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Benutzer:GerhardSchuhmacher/Unternehmen

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zapf umzüge AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft (Franchising)
Gründung 1975
Sitz Berlin-Neukölln, Nobelstraße 66
Leitung Sven Reinholz
Mitarbeiterzahl 250 (Berlin), im Verbund 700
Branche Internationale Fachspedition
Website www.zapf.de
Stand: 2019
Die Zentrale in Berlin-Neukölln

zapf umzüge ist eine internationale Spedition mit Sitz in Berlin und acht Standorten deutschlandweit.

Das Unternehmen wurde 1975 von Klaus Zapf als Klaus E. H. Zapf GmbH im damaligen Westberlin als Umzugsunternehmen gegründet und zu einer der führenden, spezialisierten deutschen Umzugs- und Speditionsfirmen ausgebaut.

Der öffentlichkeitswirksame Durchbruch als Umzugsgroßspedition gelang der Zapf GmbH 1999 mit der Beteiligung am Umzug von Bundesbehörden vom vorläufigen Regierungssitz in Bonn in die wiedervereinigte deutsche Bundeshauptstadt Berlin.

Der Gründer Klaus Zapf zog sich 2000 aus dem operativen Geschäft zurück. Auch weiterhin bewahrt zapf umzüge ursprüngliche Ideale und Aufmerksamkeiten – etwa zur Gleichstellung der Frauen – bis in die gegenwärtige Unternehmenspolitik.[1]

Unternehmensleiter seit 2015 ist Sven Reinholz.

Unternehmen

zapf umzüge berlinweit bekannt an der Spree

Nach den ersten Jahren mit Sitz in Neukölln verlegte die Firma 1985 für knapp drei Jahrzehnte in die Köpenicker Straße 14 in Kreuzberg. Seit dem 12. Juni 2013 befindet sich zapf umzüge wieder im Berliner Ortsteil Neukölln in der Nobelstraße 66. Der Platz an der Spree in Kreuzberg bestand noch einige Jahre als „Umzugsshop“.

Standorte

  • Berlin (seit Gründung 1975)

In der Zentrale in Berlin befinden sich Kfz-Werkstatt, Tischlerei, Fuhrpark, Akten- und Hochregallager sowie das Ausbildungszentrum und die eigene Fahrschule. Eine Filiale (Umzugsshop) logiert nahe S-Bahnhof und Zentrum von Berlin-Schöneweide.

zapf umzüge ist seit 2000 ein Franchise-Unternehmen, die Standorte agieren in Koordination mit der Zentrale weitgehend selbstständig mit eigenen Geschäftsleitungen.

Lastzug in Frankfurt am Main
  • Frankfurt am Main (1985)
  • Freiburg (1984)
  • Hamburg (1984)
  • Krefeld (2010)
  • Mannheim (2007)
  • München (1986)
  • Stuttgart (1995)

Spezialität von Standorten

  • Der Mannheimer Standort liegt im Mühlauhafen. Im alten „Handelshafen“ befinden sich heute überwiegend Speditions- und Logistikbetriebe und Betriebe der Entsorgungswirtschaft. Der Hafenbetrieb hat eine große Bedeutung mit den Getreidemühlen und als Intermodaler Umschlagsplatz für Containerverkehr. Insbesondere hat sich zapf umzüge Mannheim auf Archiv-, Bibliotheks- und Laborumzüge spezialisiert.
  • Zapf Freiburg: Die Firma zapf umzüge in Freiburg gehört unmittelbar zur zapf-Unternehmensgruppe. Der Standort ist Anbieter für Logistikkomplettlösungen im Bereich Lager und Gewerbeimmobilien. Die Selbsteinlagerung, mit flexibler Laufzeit in abgetrennten Abteilen für Privat- und Gewerbekunden, ist expansiv. Seit 2016 bietet zapf umzüge an mittlerweile zwei Standorten in Freiburg ein „Selfstorage“ auf insgesamt über 2.000 Quadratmetern mit 225 Abteilen und Boxen an.
Privatumzug in Berlin (Nähe Alexanderplatz)

Leistungsangebot

Im Grundsatz besteht das Tagesgeschäft seit der Gründung in Privatumzügen.

