Anschlag in Hanau 2020

rechtsextremistisch motivierter Terroranschlag 2020
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Vorlage:Infobox EreignisBei den Anschlägen in Hanau wurden am 19. Februar 2020 in der hessischen Stadt Hanau zehn Personen ermordet. Der Täter erschoss neun Personen in und vor zwei Shishabars und auf der Fahrt zwischen beiden Orten. Später wurden er und seine Mutter in der Wohnung seiner Eltern tot aufgefunden. Wegen Terrorverdachts zog der Generalbundesanwalt die Ermittlungen an sich, da „gravierende Indizien für einen rassistischen Hintergrund“ vorlägen.[1][2]

Tathergang

Gegen 22 Uhr gab der Täter mehrere Schüsse in und vor Shishabars in der Hanauer Innenstadt und im Hanauer Stadtteil Kesselstadt ab. Dabei wurden insgesamt neun Menschen getötet sowie sechs weitere verletzt, darunter eine Person schwer.

Der erste Anschlag galt der Shishabar Midnight am Hanauer Heumarkt (Lage). Nach Augenzeugenberichten fielen dort acht bis neun Schüsse, durch die vier Menschen getötet wurden. Der zweite Anschlag geschah wenige Minuten später in der zwei Kilometer entfernten Shishabar Arena Bar & Café am Kurt-Schumacher-Platz im Stadtteil Kesselstadt (Lage), in der fünf Menschen erschossen und weitere verletzt wurden.[3][4] Nach Ermittlerangaben tötete der Täter während seiner Fahrt durch die Stadt zwei der Todesopfer in ihren Fahrzeugen.[5]

Ermittlungen

Die Polizei erhielt durch Augenzeugen Hinweise auf ein flüchtendes Fahrzeug, das nach einer Großfahndung im Stadtteil Kesselstadt ermittelt wurde. Bei der Erstürmung seiner Wohnung durch ein SEK wurde der Täter tot aufgefunden. Dort wurde zudem die Leiche seiner 72-jährigen Mutter gefunden. Beide Leichen wiesen Schusswunden auf. In der Wohnung wurde auch der Vater des Attentäters angetroffen, er war körperlich unversehrt.[6][7][8] Ferner wurden bei den Ermittlungen ein Pamphlet und ein Video gefunden.[9]

Noch in der Nacht zum 20. Februar 2020 übernahm der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof wegen Terrorverdachts die Ermittlungen.[10] Die Äußerungen im Pamphlet deuteten auf ein rassistisches Motiv hin.[9][11]

Der hessische Innenminister Peter Beuth bestätigte am 20. Februar 2020 im Landtag, dass erste Ermittlungsergebnisse auf ein fremdenfeindliches Motiv hindeuteten. Der Täter sei laut Beuth weder dem Landesamt für Verfassungsschutz Hessen bekannt noch vor der Tat polizeilich auffällig gewesen.[7]

Opfer

Der Täter erschoss acht Männer und eine Frau mit Migrationshintergrund, die zwischen 20 und 37 Jahre alt waren,[12] sowie seine 72-jährige[13] Mutter und sich selbst. Fünf Opfer (einschließlich der Mutter des Täters) hatten die deutsche Staatsbürgerschaft, eins davon außerdem die afghanische. Zwei Opfer hatten die türkische, jeweils eines die bosnische, die bulgarische und die rumänische Staatsangehörigkeit.[14] Von den Opfern gehörten mindestens zwei zur kurdischen Gemeinschaft.[15] Weitere Opfer waren eine deutsche Romni[16] sowie möglicherweise ein Sinto.[17] Ferner gab es nach Angaben des LKA Hessen fünf Verletzte, davon jeweils zwei Menschen mit deutscher und mit türkischer Staatsangehörigkeit, sowie einer mit deutsch-afghanischer Zugehörigkeit.[18]

Insgesamt kamen durch das Tatgeschehen neben dem mutmaßlichen Täter zehn Personen zu Tode:[19]

