Internierungslager

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Ein Internierungslager ist ein Lager, in dem tatsächliche oder mutmaßliche politische Gegner oder Kriegsgefangene gefangen gehalten werden. Die Gefangenen werden von militärischen oder paramilitärischen Einheiten des Staates bewacht.

Die internierten Personen sind entweder Zivilisten (im o.g. Fall) oder Soldaten neutraler Mächte (vgl. Armée de l'Est). Ein Internierungslager, in dem Soldaten eines gegnerischen Landes interniert werden, ist ein Kriegsgefangenenlager.

So wurden z.B. Kriegsgefangene oder politisch nicht Erwünschte bzw. für gefährlich gehaltene Bürger interniert, in den USA während des Zweiten Weltkriegs beispielsweise Landsleute japanischer Abstammung und in kleinerer Anzahl, Deutsch-Amerikaner, Mexikaner und Italiener. In Großbritannien wurden in den Internierungslagern während des Zweiten Weltkrieges auch nach Großbritannien geflüchtete Juden, wie etwa Gerhard Leibholz, und auch Antifaschisten interniert.

Im Zuge der Entnazifizierung wurden beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg viele mutmaßliche Nazis und als Kriegsverbrecher Verdächtigte, aber auch in großer Anzahl Unschuldige, ohne Gerichtsurteil in solchen Lagern festgehalten.

Auch in der DDR wurde vom Ministerium für Staatssicherheit eine solche Einrichtung („Vorbeugekomplex“) geplant, glücklicherweise aber nie umgesetzt.

Ein Internierungslager ist nicht zwingend mit einem Konzentrationslager gleichzusetzen, obwohl beide Formen ineinander übergehen können. Beispielsweise ist Guantanamo einer der Grenzfälle, in denen genau diese abgrenzungsproblematik kontrovers debatiert wird.

Beispiele für gegenwärtig existierende Internierungslager:

Siehe auch

Internierung, Lager, Speziallager

Wiktionary: Internierungslager – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen