Königstraße (Lübeck)

Straße in Lübeck, Schleswig-Holstein
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Die Lübecker Königstraße ist Kulturmeile und zweite Einkaufsstraße der Hansestadt.

Sie verläuft vom Koberg in Verlängerung der Großen Burgstraße parallel zur Breiten Straße und mündet in die Mühlenstraße, die nach Süden aus der Lübecker Innenstadt herausführt. Sie ist damit Hauptbestandteil der heute noch gültigen grundsätzlichen Stadtplanung des 12. Jahrhunderts. Von dieser aus vier Straßen bestehenden Nord-Süd-Verbindung gehen alle andern Straßen rechtwinklig ab, sind allerdings blockweise wiederum durch noch kleinere Querstraßen wiederum rechtwinklig verbunden.

Der erste Teil, beginnend bei dem Heiligen-Geist-Hospital und der Jakobikirche führt durch ein geschlossenes klassizistisches Ensemble mit dem Gesellschaftshaus der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit (Nr. 5/7) und dem Museum Behnhaus (Nr. 9/11) als Mittelpunkt.

Das ehemalige Haus der in einflussreichen Zirkelgesellschaft (Nr. 21), der die Creme der Lübecker Kaufmannschaft angehörte, war von dieser 1770 mit seiner heute erhaltenen Fassade versehen worden. Es ging 1822 in das Eigentum der Stadt über, die es für das "Oberappellationsgericht der vier Freien Städte" Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg und Lübeck umbaute, das dort bis zum Inkrafttreten der Reichsjustizgesetze (1879) seinen Sitz hatte. Danach diente es von 1881 bis 1936 als Sitz des Lübecker Staatsarchivs, das den Sitzungstisch des OAG in seine neuen Räume mitnahm. Nach dem Staatsarchiv logierte dort die Öffentliche Bücherhalle. Nunmehr soll es Außenstelle der Berliner bundesunmittelbaren Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung zum ehrenden Gedenken von Willy Brandt in seiner Heimatstadt werden. Auf der rechten Seite liegt die Reformierte Kirche (Nr. 18), die auch in den Buddenbrooks Erwähnung findet.

An der Kreuzung mit der Glockengießerstraße und der Pfaffenstraße verbindet letztere als kleine Fußgängerzone mit der Breiten Straße und der Beckergrube. Nach der Kreuzung mit der Glockengießerstraße folgen das ehemalige Katharinenkloster mit der Lübecker Katharinenkirche, dem Katharineum und der dahinter liegenden Stadtbibliothek. Die Königstraße schlägt jetzt in eine Einkaufstraße mit Geschäften, Kaufhäusern und einer Einkaufspassage um.

An der Ecke Dr.-Julius-Leber-Straße findet sich mit der Löwen-Apotheke das älteste Haus Lübecks.

Die Fleischhauerstraße und die Hüxstraße sind quer zur Königstraße verlaufende Einkaufstraßen mit kleineren, individuell geführten Geschäften. Beide Straßen sind im oberen Teil zwischen Königstraße und Breite Straße Fußgängerzonen.

Die Königstraße ist verkehrsberuhigt, aber als Trasse für den ÖPNV keine Fußgängerzone.

Denkmalgeschützte Gebäude

Unter Denkmalschutz stehen die Gebäude 5-31, 43, 47-57, 79-85 und 93 ungerade und die Häuser 2-8, 12, 16, 18-20, 28-30, 42, 60, 74, 80, 110-112 und 118 gerade.

Neubauplanungen

Der Baukörper des ehemaligen Kaufhauses Haerder zwischen Königstraße, Wahmstraße und Sandstraße soll komplett abgerissen werden und mit einem vertikalen Einkaufszentrum neu bebaut werden. Das Vorhaben ist die größte Baumaßnahme in der Lübecker Altstadt nach dem Wiederaufbau nach dem 2. Welzkrieg. Vom Abriss betroffen ist ausschließlich Wiederaufbausubstanz der Nachkriegszeit, die heutigen Einzelhandelsansprüchen nicht mehr genügt.