John Brown wurde 1800 in einer alten neuenglischen Familie geboren. Seit 1834 kämpfte er unerbittlich gegen die Sklaverei. Im Jahre 1855 schloss er sich sechs seiner Söhne und seinem Schwiegersohn an und avancierte bald zu einem der Anführer der Anti-Sklaverei-Guerilla. Die amerikanischen Geschichtsbücher verzeichnen seinen ersten Auftritt in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai 1856, als er mit acht Männern fünf Sklavereibefürworter überfiel und, als Vergeltung für fünf ermordete Gegner der Sklaverei in Kansas, regelrecht abschlachtete. Doch seine eigentliche, bis heute umstrittene Berühmtheit erlangte er drei Jahre später, am 16. Oktober 1859, als er mit 21 Männern (16 Weiße, 5 Schwarze) die in Maryland, knapp unterhalb der Mason-Dixon-Linie gelegene Stadt Harpers Ferry überfiel. Sein Plan war es, durch die Eroberung des dort befindlichen Waffenarsenals einen Aufstand von Sklaven zu entfachen und sie zu bewaffnen, um mit einer immer größer werdenden Revolutionsarmee letztlich den gesamten Süden zu befreien. Doch der Plan scheiterte: Nicht ein einziger Sklave schloss sich ihnen an, insgesamt starben 17 Männer, darunter zehn von Browns Anhängern und zwei seiner Söhne. Brown selbst wurde verwundet und festgenommen und zwei Monate später, am 2. Dezember, wegen Mordes, Anzettelung eines Sklavenaufstandes und Landesverrats gehenkt. Trotz des Scheiterns war dieses Unternehmen eines der Ereignisse, die zum Ausbruch des Bürgerkriegs zwischen dem sklavenfeindlichen Norden und dem an der Sklaverei um jeden Preis fest haltenden Süden führten.