Spezieller Kompetenzbereich ist seit den späten 1990er Jahren der Umzug kompletter (Büro-)Arbeitsplätze von Firmen, Behörden und Institutionen mit sämtlichen Einrichtungen in kürzester Zeit (häufig an Wochenenden).

Im Auftrag von Großunternehmen führt zapf umzüge komplexe Standortwechsel (Zentralisierungen) so aus, dass Arbeitsgänge bzw. Produktionsketten optimal erhalten bleiben – wie zum Beispiel mit der Deutschen Bahn, als 2006 an 4 Wochenenden im 3 Schicht-System 24 Stunden am Tag 14 Standorte mit 2500 Arbeitsplätzen in die Zentrale nach Berlin verlegt wurden.[Anm 1]

Heute fungiert die zapf gruppe als Logistikdienstleister.

Allgemein siehe: Logistische Dienstleistungen

Container-Stapelung in Berlin

Technisch-strukturelle Entwicklung (Auswahl)

  • 1991: Einführung des Wechselcontainers.
  • 1996: Zertifizierung des zapf Systems nach Qualitätsmanagementnorm ISO 9002 gruppenweit.
  • 2000: Franchising: Umbau der zapf Gruppe zum Franchisesystem.
  • 2002: Einstieg in die Lagerwirtschaft. Neben Privatkundenlagerungen übernimmt die Gruppe zunehmend die Lagerung für Unternehmen und Gewerbekunden bis hin zur Kommissionierung, in Berlin stehen 60.000 qm Lagerfläche zur Verfügung (insgesamt 100.000 qm). Der Ausbau von Lagerkapazitäten ist aktuell mit einem Schwerpunkt in Freiburg sowie dem Selfstorage an anderen Orten im Gang.
  • 2004: Global Positioning der Fahrzeuge mit GPS-Ortung.
  • 2013: Bewegungen von Wechselcontainern mittels RFID.
  • 2013: Entwicklung eines Öko-Umzugskarton: Die aus Hohlkammerprofilen bestehende Ökobox ist bis zu 1.000 Mal einsetzbar, recyclebar und senkt die CO2 Bilanz der Unternehmensgruppe. Die Ökobox ersetzte den Wellpappkarton.
  • 2016: Erweiterung Dienstleistungsangebot im Bereich der Lagerlogistik und zapf selfstorage.
  • 2019, Geschäftsfelderweiterung „moderne Aktenlagerung“
  • 2020, Für mehr Verkehrssicherheit! Erwerb von LKW mit MirrorCam - statt herkömmlicher Haupt- und Weitwinkelspiegel arbeitet das System mit Digitalkameras und Displays.[2]

Historische Ausnahmestellung

Zapf Umzüge war eine Ausnahme im Westberliner Transportwesen, denn in dieser stark traditionalisierten Berliner Branche schien es kaum möglich, dass ein Alternativprojekt erfolgreich sein könnte.[Anm 2]

Im Rückblick überlebten nur wenige Alternativprojekte der 1970er und 1980er Jahre, doch behaupteten sich diese dann in einem jahrzehntelangen Konkurrenzkampf – unvermeidbar, denn es gelang der Alternativbewegung nicht, entscheidenden Einfluss auf eine Wandlung der Gesellschafts- und Wirtschaftsorganisation im erhofften, raschen Sinne zu nehmen – der Wandel zu einer liberalisierten, offenen Gesellschaft zuerst in der Bundesrepublik und dann im vereinten Deutschland, war ein längerfristiger, historischer Prozess.

Gründervorteile
Erste Innovation Zapfs war ein grundsätzlich neuer Organisationsaufbau, der sich wie auch bei anderen alternativen Gründungen aus einfachsten Anfängen herausbilden konnte. Das Binnenverhältnis unter den Beteiligten, den Mitarbeitern, sollte sich hierarchiefrei entwickeln – in der Anerkennung verschiedener Sachautoritäten wie auch der des Initiators, dem eine führende Rolle zugebilligt werden konnte, wenn er sie nicht auf Kosten anderer nutzte. Hier spielte die gleichwertige Entlohnung eine wichtige Rolle (die Mehrarbeit berücksichtigte); ein hoher Informationsgrad der Beteiligten über die Angelegenheiten der Firma und eine – adäquat zu regelnde – Beteiligung an Entscheidungen. Die Notwendigkeit, auch Investitionen von Mitarbeitern zu ermöglichen bzw. einen geringeren Lohn als Einlagen zu werten, führte zum etwas euphemistischen Slogan „im Besitz der Belegschaft“ – eine Darstellung, die von vielen Kunden durchaus als Signal und nicht unbedingt schon als Realität begrüßt wurde und doch den sicheren Zuspruch bedeutete.

Langfristige Entwicklung
Die hohe Motivation, die alle traditionelle Organisationsstrukturen in den Branchen (eben das ‚kapitalistische Prinzip‘) ignorierte und verwarf, ermöglichte unter Berücksichtung der Qualitätsansprüche eine für Kunden günstige, meist als Pauschale angebotene Preisgestaltung.[Anm 3] Da sich dies – bei Zapf auch offensichtlich – mit hoher Leistungsfähigkeit verband, konnte die Spedition bis heute durch eine hohe Innovationsbereitschaft immer wieder Vorreiter-Funktionen übernehmen. Aufträge durch etablierte Firmen, Großorganisationen wie die Deutsche Bahn und gar Regierungsinstitutionen schufen gleichzeitig Anerkennung und Freiräume zur Realisierung bzw. Beibehaltung von Gründeridealen.

Lastzug beim Brandenburger Tor (2008)

Geschichte

Szenario West-Berlin: Gründerphase

West-Berlin erschien in den 1970er Jahren noch nicht von der Gesamtentwickung der damaligen Bundesrepublik abgeschnitten – dies war allerdings nur Folge der Subventionspolitik, nicht einer eigenständigen Produktivität.

Transportbranche der Nachkriegszeit
Während Westdeutschland in drei große westalliierte Zonen aufgeteilt war, wurde Berlin organisatorisch und politisch viergeteilt, wobei West- und Ost-Verwaltungen systematisch gegeneinander arbeiteten. Beim Wiederaufbau herrschte ein großer Transportbedarf, der üblicherweise durch stundenlange Kontrollen innerhalb Berlins und über die Transitstrecken gestört war.

Mit dem Transitabkommen zwischen beiden deutschen Staaten konnte 1972 der Zustand ständiger Schikane auf den Verkehrsstrecken zwischen West-Berlin und Westdeutschland weitgehend behoben werden. (Uebel, 93).

Wirtschaftswunder und Jugend
Die Berliner Speditionsbranche nach den Improvisationen der Kriegsendezeit bestand in den 1950/60er Jahren meist aus Unternehmen, die sich mühsam nach traditionellen Vorstellungen reorganisiert hatten, deren Einsatzfelder durch Mauer und das fehlende Umland beschränkt war und die allenfalls versuchten, neuen Ansprüchen gerecht zu werden. Im übertragenen Sinne galt dies für viele Branchen und die Attraktivität West-Berlins für die Jugend in Westdeutschland (Fortschrittliche Universitäten, Vermeidung des Wehrdienstes, eine einfache und preiswerte Infrastruktur) brachte junge Männer und Frauen mit neuen Ideen und somit ‚Innovative Köpfe‘ in die Stadt. Mobilität hatte eine ganz neue Bedeutung für diese Generation und durch die Modellwechsel der 1970er Jahre gab es ein Spektrum an preiswerten gebrauchten Fahrzeugen.

