Short 184

britischer Torpedobomber im Ersten Weltkrieg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. August 2006 um 23:55 Uhr durch Chile1853 (Diskussion | Beiträge) (Brit. Torpedobomber 1915, Quelle: Fleet Air Arm Archive, RAF Museum, RCAF). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Short 184 war ein britischer Torpedobomber im 1. Weltkrieg. Es war das erste Flugzeug, welche ein Schiff mit einem Torpedo versenkte.

Short 184 beim Start

Als kurz vor dem 1. Weltkrieg die ersten britischen Torpedoversuche gemacht wurden, suchte die britische Admiralität dringend ein neues Flugzeug dafür. Horace Short baute daraufhin im Frühjahr 1915 die ersten beiden Prototypen für die zukünftige Short 184. Die Maschine trug den Torpedo zwischen den beiden Schwimmern.

Kriegseinsatz

Beide Prototypen wurden Ende Mai 1915 auf die HMS Ben-my-Chree verlegt. Dieses frühere Passagierfähre war zum den Wasserflugzeugträger umgebaut wurden. Das Schiff war auf der Fahrt zu den Dardanellen vor der türkischen Küste. Die Flugzeuge wurden vom Royal Naval Air Service anfangs zur Seeaufklärung verwendet und dann in die Schlacht von Gallipoli verwickelt.

Am 12. August 1915 flog Flight Commander Charles Humphrey Kingsman Edmonds den ersten erfolgreichen Torpedoangriff auf ein türkisches Handelsschiff. Der 14 Zoll (356 mm) Torpedo traf das Schiff und explodierte. Allerdings war das Schiff schon vorher von dem U-Boot HMS E14 torpediert wurden und auf Grund gelaufen. Am 19. August wurde eine weitere erfolgreiche Attacke gegen ein türkisches 5.000 Tonnen Schiff von Edmonds und Flight Lieutenant George Dacre durchgeführt.

Die Short 184 war sehr schwer zu fliegen. Mit einem Torpedo an Bord mußte mit halbleeren Tanks gestartet werden. Die Flugdauer war dadurch auf 45 Minuten begrenzt.

Am 25. März 1916 flogen zwei Sopwith Baby und drei Short 184 von der HMS Vindex einen Angriff auf den Luftschiffhafen Tondern. Sie fanden aber ihr genaues Ziel nicht und nur zwei Maschinen kehrten zur HMS Vindex zurück.

In der Skagerrakschlacht Ende Mai 1916 wurden vier Short 184 auf dem Wasserflugzeugträger HMS Engadine verwendet. Leutnant Frederick S. Rutland und der Beobachter G.S. Trewin flogen Aufklärungsflüge.

Die Short 184 wurde in großen Stückzahlen gebaut. Mehr als 900 wurden bis Kriegsende gebaut. Viele Flugzeughersteller wurden für den Bau eingesetzt, neben Short z.B. Saunders und Westland. Verschiedene Motoren, wie Sunbeam Maori, Sunbeam Gurkha, Renault oder Rolls Royce Eagle wurden verwendet.

Am Ende des Krieges die Maschinen wurden auch zur U-Bootjagd eingesetzt. Sie waren aber bald zu langsam gegen die moderneren deutschen Seejagdflugzeuge und mußten in die zweite Reihe zurückgezogen werden.

Die Short 184 diente auch nach dem Krieg noch bis 1922 beim Fleet Air Arm. Eine Reihe von Maschinen wurden ins Ausland verkauft. Die estnische Luftwaffe bekam 1919 sechs Maschinen und die chilenische Luftwaffe ebenfalls sechs Maschinen. Weitere Maschinen gingen an Japan und Griechenland.

Museumflugzeug

Fragmente eines Short 184-Rumpfes werden heute im Fleet Air Arm Museum in Yeovilton, Somerset ausgestellt.

Technische Daten

Short 184:
Kenngröße Daten
Länge    12,40 m
Flügelspannweite    19,40 m
Tragflügelfläche    63,9 m²
Höhe    4,10 m
Antrieb    Ein Sunbeam Maori-Reihenmotor mit 260 PS
Höchstgeschwindigkeit    139 km/h in 1.980 m Höhe
Reichweite    320 km
Besatzung    zwei Mann
Dienstgipfelhöhe    5.000 m
Leergewicht    1.680 kg
Max. Fluggewicht    2.433 kg
Bewaffnung    ein 7,7 mm Lewis MG, ein 14 Zoll (356 mm) Torpedo oder 236 kg Bomben