Vergleich zum Vorgänger entfielen nun beim Clubsport-Paket allerdings die Bestanteile der Beifahrerairbag-Abschaltung sowie die Option verstärkter Türen anstelle der Seitenairbags.
Die erste Serie des 911 GT3 RS mit 280 kW (381 PS) von 2003 bis 2004
Allgemeines
Auf Basis des überarbeiteten Porsche 996 GT3, der mit nun 280 kW erhältlich war, legte Porsche im Herbst 2003 eine limitierte Serie des GT3 Clubsport auf. Sie hörte auf die Bezeichnung GT3 RS und war durch konsequenten Leichtbau gegenüber dem Serienpendant um 20 kg leichter und zeichnete sich durch noch bessere Fahreigenschaften und eine kürzere Dauer (4,4s beim RS statt 4,5s beim Serien-GT3), die für den 0-100 km/h Sprint benötigt wurde aus. Äußere Unterscheidungsmerkmale waren die je nach Kundenwunsch in Rot oder Blau ausgeführten Seitenstreifen, welche als eine Hommage an den legendären Porsche 911 Carrera RS zu verstehen waren (siehe Foto rechts), welcher Anfang der 70er Jahre den Grundstein für die Motorsporterfolge des Elfers legte und zu seiner Zeit für die Porsche-Enthusiasten das verkörperte, was für die heutigen Porsche-Kunden nicht nur der GT3, sondern vielmehr der GT3 RS darstellt, genauer, das von Porsche so häufig umworbene Fahren in seiner schönsten Form. Angeboten wurde der RS, wie er von den Porsche-Fantikern genannt wurde, weltweit mit außnahme der USA und Kanada. Der Grundpreis in Deutschland betrug 120.788 Euro, inklusive Mehrwertsteuer.
Karosserie
Die Hülle des „RennSport-wagen“ 911 GT3 RS ist fast komplett in der einzig erhältlichen Lackierung Carraraweiß (nicht Carreraweiß) gehalten, ausnahmen bilden hier nur die Türflanken oberhalb der Schweller, sowie jeweils der linke und der rechte Teil der Front- und Heckschürze, welche mit den ausschließlich in Blau oder Rot erhältlichen Folienschriftzügen GT3 RS, bzw. deren Ausläufern beklebt sind. Sonstige optische Erkennungsmerkmale des bis dato spektakulärsten Serien-GT3 sind die vom 911 GT3 Cup übernommenen mittig angebrachten 3 Entlüftungsschlitzen versehene Frontschürze, sowie der neugestaltete Obere part des (ansonsten mit der Serie identischen) doppelstöckigen Heckflügels, der vollständig aus Carbon besteht und nur in Sichtcarbon erhältlich ist, analog zu den beiden äußeren Rückspiegeln.
Motor und Getriebe
...identisch mit dem Serien-GT3 waren Motor und Getriebe zu einer Antriebseinheit verschraubt, der Antrieb erfolgte über Doppelgelenkwellen ausschließlich auf die Hinterräder.
Fahrwerk und Reifen
Interieur
Das Interieur des RS war weitestgehend identisch mit dem des GT3 in Clubsport-Version. Serienmäßig enthalten waren dabei auch die unter Porsche-Enthusiasten mittlerweile fast zum Kultgegenstand erhobenen RECARO-Sitzschalen mit dem oberhalb des RECARO-Schriftzuges angebrachten, und 4-Farbig ausgeführten Porsche-Wappen.
Die GT3 Modelle der Baureihe 997
Die dritte Serie des 911 GT3 mit 305 kW (415 PS) ab 2006
Allgemeines
Der Porsche 997 GT3 mit dem vollständig überarbeiteten, und jetzt 305 kW (415 PS) starken 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor, welchen auch schon seine beiden Vorgänger besaßen, debütierte im März 2006 auf dem Genfer Auto-Salon und kam im Mai 2006 zum Grundpreis von 108.083,00 Euro inklusive Mehrwertsteuer zu den Porsche-Zentren. Von den Porsche-Marketing Verantwortlichen wurde er als „Die reine Lehre“ angepriesen, und war in den Augen der meisten Porsche-Enthusiasten wieder ein „echter“ GT3, der nur das zum Zweck des sportlichen Fahrens notwendige Equipment aufbot, auch wenn in der Ausstattung gegenüber seinen beiden Vorgängern nun einiges serienmäßig hinzugekommen war, wie z.B. das neue Porsche Active Suspension Managment-Fahrwerk, ein System zur elektronischen Stoßdämpferverstellung, das aktiv und kontinuierlich (abhängig von Fahrsituation und Fahrweise) die Dämpferkraft für jedes einzelne Rad reguliert.
Karosserie
Auch der aktuelle GT3 bietet wieder eine Vielzahl optischer Unterscheidungshilfen zum 911 Carrera, wie z.B das Bugteil mit schwarzer Spoilerlippe und zusätzlicher, ebenfalls schwarzlackierter Abluftöffnung für den Mittelkühler welche vor dem Kofferraumdeckel - der sich elfertypisch wie der Kofferraum vorne befindet - angebracht ist. Um sich vollends von seinen Serienbrüdern abzuheben verfügt der GT3 als einziger Serien-911 über zentrale Auspuff-Doppelendrohre und natürlich den schwarzen GT3-Schriftzug, welcher auf Wunsch aber auch entfallen kann, im Gegensatz zum obligatorische Heckflügel, der zur Abtriebsmaximierung angebracht ist. Erstmals bei einem Serienfahrzeug, hat Porsche es mit dem neuen GT3 geschafft, die Aerodynamik soweit zu perfektionieren, dass der Saugmotor-Renner nun praktisch keinen Auftrieb mehr entwickelt, sondern nur noch Abtrieb hat. Erreicht wird dies nicht nur durch den neuen Spoiler, sondern maßgeblich auch durch die beiden in ihn integrierten Staudruck-Luftsammler, und den kleinen, schwarzen „Gurney-Flap“ am Ende des Flügel-Unterprofils, der als zusätzliche Abrisskante angebracht ist.
Motor und Getriebe
Fahrwerk und Reifen
Im Vergleich zum 911 Carrera wurde - wie bei den Vorgängern des aktuellen GT3 - auf 30mm Abstand zur Straße verzichtet, das Fahrwerk wurde weitgehend überarbeitet und deutlich straffer ausgelegt. Serienmäßig werden Sportreifen montiert.
Interieur
Das Interieur des neuen 911 GT3 ist ähnlich seinen Vorgängern auf das notwendigste reduziert. Zwar wird die Mittelkonsole mittlerweile vollständig beibehalten, und auch das für die Carrera Modelle erhältliche PCM ist verfügbar (sogar eine Klimaautomatik mit Aktivkohlefilter gehört jetzt zur Serienausstattung), dennoch unterscheidet sich der GT3-Innenraum deutlich von dem der Serien-Elfer. Der sportlichen Bestimmung folgend, finden hauptsächlich 2 hochwertige Materialien im Interieur verwendung: Leder und Alcantara. Alcantara bietet für den sportlichen Einsatz des GT3 einige wesentliche Vorteile: Es ist griffig, abwaschbar und damit äußerst pflegeleicht. Angebracht ist es dementsprechend vor allem dort, wo Griffkontakt stattfindett: z.B. am Lenkradkranz des manuell längs- und höhenverstellbaren 3-Speichen Lenkrads, sowie natürlich am Schalt- und Handbremshebel. Auf Kundenwunsch, aber ohne Aufpreis erhält der GT3-Eigner das 3-Speichen-Sportlenkrad auch noch mit Glattleder bezogen, oder mit Glattleder und aufgepolstert. Bei allen Sitzarten – außer beim Clubsportpaket – ist das Gestühl mit Leder bezogen. Die Sitzmittelbahnen sind in Alcantara ausgeführt. Serienmäßig sind die 3-Punkt-Sicherheitsgurte mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer in schwarz. optional aber auch in silbergrau, indischrot oder speedgelb erhältlich. Die Standard-Sportsitze sind mit einem Thorax-Airbag ausgestattet und ihre Seitenwangen sind straffer gepolstert. Die hohen Seitenwangen des Sitzkissens, und der Sitzlehne bewirken damit eine stärkere Seitenführung als bei den Carrera-Sitzen. Die Sitze sind mechanisch längs- und höhenverstellbar die Lehnenverstellung wird elektrisch betätigt. Auf Wunsch, aber gegen Aufpreis von 2.082,20 Euro erhält der Kunde so genannte adaptive Sportsitze mit ebenfalls elektrischer längs- und höhenverstellung. Die Seitenwangen der Sitzflächen und der Lehne sind bei diesen Sitzen zusätzlich verstellbar, um eine passgenaue Seitenführung auf Rundstrecken sowie in Kurven und um mehr Langstreckenkomfort zu gewährleisten. Als Top-Bestuhlung erhält der Kunde für 4.582,00 Euro Aufpreis die vom Supersportwagen Carrera GT adaptierten Leichtbau-Schalensitze aus kohlenstofffaserverstärktem-Kunststoff (CfK). Diese sind besonders auf eine gute Seitenführung ausgelegt, ihre Längsverstellung erfolgt manuell. Beide Sitze zusammen wiegen lediglich ca. 20 kg – das bedeutet in etwa 24 kg Gewichtseinsparung gegenüber den Sportsitzen. Bei Kombination mit dem aufpreislosen Clubsportpaket sind die Leichtbau-Schalensitze zur Sicherheit des Fahrers im Brandfall mit schwer entflammbarem Material bezogen.
Die zweite Serie des 911 GT3 RS mit 305 kW (415 PS) ab 2006
Allgemeines
Der GT3 RS dient als Homologationsmodell für die in der GT2-Klasse der FIA GT-Weltmeisterschaft verwendete RSR-Version, und ist dementsprechend trotz konsequenter Ausrichtung auf den Rennsport straßenzugelassen. Er basiert auf dem GT3 und besitzt den gleichen, 305kW (415 PS) starken Sechszylinder-Boxer-Saugmotor wie dieser, ist jedoch unter anderem dank verstellbarem Karbon-Heckflügel, sowie Heckscheibe und Motorhaube aus Kunststoff 20 kg leichter als der serienmäßige GT3. Ferner unterscheidet ihn von seinem Serien-Bruder eine im Bereich der hinteren Kotflügel um 44 Millimeter verbreiterte Karosserie. Die Summe dieser Modifikationen verschafft dem GT3 RS neben einer höheren Rennstreckentauglichkeit eine leicht verbesserte Sprintfähigleit; gegenüber seinem Serienbruder schafft derRS den Standardsprint von Null auf 100 km/h um eine Zehntelsekunde schneller, in gerade nur 4,2 Sekunden. Der neue GT3 RS wird serienmäßig mit Clubsportpaket (Überrollkäfig, Sechspunktgurte, Feuerlöscher, etc.) ausgeliefert und kommt, zum Grundpreis von 129.659 Euro im Oktober 2006 zu den europäische Porsche-Zentren, während die Nordamerikanische Kundschaft noch bis März 2007 warten muss.
Karosserie
Karosserieseitig unterscheidet den neuen RS im Vergleich mit dem Serien-GT3 die im Bereich der hinteren Kotflügel um 44 Millimeter verbreiterte Karosserie, welche von der Rohkarosserie 911 Carrera 4-Modellen stammt. Zweck dieser Karosserie-Kosmetik ist nicht ausschließlich ein muskulöseres Heck, sondern vielmehr die damit verbundene breitere Spur, welche nicht nur die Wankstabilität wesentlich verbessert, sondern auch das Querbeschleunigungspotential bedeutend erhöht.
Motor und Getriebe
Die Motorisierung des GT3 RS ist mit der des Basis-GT3 identisch: 3,6 Liter Hubraum, verteilt auf 6 Zylinder in Boxer-Formation, welche maximal 415 PS Leistung bei 7.600 U/min auf die Kurbelwelle freisetzen, und dem Leichtbau-Renner satte 405 Nm maximales Drehmoment verschaffen. Die Maximaldrehzahl von 8.400 U/min ist ebenfalls mit der Basis identisch. Die Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h ist ebenfalls unverändert, der weg zum Vmax-Gipfel fällt jedoch kürzer aus; bis 200 km/h vergehen nur noch 13,3 Sekunden. Das Getriebe ist mit der Sechsgang-Schaltbox des GT3-Clubsport identisch, es verfügt über ein Einmassenschwungrad und gegenüber dem 911 Carrera-Getriebe verkürzte Schaltwege, wodurch sich die Dauer der Schaltvorgänge - mit entsprechend begabtem Fahrer versteht sich - auf ein Minimum reduzieren lässt.
