Mord mit Aussicht

deutsche Fernsehserie (seit 2008)
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Mord mit Aussicht ist eine humoristische Krimiserie der ARD nach einer Idee von Marie Reiners. Sie handelt von einer Kölner Kriminaloberkommissarin, die in die kleine (fiktive) Ortschaft Hengasch, Kreis Liebernich, in der Eifel versetzt wird. Die Serie wurde zwischen 2007 und 2014 im Auftrag des WDR von der Kölner Pro GmbH produziert. Mit durchschnittlich 6,52 Millionen Zuschauern und 20,9 Prozent Marktanteil war Mord mit Aussicht 2014 die meistgesehene Fernsehserie Deutschlands.[1]

Fernsehserie
Produktions­unternehmen Pro TV Produktion GmbH
Idee Marie Reiners
Episodenliste

Die Serie endete mit dem abendfüllenden Film Ein Mord mit Aussicht, wesentlich begründet durch den Ausstieg des Hauptdarstellers Bjarne Mädel.[2] Auch wenn Mädel seine Aussage in der Süddeutschen Zeitung, er steige wegen des lieblosen Umgangs aus der Serie aus (die Drehzeiten wurden von Staffel zu Staffel gekürzt, ein kreativer Umgang mit dem Konzept der Serie war nicht möglich), später relativierte, vermochte es die ARD nicht, Bedingungen zu schaffen, unter denen sich der Erfolg hätte fortsetzen lassen. Die Erfinderin der Serie und auch Autorin der ersten Staffel, Marie Reiners, solidarisierte sich via Facebook mit ihm und erklärte, bereits nach der ersten Staffel aus ähnlichen Gründen ausgestiegen zu sein.[3]

Handlung

Die ehrgeizige Kriminaloberkommissarin und überzeugte Großstädterin Sophie Haas wird nicht, wie erwartet, zur Leiterin des Kölner Morddezernats befördert, sondern in das Eifeldorf Hengasch, Kreis Liebernich, versetzt. Dort mietet ihr Vater Hannes, ein Orthopäde im Ruhestand, kurzerhand ein Haus für sie beide an. Neben der ungewohnten Umgebung mit ihren teilweise skurrilen Bewohnern erweist sich auch die Zusammenarbeit mit ihren Kollegen vor Ort, der jungen Polizeimeisterin Bärbel Schmied und dem gutmütigen Polizeiobermeister Dietmar Schäffer, der zu Hause bei Ehefrau Heike keinen leichten Stand hat, zunächst als gewöhnungsbedürftig. Auch ihr Vorgänger als Revierleiter, der pensionierte Hans Zielonka, dessen Sohn Andreas Kommissar in Koblenz ist und anfangs ein Auge auf Sophie geworfen hat, mischt sich immer wieder in ihre Ermittlungsarbeit ein. Nachdem Hannes einen Herzinfarkt erleidet, wird es nötig, die polnische Pflegerin Danuta für ihn zu engagieren, mit der er eine Beziehung beginnt und nach einiger Zeit nach Krakau zieht. Nach der geplatzten Hochzeit von Sophie und dem Tierarzt Dr. Jochen Kauth tritt der „Exil-Hengascher“ Jan Schulte, neben Hans Zielonka Kandidat zur Bürgermeisterwahl, in ihr Leben. Der Alltag von Dietmar und Heike wird durch das überraschende Auftauchen von Dietmars Mutter Irmtraud gestört.

Staffel 1

 
Das Bürgerhaus in Kallmuth diente in der ersten Staffel als Kulisse für das Polizeirevier Hengasch

Sophie Haas widerfährt an Stelle der erwarteten Beförderung zur Leiterin des Kölner Morddezernats eine Versetzung nach Hengasch in der Eifel; dort lernt sie die Dorfpolizisten Dietmar Schäffer und Bärbel Schmied kennen. In Ermangelung spannender Fälle beginnt sie in einem jahrzehntealten ungeklärten Vermisstenfall ihres Vorgängers Hans Zielonka zu ermitteln und deckt darin zur Überraschung aller einen Kriminalfall auf, den sie löst. Ihr Vater Hannes mietet indes das alte Forsthaus für die beiden. Im Fall eines Mordes bei einer Kapelle genau auf der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ermittelt sie gemeinsam mit Andreas Zielonka, dem Sohn ihres Vorgängers, der in Koblenz bei der Kriminalpolizei tätig ist. Die beiden kommen einander näher, bevor Andreas überraschend zu einer sechsmonatigen Fortbildung nach Kanada aufbricht. Bald darauf geht sie eine Beziehung mit dem Tierarzt Jochen Kauth ein, die jedoch an Sophies mangelndem Bindungswillen vorerst wieder zerbricht. Bärbel Schmied verliebt sich in die Schreinerin Mathilde, die auf der Walz auch Hengasch passiert, jedoch bald weiterzieht. Zum Finale der ersten Staffel wird Sophie Haas von dem Vorgesetzten, der sie einst nach Hengasch versetzte, auf Anraten ihres dort arbeitenden Exfreundes Jens Petzold in den Kölner Zoo gerufen, um die Geiselnahme des Kragenbären Gustav zu einem guten Ende zu bringen. Dabei löst sie wiederum einen Altfall auf und überführt ihren Exfreund. Daher wird ihr die Rückkehr nach Köln angeboten; Andreas Zielonka soll dafür zurück nach Hengasch gehen.

