Ignaz Franz Castelli

österreichischer Dichter und Dramatiker
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Ignaz Franz Castelli (* 6. März 1781 in Wien; † 5. Februar 1862 ebenda) war ein österreichischer Dichter und Dramatiker.

Ignaz Franz Castelli, Lithographie von Joseph Kriehuber 1835

Leben

Er studierte Rechtswissenschaften, widmete sich aber bald der literarischen Tätigkeit. Mit seinem Kriegslied für die österreichische Armee, das in großer Auflage an die österreichischen Soldaten verteilt wurde, war er einer der ersten patriotischen Dichter der Befreiungskriege. Durch Entsendung nach Ungarn durch die Regierung wurde er vor den Nachstellungen der Franzosen in Sicherheit gebracht.

Von 1811 bis 1814 war Castelli Hoftheaterdichter am Wiener Kärntnertortheater. Auf der Bühne hat sich von seinen 199 Lustspielen nichts mehr erhalten. Das Beste dürften seine "Gedichte in niederösterreichischer Mundart" Wien 1828 sein, womit er die österreichische Dialektpoesie (Johann Gabriel Seidl, Franz Stelzhamer, Carl Adam Kaltenbrunner) anregte Er war befreundet mit Moritz Gottlieb Saphir. 1846 Mitbegründer des Wiener Tierschutzvereins.

Werke (in Auswahl)

  • Neue Wehrmanns-Lieder, 1813
  • Der Hund des Aubri, 1816 (Drama)
  • Die Waise und der Mörder, 1819 (Drama)
  • 100 vierversige Fabeln, 1822
  • Der Ehemann als Liebhaber oder der Liebhaber als Ehemann, 1823 (Lustspiel)
  • Gedichte in niederösterreichischer Mundart, 1828
  • Wiener Lebensbilder (derbhumoristische Skizzendichtung), 1828
  • Eine für die Andere, 1830 (Lustspiel)
  • Uniform und Schlafrock, 1831 (Lustspiel)
  • Die Scheidewand, 1833 (Lustspiel)
  • Memoiren meines Lebens, 4 Bde (1861)

Literatur

  • Friedrich Biermann: Castelli als Zeitdichter. Wien: Univ. Diss. 1927.
  • Eva Kandioler: Ignaz Franz Castelli - ein Wiener Original und seine Zeit. Wien: Univ. Dipl.-Arb. 1998.
  • Barbara Tumfart: Ignaz Franz Castelli als Übersetzer französischer Theaterstücke. Ein Beitrag zum österreichischen Übersetzerwesen im 19. Jahrhundert. Wien: Univ. Dipl.-Arb. 1996.
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