  • Der 22-jährige Ferhat Ü. war als Kind kurdischer Eltern in Deutschland geboren und aufgewachsen; in der Türkei war er nie gewesen. Sein Großvater war als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Ferhat Ü. hatte gerade eine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur abgeschlossen und traf sich oft mit Freunden in der Arena Bar.[20][21]
  • Die 35-jährige Mercedes K. war deutsche Staatsbürgerin und Angehörige der nationalen Minderheit der Roma. Sie hatte am Tatabend in der Arena Bar gearbeitet und hinterlässt zwei Kinder, einigen Medienberichten zufolge[20][21] war sie mit einem dritten Kind schwanger.[22][23]
  • Der 30-jährige Sedat G. war der Besitzer der Shishabar Midnight, er hinterlässt einen Bruder.[20]
  • Der 37-jährige Gökhan „Gogo“ G. war in Hanau geboren, seine aus Ağrı stammende kurdische Familie lebte seit 1968 in Hanau.[21] Er war gelernter Maurer und arbeitete nebenberuflich als Kellner.[20]
  • Die Familie des 20-jährigen Hamza K., der ebenfalls in der Shishabar Midnight erschossen wurde, stammte aus Prijedor, Bosnien und Herzegowina, bereits sein Vater wie auch seine zwei Brüder und seine Schwester waren in Deutschland geboren. Hamza K. hatte gerade seine Ausbildung abgeschlossen und wohnte in der Nähe des Täters.[20][24]
  • Der 33-jährige Bulgare Kalojan W. lebte laut dem bulgarischen Außenministerium seit zwei Jahren in Deutschland,[20] er war der Wirt der Bar La Votre neben der Shishabar Midnight.[21]
  • Der 23-jährige Rumäne Vili Viorel P. war als Sechzehnjähriger nach Deutschland gekommen, um Geld für eine medizinische Behandlung seiner Mutter zu verdienen. Er arbeitete bei einem Kurierdienst.[20][24]
  • Der 21- oder 22-jährige Said Nesar H. hatte afghanische Wurzeln und war in Hanau aufgewachsen.[20] Er war ausgebildeter Maschinen- und Anlagenführer.[20] Sein 23-jähriger Bruder[20] überlebte schwer verletzt.[21]
  • Der 34-jährige Fatih S. war vor drei Jahren aus Regensburg nach Hanau gezogen, auch er starb in der Shishabar Midnight.[21]
  • Die 72-jährige Gabriele R. war die Mutter des Täters und Hausfrau.[25]

Täter

Der mutmaßliche Täter Tobias Rathjen[26] wurde 1977 in Hanau geboren. In den 1980er-Jahren spielte er Fußball bei der Jugend von Eintracht Frankfurt.[27] Nach dem Abitur 1996 an der Hohen Landesschule[27] und dem Zivildienst absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann in Frankfurt und studierte ab 2000 Betriebswirtschaftslehre in Bayreuth bis zum Diplom im Jahr 2007.[27] Vorübergehend arbeitete er von 2008 bis 2011 in Trier als Kundenberater der MLP. Von 2013 bis 2018 wohnte und arbeitete er in München bei check24. Zuletzt war er arbeitslos und lebte bei seinen Eltern in Hanau.[27][28][29]

Er war Sportschütze im Schützenverein Diana Bergen-Enkheim[27] und der Königlich privilegierten Hauptschützengesellschaft München 1406[30] und besaß legal Waffen,[31] darunter auch die Tatwaffe, eine Pistole des Typs Glock 17 im Kaliber 9 × 19 mm.[32]

Vor der Tat war er laut Polizei nicht durch Straftaten in Erscheinung getreten. In den Jahren 2002 und 2004 hatte er bei der Bayreuther Polizei Strafanzeigen wegen „illegaler Überwachung“ erstattet, 2019 weitere Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft in Hanau.[33] Anfang November 2019 hatte er sich mit seinen Verschwörungstheorien in einer „Strafanzeige gegen eine unbekannte geheimdienstliche Organisation“ an den Generalbundesanwalt Peter Frank gewandt.[34]