„Klaus Emil Heinrich Zapf, Jura-Student aus Baden, war 1975 nach Berlin gekommen. Er kaufte sich einen gebrauchten Ford-Transit und begann mit Entrümpelungen und Klaviertransporten.“[Anm 4] Da er keinen Führerschein besaß, war Zapf durch Fahrereinstellung faktisch zum Mitarbeiterprinzip gezwungen – der Fahrer war selbstverständlich auch Träger und diese ‚Teambildung‘ wiederholte sich mit jedem weiteren Fahrzeug. „Wohnungsumzüge wurden zum Hauptgeschäft.“

Zeitgemäß standen in der Alternativökonomie die Prinzipien von gleichem Lohn für gleiche Arbeit auf der ‚Agenda‘ – der Initiator oder Chef war Erster unter Gleichen (Primus inter pares) – alle Projekte der Zeit standen unter dem „Anspruch an das Arbeitsleben: basisdemokratisch, selbstbestimmt und hierarchiefrei“ zu sein. (Uebel, 101). Der Slogan auf den LKWs: „Im Besitz der Belegschaft“ war für Mitarbeiter und Kundschaft unmittelbar einsichtig.

Die typischen Vorbehalte der Alt- und Arbeiterbevölkerung gegenüber Studenten galt für Zapf natürlich nicht, sie mussten allerdings „treppenfest“ sein und bildeten – „nach dem Abschluß ihrer Studien als Betriebswirte und Diplomingenieure – das firmengeschulte Management.“ (Uebel, 102).

Chancen der 70er Jahre
Zapf sah – ungeachtet der Mühen der Transitwege – den Vorteil von Standorten in Westdeutschland, denn „Umzüge von Arbeitnehmern nach West-Berlin (wurden) von den Arbeitsämtern bezahlt [..]. Nach ersten Auslandsumzügen wurden die Abteilungen Europäischer Fernverkehr und Übersee aufgebaut.“[3]

Altsitz in Kreuzberg mit der legendären Leninstatue

In der zweiten Hälfte der 70er Jahre fand – ausgelöst durch die bundesweiten, aber vor allem Berliner Streiks an Universitäten, Fachhochschulen und Bildungsinstitutionen –der endgültige Umbruch von der ‚politischen‘ 68er-Bewegung zur ‚praktischen‘ Alternativbewegung statt.

„Zapf hatte bald den Ruf als ‚bestes Umzugskollektiv‘ und befand sich damit in guter Gesellschaft: Um 1980 arbeiteten in West-Berlin fast 40.000 Menschen in sogenannten ‚Alternativbetrieben.‘“

Lothar Uebel: Von hier nach dort, Hrsg.: Zapf Umzüge, Berlin 2001, S. 101

„1979 überstieg der Zapf-Jahresumsatz erstmals die Millionengrenze. Die Firma erreichte eine Größe, die für eine Kultur der permanenten Diskussion unproduktiv ist. […] Bei Zapf reduzierten sich die Konzeption und Umsetzung unternehmerischer Entscheidungen auf einen kleinen Kern der Stammbelegschaft. Zwar blieben Hierarchien unbedeutend, aber die Firma wurde strukturiert und professionalisiert.“[Anm 5]

Professionalisierung 1980er Jahre
In der ersten Hälfte des Jahrzehnts wurden die Ereignisse in West-Berlin von der Hausbesetzerbewegung geprägt, der es im Kampf gegen die Flächensanierung, der es durch die vielfältiger gesellschaftliche Unterstützung mit dem Konzept der Behutsamen Stadterneuerung die Zerstörung der Altstadtiertel zu erhindern. Die Freisetzung der in diesem Konflikt gebundenen Kräfte ab Mitte der 80er lässt sich auch in der Geschichte vieler Alternativprojekte ablesen.

Zapf „wurde zu einem Pionier des ‚Outsourcings“‘ – Mitarbeiter gründeten auswärts selbstständige Filialen, zunächst 1986 in der alternativen Hochburg Freiburg, später in Stuttgart und München. 1985 war die Zentrale in das nun sich vergleichsweise friedlich weiterentwickelnde Kreuzberg SO 36 umgezogen. (Über, 104).