Staffel 2

 
Die Alte Schule in Hemmerich diente in der zweiten und dritten Staffel als Kulisse für das Polizeirevier Hengasch

Hannes Haas erleidet einen Herzinfarkt, woraufhin es unmöglich wird, dass er Sophie seine Wohnung in Köln überlässt, um selbst alleine in Hengasch zu wohnen. Daher muss sie kurzentschlossen ihre Stelle in Hengasch behalten; zur Pflege ihres Vaters wird die polnische Pflegerin Danuta engagiert. Dietmar wird mit dem plötzlichen Auftauchen seiner Jugendliebe Katja konfrontiert, die damit für Streit im Hause Schäffer sorgt, der auch ihre baldige Abreise noch überdauert. Erst durch einen kommunikativen Trick schafft es Dietmar Schäffer, seine Frau Heike wieder wohlgesinnt zu stimmen. Später in der Staffel gerät Dietmar selbst in Verdacht, Wertgegenstände der Feuerwehr gestohlen zu haben, zumal ihm Michael Frenken, Bärbels neuer Freund, das Diebesgut in die Schreibtischschublade schmuggelt. Durch einen wiedererkannten Geldschein wird Frenken überführt. Sophie Haas erhofft sich aus einem One-Night-Stand mit dem Golftrainer Gerhard Müller, Spitzname Gérard, eine neue Beziehung, bevor sie am nächsten Tag auf den Golfplatz gerufen wird, wo derselbe vergiftet wurde. Einige Zeit später startet sie mit Jochen Kauth einen neuen Versuch des Zusammenlebens, der in einem Heiratsantrag gipfelt. Sophie nimmt ihn nach einiger Bedenkzeit an; die Hochzeit scheitert am Staffelende dennoch, weil sich mitten in der Zeremonie herausstellt, dass es sich bei der Standesbeamtin um die Juwelendiebin Marilyn handelt, die Sophie schon zweimal entwischt war. Auch diesmal entkommt sie vorerst.

Staffel 3

 
Das Forsthaus Heckhaus in Much diente als Kulisse für das Wohnhaus von Sophie Haas

Die noch Stunden dauernde Verfolgungsjagd der Juwelendiebin führt zur Ergreifung, während Hannes Haas mit Danuta überraschend nach Krakau zieht und Sophie und Jochen das Forsthaus überlässt; Jochen möchte jedoch vorerst Abstand von Sophie gewinnen. Der Bürgermeister Hans Zwanziger bringt die Rathauspraktikantin Ines um, da sie ihn mit Wissen um eine von ihm erwirkte illegale Baugenehmigung erpressen wollte. Als Nachfolger empfiehlt Zwanziger den soeben zurückgekehrten gebürtigen Hengascher Jan Schulte, der sich eine großangelegte Zukunftsplanung Hengaschs, u. a. in wirtschaftlicher Hinsicht, zum Ziel macht. Ebenfalls als Kandidat meldet sich Hans Zielonka, der jedoch bei der Wahl unterliegt. Dietmars Mutter Irmtraud taucht überraschend bei Dietmar und Heike auf, weil ihr eigenes Haus unbewohnbar wurde. Sie sorgt für große Turbulenzen, zieht nach einiger Zeit zu Tante Klärchen, von wo sie allerdings bald zurückkehrt. Sie wird daraufhin bei Hans Zielonka einquartiert, mit dem sie sich so gut versteht, dass Dietmar fürchtet, Zielonkas Sohn zu sein. Sophie und Jochen befinden sich bald zum dritten Mal im Beziehungsstatus, auch wenn sie dies weder nach außen noch sich selbst eingestehen wollen. Sophie wird auch vom neuen Bürgermeister Jan Schulte umworben, was bald in einer Beziehung mündet. Nach einem One-Night-Stand mit Timo wird Bärbel schwanger und entschließt sich, das Kind zu behalten, aber die Beziehung zu Timo nicht weiterzuführen.

Spielfilm Ein Mord mit Aussicht

Ausstrahlung

 
Einschaltquoten der Erstausstrahlungen der Mord mit Aussicht-Folgen (Ausstrahlungsblöcke getrennt)

Die erste Staffel mit sechs Folgen wurde vom 7. Januar bis zum 18. Februar 2008 montags um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Zwar waren die Einschaltquoten auf dem Sendeplatz eher enttäuschend, aufgrund der positiven Resonanz wurde die Serie dennoch fortgesetzt.[4] Ab 18. Mai 2010 wurden jeweils am Dienstagabend im Ersten zuerst die bisherigen Folgen der ersten Staffel wiederholt und im Anschluss dann sieben neue Folgen ausgestrahlt, die bei späteren Veröffentlichungen ebenso als Teil der ersten Staffel galten.

Aufgrund der rasant gestiegenen Quoten, die bis zu 17,7 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe erreichten, verkündete der Sender am 30. September 2010, dass 13 weitere Folgen in Auftrag gegeben worden seien. Die Dreharbeiten dauerten von Juni bis September 2011 sowie von Februar bis Juli 2012.[5][6] Die zweite Staffel wurde vom 28. August bis 4. Dezember 2012 im Ersten ausgestrahlt.

Am 4. Juni 2013 begannen die Dreharbeiten einer dritten Staffel mit 13 neuen Folgen.[7] Die Ausstrahlung dauerte vom 9. September bis zum 16. Dezember 2014. 2013 strahlte ORF2 Teile, 2014 alle Folgen der ersten Staffel der Serie aus. Ebenfalls ausgestrahlt wurde die erste Staffel auf Italienisch bei Rai 1 unter dem Titel Homicide Hills – Un Commissario In Campagna.

Im Herbst 2016 wurde die gesamte Serie in Estland bei Eesti Rahvusringhääling (ERR) in Originalsprache mit estnischen Untertiteln ausgestrahlt.[8]

Bis zum 11. Dezember 2014 liefen in Köln und Umgebung die Dreharbeiten zu einem 90-minütigen Spielfilm zur Serie von Jan Schomburg, der am 28. Dezember 2015 im Ersten ausgestrahlt wurde. Er trägt den Titel Ein Mord mit Aussicht.[9]

Die ersten sechs Folgen der Serie sind am 26. September 2008 als Dreier-DVD-Box beim Verlag ARD Video erschienen. Seit dem 15. November 2010 sind auch die Folgen 7 bis 13 als Dreier-DVD-Box erhältlich und es sind alle 13 Episoden der zweiten Staffel auf dem Markt.

Drehorte

 
Set am Gasthof Röttgen in Neunkirchen-Seelscheid (2014), der in der Serie als Gasthof Aubach bezeichnet wird
 
Ein unscheinbares Gebäude in Bornheim-Walberberg diente als Drehort für das Wohnhaus von Hans Zielonka

Die Dreharbeiten fanden zum Teil in Kallmuth in der Eifel sowie im Stadtteil Liedberg der Stadt Korschenbroich (Rhein-Kreis Neuss) statt. In Kallmuth wurden vor allem die Außenaufnahmen rund um das Polizeirevier gedreht, das Set des Reviers wurde im Saal des Bürgerhauses aufgebaut. Der Turm der Kallmuther Kirche St. Georg ist im Vorspann der Serie zu sehen.[10] In der ersten Staffel wurde für Ortsansichten aus der Ferne auch wiederholt auf Scheven, einem Nachbarort von Kallmuth, zurückgegriffen. In der Folge Tödliche Nachbarschaft stolpert Dr. Hannes Haas über einen Blumenkasten vor der Schevener Kirche St. Apollinaris und Agatha. In Liedberg fanden zunächst die Szenen im fiktiven Gasthof Aubach im dortigen Alten Brauhaus statt.[11]

Aus Kostengründen verzichtete man ab 2010 auf einen erneuten Dreh in Kallmuth und Liedberg und griff stattdessen für die Außenansichten auf älteres Material zurück. Alle weiteren Dreharbeiten fanden an verschiedenen Orten in der Eifel und außerhalb statt, etwa im Raum Düren, Niederdrees, Oberdrees, Bergheim, Rommerskirchen, Bornheim, Hürth, sowie in Altenberg, Overath und Much (alle drei im Bergischen Land). In Rommerskirchen-Nettesheim wurden in der dortigen Filiale der Volksbank die Szenen um die Hengascher Eifelbank gedreht. Der Gasthof Aubach ist im Bergischen Land, genauer in Neunkirchen-Seelscheid, zu entdecken. Hier fanden regelmäßig im Gasthof Röttgen dazu Dreharbeiten statt.

