Vorlage:PKW-Modell Der Porsche 904 wurde als Carrera GTS verkauft, aufgrund der Rechte von Peugeot, die auch zur Umbenennung des Porsche 901 führten.
Der Nachfolger des Porsche 718 Rennwagen musste laut GT-Reglement in einer Anzahl von mindestens 100 Fahrzeugen gebaut werden. Porsche bot den Wagen relativ günstig an und baute aufgrund der höheren Nachfrage als erwartet insgesamt rund 120 Fahrzeuge.
Der Wagen besitzt als erster Porsche eine Kunststoffkarosserie, wodurch er sehr leicht ist. Zunächst wurde mit silbergrauen Lackierungen das blanke Aluminium der Silberpfeile nachempfunden, später wechselte man zum klassischen Weiß.
Als Triebwerk wurde der Fuhrmann-Vierzylinder, ein Zweiliter-Boxer-Saugmotor mit je zwei obenliegenden Nockenwellen, in der Mitte des Wagens montiert, wie schon beim Porsche 550. Dieser brachte bei einer Drehzahl von 7800 U/min eine Leistung von 132 kW (180 PS). In Werksrennwagen wurden später auch Sechs- und Achtzylinder verwendet.
Rennhistorie
Der Porsche Carrera GTS war vor allem in Bergrennen sehr erfolgreich. Da diese damals auch zur Sportwagen-Weltmeisterschaft gewertet wurden, konnte man 1964 diese sogar gegen die dominierenden Ferrari erringen. Zudem gelang mit dem 904 erneut ein Gesamtsieg bei der Targa Florio.
Bei Langstreckenrennen wie 1000 km Nürburgring, den 24 Stunden von Le Mans usw. waren Gesamtsiege außer Reichweite, aber die Zweiliter-Klassen-Siege gegen die Ferrari Dino 206P waren hart umkämpft.
Das eigentlich nur für die Rundstrecke entwickelte Fahrzeug konnte sogar mit Fahrer Eugen Böhringer bei der Rallye Monte Carlo 1965 einen Klassensieg und den 2. Platz in der Rallye-Gesamtwertung einfahren.
Als Nachfolger wurde ab 1966 der Porsche 906 Carrera 6 angeboten.
Sport-/Straßenversionen
Der Porsche 904 wurde von 1963 bis 1965 in folgenden Ausführungen produziert und eingesetzt:
904 (Coupé)
- 1966 cm³ Vierzylinder Saugmotor, 132 kW/180 PS (Straßenversion 114 kW/155 PS)
- Beschleunigung von 0-100 km/h: 5,5 s
- Höchstgeschwindigkeit: 263 km/h
- Hinterradantrieb
- Leichtbauweise (Kastenrahmen mit Kunststoffkarosserie)
904-6
- Sechszylindermotor (Typ 901/20)
- Hubraum: 1991 cm³ (Bohrung x Hub: 80 x 66 mm)
- 155 kW/210 PS bei 8000/min
- 5-Gang-Getriebe
- Gewicht (ohne Benzin): ca. 640 kg
904-8
- Achtzylindermotor (Typ 771/1)
- Hubraum: 1982 cm³ und 2195 cm³
- 170 kW/230 PS bei 8500/min bzw. 200 kW/270 PS bei 8600/min
- 6-Gang-Getriebe
- Gewicht (ohne Benzin): ca. 640 kg
Weitere Informationen zum Porsche 904 Carrera GTS
Der Porsche 904 hat einen Kastenrahmen aus Stahlblech (zwei Längsträger mit Querverbindungen), auf den die Kunststoffkarosserie aufgeklebt ist. Diese Konstruktion wurde gewählt, um das Fahrzeug leicht und trotzdem kostengünstiger zu halten als mit Gitterrohrrahmen. Bei dem Kunststoff handelt es sich um glasfaserverstärktes Polyesterharz der BASF.
Pedale und Lenkrad sind in Längsrichtung verstellbar; die Sitze lassen sich nicht verschieben.
Der Motor ist in Wagenmitte unmittelbar hinter den Sitzen eingebaut (Mittelmotor), dahinter das Getriebe. Im Bug des Fahrzeugs befinden sich der Ölkühler der Trockensumpfschmierung (Inhalt 10 Liter), das vom Reglement für GT-Fahrzeuge vorgeschriebene fertig montierte Reserverad und der Tank (110 Liter). Der ebenfalls vorgeschriebene Kofferraum (mindestens 65 x 40 x 20 cm) ist in den abnehmbaren Heckdeckel integriert.
Alle vier Räder des 904 sind einzeln an schrägliegenden Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern und querliegendem Stabilisator aufgehängt. Serienmäßig wird der Wagen mit Reifen des Formats 165 HR 15 geliefert, auf Wunsch mit Dunlop racing 5,50 L 15 R 6 D 12.
Preis 1964: 29.700,00 DM
Literatur
- Schneider, Peter: Typenkompass Porsche. Renn- und Rennsportwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02300-8
- Lothar Boschen/Jürgen Barth: Das große Buch der Porsche-Typen, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01284-7
