Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Bell hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Mayen-Koblenz |
Verbandsgemeinde: | Mendig |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 339 m ü. NN |
Fläche: | 10,26 km² |
Einwohner: | 1.516 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 148 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 56745 |
Vorwahl: | 02652 |
Kfz-Kennzeichen: | MYK |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 37 008 |
Gemeindegliederung: | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstraße 10 56745 Bell |
Website: | www.bell-eifel.de |
E-Mail-Adresse: | Gemeinde@Bell-Eifel.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Bernd Merkler (CDU) |
Lage der Gemeinde Bell im Landkreis | |
Bell bei Mendig in der Eifel ist eine Gemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz und gehört zur Verbandsgemeinde Mendig.
Geographie
Geschichte
Bell wird als Belle in der Stiftungsurkunde des Klosters Maria Laach 1093 erstmals erwähnt.[1]
Seit dem 19. Jahrhundert sind die Beller für ihren Backofenbau berühmt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat setzt sich aus 16 Mandaten zusammen, welche derzeit von 4 Fraktionen gestellt werden. Stärkste Fraktion ist die CDU mit 9 Sitzen, gefolgt von der SPD mit 3 Sitzen und mit jeweils 2 Sitzen von der Wählergruppe Bell und der Wählergruppe Zepp.
weitere politische Gremien
Desweiteren gibt es 4 Ausschüsse:
- Haupt- und Finanzausschuss (16 Mitglieder)
- Bau-, Friedhofs- und Liegenschaftsausschuss (16 Mitglieder)
- Rechnungsprüfungsausschuss (16 Mitglieder)
- Umlegungsausschuss (10 Mitglieder)
Wappenbeschreibung
Das heutige Gemeindewappen ist erst 1983 zum offiziellen Wappen der Gemeinde Bell erhoben worden. Die offizielle Beschreibung des Wappens lautet: "In silbernem Schild im Schildhaupt ein angeschobener, durchgehender, dreilätziger blauer Turnierkragen, darunter 3 (2:1) schrägrechts rote Hämmer." [2]
Historisch geht das Wappen auf das Wappen des ersten für Bell urkundlich erwähnten Adelsgeschlecht derer zu Kolve zurück, welche die drei roten Hämmer auf silbernem Grund in diesem führten. Dies wiederum rührt daher, dass sie Nachfahren derer von Hammerstein auf Burg Hammerstein bei Neuwied waren. Eine Überlieferung aus dem Jahre 1336 des Siegels Hermanns von Bell ist Grundlage für die heutige Gestaltung des Wappens.
Der Volksmund assoziert die drei roten Hämmer auch mit den Werkzeugen der Backofenbauer in Verbindung, was aufgrund der Dorfgeschichte naheliegend ist.
Städte-/Gemeindepartnerschaften
Eine offizielle Partnerschaft besteht nicht, jedoch ist man der Gemeinde Bell im Hunsrück aufgrund der Namensgleichheit sehr verbunden. Gegenseitige Besuche von Vereinen oder zu Veranstaltungen finden immer wieder großen Anklang auf beiden Seiten.
Bürgermeister der Gemeinde Bell
- 1850 - 1853 Josef C. Bayen
- 1853 - 1854 Peter Scheuren
- 1854 - 1870 Joh. Jos. Ackermann
- 1870 - 1877 Anton Bast
- 1877 - 1893 Joh. Schneider
- 1894 - 1905 Jak. Daub
- 1905 - 1919 Peter Jos. Scharnbach
- 1919 - 1923 Jak. Jos. Scheuren
- 1923 - 1924 Joh. Jos. Schneider
- 1924 - 1930 Jak. Jos. Scheuren
- 1930 - 1933 Joh. Jos. Zepp
- 1933 - 1941 Joh. Jos. Schneider
- 1941 - 1945 Wilhelm Füllenbach (Vertr. während seiner Soldatenzeit: Peter Wilkes)
- 1945 - 1946 Hyronimus Scheuren und Christian Bous (Beauftragte der Besatzer)
- 1946 - 1951 Karl Bell
- 1951 - 1964 Wilhelm Thelen
- 1964 - 1974 Herbert Schlich
- 1974 - 1979 Alfons Genn
- 1979 - ....... Bernd Merkler
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Beller Platt und "Läppe Tallep"
Der Beller Dialekt, das Beller Platt ist bis in die Nachkriegsjahre hinein von fast allen Bürgern des Dorfes einheitlich gesprochen worden. Durch verschiedene Faktoren hat der Gebrauch des Beller Platts jedoch stark abgenommen. Der langjährige Dorfchronist von Bell, Karl Schneider, führt dies in seinem der Beller Mundart gewidmeten Wörterbuch auf drei wesentliche Faktoren zurück:
- Verlust der bäuerlichen Prägung des Dorfes
- Durchmischung der Bevölkerung durch Zuzug vieler Neubürger (Flüchtlinge und Neubaugebiete)
- Höheres Ausbildungsangebot durch den wirtschaftlichen Aufschwung und der damit verbundene Glaube vieler Eltern, dass sie die Spracherziehung ihrer Kinder hochdeutsch und nicht dialektal gestalten sollten [3]
Durch lange Besatzungszeiten der Franzosen der Rheinlande ist der Beller Dialekt - wie andere Dialekte des Rheinlandes - stark von der französischen Sprache beeinflußt.