Das Gebäude, das von der zweiten Staffel an als Polizeistation Hengasch dient, ist die alte Schule in Bornheim-Hemmerich. Das Wohnhaus des Vaters steht original in Much. Für die dritte Staffel fanden Dreharbeiten in Dormagen, Gummersbach, Bergisch Gladbach, Leichlingen und in Mayschoß, rund 35 Kilometer südwestlich von Bonn am Rande des Ahrgebirges, statt. Dort wurde in dem Vier-Sterne-Hotel Lochmühle gedreht.[12]

Im Bornheimer Ortsteil Walberberg wurde bereits die Serie Stromberg gedreht. Auch für Mord mit Aussicht wurde auf das dortige dörfliche Flair zurückgegriffen. Die Dreharbeiten um die Radarkontrolle in der Folge Henghasch wurden vor dem Dikopshof mit der Heilig-Kreuz-Kapelle zwischen Walberberg und Keldenich gedreht. Für die Folge Fingerübungen diente die Kitzburg in Walberberg als Kulisse.

Der Nettersheimer Hof in Nettersheim diente als Drehort für Szenen in den Folgen Und ewig singt das Blaukehlchen sowie Der Schandbaum. In der Serie wurde der Nettersheimer Hof zum Zwiebelfelder Hof umfirmiert. In der Folge Blaukehlchen spielte eine weitere Szene in Blankenheim-Rohr, als Dietmar Schäffers Jugendliebe mit einem Bus das fiktive Hengasch verlässt. Die Szenen um die Gärtnerei Schönfelder wurden in der Blechhofsiedlung in Dormagen gedreht.[13]

Die Johanneskapelle in Lindlar-Voßbruch diente als Drehort für die Marienkapelle im fiktiven Nachbarort Dümpelbach in der Folge Marienfeuer.

Das Bordell Waldhaus Amore in der gleichnamigen Episode ist in Wirklichkeit der Swingerclub Die Eule in Ratingen-Hösel.

Das Radioteleskop, um das sich die Folge Sonne, Mord und Sterne dreht, ist das Radioteleskop Effelsberg in Effelsberg, einem Stadtteil von Bad Münstereifel.

Das Archiv von Hengasch in der Folge Der letzte Vorhang ist in Wirklichkeit das Stadtarchiv von Rheinbach (Rhein-Sieg-Kreis), besonders zu erkennen an der historischen Stadtkarte von Rheinbach im Hintergrund der Szene im Büro von Dr. Kredder.

Episodenliste

Besetzung

 
Hauptdarsteller der dritten Staffel, 2014
Hauptdarsteller
Schauspieler Rolle Bemerkungen Folgen Jahre
Caroline Peters Sophie Haas Kriminalhauptkommissarin (seit Staffel 3);
Kriminaloberkommissarin (Staffel 1–2)
1–39 2008–2014
Bjarne Mädel Dietmar Schaeffer Polizeioberkommissar (seit Staffel 3);
Polizeiobermeister (Staffel 1–2);
(Kosename ‚Bär‘)
1–39 2008–2014
Meike Droste Bärbel Schmied Polizeikommissarin (seit Staffel 3);
Polizeimeisterin (Staffel 1–2)
1–39 2008–2014
Michael Hanemann Hans Zielonka Kriminalhauptkommissar a. D.;
Vorgänger auf Sophies Posten;

Bürgermeisterkandidat

1–39 2008–2014
Petra Kleinert Heike Schaeffer Hausfrau; Ehefrau von Dietmar Schäffer (Kosename ‚Muschi‘) 1–39 2008–2014
Hans Peter Hallwachs Hannes Haas Arzt (Orthopäde) i. R.;

Vater von Sophie Haas

1–27 2008–2014
Johann von Bülow Jan Schulte Bürgermeister von Hengasch; vorher: Bürgermeisterkandidat;