Der Täter hat vor seinem Anschlag ein Pamphlet verfasst mit einer Mischung aus militant rassistischen und verschwörungstheoretischen Motiven, aus dem hervorging, dass er umfassende Vernichtungsphantasien hatte und unter Wahnvorstellungen litt. Teile des Dokuments legen außerdem ein rechtsextremes Weltbild nahe. Weite Passagen des Schriftstücks deuteten laut einer Analyse der Journalisten Yassin Musharbash und Tom Sundermann vom Folgetag des Verbrechens im Nachrichtenportal Zeit Online „auch darauf hin, dass er verwirrt war und sich verfolgt und überwacht fühlte.“[35][33] Sein 24-seitiges Pamphlet veröffentlichte er im Internet. Darin schrieb er über seinen Lebensweg, sein rassistisches, islamfeindliches, antisemitisches und von verschiedenen Verschwörungstheorien geprägtes Weltbild und rief zum gewaltsamen Kampf und zur Vernichtung der Bevölkerung ganzer Staaten auf.[36][37] Auch auf antifeministische und misogyne Motive in seinem Weltbild wurde hingewiesen. Diese Elemente hätten bereits bei vorangegangenen Amokläufen und Attentaten (Utøya 2011, Christchurch 2019, Halle an der Saale 2019) eine Rolle gespielt.[38] Wenige Tage vor der Tat veröffentlichte er ein Video auf YouTube, das sich an das US-amerikanische Volk richtete.[39]

Der Inhalt des Pamphlets und des Videos wird von Beobachtern teilweise als Hinweis auf eine psychische Erkrankung des Täters, insbesondere eine Schizophrenie, gedeutet.[40][41] Der BKA-Präsident Holger Münch sprach von einer „schweren psychotischen Krankheit“.[42] Auch nach Einschätzung der forensischen Psychiaterin Nahlah Saimeh wiesen die Äußerungen im Pamphlet des Täters auf eine schwere psychotische Erkrankung, wahrscheinlich eine paranoid-halluzinatorische Schizophrenie, hin.[43] Ähnlich äußerte sich die Kriminologin Britta Bannenberg. Während die rechtsextreme Einstellung des Täters die Art der Radikalisierung, die Art der Tat und die Auswahl der Opfer beeinflusst habe, sei die paranoide Schizophrenie als Ursache der Tat zu betrachten.[44]

Reaktionen

Politik und Gesellschaft

Am Abend des 20. Februar fanden in Hanau und vielen weiteren Städten Mahnwachen statt. Bundesinnenminister Horst Seehofer ordnete für alle öffentlichen Gebäude Trauerbeflaggung an.

Politiker aller Bundestagsparteien bekundeten ihr Entsetzen und Beileid.[45] Wie Angela Merkel, Frank Walter Steinmeier und Recep Tayyip Erdoğan drückten auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres und der Präsident des Europäischen Parlaments David Sassoli den Familien der Opfer ihr Beileid aus.[46][47][48] Während die Vertreter der meisten Parteien im Bundestag den mutmaßlich rassistischen Hintergrund der Taten verurteilten,[49] erkannten Vertreter der AfD keinen politisch motivierten Hintergrund bei der Tat, sondern eine psychische Störung des Täters.[50] Laut der Braunschweiger Zeitung ist jedoch eine solche Pathologisierung des Täters eine Verharmlosung der Tat. Verschwörungsideologien seien „nicht nur irre Hirngespinste“, sondern „Teil des Prozesses der Radikalisierung“. Die Partei wolle „sich vor dieser Debatte drücken“.[51]

Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, erklärte, es sei „davon auszugehen, dass der Täter bewusst Menschen mit Migrationshintergrund treffen wollte“. Die Gefahr rechter Gewalttäter sei zu lange verharmlost worden. Polizei und Justiz warf er vor, „auf dem rechten Auge eine Sehschwäche“ zu haben.[52]

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland Aiman Mazyek sagte, dass rechtsextreme Terroristen „durch die jahrzehntelange Untätigkeit von Politik und Sicherheitsbehörden zum Schutz deutscher Muslime und Minderheiten“ sich zu solchen Taten ermutigt fühlten. Auch muslimische Gotteshäuser und Repräsentanten der Religionsgemeinschaft müssten besser geschützt werden. Zugleich rief er die Muslime auf, eigene Schutzmaßnahmen zu ergreifen.[53]