Ebenso ist der Dialekt von vielen eigenen Begriffen, die meist mit dem Backofenbau zu tun haben, durchzogen, jedoch verschwanden diese Begriffe weitestgehend aus dem Sprachgebrauch, da in den 50er/60er Jahren des 20. Jahrhunderts die Tuffsteinöfen durch moderne Stahlöfen ersetzt wurden und somit die handwerklichen Ausdrücke nicht mehr benötigt wurden.
Eine Besonderheit des Dialektes ist das sogenannte "Läppe Tallep", welches eine Geheimsprache des Dorfes ist. Dadurch, dass die Backofenbauer oftmals lange Zeit in fremden Bäckersfamilien lebten, um dort einen Ofen zu errichten, entwickelten sie eine eigene Sprache, um sich ungehört vom Auftraggeber unterhalten zu können. Das Prinzip des "Lepper Tallep" besteht darin, dass ausgehend vom Beller Platt einzelne Silben oder Wörter rückwärts ausgesprochen wurden.
Durch den Rückgang des Backofenhandwerks wird diese Form des Beller Platts jedoch nicht mehr gesprochen und nur noch wenige Bürger des Dorfes beherrschen die korrekte Anwendung.
Zum Erhalt beider Sprachformen wurde 1996 von Karl Schneider ein eigenes Wörterbuch mit einer dem Buch entsprechenden Kassette herausgegeben um die Beller Mundart der Nachwelt zu erhalten.
Sehenswürdigkeiten
Gemeindehaus
Kirche
Die Burg zu Bell
Gänsehalsturm
"Beller Jääß"
Erlenbrunnen
Hasenbrunnen
Schaubackofen
Alte Schule
Kapellen
Naturkundemuseum Maria Laach
Vereinsleben
Die Gemeinde Bell verfügt über ein abwechslungsreiches Vereinsleben, welches sich durchaus sehen lassen kann. Für jeden Bürger ist etwas dabei, sei es Sport, Musik, Heimatverbundenheit, Erhaltung alter Traditionen oder einfach das gesellige Beisammensein. Die Vereine gestalten das Dorfleben durch verschiedene Feste aktiv mit und sorgen somit für einen abwechslungsreichen Jahresablauf.
Vereinsliste Beller Vereine:
- Musik
- Gesangverein "Concordia" (gegr. 1854)
- Kirchenchor "Cäcilia"
- Spielmannszug "In Treue fest" (gegr. 1949)
- Musikverein (gegr. 1981)
- Sport
- Schützenbruderschaft "St. Hubertus" (gegr. 1956)
- Sportverein
- SV Bell - Abteilung Fußball (gegr. 1954)
- SV Bell - Abteilung Turnen
- Tischtennis-Club (gegr. 1979)
- Senioren- und Frauengymnastikgruppe
- Schachfreunde (gegr. 1978)
- Karneval
- Möhnengesellschaft "Beller Jäße" (gegr. 1948)
- Karnevalsgesellschaft "Blaue Funken" (gegr. 1950)
- Tradition
- kath. Junggesellenverein (gegr. 1857)
- Verkehrs-, Verschönerungs- und Heimatverein (neugegr. 1959)
- Ortsbauernverein
- Landfrauengruppe Bell (gegr. 1960)
- Vereinsring
- Sonstiges
- Freiwillige Feuerwehr (gegr. 1925)
- Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner, Ortsverband Bell (gegr. 1948)
- Fraugengemeinschaft (gegr. 1955/56)
- Jugendtreff
Wirtschaft und Infrastruktur
Das Gewerbegebiet "Am Rothen Berg", welches mit einer Gesamtfläche von 5,87 ha am Ortsrand gelegen ist, hat eine direkte Anbindung an die L82. Weiterhin sind Anbindungen an die A61 und die B412 (und somit auch an die A48) schnell und gut erreichbar. Die nächstgelegenen Flughäfen sind Köln/Bonn und Frankfurt/Hahn, die nächsten Häfen befindet sich in Andernach und Koblenz, der nächste Containerbahnhof in Koblenz.
Literatur
- Gabriele von Fuchs: 900 Jahre Bell. Gemeindeverwaltung Bell, Bonn/Bell 1993.
- Karl Schneider: Beller Platt und Läppe Tallep. Druckerei Schmidgen, Bell/Wassenach 1996.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mittelrheinisches Urkundenbuch
- ↑ Genehmigungsurkunde der Bezirksregierung Koblenz. 04. Aug. 1983
- ↑ Karl Schneider: Beller Platt und Läppe Tallep. S. 7