Lebensgefährte von Sophie Haas

28–39 2014
Nebendarsteller
Schauspieler Rolle Bemerkungen Folgen Jahre
Max Gertsch Andreas Zielonka Sohn von Hans Zielonka, Kriminalkommissar aus Koblenz (Rheinland-Pfalz), mehrmals Anwärter auf Sophies Posten 4–6
13–26
2008,
2010–2012
Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.Kulla Jossifidis Frau Ziegler Rentnerin aus Hengasch 1–38 2008–2014
Patrick Heyn Arndt Bechermann Gynäkologe und Notfallarzt von Hengasch 2–35 2008–2014
Arnd Klawitter Jochen Kauth Tierarzt, Lebensgefährte und zeitweiliger Verlobter von Sophie Haas 3–39 2008–2014
Friederike Frerichs Frau Runkelbach Lebensmittelhändlerin in Hengasch 8–39 2010–2014
Julia Schmitt Lydia Aubach Wirtin im Gasthof „Aubach“ 14–38 2012–2014
Karina Krawczyk Danuta Kosliki polnische Pflegerin und Lebensgefährtin von Dr. Hannes Haas 15–27 2012–2014
Carmen-Maja Antoni Irmtraud Schaeffer Mutter von Dietmar Schäffer 29–39 2014

Kritik

„Umso bemerkenswerter, wie es die Akteure trotzdem geschafft haben, ‚Mord mit Aussicht‘ zu einer originellen kleinen Schrulle im durchformatierten TV-Alltag zu machen. […] Den ARD-Verantwortlichen allerdings möchte man zurufen: weniger Angst vor Ecken und Kanten – und mehr Mut zur Eifel, bitte!“

Peter Luley: Spiegel Online, 7. Januar 2008[14]

„Bemerkenswert ist folgendes: […] der ARD gelingt es, aus dem Thema Langeweile äußerst unterhaltsame 45 Minuten zu produzieren, was nur zum Teil daran liegt, dass der Schauspieler Bjarne Mädel aus seiner anderen Serie Stromberg ein bisschen peinliche Stille mitgebracht hat. Und das ist die Überraschung: Nach den ambitionierten, aber dennoch öden Familienkrimiversuchen […] ist Mord mit Aussicht tatsächlich sehr kurzweilig. […] eine inspirierte, originelle, witzige und schön gespielte Serie […] Hoffentlich kommt sie noch öfter.“

Michael Reufsteck: Fernsehlexikon.de, 7. Januar 2008[15]

„Im Eifelort Hengasch zu ermitteln ist keine Freude. Dabei zuzuschauen, wie Kommissarin Sophie Haas ihr Schicksal im schwärzesten Winkel von Nordrhein-Westfalen meistert, schon. Die ARD-Serie ‚Mord mit Aussicht‘ zelebriert eine Komik der Zeitlupe.“

Patrick Bahners: FAZ.net, 18. Mai 2010[16]

„Lokalkolorit, schillernde Figurenkonstellationen und großartiger Slapstick machen ‚Mord mit Aussicht‘ zu einer der besten deutschen Serien. Etwas Vergleichbares haben weder HBO noch die BBC zu bieten, und ‚Stromberg‘ ist dagegen grobmaschig. Doch kann man auch nicht übersehen, dass die neue Staffel gelegentlich schwächelt. Vor allem die alte Detailfreude, die jede Einstellung zum Wimmelbild machte, fehlt immer häufiger.“

Uwe Ebbinghaus: FAZ.net, 9. September 2014[17]

Auszeichnungen

Inhaltliche Skurrilitäten

Running Gags

  • Als Running Gag sieht man immer mal wieder die alte Frau Ziegler, wie sie im Schneckentempo mit ihrem Rollator über die Straße schlurft und den Verkehr aufhält. In der ersten Folge raucht Sophie Haas vor der Dienststelle eine Zigarette und wirft die Kippe auf den Weg, bevor sie das Gebäude betritt. Kurz darauf sieht sie, wie Frau Ziegler angeschlurft kommt, sich mühsam bückt, die Zigarettenkippe aufliest und im Mülleimer entsorgt.
  • Immer, wenn Sophie Haas mit Bärbel oder Schäffer zu einem Einsatz aufbricht und der jeweils andere in der Dienststelle bleiben muss, bekommt dieser (meist ist es Schäffer) zu hören: „Ist auch wichtig!“
  • Bei vermuteten Todesfällen wird von Dr. Bechermann, dem Gynäkologen und Notfallarzt von Hengasch, immer die Diagnose Herzinfarkt gegeben.
  • Der typische Spruch von Bärbel Schmied ist „Nee, ne?“, den sie in jeder Folge mindestens einmal anbringt.
  • Wenn Bärbel Schmied in seltenen Fällen energisch ihre eigene Meinung äußert, folgt abschließend immer der Satz „Find’ ich!“
  • Dietmar Schäffer bringt in fast jeder Folge den Satz an: „Mann, Mann, Mann, hier ist vielleicht wieder was los heute!“; meist in Situationen, in denen gerade nichts los ist.
  • Wenn Dietmar Schäffer gegenüber seiner Vorgesetzten etwas zum Ausdruck bringen will, was sie nicht akzeptiert, sagt er resignierend „Sie sind der Chef“, worauf sie antwortet: „Und Sie sind der Schäffer“.
  • Immer wieder tauchen unterschiedlichste Fahrzeuge mit dem Kennzeichen K-GB xxx (= KGB) auf.