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, erklärte: „Der Zentralrat und alle Sinti und Roma in Deutschland trauern mit den Angehörigen um die ermordete junge Frau, die Mutter von zwei Kindern. Wir trauern um sie und um alle Opfer dieses rechtsterroristischen Anschlags.“ Der Anschlag zeige auf brutale Weise auf, wie weit die Hemmschwelle unter Rechtsradikalen und Rassisten gesunken sei, auch dadurch, dass die etablierten Parteien der AfD immer mehr Raum gäben und damit die Abgrenzung zu den Extremisten auch innerhalb der AfD unterlaufen werde.[54][55]

Auch die Kurdische Gemeinde Deutschland drückte ihre Bestürzung aus und forderte, keine Angst zu haben und Farbe zu bekennen. Dem kurdischen Dachverband in Deutschland KON-MED (Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland) zufolge stellten sich die politischen Verantwortlichen den rechten Netzwerken und dem Rechtsterrorismus nicht entschieden entgegen.[56]

Der Anschlag führte zu einer erneuten Debatte um das Waffenrecht in Deutschland. Während der Präsident des Bundes deutscher Kriminalbeamter Sebastian Fiedler sich für eine abwartende Haltung aussprach, setzten sich Bündnis 90/Die Grünen für eine Verschärfung ein. Der Bundesinnenminister Horst Seehofer kündigte eine Prüfung an, während der Deutsche Schützenbund strengere Regelungen ablehnt.[57] Ebenso sprach sich die Stiftung gegen Gewalt an Schulen – hervorgegangen nach dem Amoklauf in Winnenden – für eine regelmäßige Überprüfung von Waffenbesitzern sowie der Zusammenführung der Erkenntnisse in den Behörden aus.[58]

Auf diversen sozialen Medien wurden nach der Tat Verschwörungstheorien bezüglich der vermeintlichen „Wahrheit über Hanau“ verbreitet, so die Behauptung, es habe sich um eine „Geheimdienstoperation“ gehandelt mit dem Ziel, der AfD zu schaden.[59]

Politikwissenschaft

Der Terrorismusexperte am King’s College London[60] Peter R. Neumann sah in dem Pamphlet des Täters ein „Muster von sozial isolierten Männern, die sich im Internet aus verschiedenen Elementen selbst eine Ideologie zusammenbasteln.“ Der Mann habe eindeutig einer rechtsextremen Ideologie angehangen und der Text weise zudem darauf hin, dass der Täter erheblich psychisch gestört gewesen sei. Er wies darauf hin, dass es ähnliche Fälle von politisch motivierten Taten in der Vergangenheit häufig gegeben habe und viele Täter „in virtuellen Subkulturen aktiv“ gewesen seien. Die Sicherheitsbehörden müssten in solchen Subkulturen „noch viel stärker unterwegs sein und diese Online-Foren überwachen und infiltrieren“. Was im Bereich Dschihadismus bereits passiere, müsse auch im Bereich Rechtsextremismus umgesetzt werden. Das Internet werde noch zu wenig „als Ort verstanden, in dem sich Extremisten vernetzen.“ Zur These des einsamen Wolfes sagte der Politikwissenschaftler, dass sich in den meisten Fällen später herausstelle, dass es ein soziales Umfeld gegeben habe, mit dem kommuniziert worden sei.[61]

Der Rechtsextremismusforscher Jan Rathje erklärte, dass das Ziel der Täter sei, durch ihre Videos und Manifeste Nachahmer anzuregen. Der Repressionsdruck auf den Rechtsextremismus müsse erhöht werden. In einigen Parteien werde jedoch „gegen jede Form des Extremismus“ gekämpft. Dadurch werde „die reelle Bedrohungslage durch den Rechtsextremismus relativiert“.[62]

Der Politikwissenschaftler Rüdiger Schmitt-Beck bezeichnete rechte Hetze sowie Björn Höckes Aufruf zum politischen Umsturz als „Lizenz für Anschläge“.[63]

