Wilsdruff
Wilsdruff ist eine Kleinstadt an der Wilden Sau westlich von Dresden im Weißeritzkreis (Sachsen). Es liegt an einem alten Jakobsweg.
- Fläche: ca. 8.000 ha
- Einwohner: ca. 13.746 (Stand 2004)
- KfZ-Zeichen: DW für Dippoldiswalde/Weißeritzkreis
- Städtepartnerschaft: Graben-Neudorf
- Wappen: Das Wappen zeigt zwei Türme auf einer Mauer in Ziegelrot vor silbernem Hintergrund. Die Darstellung symbolisiert das Stadtrecht.
Geschichte
- wahrscheinlich vor 1165 von fränkischen Siedlern als Wielandisdorff gegründet
- 1259 erste urkundliche Erwähnung
- 1281 urkundliche Erwähnung als "oppidum wilandestorf" (Kleinstadt)
- um 1300 wird Wilsdruff Sitz eines Erzpriesters
- 1448 großer Stadtbrand
- 1593 Dachreiter auf Jacobikirche
- 1686 Stadtbrand
- 1744 verheerender Stadtbrand, nur 3 Gebäude bleiben stehen
- 1745 in der Schlacht bei Kesselsdorf verliert Sachsen gegen die Preussen und damit die polnische Königskrone
- 1886 Anschluss an das sächsische Kleinbahnnetz
- ab 1900 entwickelt sich Wilsdruff zum Zentrum der Küchenmöbelherstellung
- 1945 am 5. Mai wird Wilsdruff zur Festung erklärt und erleidet heftigen Artilleriebeschuss der Roten Armee
- 1951 Bau des großen Mittelwellensenders (1.044 kHz - jetzt mdr info)
- 1952 infolge von Umstrukturierung wird Wilsdruff dem neugebildeten Landkreis Freital zugeschlagen
- Ansiedlung von Fahrzeugbau (IFA), Spiegelwerk, Küchenmöbelindustrie
- 1989/90 zeitige Aktivitäten des Neuen Forums, wichtige erste freie Bürgerversammlung schon am 2. November 89
- 1994 Wilsdruff wechselt in den Landkreis Meißen
- Im Zusammenhang mit der Gemeindegebietsreform in Sachsen wechselt Wilsdruff 1998 in den Weißeritzkreis
- erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung - Wilsdruff entwickelt sich zum florierenden Unterzentrum
- Eingemeindungen der umliegenden Dörfer und erhebliche Zuzüge - Wilsdruff bekommt über 10.000 Einwohner und ist der Ort mit dem größten Bevölkerungszuwachs in Sachsen
- 2003 Der Wilsdruffer Bürgermeister wird Landrat von Meißen
Geographie
Das Wilsdruffer Land bildet einen der geografisch interessantesten Teile von Sachsen, da im Dreieck zwischen Freital, Freiberg und Meißen alle Erdzeitalter gut nachweisbare Spuren hinterlassen haben. Der glitzernde Wilsdruffer Syenit wird oft in Lexika abgebildet, der legendäre Porphyrfächer von Mohorn-Grund stellt eine weltweit einmalige Besonderheit dar.
Persönlichkeiten
- Kantor Zedtler - der bedeutendste Komponist der Männergesangsbewegung im 19. Jahrhundert
- Traugott Bienert - später Dresdner Großindustrieller
- Pfarrer Paul Richter - 1942 im KZ Dachau gestorben
- Siegfried Buback - Generalbundesanwalt
Sehenswürdigkeiten
- Jacobikirche mit angrenzendem Ehrenfriedhof
- Funkamt und Funkturm Wilsdruff
- Stadtzentrum
- erstes Turmglasglockenspiel der Welt
- bedeutendes Heimatmuseum mit Sonderausstellungen
- 3 (!) funktionstüchtige Dampfmaschinen (davon ein "Lokomobil")
Wirtschaft
Starker Wirtschaftsstandort, verschiedene Bauunternehmen, Herstellung von Flugzeugteilen
Verkehrslage
BAB A4 Abfahrt Wilsdruff, BAB A17 Abfahrt in Dresden-Gorbitz benannt, Autobahnraststätte Wilsdruff in beide Richtungen (seit 1997 in "Dresdner Tor" umbenannt), B 173
Nachbarort der Landeshauptstadt Dresden und der Freien Kreisstadt Freital, 16 km bis Meißen, 21 km bis Freiberg, 15 Minuten zum Flughafen Dresden Klotzsche, 16 km (25 Minuten) zum Stadtzentrum Dresden
Kleinbahntrasse (seit 1972 stillgelegt) wird teilweise als Radwegenetz genutzt oder für geplante Erweiterung der Straßenbahnlinie 2 aus Dresden vorbehalten
Funkamt Wilsdruff
Wilsdruff ist seit 1953 Standort eines Rundfunksenders für Mittelwelle. Bis in die 90er Jahre wurde von dieser Anlage mit einer Leistung von 250 Kilowatt auf der Frequenz 1044 kHz gesendet. Als Antenne dient ein 153 Meter hoher, gegen Erde isolierter Rohrmast. Seit Mitte der 90er Jahre beträgt die Sendeleistung nur noch 20 Kilowatt. Der moderne Sender ist vollkommen halbleiterbestückt und in dem Rundbau, auf dem der Antennenmast steht, untergebracht. Der alte Sender aus den 50er Jahren ist heute als technisches Denkmal erhalten. Die Gesamtanlage ist als Relikt der Stalinära mit umfassenden Sicherungsanlagen (zweireihiger gekröpfter Stacheldrahtzaun mit Hundelaufbahn und Wachtürmen) fast original erhalten. Zusätzlich sind die als Notstromversorger angelegten U-Boot-Dieselmotoren aus dem zweiten Weltkrieg bemerkenswert. Abgestrahlt wird in Wilsdruff das Programm MDR Info auf 1044 kHz. Von 2001 bis 2003 wurde in Wilsdruff noch ein zweiter Sender für MEGARADIO betrieben. Er bediente sich ebenfalls des 153 Meter hohen Rohrmastes.
Wochenmarkt
- immer Donnerstags auf dem Marktplatz
- bedeutendes Lichterfest zum Ersten Advent
Weblinks
- www.wilsdruff.de - Homepage der Stadt Wilsdruff
- www.jacobikirche.info - Infosite über die älteste erhaltene Dorfwehrkirche im ostsächsischen Raum
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