Die Vervielfachung des Potentials mit noch einheitlichem Konzept mit Standorten in Westdeutschland – trotz der noch erheblichen Behinderung durch DDR-Transitstrecken und innerdeutsche Kontrollen – schlug 1989 mit dem Mauerfall schlagartig in einen Vorteil um, denn die nun zu erwartenden Verwaltungskonzentrationen und Mitarbeiterzusammenführungen in anderen Unternehmen und in der politischen Bürokratie konnten von verschiedenen geographischen Punkten aus organisiert werden. Zudem hatte sich Wagenpark stark vergrößert. Ein besonderer Schachzug Zapf's war, die Fahrer der DDR-Spedition Autotrans kollektiv zu übernehmen.

Ab 1990: Die ehemals ‚sozialistisch inspirierte‘ Arbeitsweise des Unternehmensführers Klaus Zapf und sein Ansehen im Ostteil der Stadt ermöglichte nach dem Mauerfall ein einvernehmliches Übernehmen von Arbeitskräften: „Zapf hat damals viele Arbeiter von Autotrans übernommen.“[4]

Es zeichnete sich nun das Konzept ab, komplette logistische Strukturen von Institutionen oder Firmen ‚zu zerlegen‘, koordiniert zu transportieren und ebenso an anderer Stelle wieder einzurichten.

Großbetrieb

„Seit 1990 wuchs die Firma Zapf Umzügesprunghaft: Mittlerweile 300 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewegten einen Wagenpark von 57 Möbeltransportfahrzeugen, 36 Möbelanhängern und 500 ‚Wechselkoffern‘.“

L. Uebel: Zapf Umzüge, 2001, S. 104.

Die Kooperation mit der Bahn und anderen Speditionen erweiterte die Netzwerk-Transportleistungen.

1993 steht neben den 17.000 „normalen“ Umzügen die Spezialisierung der zapf Gruppe auf Großkunden aus Wirtschaft und Behörden. Das erste logistischen Großprojekt wird 1998 der Auftrag der Allianz Versicherungs AG, ihren Umzug mit 2.500 Arbeitsplätzen innerhalb von 3 Wochenenden durchzuführen.[5]

Mit der Treue zum Geschäft vor Ort blieb „Zapf die größte auf Möbelumzüge spezialisierte Spedition in Berlin“ und eine Umfrage des Tagesspiegel vom 22. April 1998 ergab, „daß 62 Prozent aller Berliner die Firma Zapf kennen.“ (104 f.).

Das Geschäftsfeld wurde um den Bereich Logistik und Lagerung erweitert, zapf umzüge ist eine der ersten Umzugsspeditionen, die Wechselcontainer einsetzen. Der Fernverkehr wird ausgeweitet, die „zapf Gruppe“ konzipiert in Richtung Umzugsnetzwerk und spezialisiert sich auf Großkunden aus Wirtschaft und Behörden: Der Umzug 1998 der Allianz Versicherungs AG mit 2.500 Arbeitsplätzen innerhalb von 3 Wochenenden bezeichnet das Unternehmen selbst als „Ritterschlag für zapf berlin“.[6]

In der Sommerpause der Institution 1999 zog Zapf den Deutschen Bundestag von Bonn ins Reichstagsgebäude nach Berlin. Der Umzug war nach dem Berlin/Bonn-Gesetz auf Basis des Hauptstadtbeschlusses am 20. Juni 1991 geregelt worden. Der Auftrag soll zapf umzüge neben dem Erfolg mit dem Allianz-Umzug durch genaue Kenntnisse der Verhältnisse in Berlin zugewiesen worden sein und gilt als ‚Durchbruch‘ des Unternehmen in den logistischen Bereich von Großunternehmen.[Anm 6]

Auftragsvergabe für den Umzug der Bundesregierung am 23. August 1999 wirkten.

Der öffentlichkeitswirksame Durchbruch als Umzugsgroßspedition gelang der Zapf GmbH 1999 mit der Beteiligung am Umzug von Bundesbehörden vom vorläufigen Regierungssitz in Bonn in die wiedervereinigte deutsche Bundeshauptstadt Berlin.

Der Gründer Klaus Zapf zog sich 2000 aus dem Unternehmen zurück und verkaufte 50 Prozent seiner Firmenanteile. Er behielt sich ein Vetorecht vor.