Auch der Rechtsextremismusforscher Hajo Funke verwies auf Höcke-Äußerungen wie dessen Appell für eine „Politik wohltemperierter Grausamkeit“. So schaffe man „das Milieu, die Bereitschaft, die Atmosphäre“ und „die Entfesselung von Ressentiments“. „Über Jahrzehnte bis weit in die Aufarbeitungsversuche des NSU“ sei vom BKA und dem Verfassungsschutz „eher verdrängt worden“, was von rechts gekommen sei. Von Seiten der Sicherheitsbehörden käme es jedoch mittlerweile „immer öfter zu verschärften, präventiven Reaktionen“.[64]

Laut dem Soziologen Sebastian Wehrhahn ist das „klassisch rassistische Weltbild“ des Täters „keineswegs nur für die Extreme Rechte wichtig“, vielmehr weist es „viele Überschneidungen und Berührungspunkte mit einem gesellschaftlich weit verbreiteten Rassismus auf“. Verwirrung und Rassismus schlössen sich nicht aus. Es dränge sich auch die Frage auf, „warum bei rechten Anschlägen die geistige Verfassung des Täters gegen den ideologischen Hintergrund aufgerechnet“ werde.[65]

Der Experte für Verschwörungstheorien Michael Butter wies darauf hin, dass es im Manifest und in den Videos des Täters keine Bezüge zu den derzeit populärsten Verschwörungstheorien, die etwa unter Rechtsextremen zirkulieren, gebe. Man könne von einer Art privaten Verschwörungstheorie sprechen, wenn Tobias R. von dem angeblichen Geheimdienst berichtet, der seine Gedanken abhöre. Die Idee einer privaten Verschwörungstheorie sei jedoch widersinnig, denn Verschwörungstheorien zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie sozial geteilt und von mehr als einer Person geglaubt werden. Das sei ein Kriterium, mit dem man sie üblicherweise von paranoiden Wahnvorstellungen abgrenze.[66]

