Das Kloster vom Guten Hirten in Berlin-Marienfelde wurde vor über 100 Jahren
eingeweiht.
1858 entstand in Alt-Lietzow (Berlin-Charlottenburg) das Das Kloster zum Guten Hirten - Rettungsantalt für Gefallene Mädchen . Um 1860 wohnten 20 Büßerinnen in der Anstalt. 1900 gab es 325 Insassinen und die Gebäude platzten aus allen Nähten.
1875 wurde das Kloster nach den Vorschriften des preußischen Klosteraufhebungsgesetzes geschlossen. Die meisten Schwestern verließen Berlin und die Mädchen und Frauen wurden anderweitig untergebracht oder entlassen. Dann wurden die Statuten geändert und das Haus wurde als Krankenanstalt weitergeführt. 1887 wurde das Klosteraufhebungsgesetz selbst aufgehoben. Das Haus war nun wieder ein Kloster.
Seit 1894 war das Kloster Ausbildungstätte für Gefängniswärterinnen.
Die Raumsituation in Alt-Lietzow wurde unzumutbar. Zur Lösung des Problems wurde ein Neubau beschlossen. Zwischen 1903 und 1905 entstand an der Malteserstrasse in Marienfelde ein neues Kloster vom Guten Hirten, eine geschlossene Anstalt für Mädchen und Frauen. Einrichtungen des Kloster waren eine Haushaltsschule, ein Mädchenschutzheim, eine Wasch- und Plättanstalt, Landwirtschaft und Bäckerei sowie ein eigener Begräbnisplatz.
Im 1. Weltkrieg wird das Kloster zum Militärlazarett unter der Leitung des Marienfelder Arztes Moritz Jacobsohn.
Seit etwa 1960 wurden die landwirtschaftlich genutzten Flächen des Klosters vom Petruswerk mit Wohnungen bebaut. 1968 gaben die Nonnen den Standort auf.
Heutige Nutzung
Die Klostergebäude beherbergen 2006 das katholische Gemeindezentrum Vom guten Hirten, Schulen, Einrichtungen der Caritas, die seit 1973 hier Seniorenwohnungen anbietet, und das Bewegungsbad Marienfelde.
Quellen
- Hans-Werner Fabarius, Marienfelde - Vom Dorf zum Stadtteil Berlins, Herausgegeben vom Gemeindekirchenrat der Ev. Kirchengemeinde Marienfelde, Berlin 2001