In der Folge wurde die Firma von einem ‚Kern der Mitarbeiter‘ auf den jeweils neusten Stand von Technologie und Logistik gebracht und entwickelte auch Innovationen. 2000 organisiert als zapf Gruppe zum Franchisesystem.

Am 12. Juni 2015 zog Zapf Umzüge nach 30 Jahren in Kreuzberg in die Nobelstraße in Berlin-Neukölln.

Gesellschaftliches Engagement

  • 2018: zapf umzüge setzt sich gemeinsam mit dem Berliner Senat für einen Kulturwandel in Unternehmen ein und unterzeichnet die Charta für die Gleichberechtigung von Frau und Mann:
zapf umzüge positioniert sich in der Gleichstellung der Geschlechter

Sven Reinholz, Vorstand: „Die Zapf AG zahlt bei gleicher Arbeit Mann und Frau das gleiche Gehalt.“[7]

Dilek Kolat, Berliner Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung: „Unser angestrebter Kulturwandel bindet Beschäftigte ans Unternehmen und sorgt für ein gutes Miteinander am Arbeitsplatz – Faktoren, die für wirtschaftlichen Erfolg unerlässlich sind. […] Bei zapf umzüge AG weiß man, dass gemischte Teams letztlich effektiver sind und setzt mit der Gleichstellung der Geschlechter auf eine moderne Unternehmenskultur.“[8]

Basis von Geschäft und Ausbildung: Der Privatumzug

Als ein Schwerpunkt des letzten Jahrzehnts entwickelte sich der Ausbildungsbereich. Neben klassischen Innendienstberufen wie Büro- und Speditionskaufmann, Berufskraftfahrer oder Kfz-Mechatroniker bildet zapf umzüge auch Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice und Fachkräfte für Lagerlogistik aus.

Als Schwerpunkt der letzten Jahre entwickelte sich der Ausbildungsbereich. Neben klassischen Innendienstberufen wie Büro- und Speditionskaufmann, Berufskraftfahrer oder Kfz-Mechatroniker bildet Zapf auch Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice und Fachkräfte für Lagerlogistik aus.

Auszeichnungen

  • 1999: zapf umzüge Berlin erreicht bei der Stiftung Warentest 7/99 die beste Gesamtbewertung unter acht bundesweit tätigen Berliner Umzugsunternehmen.
  • „Bester Ausbildungsbetrieb Berlins“ der IHK Berlin 2008.
  • IHK Berlin - Auf der Jugendmesse YOU unter dem Funkturm ehren IHK und Handwerkskammer am Freitag zapf umzüge als „Bester Ausbildungsbetrieb – Lehrstellen für Berlin 2009“. Übergeben von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit, Handwerkskammer-Präsident Stephan Schwarz und IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder erhält Vorstand Joachim Dulitz die Auszeichnung. 2019: Erneute Auszeichnung für exzellente Ausbildungsqualität.
  • Laut der Webseite presseportal.de ist zapf umzüge der Testsieger der Studie 2018 und mit dem Qualitätsurteil sehr gut (2017: gut) das beste Umzugsunternehmen. Begründet wird das Urteil mit den insgesamt günstigen Preisen, dem guten Service, den Leistungen der Einpackhilfe, dem besten E-Mail-Service, der kompetenten Beratung am Telefon und der zügigen Angebotserstellung nach Vor-Ort-Terminen.[9]

Sponsoring (Auswahl)

Kultursponsoring: Unterstützung zahlreicher Künstler, Theater, Cabarets, Festivals, Ausstellungen, Filmprojekte.