Sonstiges

 
Das rote BMW-Cabrio E30
  • In der Serie wird meist auf die regionstypischen Dialekte, die Eifeler Mundarten, verzichtet.[14]
  • Die fiktive Postanschrift von Sophie Haas und ihrem Vater lautet, wie in der Folge Henghasch zu sehen ist, Jagdweg 4, 56243 Hengasch. In Wirklichkeit ist diese Postleitzahl nicht vergeben. In Folge 8 ist auf einem Umschlag die Adresse des Polizeireviers mit Polizeipräsidium Hengasch, Hauptstr. 12, 53947 Hengasch angegeben. Diese Postleitzahl ist für Nettersheim vergeben, südwestlich von Bad Münstereifel gelegen. In Folge 15 ist erneut ein Paket – diesmal wieder mit 56243 als Postleitzahl für Hengasch – zu sehen.
  • Das Forsthaus, das Hannes Haas anmietet, war bereits 2003 Drehort für die Folge Vertrauter Feind der Action-Serie Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei, in der das Haus von einer Psychopathin bewohnt wird. In der Krimireihe Marie Brand ist das Forsthaus in Folge 16 (Erstausstrahlung: 2016) das Wochenendhaus von Polizeichef Engler.
  • In einigen Episoden tritt ein Bartkauz (boreale Eulenart, Strix nebulosa) in Erscheinung, der aber in Mitteleuropa nicht natürlich vorkommt. Die Protagonistin scheint sich als Stadtkind ein wenig vor dem großen Vogel zu fürchten und versucht oft, ihn zu verscheuchen, wenn sie ihn sieht.
  • Der Omnibus, der ab und zu durch Hengasch fährt, stammt aus der Schweiz. Es ist ein Saurer 3DUK-50, ein Oldtimer, der in Wirklichkeit als Linienbus bei der PTT, der Schweizer Post, im Einsatz war. In einzelnen Episoden sind auch andere sehr betagte Fahrzeuge wie etwa ein Ford Granada Turnier und als Privatwagen von Dietmar Schäffer ein Audi 80 zu sehen, vermutlich, um das Hinterwäldlerische der Serie bzw. ihrer Figuren zu betonen. Auch ein Opel-Blitz-Feuerwehrfahrzeug aus den 1950er Jahren tritt mehrmals in Erscheinung.
  • Bis Episode 6 hat das rote BMW-Cabrio der Baureihe E30 von Sophie Haas das Kennzeichen „K-LR 6666“, in einer Szene in der ersten Episode hat das Fahrzeug nach einem Schnitt plötzlich das Nummernschild „K-LR 4444“. Ab Episode 7 lautet es „K-HA 1967“. In der Folge 10 fährt das Cabrio in einer Zwischenszene mit dem Kennzeichen „K-LR 6666“. In Folge 26 fährt das Cabrio in einer Anfangsszene mit dem Kennzeichen „K-PR 7205“ vor. Es werden außerdem mindestens vier verschiedene Fahrzeuge für den Dreh verwendet, erkennbar an den unterschiedlichen Lenkrädern. Deutlich fallen auch die unterschiedlichen Rückleuchten der verschiedenen Modelle auf.
  • Bjarne Mädel spielt auch in der Serie Stromberg gemeinsam mit Christoph Maria Herbst. In Folge 3 (Fingerübungen) hat Herbst einen Cameo-Auftritt als Arzt: Mädel rennt in einem Krankenhaus die Treppe hinunter, trifft auf den Arzt, rennt ein wenig weiter, und beide sehen einander einige Sekunden verdutzt an, bevor Mädel weiterrennt.
  • In Episode 11 führen Sophie Haas und Dietmar Schäffer eine Geschwindigkeitskontrolle an der B 257 durch. Die B 257 liegt auch in der Realität nicht weit von Bad Münstereifel entfernt, das laut Episode 23 das Nachbarrevier zu Hengasch darstellt. Allerdings liegt die B 257 im Osten von Bad Münstereifel, der Drehort Kallmuth im Westen.
  • In Folge 21 dreht sich die Handlung um ein entführtes Baby, das in einem abgelegenen Waldhaus untergebracht wird. Dasselbe Haus ist auch Schauplatz des Films Im Netz (2013), bei dem Caroline Peters ebenfalls die Hauptrolle spielt. Dabei wurden annähernd die gleichen Kameraperspektiven zur Darstellung der Szene verwendet wie in der Krimifolge.