Sicherheitsmaßnahmen

Muslimische Verbände forderten nach der Tat in Hanau Schutz und Solidarität. Als Reaktion auf den Anschlag will Bundesinnenminister Horst Seehofer die Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland verstärken.[67][68] Die nordrhein-westfälische Landesregierung verstärkte die Sicherheitsmaßnahmen für Muslime. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul erklärte, die Polizei gehe auf Streife, wo sich vor allem muslimische Mitbürger aufhielten, und nannte konkret die landesweit 900 Moscheen; der Schutz der Muslime werde während des Freitagsgebets erhöht.[69]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Der Generalbundesanwalt – Mitteilung zum Stand des Ermittlungsverfahrens wegen des Anschlages in Hanau am 19. Februar 2020. In: generalbundesanwalt.de. 19. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  2. Hessens Innenminister sieht Hinweise auf rassistische Gesinnung. In: Der Spiegel. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  3. Elf Tote in Hanau: Ermittler gehen von rechtsradikalem Motiv aus. In: hessenschau.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  4. Mutmaßlicher Täter von Hanau tot aufgefunden. In: tagesschau.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  5. AFP, dpa, dru: Tobias R. soll zwei Opfer aus Auto heraus erschossen haben; In t-online vom 21. Februar 2019; abgerufen am 25. Januar 2019
  6. https://www.mannheim24.de/region/hanau-terror-vater-tobias-r-hans-gerd-nachbarschaft-terror-schuetze-plaene-anschlag-13553247.html
  7. a b 35. Plenarsitzung – Hessischer Landtag. In: hessischer-landtag.de. 18. Januar 2019, abgerufen am 20. Februar 2020.
  8. POL-OF: Nach Schießerei: Mutmaßlicher Täter tot aufgefunden – Hanau. In: presseportal.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  9. a b apr/srö/dpa: Bekennerschreiben und Video gefunden – Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen. In: Spiegel Online. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  10. Ruth Ciesinger: Rechter Terror in Hanau: „Täter hatte zutiefst rassistische Gesinnung“. In: tagesspiegel.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  11. Hanau: Elf Tote nach Schüssen in Hanau, Hinweise auf rassistisches Motiv. In: sueddeutsche.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  12. hessenschau de, Frankfurt Germany: Opfer des Anschlags: Neun junge Hanauer, mitten aus dem Leben gerissen. 21. Februar 2020, abgerufen am 22. Februar 2020 (deutsch).
  13. Opfer des Täters von Hanau sind zwischen 21 und 44 Jahre alt. In: Spiegel Online. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  14. LKA nennt Staatsangehörigkeiten der Hanauer Opfer. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 21. Februar 2020.
  15. Juri Auel: Anschlag in Hanau: Die Opfer des Amoklaufs. Abgerufen am 21. Februar 2020.
  16. Terror-Anschlag in Hanau: Ermittler vermuten „schwere psychotische Krankheit“ bei Attentäter. 21. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  17. Was wir über die Anschläge in Hanau bisher wissen. In: euronews. 21. Februar 2020.
  18. LKA nennt Staatsangehörigkeiten der Hanauer Opfer. Süddeutsche.de vom 21. Februar 2020; abgerufen am 23. Februar 2020.
  19. Elf Tote in Hanau: Generalbundesanwalt ermittelt. In: zdf.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  20. a b c d e f g h i j Neun junge Hanauer, mitten aus dem Leben gerissen. In: hessenschau. 21. Februar 2020.
  21. a b c d e f Matthias Drobinski, Christiane Schlötzer, Jan Willmroth: Tränen statt Träume. In: Süddeutsche Zeitung. 21. Februar 2020.
  22. Danijel Majic: Wut und Trauer nach Anschlag in Hanau: „Als wäre es mein Blut...“ In: hessenschau.de. Hessischer Rundfunk, 22. Februar 2020, abgerufen am 24. Februar 2020.
  23. Matthias Drobinski, Christiane Schlötzer, Jan Willmroth: Wie Hanau die Trauer bewältigt. In: Süddeutsche Zeitung. 21. Februar 2020, abgerufen am 24. Februar 2020.
  24. a b Juri Auel: Die Opfer des rechten Terrors. In: Süddeutsche Zeitung. 21. Februar 2020.
  25. Marcel Storch: Hanau: Zehnfach-Mörder Tobias Rathjen. In: DerWesten. 21. Februar 2020.
  26. Monica Bielesch: Hanauer Terrornacht: Wer ist Tobias Rathjen? In: hanauer.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  27. a b c d e Christian Fuchs, Astrid Geisler, Karsten Polke-Majewski, Tom Sundermann, Sascha Venohr, Zacharias Zacharakis: Was wir über den Angriff von Hanau wissen, Zeit Online, 20. Februar 2020
  28. Attentäter von Hanau lebte drei Jahre lang in Trier; Luxemburger Wort vom 21. Februar 2020; abgerufen am 23. Februar 2020
  29. Attentäter von Hanau soll aus Auto zwei Menschen erschossen haben; handelsblatt.com vom 21. Februar 2020; abgerufen am 23. Februar 2020
  30. Psychogramm eines Terroristen; Der Spiegel vom 21. Februar 2020; abgerufen am 25. Februar 2020
  31. dpa/jm/aho: Hanau: Tobias R. fantasierte in wirrem Manifest über Völkervernichtung. In: welt.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  32. Jörg Köpke: Hanau-Attentäter bestellte Tatwaffe in Onlineshop. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020.