Anmerkungen

  1. Angaben auf der Webseite: 2006, Umzug Deutsche Bahn. Abruf am x April 2020.
  2. Siehe das Buch von Lothar Uebel: Von hier nach dort. Wohnungsumzüge in von nach Berlin (Vorwort von Wolfgang Branoner; Senator für Wirtschaft und Technologie Berlin). Der Autor beabsichtigte ein Gesamtwerk über die Umzugsbranche seit dem 18. Jahrhundert und die traditionsreichsten Unternehmen. Es bestand eine hohe Bereitschaft zur (nicht-finanziellen) Unterstützung, doch als sich Zapf Transporte bereit fand, als Herausgeber zu fungieren, war die Reaktion der Traditionsfirmen „äußerst heftig und ablehnend. […] Sie untersagten mir das Nutzungsrecht für Interviews und Abbildungen, die sie mir zur Verfügung gestellt hatten“. Später legten sich einige Aversion, doch durften einige Speditionen nicht namentlich erwähnt werden. Die Darstellung der Firma Zapf im Band nimmt sechs von ca. 130 Seiten ein. Zitat aus der „Vorbemerkung des Autors“, S. XI und XII. Im Nachwort von zapf umzüge (S. 117) hofft die Firma zu einer Neuauflage als "erst junges Unternehmen […] in Zukunft auch auf die Unterstützung jener Unternehmen zählen zu können, die sich beim ersten Band nicht beteiligen wollten.“
  3. Ein Erfolgsprinzip des Gründers war die nach kurzer persönlicher Sichtung unmittelbare Nennung eines Festpreises. „Seine Kunden verblüfft Zapf, indem er kurz durch ihre Wohnungen läuft, zehn oder zwanzig Sekunden, scheinbar ohne nach links oder rechts zu schauen, und ihnen anschließend sofort eine Zahl nennt […] Zapf, ein Kumpeltyp, der rechnen kann.“ (Tagesspiegel, 22. April 1998, zitiert in L. Uebel: Von hier nach dort, S. 105.). Diese Weise der ‚ursprünglichen Kostenerhebung und -garantie‘ wird noch heute von der Firma gepflegt.
  4. Uebel, Zapf, S. 101. Schon in den 1920er Jahren galt in Berlin der Klaviertransport als Basis der Leistungsfähigkeit einer Spedition und für Zapf war dies Angebot ein absolutes Muss ... Noch in den 1980er Jahren verfügten „sechs von hundert Familien in Ost-Berlin über ein Klavier. ‚Tendenz eindeutig steigend.‘“ Nach Angaben der Berliner Zeitung am Abend vom 20. Juni 1987 in L. Uebel: Umzüge in der geteilten und wiedervereinigten Stadt, in Uebel: Von hier nach dort, S. 96 f.
  5. „Nach einem Rechtsstreit mußte 1986 allerdings auch der Firmenslogan geändert werden in Zapf Umzüge mit Belegschaftsbeteiligung. 1998 entfiel auch dieser Zusatz.“ Beide Zitate in Uebel, 102 f.
  6. Die Notwendigkeit, Zwischenlager anzulegen, um Spielraum zur Disposition zu besitzen, führte zum Angebot von Lagerraum.

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Literatur

  • Lothar Uebel: Von hier nach dort. Wohnungsumzüge in von nach Berlin. Hrsg.: Zapf GmbH, Verlag Der Goldene Stern, Berlin 2001. ISBN 3-9806759-3-9.

Einzelnachweise

  1. Als Vermächtnis des Gründers gelten soziale Preisgestaltung, interne demokratische Strukturen und Zuverlässigkeit. Hierzu: Leitbild. Abuf x April 2020.
  2. Zur Firmengeschichte (Angaben mit vorausgestellten Jahreszahlen): Innovationen und Erweiterungen Abruf am x April 2020.
  3. Uebel, 102 ohne Zeitangabe). Nach anderen Quellen fanden diese Gründungen 1976 statt.
  4. Reportage der Berliner taz vom 11. November 2015 - Genaue Bezeichnung: Kombinat Autotrans, VEB Versorgungstransporte Berlin.
  5. Webseite zapf umzüge, zu 1998. [1]. Abruf am x April 2020.
  6. Webseite, Angabe unter ‚1978‘.
  7. Sabine Beikler: Wie kommen mehr Frauen an die Spitze? Berliner Tagesspiegel, 30. November 2018.
  8. Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung: 24. September 2018.
  9. Angaben nach Webseite, ‚Presse‘. Abruf am x April 2020.

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