  • Die Handlung von Folge 27, der ersten Folge der dritten Staffel, schließt unmittelbar an Folge 26, die letzte Folge der zweiten Staffel, an. Zwischen den Dreharbeiten lag jedoch etwa ein Jahr. Meike Droste als Darstellerin der Bärbel Schmied hatte sich inzwischen die Haare lang wachsen lassen, worauf zu Beginn nur kurz auf gewohnt lakonische Weise eingegangen wird: Am Ende der erfolglosen Verfolgungsjagd öffnet Bärbel Schmied ihren Zopf, worauf Dietmar Schäffer stutzt und fragt: „Wieso hast’n Du so lange Haare?“ Bärbel Schmied entgegnet: „Na, für die Hochzeit!“ Sophie Haas, völlig außer Atem, reagiert darauf wiederum mit: „Frau Schmied! – Das ist ja – toll. – Aber knapp war das! Mann, das war wirklich – das war sooo knapp!“, womit sie bereits wieder zur Handlung übergegangen ist. Die Änderung wird später nicht mehr weiter erwähnt.
  • Die Geburtsdaten von Sophie und Dr. Hannes Haas stimmen auf einem Schriftstück in Folge 27 mit denen ihrer Darsteller überein – bis auf Sophie Haas’ Geburtsjahr, das sich um drei Jahre von Caroline Peters’ unterscheidet.
  • In Episode 18 ist auf einer im Polizeirevier genutzten Karte das fiktive Hengasch fünf Kilometer östlich von Bad Münstereifel eingezeichnet. Tatsächlich befindet sich dort nur die Abzweigung einer Landstraße mitten im Wald.
  • In Episode 27 zeigt Bärbel eine Landkarte, auf der das fiktive Hengasch hingegen dort eingezeichnet ist, wo sich in Wirklichkeit das Dorf Marmagen befindet, das ebenfalls in der Eifel liegt.
  • In den ersten beiden Staffeln ist Dietmar Schäffer noch Polizeiobermeister mit drei grünen Sternen und Bärbel Schmied noch Polizeimeisterin mit zwei Sternen des mittleren Polizeidienstes in grünen Uniformen. Seit Episode 28 tragen Dietmar Schäffer und Bärbel Schmied nicht nur die tatsächlich ausgewechselten blauen Uniformen, sondern auch Schulterklappen des gehobenen Dienstes. Schäffer hat als Oberkommissar zwei silberne Sterne, Schmied einen silbernen Stern und ist Kommissarin. Zu dieser enormen Veränderung der Laufbahn gibt es in der Serie keine Erklärung; sie wäre in der Wirklichkeit nach einem Jahr auch völlig undenkbar. Zudem ist ein Polizeirevier in einem Dorfe, in dem nur drei Personen, aber alle mit dem Dienstgrad von Kommissaren, arbeiten, gleichfalls realitätsfremd (gleichzeitig aber richtig, da Nordrhein-Westfalen keinen mittleren Dienst mehr hat und alle Beamte in den gehobenen Dienst befördert wurden, siehe dazu Amtsbezeichnungen der Polizei Nordrhein-Westfalen).
  • Die Polizeiwache ist im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel angesiedelt. In einigen Episoden ist jedoch immer vom Polizeipräsidium Koblenz die Rede, dieses sei für manche Sachverhalte zuständig. Das Präsidium Koblenz liegt jedoch in Rheinland-Pfalz. Zuständig wäre vermutlich das (fiktive) Polizeipräsidium Liebernich oder Bonn als nächstgelegene Großstadt. Auch müsste die Polizeikontrolle aus Cochem ebenfalls aus Rheinland-Pfalz kommen und nicht aus Nordrhein-Westfalen, wie am Wappen der Dienstkleidung erkennbar ist. Der Polizist stellt sich mit Verkehrskontrolle Cochem vor. Folge Waldhaus Amore, Episode 7, 2. Staffel.