Fahrwerk und Reifen
Das Fahrwerk des RS ist im Vergleich zum 997 GT3 nur geringfügig überarbeitet. Unter beachtung der Zulassungs-Vorschriften für die Gran Tourismo-Meisterschaften der künftigen Einsatzgebiete der Rennversionen des GT3 verfügt der 997 GT3 RS in der Straßenversion über einige technische Lösungen, von denen ein großteil auch in den Rennversion des neuen GT3 zu finden sein wird. Dies umfasst großteils die Kohlefaser-Komponenten der Karosserie sowie unter anderem die kompletten Radträger und die geteilten Querlenker der Hinterachse, welche der GT3 nicht aufweisst.
Interieur
Den sportlichen Ambitionen des neuen RS folgend ist das Interieur sportlich und nüchtern ausgefallen: Zwei Leichtbau-Schalensitze aus Kohlefaser-Verbundmaterial gehören genauso zum Serienumfang wie das auch für den GT3 (allerdings nur auf Wunsch) lieferbare Clubsportpaket, das maßgeblich aus einem geschraubten Überrollkäfig besteht. Ferner beinhaltet es eine Vorrüstung zum Einbau eines Batteriehauptschalters, Sechs-Punkt-Renngurte und den für den Motorsporteinsatz obligatorischen Feuerlöscher; diese Clubsportpaket-Bestandteile sind allerdings beigelegt und nicht bereits serienmäßig montiert. Die Innenausstattung ist analog zum Serien-GT3 vollständig in schwarz gehalten. Dachhimmel, Lenkrad und der Schalthebel sind mit hochwertigem Alcantara-Leder überzogen. Bei den insgesamt vier zur Auswahl stehenden Lackierung arktissilbermetallic und schwarz, sowie auf Kundenwunsch orange oder grün hat der Käufer nicht unbedingt die „Qual der Wahl“. Um die optische Auffälligkeit des RS auf die Spitze zu treiben sind die oberhalb der Seitenschweller angebrachten GT3 RS Schriftzüge sowie die Räder in den Kontrastfarben orange oder schwarz auf die Exterieurfarben abgestimmt.
Weitere Informationen zum Porsche 911 GT3
Quellen
- ↑ a b c d Bongers, Marc: Porsche. Serienfahrzeuge und Sportwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart. 1. Auflage 2004, S. 184-185, S.195 und S. 206, ISBN 3-613-02388-1
- ↑ Hack, Gert: Culture Club. In: „auto, motor und sport“, Heft 23, 3. November 1999, S. 16 - 23.
- ↑ a b Jürgens, Malte: Quick Silber. In: „auto, motor und sport“, Heft 16, 28. Juli 1999, S. 72 - 77.
- ↑ a b Hack, Gert: Sports-Wear. In: „auto, motor und sport“, Heft 11, 19. Mai 1999, S. 32 - 35. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Gert Hack“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ König, Wolfgang: Wieder-Vorlage. In: „auto, motor und sport“, Heft 9, 16. April 2003, S. 24 - 28.
Literatur
- Agethen, Thomas; Walter, Sigmund: Typenkompass Porsche. Personenwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02157-9
- Austen, Jörg: Porsche 911 Rallye- und Rennsportwagen. Die technische Dokumentation. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02492-6
- Bongers, Marc: Porsche. Serienfahrzeuge und Sportwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02388-1
- Kubiak, Achim: Faszination 911. Die Typologie des Porsche 911. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-7688-1581-1
- Schneider, Peter: Typenkompass Porsche. Renn- und Rennsportwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02300-8
Weblinks
- Die erste und zweite Serie des 911 GT3 (996) im Technik-Vergleich auf www.boxermotor.com
- Die zweite Serie des 996 GT3 auf www.ClassicDriver.de
- Der Porsche 911 GT3 RS (996) auf der ClassicDriver Homepage
- Der 996 GT3 der zweiten Serie auf einfach-autos.de
- Webspecial zum 911 GT3 (997) auf der Porsche Homepage
- Der 911 GT3 (997) auf der Porsche Homepage
- Der aktuelle GT3 (997) auf www.ClassicDriver.de
- Der 997 GT3 auf www.auto-motor-und-sport.de
- Der Porsche 911 GT3 RS auf www.porsche.de
- Der GT3 RS (997) auf www.ClassicDriver.de
- Der 997 GT3 RS auf www.prova.de
Videos
- Der GT3 (997) auf kabel1.de im Fahrbericht (mit Videostream)
- Der GT3 (997) auf Auto-Presse.de (mit Videostream)
Clubs
- GT3 Club e.V. · Rudolf Kloos · Unteres Sonnenland 10 · D-66606 St. Wendel
- Porsche Club Deutschland