  33. a b Joachim Dankbar, Ann-Kristin Schmittgall, Sören Göpel: Hanauer Attentäter mietete Wohnung in Hof. Frankenpost, 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  34. merkur.de: Hanau: Details zum mutmaßlichen Täter – Behörden wussten von Verschwörungstheorien. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  35. Yassin Musharbash, Tom Sundermann: Täter von Hanau: Rassismus, Verschwörungen und Paranoia. In: zeit.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  36. Peter Maxwill: Hanau: Die Weltsicht eines Rassisten. In: Der Spiegel. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  37. tagesschau.de: Video zu Hanau: Verschwörungsmythen und Rassismus. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  38. Auch Frauenhass ist Motiv rechtsextremistischer Attentäter. www.deutschlandfunk.de, 21. Februar 2020
  39. dpa/cwu/jha/säd: Hanau: Polizei traf Vater von Tobias R. neben Leichen unverletzt an. In: welt.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  40. Karin Truscheit: „Es spricht vieles für eine Schizophrenie“. FAZ, 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  41. Florian Hartleb: Der Täter von Hanau war mitten unter uns. n-tv, 21. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  42. Hanau-Schütze hatte Kontakt mit Behörden. n-tv, 23. Februar 2020, abgerufen am 23. Februar 2020.
  43. Sabine am Orde: Forensische Psychiaterin zum Anschlag – Terroristen sind meist nicht krank. In: taz. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  44. "Man kann psychisch krank und rechtsextrem sein", Zeit Online, 22. Februar 2020.
  45. Reaktionen auf Anschlag in Hanau – Zwischen Trauer und Wut. In: Cicero. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  46. Germany shootings: German president says „We won't be intimidated“. In: Deutsche Welle. 20. Februar 2020, abgerufen am 20. Februar 2020 (britisches Englisch).
  47. Recep Tayyip Erdogan drückte Beileid zu den Familien der Opfer aus. In: derwesten.de. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  48. „Nazijäger“ vergleichen Anschlag von Hanau mit NS-Zeit. In: Spiegel Online. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  49. Jan Sternberg: Hanau: AfD schweigt über mutmaßlich rassistisches Tatmotiv. In: rnd.de. 21. Februar 2020, abgerufen am 22. Februar 2020.
  50. Tim Schulze: Wie die AfD das Attentat von Hanau relativiert. In: stern.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  51. Katharina Nocun, Pia Lamberty: Nach Hanau: Wie Verschwörungstheorien rechte Gewalt befeuern. www.braunschweiger-zeitung.de, 22. Februar 2020
  52. dpa/ja: »Rechtsextreme Blutspur« in Deutschland. In: juedische-allgemeine.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  53. Carolin Streckmann: Terroranschlag in Hanau: Muslime fordern Schutz und Solidarität. In: rp-online.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  54. Zentralrat Deutscher Sinti und Roma trauert um die Opfer des Mordanschlags in Hanau. 20. Februar 2020
  55. Hanau., Hagalil, 21. Februar 2020.
  56. Kurdische Gemeinden: Wut und Trauer über Gewalttat von Hanau. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 20. Februar 2020.
  57. Polizeigewerkschaft spricht sich gegen schnelle Verschärfung des Waffenrechts aus; Spiegel Online vom 24. Februar 2020; abgerufen am 25. Februar 2020
  58. Winnenden-Angehörige fordern Konsequenzen beim Waffenrecht; Deutschlandfunk vom 24. Februar 2020; abgerufen am 25. Februar 2020
  59. Patrick Gensing: Volkmarsen: Gezielte Falschmeldungen über Amokfahrt. www.tagesschau.de, 25. Februar 2020
  60. Attentats en Allemagne : ce que le suspect des attaques à Hanau écrivait dans son manifeste. In: francetvinfo.fr. 21. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020 (französisch).
  61. Frederik Schindler: Hanau: „Täter sieht sein Publikum in der ganzen Welt“. In: welt.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  62. Experte nach Anschlag: „Täter werden in Foren als Helden gefeiert.“ www.watson.de, 20. Februar 2020
  63. SPD fordert Beobachtung der AfD durch Verfassungsschutz. www.zeit.de, 21. Februar 2020
  64. Hagen Strauß: Täter von Hanau durch „paranoiden Rassismus“ angetrieben. www.wz.de, 21. Februar 2020
  65. Soziologe über den Anschlag von Hanau: „Das ist kein Zufall“ taz.de, 21. Februar 2020.
  66. "Alles ist so, wie du denkst", Zeit Online, 23. Februar 2020.
  67. Christian Schwerdtfeger: Herbert Reul im Interview: „Da hat sich was in der Republik verändert“. In: rp-online.de. 21. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  68. dpa: Nach Anschlag in Hanau: NRW verzichtet auf Karnevalsempfänge. In: aachener-zeitung.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  69. Liveblog zum Nachlesen: Der Tag nach dem Anschlag in Hanau. In: tagesschau.de. 20. Februar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.