  • In Episode 38 ist die Band Fraktus aus dem gleichnamigen Film Teil der Handlung, verkörpert von den damaligen Darstellern Jacques Palminger, Rocko Schamoni und Heinz Strunk. Die Regie dieser Folge liegt bei Lars Jessen – ebenfalls wie bei dem Film Fraktus.
  • Obwohl er in seiner Position von Sophie Haas abgelöst wurde, wird Hans Zielonka von Bärbel Schmied und Dietmar Schäffer immer noch „Chef“ genannt. In der Episode Das nennt man Camping … sagt Schäffer, nachdem er auf einem Campingplatz versehentlich Sophie Haas beim Duschen überrascht hat, zu Schmied: „Du Bärbel, ich muss dir was sagen. Ich hab’ den Chef nackt gesehen.“ Daraufhin fragt Schmied: „Den Zielonka?“, was Schäffer mit „Nee, die Haas“ beantwortet, woraufhin Schmied sichtlich erleichtert ist.
  • In Episode 8 wird der Hamburger Astrophysiker Walter Baade ermordet. Es gab tatsächlich einen zeitweise in Hamburg tätigen und 1960 gestorbenen Astrophysiker mit diesem Namen.
Commons: Film sets of Mord mit Aussicht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. "Mord mit Aussicht" auf dem Quotenthron. In: wochenspiegellive.de. 17. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Dezember 2014; abgerufen am 17. Dezember 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wochenspiegellive.de
  2. "Der Tatortreiniger" im NDR. Viel Lob, wenig Geld und Pflege. In: sueddeutsche.de. 6. Januar 2014, abgerufen am 6. Januar 2014.
  3. Bjarne Mädel macht Schluss bei „Mord mit Aussicht“. In: dwdl.de. Abgerufen am 7. Januar 2014.
  4. Jochen Voß: Nach zwei Jahren: „Mord mit Aussicht“ geht weiter. In: DWDL.de. 7. April 2010, abgerufen am 25. Juli 2010.
  5. Fabian Riedner: Wie erwartet: „Mord mit Aussicht“ wird fortgesetzt. In: Quotenmeter.de. 1. Oktober 2010, abgerufen am 1. Oktober 2010.
  6. Jan Schlüter: Drehstart für „Mord mit Aussicht“. In: Quotenmeter.de. 1. Juni 2011, abgerufen am 1. Juni 2011.
  7. Drehstart für 3. Staffel der ARD-Krimiserie „Mord mit Aussicht“ mit Caroline Peters. In: daserste.de. Abgerufen am 8. September 2013.
  8. Kolkakomissar Sophie Haas
  9. Thomas Gehringer: ARD-Krimi „Mord mit Aussicht“: Pause mit Ausblick. In: tagesspiegel.de. 16. September 2015, abgerufen am 27. September 2015.
  10. „Mord mit Aussicht“: Eine Reise ins fiktive Hengasch in der Eifel. In: Aachener Zeitung. 5. September 2014, abgerufen am 21. März 2016.
  11. Altbiergulasch für die Komparsen. In: Rheinische Post. 17. September 2007, abgerufen am 9. Oktober 2018.
  12. Maria Monreal: ARD-Crew dreht eine Folge in der Mayschosser Lochmühle. In: Bonner General-Anzeiger. 5. Dezember 2012, abgerufen am 8. September 2013.
  13. "Mord mit Aussicht" am Blechhof. In: Rheinische Post. 31. August 2013, abgerufen am 29. Januar 2019.
  14. a b Peter Luley: Krimi-Serie „Mord mit Aussicht“ – Mehr Mut zur Eifel, bitte! In: Spiegel Online. 7. Januar 2008, abgerufen am 25. Juli 2010.
  15. Michael Reufsteck: Öde an die Freude. In: Fernsehlexikon.de. 7. Januar 2008, abgerufen am 18. Oktober 2014.
  16. Patrick Bahners: Im Fernsehen: Mord mit Aussicht – Nee, ne? Mann, Mann! In: FAZ.net. 18. Mai 2010, abgerufen am 25. Juli 2010.
  17. Uwe Ebbinghaus: Neue Staffel „Mord mit Aussicht“: Verfolgungsjagden mit Schafherde. In: FAZ.net. 9. September 2014, abgerufen am 11. September 2014.
  18. Nominierungen des Deutschen Fernsehpreises 2008. In: Der Deutsche Fernsehpreis. 16. August 2008, abgerufen am 28. Dezember 2015.
  19. Filmpreis des Krimifestivals „Tatort Eifel“ 2011. 25. September 2011, abgerufen am 28. Dezember 2015.